In den Berchtesgadener Alpen zwischen Königssee und Mühlbach bestimmen endlose Weite, Dünenberge aus Kalkgestein und markige Felsen den Landschaftcharakter. Ein Wüstentrip der alpinen Art.

Steinernen Meer01Mit zwanzig war ich das erste Mal in der Wüste. Dünen, Sternhimmel, der Wiegeschritt der Kamele, Sand zwischen den Zähnen. Das Beste aber: 30 Kubikmeter braunes Badewasser in einem Pool bei einer längst verlassenen Oase. Ein Pool in der Wüste! Das war natürlich etwas Besonderes, er wird mir immer im Gedächtnis bleiben.
Wennich mich heute zurücksehne nach den Wüstentagen, dann fliege ich nicht in einen anderen Kontinent, dann heißt das Ziel Maria Alm. Statt der sanften, bewimperten Kamelaugen schaut man in die gutmütigen Gesichter der Pinzgauer Kühe, aber klaren Sternhimmel und riesige Dünnlandschaften gibt es auch hier. Die Dünen sind aus Stein, mehr grau als ockerfarben. Doch die Weite des Steinernen Meeres fühlt sich kein bisschen anders an als die end-losen Sandflächen der Wüste Thar. Und hier und da wartet das Besondere, das für immer in Erinnerung bleibt, gerade so wie ein Basin mit Wüstenwasser.
STÜTZPUNKT RIEMANNHAUS
Stützpunkt für die nächsten Tage im Steinernen Meer ist das Riemannhaus, das wie ein Adlerhorst unter den Felsab-brüchen des Sommersteins klebt. Von Maria Alm kann man auf einer holprigen Forststraße bis auf über 1100 Meter ins Naturschutzgebiet Salzburger Kalkal-pen hinauffahren, das sich nach Norden im deutschen Nationalpark Berchtesgaden fortsetzt. Dann steigt man über die große Schuttreißen „Sandten“ auf.
Der Weg schlängelt sich durch die Schrofenschluchten aufwärts, nie schwierig, aber teils ordentlich ausgesetzt. Drei Stunden trennen die bäuerliche Idylle von Maria Alm mit seinen üppigen Gärten und den wohl genährten Kühen vom Rand der Steinwüste. „Steinernes Meer“ – kein Name könnte passender sein für den größten Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen. Eine Handvoll Aussichtsberge zur Rechten und Linken des Riemannhauses erlauben eine noch bessere Übersicht über das karstige Hochplateau als das Alpenvereinshaus selbst. Das Breithorn, 2504 m, stellt bezüglich Einfachheit und Kürze den besten Kompromiss dar: Gute 300 Höhenmeter vom Riemannhaus aus auf einem markiertem Weg sind bequem machbar und werden von vielen Berg-steigern sogar als Tagestour vom Tal aus anvisiert beschriftungen vorarlberg
„Und die Pyramide heißt Schönfeldspitze, sie liegt schon in Österreich, jenseits des Steinren Meeres. Man erreicht sie in zehn bis elf Stunden“, betet tagtäglich sogar der Bootsbegleiter den Gästen bei der Fahrt über den Königssee vor. Die Schönfeldspitze ist damit neben dem Watzmann der einzige Berg, der während der viertelstündigen Erklärung einen Namen erhält. Kein Wunder, sie ist einer der bekanntesten Gipfel der Berchtesgadener Alpen. Obwohl man sie vom Berchtesgadener Talkessel aus bereits sieht – und erst recht vom Königssee – wird sie üblicherweise vom Riemannhaus bestiegen. Ihre 2653 Meter haben sie mittlerweile zum höchsten Gipfel des Steinernen Meeres gemacht, früher hatte diesen Status fälschlicherweise das Selbhorn inne.
Steht man nach dem ausgesetzten, teils versicherten Steig auf d m Gipfel, könnte der Kontrast kaum deutlicher sein. Unter uns die grünen Pinzgauer Täler, ganz im Süden gleißen die Gletscherflächen der Tauerngipfel. Das Bild der Berge, wie man es kennt. Die Nordhälfte unseres Blickfeldes jedoch wird von den grauen „Dünen“ des Steinernen Meers beherrscht, eine wilde, scheinbar abweisende Felslandschaft.
Steinernen Meer02WO DER KILOMETER LÄNGER IST
Hochbrunnsulzen, 2358 Meter. Längst ist das Stimmengewirr vom Gipfel der Schönfeldspitze verklungen. Schon den Ostgrat hinab sind wir nur noch zwei Bergsteigern begegnet, die von Maria Alm über die Buchauer Scharte aufge-stiegen sind. Die letzte halbe Stunde am Südrand des Steinernen Meers entlang war nichts mehr zu sehen und zu hören, nicht einmal eine Dohle, die auf der Su-che nach einer vollen Jausenbox über die Gipfel saust.
