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Das Blog „Online By Nature“ ist umgezogen

Das Blog lebt weiter unter:

http://www.onlinebynature.com

Schaut rein, abonniert und kommentiert fleissig.

Meine weiteren Webauftritte sind:

 

 

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Warum sollte ich Open Educational Ressources (OER) erstellen?

Vor drei(?) Wochen ist der große Open Educational Ressources MOOC #COER13 gestartet und knapp tausend intrinsisch motivierte Digitals diskutieren im Netz über freie Inhalte im Netz. Nach den Grundfragen, was überhaupt OER Inhalte sind und warum man sie braucht, kam die sehr spannende Frage  von Joachim Wedekind „Warum eigentlich Zeit und Engagement in die Entwicklung stecken, wenn andere damit machen können, was sie wollen und am Ende nicht einmal die Reputation als Gratifikation übrig bleibt?“

Für mich ist das die Schlüsselfrage, denn wenn es keiner „umsonst“ macht, scheitert die ganze Idee. Doch es gibt viele Möglichkeiten freie Inhalte zu erstellen und man hat auch Zeit und Geld dafür. Es gibt meist drei Möglichkeiten um freie Inhalte zu erstellen:

  1. Man erhält Geld für seine Arbeit.
    Dann arbeitet man für einen Auftraggeber und dieser hat die Rechte und kann damit machen, was er will bzw. was er muss. Auftraggeber kann z.B. auch die öffentliche Hand sein und Projekte haben dann die Auflage, die Inhalte zu veröffentlichen. Das ist bei EU Projekten inzwischen Standard und so kann man inzwischen auf viele Inhalte frei zugreifen. Der Auftraggeber kann bzw. muss also alle Inhalte veröffentlichen, das gleiche gilt natürlich auch für andere Bereiche, z.B. im Marketing wollen die Firmen oft kopiert werden oder es gibt einfach Sponsoren/Mäzen, die das fördern.
  2. Man erhält eine „Belohnung“ für seine Veröffentlichung.
    Die Belohnung kann z.B. ein Zertifikat oder eine Note sein oder auch nur ein Badge. Das bedeutet, jede Hausaufgabe, Praktikum, Laborarbeit usw. kann schon bei der Erstellung als OER definiert sein und man muss bei der Erstellung auf Urheberrechte, Bildrechte, Zitate etc. beachten. Danach besteht immer die Möglichkeit alles frei ins Netz zu stellen. Belohnung könnte auch Ruhm und öffentliche Anerkennung sein und dadurch erhält man Aufmerksamkeit und dadurch die Möglichkeit Geld zu verdienen, womit wir wieder bei Punkt 1 wären.
  3. Idealismus wäre die letzte Möglichkeit
    Beim Idealismus will man einfach die Welt etwas besser machen. Das funktioniert relativ gut, denn es gibt tausende Beispiele, dass viele Menschen die Gesellschaft verbessern wollen.

Leider funktioniert das alles in der Praxis nicht so gut. Für gute Inhalte braucht man gute Leute und gute Leute haben meist keine Zeit, weil sie gut sind. Idealisten sind oft von sich überzeugt, aber ob sie auch professionell sind, ist eine andere Frage. Es wird auch immer schwieriger, umso höher der Anspruch ist. Will man nur Texte haben für die Grund- und Mittelschule, können das sehr viele schreiben. Ist man aber an Inhalten für ein Masterstudium interessiert, so verkleinert sich der Autorenkreis immens. Will man dann noch ein anderes Medium nutzen, z.B. Animationen, Bilder oder Video, brauch man teilweise zwei Experten, einen Autoren und einen Produzenten. Dank der guten Software von heute, geht die Erstellung im Multimediabereich zum Glück immer einfacher.

Aus meiner persönlichen Sicht, muss ich leider sagen, dass der beste und effektivste Weg der Erstellung der OER Inhalte Geld ist. Das motiviert am meisten, das begreift jeder und man kann es am besten steuern. Wer bezahlt kann auch die Lizenz bestimmen. Am besten regelt man diese Fragen gleich am Anfang. Würde man z.B. alle Lehrer und Dozenten bei der Einstellung verpflichten ihre Inhalte für den Unterricht als OER fähig zu erstellen, wäre das ein sehr großer Schritt in die richtige Richtung. Ob man die auch später veröffentlicht, ist ein anderes Thema, jedoch sind schon einmal alle Rechte geklärt und später kann man alles in Lernräume oder Repositories stellen. Für solche Entscheidungen gehört aber sehr viel Mut.