Ausgesetzt fühlt man sich im Stei-nernen Meer. Nicht physisch, aber psychisch. Tausend Felsrippen, Karstgassen, Geröllfelder, tausend kleine und große Erhebungen. Dünnberge aus Kalkgestein und eingelagerte Täler in einem steinernen Ozean. Markierte Steige durchziehen die Weite, aber immer sind sie viel länger als man meint. Zwei Kilo-meter Steinernes Meer haben eine andere Qualität als zwei Kilometer Karwendel, Zillertal oder Tauern. Solche zwei Kilometer trennen uns vom Tagesziel, dem Biwak unterm Wildalmkirchl. Die Schatten werden schon lang, die Wärme des Sommertags ist bereits der Kühle des Gebirgsabends gewichen, als hinter einer Kante endlich der Bau der Biwak-schachtel sichtbar wird. Erleichtert steige ich die letzten Minuten hinauf, schimpfe mich in Gedanken ein arges Hascherl, dass mich das bisschen Fels ringsum so eingeschüchtert hat.
„Richtig Muffensausen hab i ghabt und scho dacht, mir kemman gar nim-mer an“, erzählt im Lauf des Abends einer der drei Männer, die mit uns auf der schönen Biwakschachtel unterge-kommen sind. Bei Kerzenschein, Käs-brot und Zweigelt ist die Atmosphäre längst heiter-beschwingt. Draußen fun-keln die Sterne, so schön wie in der weitesten Wüste.
Auch am nächsten Morgen zeigt sich die Bergwelt vom Aussichtsgipfel Brand-horn aus von ihrer schönsten Seite. Betö-rende Fernblicke, beeindruckend der nahe Hochkönig und im zarten Morgenlicht das Wildalmkirchl. So gleichförmig der Südteil der Berchtesgadener Berge manchmal wirkt, so sehr brennen sich einzelne Bilder ein, die Badepools des Steinernen Meeres sozusagen. Die leuch-tend rötliche Felskante des Wildalmkirchl gegen die schattigen Flanken, drei kleine gelbe Blütenkelche in einer Karstspalte, ein einsamer Eisenhut im Karrenfeld taxi jenbach
ALMERFAHRT
Steinernen Meer03375 Jahre alt wird die Wallfahrt über das Steinerne Meer heuer. Der Heilige Bart-holomäus ist Schutzpatron der Senne-rinnen und Almbahern. Was lag da im Jahr 1635 nach der Pest für die Bauern aus Saalfelden und Maria Alm näher, als nach St. Bartholomä zu pilgern und um Hilfe zu bitten. Der schnellste Weg war damals noch nicht die A10, sondern der Steig unter dem Sommerstein hindurch, über die Geländekante, auf der heute das Riemannhaus steht, über das vegeta-tionsarme Karstplateau, vorbei am Fun-tensee, steil die Saugasse hinab und zum Kirchlein am Königssee. Alljährlich findet diese Almer Wallfahrt am Bartho-lomäustag statt, teils mit über 2000 Be-teiligten. Egal in welche Richtung, ob aus Berchtesgaden herüber nach Maria Alm oder aus dem Pinzgau ins Bayerische, der Weg ist immer ein Erlebnis. Am nächsten Tag machen wir uns vom Riemannhaus aus an den gut zweistündigen Abstieg ins Bayerische. Keiner Menschenseele begegnen wir. Die vegetationsarme Felslandschaft spiegelt uns absolute Lebensfeindlichkeit vor, doch da flattert ein Schmetterling auf eine Distel zu, dort spitzt ein winziger Farn aus einer Kalkkluft. Einmal wischt ein kleines, graues Mäuslein durch den Steinirrgarten. Ab dem Funtensee ändert sich der Charakter des Steinernen Meeres ohnehin. Üppig grün wie im Regenwald kommt es einem vor. Und nach der Brotzeit im Kärlinger Haus denken wir gar ans Schlaraffenland… Damit der Kuchen nicht anschlägt, planen wir sogleich neue Touren.Von den neun Berch-tesgadener Gebirgsstöcken teilen sich Salzburg und Bayern sechs (Untersberg, Göll, Hagengebirge, Steinernes Meer, Hochkalter und Reiteralm), zwei befinden sich ganz auf bayerischem Gebiet (Watzmann und Lattengebirge) und einer steht vollständig in Österreich: der Hochkönig, der höchste Gipfel in den Berchtesgadener Alpen. Ihm gilt unser nächster Besuch.
Wie die Spinne im Netz thront am höchsten Punkt das Matrashaus, erreich-bar von Norden und Osten auf markier-ten Normalwegen, von Westen und Sü-den auf zwei versicherten Steigen und seit 2002 zusätzlich auf einem modernen Klettersteig.