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Das Blog lebt wieder

Zuerst die gute Nachricht. Dies Blog wird weiterleben.

Das war jetzt eine große Blogging-Pause. Im September habe ich als letztes die Moodle Umstellung hier beschrieben und danach war die Luft raus. Das ganze Projekt war auch sehr anstrengend und hat ein Durchatmen verdient gehabt.  Eigentlich wollte ich dann ab Januar wieder regelmäßig schreiben, doch geklappt hat das irgendwie nicht, obwohl ganz viele Themen mir am Herzen liegen.  Das soll sich jetzt aber ändern und zwar mit einem neuen Konzept.

Es haben bestimmt noch nicht viele bemerkt, aber oncampus hat jetzt einen Social Media Manager, dessen Schwerpunkt zwar in der Weiterbildung liegt aber die bisherigen Social Media Kanäle wie Facebook, Google+ und Twitter werden damit inhaltlich neu aufgestellt. Bisher wurden diese Kanäle „nebenbei“ von mir mitbetreut und das hat mir schon sehr lange Probleme gemacht. Es stellen sich bei diesen neuen Social Media Plattformen immer wieder die gleichen Fragen:

  1. Wem gehört das Blog, den Twitterkanal oder das Social Network?
  2. Wer ist für das Konzept und die Zielgruppe verantwortlich?
  3. Wer schreibt die Inhalte?

Das ist gar nicht mal so einfach zu beantworten. Natürlich gehören oncampus die Portale, die mit dem Namen verknüpft sind. Das ist bei Google+, Facebook, Twitter und YouTube sehr einfach geregelt. Was ist allerdings mit dem Blog und dem Namen Online By Nature? Womit wir direkt bei Frage drei landen, denn wer schreibt überhaupt die Inhalte und warum macht er das? Wer bloggt, muss sich inhaltlich mit dem Thema auskennen, also ein Fachspezialist sein. Leider können diese Leute meist schlecht schreiben, daher wurde auch die Öffentlichkeitsarbeit, das Marketing oder die Presseabteilung erfunden. Das erklärt aber auch, warum die meisten PR Artikel sehr langweilig sind und außerdem darf man keine Ich-Form nutzen. Hat man jetzt jedoch einen Blogger gefunden, so braucht dieser Freiraum, da er sonst nicht schreibt. Gibt man ihm den Freiraum, kommen schon die nächsten Probleme, denn meist hat der Blogger kein richtiges Konzept, sondern schreibt, was ihm so einfällt. Heute kann es die Moodle-Umstellung sein und morgen geht es um die Fußball WM. Dazu noch ein paar persönliche Wochenend-Schnappschüsse und jedes Image einer Institution geht den Bach runter. Ich musste mich beim bloggen in den letzten Jahren oft selbst zensieren. Ich wollte oft über die Piratenpartei schreiben oder Netzpolitik behandeln. Ich habe mich da aber zurückgehalten und immer gesagt, politische Themen sind nichts für ein E-Learning Blog. Dadurch ist dann jedoch viel Motivation gestorben und natürlich fragen dann auch einmal die Kollegen, was ich da überhaupt schreibe.

Das neue Konzept sieht daher so aus, dass ich das Blog jetzt persönlich und privat weiterschreibe. Das Impressum ist entsprechend geändert, das Design wurde auch umgestellt und der Domain-Umzug wird auch in den nächsten Tagen geschehen. Da ich bisher auch schon 99 Prozent der Inhalte geschrieben habe, wird sich hier auch nicht großartiges ändern, nur werde ich jetzt alles schreiben, wozu ich Lust hab. Für die Unterstützung von oncampus möchte ich mich daher auch bedanken. Das gesamte ist eine Win-Win-Situation, denn ich schreibe natürlich weiter über E-Learning Themen, speziell für das online-Studium und das in meiner Freizeit und oncampus hätte auch keinen anderen Autoren gehabt, daher konnte ich die Marke(?) „Online By Nature“ mitnehmen. Allerdings wird das Blog jetzt nicht mehr im Moodle Lernraum verlinkt sein.

Ich habe mir auch einen Twitterchannel https://twitter.com/onlinebynature eingerichtet und man findet mich auch bei Google+ unter meinem Klarnamen https://plus.google.com/u/0/107648454634197633857/posts Für fachliche Informationen empfehle ich den G+ Account, da bin ich im Moment am fleißigsten. Noch bin ich mir nicht ganz sicher, was mit Facebook passieren wird. Soll ich da auch meinen privaten Account öffnen und nutzen oder doch den neuen OnlineByNature Account https://www.facebook.com/pages/Onlinebynature/130638050459153 ? Ich tendiere zur zweiten Lösung, immerhin komme ich aus Schleswig-Holstein. Dem Bundesland mit der höchsten Datenschutzdichte der Welt und wer will schon meine privaten Motorradgeschichten lesen:-) Vorher muss ich aber noch fleissig Design basteln und konfigurieren.

Das wären erstmal die ersten Neuigkeiten für den nächsten Abschnitt dieses Blogs…es geht also voran.

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5 Wochen Moodle 2.3 – ein Rückblick

Am Samstag, den 21.Juli haben wir Moodle abgeschaltet um das System zu aktualisieren und seit Dienstag 24.Juli sind wir nun online. Was ist in den letzten Wochen passiert? Was ist gut gegangen und was war schlecht? Es wird Zeit für ein kleines Resümee und das ich erst heute dafür Zeit finde, zeigt schon, dass es zeitaufwendiger war, als zuerst gedacht.

Fangen wir erst einmal beim Grundsätzlichen an und zwar bei der ganz simplen Frage, warum haben wir das System überhaupt aktualisiert?

Das ist wirklich sehr einfach zu beantworten. Moodle 2 bietet zum einen sehr viele neue Funktionen, u.a. Responsive Design, Repository Support, neue Fragetypen und ein „besseres“ Datei-Handling und zum anderen läuft die Update-Phase (Security-Patches, Updates, etc.) für Moodle 1.9 aus. Da wir nur den August Zeit haben, um ein so aufwendiges Update zu machen, wäre der nächste Termin August 2013 gewesen, und das war definitiv zu spät.

Warum haben wir das Update gerade jetzt gemacht?

Wie eben schon geschrieben, konnten wir das Update nur in den großen Semesterferien im August machen. Trotzdem waren einige davon betroffen, die dann doch noch Praktika, Klausurvorbereitungen, Nachbearbeitungen machen mussten oder einfach nur die vorlesungsfreie Zeit nutzen wollten um aufzuräumen. Es gibt bei keinem technischen System den perfekten Zeitpunkt, irgendjemand ist immer betroffen oder fühlt sich nicht ausreichend informiert.

Was ist gut gelaufen?

Eine sehr schwierige Frage, denn was gut gelaufen ist, nimmt kaum jemand wahr. Was bestimmt positiv ist, dass die alten Kurse überhaupt da sind, mit den Forenbeiträgen, den News, Terminen und Dateien und den Lerninhalten. Dabei muss man aber auch gleich anmerken, da ist auch ne Menge schief gelaufen, denn viele Links aus Foren sind (noch) kaputt und bei den Einsendeaufgaben gab es auch sehr viele Probleme. Jemand, der nun seine Aufgaben vermisst, wird kaum glücklich darüber berichten, dass der alte Kurs überhaupt da ist, er will das alles perfekt ist. Ein sehr schwieriger Anspruch, an ein sehr komplexes System. Was auch sehr positiv war, dass der Zeitpunkt recht gut gewählt war. Wir hatten durch das Update Ende Juli, quasi den ganzen August Zeit, die gröbsten Probleme zu beheben. Dazu gab es noch jede Menge Personalengpässe, die wir auch auffangen mussten und ganz viele anderer Probleme, die wir nicht gesehen hatten. Das dritte Positive, war die Entscheidung direkt auf Moodle 2.3 zu gehen. da sich die Oberfläche stark geändert hat, u.a. sind Aktivitäten und Materialien nun zusammgefasst und es gibt nur noch einen Aufgabentyp.  Zum Schluß, war die Kommunikation noch einmal sehr positiv. Dank unseres Twitterchannels https://twitter.com/oncampusfhl haben sich viele gut informiert gefühlt, natürlich aber nicht alle. Manche  haben auch erst jetzt erkannt, wie nützlich Twitter sein kann, andere wollen lieber „sichere“ Plattformen haben und verweigern sich dem „bösen“ Internet. Definitiv waren die letzten Wochen bei uns viel zu stressig arbeitsintensiv, als dass wir Zeit hätten, lange E-Mails oder Blogberichte zu schreiben. Da ist Twitter sehr viel effektiver gewesen und für den Nutzer und ist Twitter auch „nur“ eine Internetseite.

Was ist schlecht gelaufen?

Nichts was wir erwartet hatten, wäre jetzt eine gute Antwort. Ich will sagen, dass wir eine Menge getestet hatten, aber dann doch vieles anders gelaufen ist, als wir erhofft hatten. Wir haben dabei mehrere große Probleme festgestellt, die wir nicht erwartet hatten. Zum einen sind alle(?) Links auf interne Dateien, die durch den WYSIWYG-Editor gesetzt waren, nun leider falsch. Manachmal wurde auch Dateien komplett im Editor eingebunden, d.h. diese Dateien sind auch verschwunden. Keiner von uns arbeitet so mit dem Editor, daher haben wir das gar nicht so direkt getestet. Dateien werden normalerweise über den Datei-Upload-Dialog verwaltet, aber es geht auch anders. Damit wären wir beim eigentlich größten Problem, der Komplexität. Ich hätte nie vermutet, wie komplex inzwischen Moodle und ganz besonders unsere Infrastruktur geworden ist. Wir haben inzwischen ca. 20 Projekte in acht Moodle-Systemen für fünf Partner mit zwei Verwaltungssystemen hier am laufen und das ist komplex. Da geht es um DNS-Settings, SSL-Zertifikate, Datenschutz, Rufüberwachung und Netzwerkmanagement. Das geht weiter über Modulverwaltung, Templates, Abrechnungen, Zeitplänen, Evaluation, Webkonferenzen und Stammdatenverwaltung und das ganze endet dann noch lange nicht bei Single-Sign-On, Schulungen, Responsive Design, VMware und HTML5. Ich will sagen, dass es wirklich komplex ist und wir entdecken hier jeden Tag ein neues kleines Problem, was wir meist schnell reparieren können, aber es hat trotzdem jemanden genervt.

Das zweite große Problem sind die Einsendeaufgaben. Die sind teilweise nicht korrekt übertragen worden. Das liegt oft am gleichen Problem, wie eben beschrieben, denn oft wurden Aufgaben als auch die Lösungen nicht als Dateien behandelt, sondern übern den WYSIWYG-Editor verwaltet und jetzt sind die Dateien falsch verknüpft. Bei allen neuen Kursen ist das natürlich kein Problem, aber manchmal wollen die Studierende die alten Aufgaben noch ansehen um sich auf die Klausur vorzubereiten und dann sind die PDFs weg. Ich denke auch, dass wir dieses Problem nicht automatisch reparieren können und daher noch ein großes Problem kriegen werden.

Das gleiche gilt für Links aus Foren, News und anderen Bereichen auf interne Inhalte. Da sich bei allen Moodle-Kursen die Cours-ID geändert hat, stimme diese Verweise nicht mehr. Die Dateien sind jedoch alle da. Wir versuchen diese internen Links zu reparieren, was noch ein etwas dauern könnte. Das ist auch die letzte große Baustelle, die wir offen haben.

Hätte man das nicht auch alles besser testen können?

Natürlich kann man das, aber es kommt immer auf die Mittel und die Zeit an, die man zur Verfügung hat. Hier arbeiten keine 50 IT-Profis, die 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche zur Verfügung stehen. Wir haben hier zwei Entwickler und eine Designerin, die eigentlich alles machen müssen und das unter den Bedingungen des öffentlichen Dienstes. Natürlich haben auch andere Abteilungen mitgeholfen, z.B. für die Administration, Schulung und der Koordination, aber das Kernteam ist klein. Dazu kommen dann noch andere Ereignisse, wie Elternzeit, Krankheit und Urlaub, die alles noch verzögern können. Wir haben sehr viel gearbeitet und das auch an den Wochenenden und wir haben auch unsere Urlaube verschoben und Überstunden gemacht, aber auch Gott hat es nicht geschafft, die Welt an nur einem Tag zu erschaffen und das mit der Moodle-Umstellung wird auch noch länger dauern. Am Ende sind wir definitiv alle schlauer, aber ob wir all diese Probleme vorher gewusst hätten, ist fraglich. Noch einmal gesagt, viele Probleme haben wir vorher gesehen und gelöst, aber die merkt der Anwender nicht. Man sieht nur das, was schiefgelaufen ist. Das ist halt so bei IT-Prozessen, leider.

Wie geht es nun weiter?

Wir haben nun den Semesterstart gemacht (ja das normale Alltagsgeschäft ist auch noch da) und werden uns dann den vielen kleinen Problemen annehmen. Ich vermute, wir werden mit der Moodle-Umstellung noch bis Februar zu haben. Es werden noch viele Probleme auftauchen, von verschwundenen Dateien, über die Einsendeaufgaben, Schulungsbedarf, Fehlbedienungen usw. Ab März wird es dann normal werden, bis zum nächsten großen Update in ca. fünf Jahren.

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FH Lübeck seit Mittwoch 19 Uhr auf Moodle 2.3

Gestern war das erste große Update auf Moodle 2.3 und es hat leider nicht reibungslos funktioniert. Was ist passiert?

Wir hatten uns eigentlich gut vorbereitet und auch alles getestet. Auf unseren Testinstallationen sind alle Skripte einwandfrei durchgelaufen und auch der Zeitrahmen war mit maximal 8 Stunden definiert gewesen. Wir haben jedoch mit mit weniger gerechnet bzw. gehofft. Das Update haben wir schon am Wochenende begonnen, als wir zum ersten mal alle Kurse kopiert hatten, was auch einwandfrei funktioniert hatte. Am Dienstag wollten wir dann nur die Kurse anfassen, die sich in den letzten zwei Tagen geändert hatten. Dafür hatten wir ein SYNC-Skript gebastelt, was uns dann 230 von 680 Kursen ausgegeben hatte. Das sparte uns 60 % der Arbeit und wir gingen zuversichtlich an die Arbeit. Leider hat das importieren der Kurse aber sehr viel länger gedauert, als erhofft. Hier hätten wir schon misstrauisch werden können, aber umfangreiche Server Arbeiten sind oft schwer zu schätzen. Wir haben dann gemerkt, dass der erste Zeitplan aus dem Ruder läuft und der Restore bis nach Mitternacht laufen wird.

Am nächsten morgen haben wir dann alle Kurse überprüft und gemerkt, dass 12 von 680 Probleme erzeugt haben. Warum es beim Testlauf geklappt hat, ist uns immer noch ein Rätsel. Wir haben dann viele Restarbeiten durchgeführt und sind um 12:30 Uhr online gegangen (geplant war 12 Uhr). Aber das System hat sich sofort aufgeschaukelt und ist in Überlast gegangen. Wir hatten zig httpd-Prozesse mit CPU Last von jeweils 30%, was nicht normal ist. Dann ging die Fehlersuche los und das optimieren, z.B. PHP-Cache, MySQL-optimize, RAM erhöhen, Configs überprüfen, CSS überprüft usw. Zum Schluss haben wir den gesamten Cluster verschoben, damit der Storage Zugriff schneller ist, was aber auch keine Besserung brachte. Jetzt haben wir nach dem berühmten Zitat von Sherlock Homes „Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein, so unwahrscheinlich sie auch klingen mag.“ gehandelt und den ganzen Server getauscht. Wir haben zwar keinen Fehler gefunden, aber irgendwo hatte der Linux Server ein merkwürdiges Eigenleben, was nicht erklärbar war. Das es am Server lag, war extrem unwahrscheinlich. Immerhin haben wir schon mehrere hundertmale Server geklont und so ein Verhalten war noch nie  (nein das stimmt nicht, ca. 4 Jahren ist es her) passiert. Eine Stunde später hatten wir einen neuen Klon aufgesetzt, das Moodle-Data Verzeichnis neu gemounted und den Datenbank-Dump eingespielt. Dann noch den DNS Eintrag neu geschrieben und das System war gegen 19 Uhr online .

Am nächsten Tag lief das System stabil und ohne Lastprobleme. Alle konnten arbeiten, was erstmal das wichtigste war. Im Laufe des Tages summierten sich mehrere kleine Baustellen. Bei einigen Kursen haben wir Probleme mit den Einsendeaufgaben, andere hatten Probleme mit Riesenkursen (teilweise mehrere Gigabyte groß) und das größte Problem war ein Designfehler mit alten Internet Explorer Versionen. Das meiste konnten wir am Donnerstag beheben aber bei zwölf Kursen sitzen wir immer noch dran.

Jetzt nach drei Tagen kann man rückblickend sagen, das wir insgesamt einfach Pech hatten. Wir haben das fehlerhafte System „Montagsserver“ getauft und überlegen, ob wir es von VMware untersuchen lassen. Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam noch Pech dazu 🙂 Ich fand es ziemlich gut, dass wir Mittwoch Nachmittag innerhalb von 60 Minuten ein neues leistungsstarkes System aufgesetzt bekommen haben und so schnell auf den Vorfall reagieren konnten. Jetzt läuft das System schon einige Tage problemfrei und wir haben keien Kritiken bekommen. Wir ITler sind ja meist schon glücklich, dass sich niemand beschwert. Lob kriegen wir fast nie zu hören…

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Moodle Theme VFH nun auch für Moodle 2.3.1

Heute wurde das neue VFH-Theme für Moodle 2.3.1 fertig und gleich auf dem Schulungssystem installiert. Dabei haben wir auch gleich das System auf die Version 2.3.1 aktualisiert (man achte auf die dritte Stelle). Die ersten Tests waren fast erfolgreich, aber wir haben ein Problem beim „Next Generation“ Forum entdeckt. Mal schauen, ob wir es morgen gelöst kriegen.

Hier sieht man sehr anschaulich den neuen „Material oder Aktivität hinzufügen“-Dialog. Im Hintergrund das neue VFH Design, was der neuen Webseite der Virtuellen Fachhochschule entnommen ist.

Mit der Migration sind wir am Wochenende ein gutes Stück vorwärts gekommen. Die Schnittstelle zum Portal wurde weiter optimiert und alle 9 Kernfunktionen laufen, aber es kommen doch jeden Tag neue Kleinigkeiten dazu. Das erste kopieren aller Kurse wurde auch erfolgreich durchgeführt. Das hat über 36 Stunden gedauert. Wir gehen davon aus, dass sich die alten Kurse bis zur Migration nicht ändern werden, dadurch sparen wir uns am Tag der Umstellung ca. 80 % der Gesamtdaten. Wir überprüfen die Aktualität aller Kurse mit einem „DIV“-Befehl, damit uns keine Änderungen entfallen. Am Donnerstag soll dann das erste Moodle mit Connect, Evaluation und Portal umgestellt werden, was aber nur unsere Weiterbildungsprogramme betrifft.

 

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Moodle 2.3

Letzte Woche ist das Update für Moodle 2.3 erschienen. Im Gegensatz zu Moodle 2.x bringt die Version viele sichtbare Vorteile für den Anwender. Das gesamte File Handling ist neu und es wird sogar Drag’n’Drop vom Windows-Explorer unterstützt und auch externe Dienste wie Dropbox und GDrive (was wir noch evaluieren) sind eingebunden. Eine sehr gute Übersicht der neuen Features  findet man im E-Learning Blog der TU Darmstadt. Wir wollen jetzt direkt auf Version 2.3 gehen, da es schwierig werden würde, dies Semester 2.2 einzuführen und nächstes Semester noch einmal 2.3, wo sich das gesamte File Handling noch einmal ändert. Wir denken, dass die User sich dabei überfordert fühlen und auch die neuen Features nicht noch einmal lernen wollen.

Das hat natürlich erhebliche Nachteile in unseren Plänen zur Folge, u.a. hat sich das Design geändert und unsere fast fertigen Layouts müssen neu gebaut werden, alle Schnittstellen müssen überprüft werden, das Schulungsmaterial angepasst werden und noch vieles mehr.

Wir haben seit gestern unser Schulungssystem auf Version 2.3 aktualisiert. Das Ergebnis ist, dass weder das oncampus noch das VFH Layout funktionieren, aber das Standard-Layout geht natürlich. Wir hoffen, das Anfang nächster Woche auch die ersten Layouts fertig sind. Zum Glück kann man jetzt schon auf der Spielwiese mit dem Standard Layout alles testen.

Da unser Zeitplan knapp ist, haben wir auch schon die ersten Systeme auf 2.2 migriert, darunter Schule, Demo und noch ein paar Partner. Diese müssen wir jetzt leider noch einmal updaten, was aber keine große technische Probleme bereiten sollte.

Die größten Probleme sind nach wie vor die Schnittstellen zu den drei Kernsystemen Portal, Connect und HIS. Inzwischen laufen alle Schnittstellen als Beta und müssen noch getestet werden. Leider gab es dort ein paar Probleme, die uns zeitlich zurückgeworfen haben. Wir versuchen jetzt die Zeit aufzuholen, denn eine Woche hat bekanntlich sieben Tage und nicht fünf.

Inzwischen haben wir auch einige Kurse stichpunktweise in Moodle 2.3 überführt und überprüft. Es sind nur kleine Probleme aufgetreten, z.B. bei Umfragen, Tests und dem Kalender. Diese Funktionen werden aber kaum genutzt und die wesentlichen Grundfunktionen, u.a. Forum, News, Daten, E-Mail funktionieren einwandfrei.

Was werden jetzt die nächsten Schritte sein?

Wir arbeiten jetzt mit Hochdruck am Design und den Schnittstellen und wollen Ende nächste Woche die ersten Kurse vom Portal umstellen, das betrifft zuerst die Weiterbildung und den Business Bereich und kleinere Projekte. In der Woche drauf soll dann zuerst die FH Lübeck umziehen und dann die VFH. Da es noch teilweise Klausuren in der KW 29 gibt, können wir wahrscheinlich nicht in einem Rutsch umziehen. Den genauen Ablaufplan werden wir nächste Woche veröffentlichen.

 

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Moodle 2 – Schulungsmaterial

In unserem Schulungskurs stellen wir Ihnen jetzt verschiedene Schulungsmaterialien zu der allgemeinen Nutzung von Moodle sowie zu den Neuerungen von Moodle 2.x zur Verfügung. Innerhalb des Kurses gibt es außerdem einen Bereich „Spielwiese“ – hier kann nach Belieben ausprobiert werden.
URL:     schulung.oncampus.de
Login:     teacher – teacher oder student – student

Das Kursforum wird durch den Supportdienst von oncampus betreut, so dass dieses für Fragen genutzt werden kann. Wenn Bedarf besteht, kommen wir gerne an Ihren Standort oder laden Sie nach Lübeck ein. Darüber hinaus bieten wir Ihnen flexible, ortsunabhängige Online-Schulungen in unserem virtuellen Konferenzraum Adobe Connect.  Um den Bedarf zu ermitteln und entsprechende Schulungsangebote zu planen, sind wir auf Rückmeldungen von Ihnen, den Meldepersonen und Tutoren angewiesen.
Kontakt: support@oncampus.de

Viele Grüße
Ihr oncampus-Team

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Moodle 2 – Test- und Schulungssystem steht

Es ist vollbracht. Das erste öffentliche Testsystem für Moodle 2 ist online. Das war eine wirklich lange Geburt, daher hole ich etwas aus. Zuerst könnte man meinen, dass Moodle 2 nun wirklich nicht schwer wäre zu installieren ist. Das stimmt absolut, denn so ein XAMPP lokal mit Moodle zu installieren, dauert bestimmt nicht länger als 30 Minuten, aber das ist nun leider nicht die ganze Geschichte.

Das oncampus Moodle System hat natürlich etliche Erweiterungen, Anpassungen und Schnittstellen, was das ganze viel komplizierter gestaltet. Zusätzlich ist Moodle 2 komplett neu designed und daher muss man auch viel ausprobieren und testen.

Zuerst mussten wir uns überlegen, ob wir unsere alte „Ein Moodle für Alle“-Strategie beibehalten. Die Entscheidung ging recht schnell, da wir inzwischen, schon mehrere Moodle Installationen haben und wir nun auch kleinere Projekte trennen wollen. Eine Übersicht aller Moodle Installationen gibt es in der oncampuspedia.

Wir haben dann die gesamte Moodle Intergration in Teilprobleme bzw. Arbeitspakete gegliedert. Als erstes brauchten wir ein Moodle 2 Testsystem, so dass wir alle Funktionen und Erweiterungen testen konnten. Seit gestern gibt es nun eine Liste aller Erweiterungen, die wir didaktisch sinnvoll erachten und technisch einwandfrei laufen (es gibt nur noch bei einer Erweiterung Unklarheiten und zwei liegen noch englisch vor). Beim testen und bei beim Schulungskonzept ist uns dann aufgefallen, dass wir beides verbinden könnten, daher haben wir ein offenes Schulungsmoodle 2 installiert. Bei diesem Schulungsmoodle kann sich schon jetzt jeder anmelden und schon einmal ausprobieren, wie sich ein Moodle 2 System als „Teacher“ oder als „Student“ anfüllt. Wir haben jeweils einen Account mit diesen Zugängen eingerichtet zum testen und spielen.

Das Design ist neu und fällt natürlich auf. Es ist bisher erst ein Design fertig und zwar im oncampus Layout. Wir haben schon ein sehr schönes VFH Design als Prototyp entworfen, aber das muss jetzt noch umgesetzt werden.

Gerade das Design spielt bei Moodle 2 eine wesentliche größere Rolle als vorher. Das liegt vor allem an den Mobil Devices. Inzwischen gibt es neben den bekannten Smartphones auch Tablets. Für Moodle 2 bedeutet dies, dass kein fester Header oben eingeblendet ist, damit man besser „wischen“ kann, wenn man mit Tablets surft. Für Smartphones gibt es ein Extra-Design (was wir noch nicht angepasst haben) , aber es gibt keine Extra-App. Der Ansatz einer Moodle-App ist im Moment nicht erfolgreich. Die erste App hat leider zu wenig Funktionen, außerdem wird man nie alle Erweiterungen in die App einbinden können. Moodle 2 bietet daher eine CSS-Weiche an, damit Smartphones ein anderes Layout erhalten. Der Vorteil liegt auf der Hand, denn man hat alle Funktionen immer zur Verfügung.

Die größte Änderung in Moodle 2 betrifft die Dateiverwaltung. Man hat nun „Eigene Dateien“ in Moodle 2, was den Vorteil bringt die gleichen Dateien schneller in mehrere Kurse einzubinden. Leider ist die gute Idee, schlecht umgesetzt worden. Das bringt uns jetzt zum Schulungskonzept. Jetzt nachdem endlich das erste System fertig ist, werden Schulungsmaterialien erstellt inkl. Videos. Je nach Bedarf wird es dann Schulungen über Webkonferenz bzw. direkt vor Ort geben. Unsere Erfahrung ist jedoch eher, dass die Schulungsangebote weniger genutzt werden, als erhofft. Zum Schulungskonzept folgen noch genauere Infos.

Noch ein Satz zum Update-Prozess: Unser Ziel ist es Ende Juli alles fertig zu haben. Wir werden ein neues Moodle 2 System aufsetzen, aber alle alten Kurse sollen überführt werden. Wir orientieren uns hier an anderen Hochschulen, die erfolgreich diesen Weg schon beschritten haben.

Die nächsten Schritte werden dann die Schnittstellen zum Portal und zu Adobe Connect sein und Evasys (Evaluation) und zu guter Letzt dann noch die Anbindung an das Active Directory.

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Hat Media Markt auch das Internet verschlafen?

Seit kurzem hat der Media Markt seinen Online Shop mit einer großen Kampagne eröffnet und der erste Eindruck zeigt, es lohnt sich nicht dort einzukaufen. Man wundert sich, denn vom größten Elektronik Fachmarkt Europas (immerhin fast 60.000 Angestellte, 20 Milliarden Umsatz und knapp 250 Fachmärkte) hätte man einen Online Knaller erwartet. Was heute möglich ist, zeigt täglich Amazon (34.000 Mitarbeiter und 34 Milliarden Umsatz) und hier liegt das Problem. Bei Amazon gibt es quasi alles, also Bewertungen, Kommentare, Empfehlungshinweise, History, Erinnerung usw. Dazu gibt es einen ausserordentlich guten Service und das zu Knallerpreisen und beim Mediamarkt sucht man all das vergebens. Der Shop macht einen Web 1.0 Eindruck und von innovativen neuen Ansätzen, u.a. One-Click-Buy, Social Networks, E-Books oder neuen Geschäftsmodellen wie Videothek oder Music-Flatrate fehlt jede Spur und man hat auch das Gefühl, das alles nicht gewollt sei. Man kann dies dem Media Markt auch nicht verdenken, denn die einzelnen Fachmärkte sind größtenteils selbständig und nur Teilbereiche, wie z.B. Einkauf und Marketing sind zentralisiert. Also jeder Euro, der online umgesetzt wird, ist in Konkurrenz zum lokalen Fachmarkt zu sehen. Daher hat die Metrogruppe auch gehandelt und redcoon als Online Plattform gekauft, aber diese ist auch nur geringfügig besser.

Warum beschreibe ich jetzt diesen Online Shop so ausführlich?

Wie im letzten Artikel über Disruptive Technologien am Beispiel der MyTaxi App, sieht man auch hier, dass einige Industrien das Internet völlig ignorieren oder falsch einschätzen. Man kann sagen, Media Markt ist wirklich groß und die machen alles richtig, aber das haben Nokia und Quelle auch gedacht. Im letzten Jahr hat Amazon allein an einem Tag 2.1 Millionen Pakete verschickt. Im Versandhandel findet der Umsatz inzwischen zu 2/3 online statt, was eigentlich nur zeigt, dass das Internet inzwischen im Alltag angekommen ist. Wenn aber diese „alten Industrien“ den Fortschritt (sei er gut oder schlecht) verschlafen, werden sie unglaublich schnell verschwinden. Media Markt definiert sich in den letzten Jahren fast zu 100% über den Preis. Leider hat aber Amazon fast die gleiche Preispolitik und im Gegensatz zum Media Markt, brauchen die nur ein Logistikzentrum und keine Verkäufer, auf lange Sicht ein unfairer Wettbewerb. Man wird in 5 Jahren sehen, wo der Weg vom Media Markt (und damit vieler Fachmärkte) hingehen wird, eines ist jedoch jetzt schon sicher. Dieser Weg wird hart werden und wir sehen schon jetzt, am Beispiel der Musikindustrie, dass sich vieles grundlegend ändert und Internet wird auch vor anderen Bereichen nicht stoppen, z.B. des Buchmarktes oder der Bildung.