WÜSTENWASSER
1700 Höhenmeter, davon 1000 Höhenmeter Klettersteig in einer Schwierigkeit bis D oder K5, das sind die harten Fakten zum so genannten Königsjodlersteig. Ob man den neuen Klettersteigen nun kritisch oder wohlwollend gegenübersteht, in jedem Fall muss man dem Königsjodler eine logische Linienführung und auf weite Strecke beste Felsqualität zugestehen. Das Landschaftserlebnis ist ohnehin erstklassig. Der Dientner Sattel zwischen Mühlbach und Dienten erlaubt immerhin einen Start auf knapp 1400 Meter. Von hier steigen wir an diesem Tag auf, gehen an der Erichhütte mit ihrer schönen Aussichtsterrasse vorbei und in vielen Serpentinen den Südwesthang hinauf zur Hochscharte. Der Tauernblick wird von Schritt zu Schritt besser, die Umgebung felsiger und die Luft riecht schon fast nach Drahtseil und Felsvergnügen. Mit dem Hinweis „Betreten auf eigene Gefahr“ beginnt der Königsjodlersteig. Die folgenden 1000 Höhenmeter sind wie ein Basin mit Wüstenwasser: etwas Besonders, das man so schnell nicht vergisst. Kleine Gratzacken und Aufschwünge über Fels-wandeln wechseln sich mit Zwischenabstiegen ab, dann kommt auch schon der Flying Fox, einer der Höhepunkte des Steigs. Frei am Drahtseil hängend überqueren wir eine Schlucht, die nachfolgenden ausgesetzten Felspassagen kommen einem dagegen fast wie „fester Boden unter den Füßen“ vor. Es ist doch alles relativ!
Um viele Eindrücke und etliche, lan-ge nicht bemerkte Muskelstränge reicher kommen wir am frühen Nachmittag am Hochköniggipfel an. Weit dehnt sich vor uns die Übergossene Alm aus. Früher be-deckte ein großer Plateaugletscher die Karsthochfläche, heute wirken die Eisreste wie ein Flickenteppich aus Schneefetzen. Am liebsten würde ich nun eine Nacht heroben am Haus bleiben, den Sternhimmel genießen und morgen erst absteigen, um die „Karstwüste“ zur Ostpreußenhütte hinab zu durchqueren. Tatsächlich aber machen wir uns an den  ebenso eindrucksvollen Abstieg nach Osten. Bis zum Schöberschartl geht auch dieser Weg im Auf und Ab über den einstigen Gletschergrund, also dort, wo noch vor einigen Jahrzehnten das „ewige“ Eis lag. „Stand!“, tönt es durchs Kar.
Drüben an der Torsäule klettert eine Seilschaft eben die letzte Seillänge zum Gipfel, während wir auf dem Weg zügig talwärts steigen. Bald werden wir die Mitterfeldalm erreicht haben, dann kön-nen wir bequem auf einer Almstraße hinunterwandern zum Arthurhaus. Dabei werden wir sicher schon wieder Pläne schmieden für die nächsten Tage. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Hohe Göll. Er liegt exakt im Norden des Hochkönigs und ist der höchste Gipfel des Göllstocks. Wie schon die Gipfelziele um das Riemannhaus und die Aufstiege  zum Hochkönig kommt auch am Göll der Bergsteiger, der ab und an die Hände zu Hilfe nehmen will, auf seine Kosten. Mein Favorit ist jedenfalls der Aufstieg vom Kehlstein über den Mannlgrat, aber ich werde zum Salzburger Steig über das Purtschellerhaus nicht „nein“ sagen. Es steht mit einem Fuß auf der bayerischen Seite, ähnlich wie der Gipfel, den sich Bayern und Salzburg teilen. Wenn dann das Wetter noch hält, ist Zeit für den Schneibstein.
Ebenfalls Grenzgipfel lässt er sich von Königssee und von Golling angehen. Wenn dann noch Zeit ist und das Wetter hält… Ich weiß schon, weshalb mich die Berge zwischen Mühlbach und Königs-see an die Wüste erinnern: Endlose Weite und hinter jeder „Düne“ tauchen tausend neue auf.

Mit Kindern auf einem Eisenweg zu klettern, erfordert viel Übersicht und eine besondere Vorbereitung der begleiteten Erwachsenen. Zusätzlich hilft eine Checkliste, dass aus dem Ausflug in den Fels ein vergnüglicher Tag für alle Beteiligten wird.

Mit Kids auf Eisenwegen unterwegs zu sein, nichts leichter als das, werden sich viele von uns denken. Doch
wer schon einmal eine Klettersteigtour mit Kindern unternommen hat weiß, dass dabei das eine oder andere „Problemchen“ auftauchen kann, denn unsere kleinen Schützlinge verlieren an der Seilzieherei — ähnlich wie beim Essen — sehr schnell die Lust, wenn etwas nicht Ferrata for Kids04ganz nach ihrem Geschmack läuft. Gerade deshalb ist es ratsam, sich im Vorhinein mit ein paar Dingen zu beschäftigen, die den späteren Ablauf des Familienausfluges in der Steilwand reibungslos und insbesondere auch sicher über die Bühne gehen lassen.
Das Kernproblem ist vor allem die richtige Routenauswahl, da Klettersteige fast ausnahmslos für das erwachsene Publikum — also quasi für Riesen — gebaut wurden. Der Begriff „Zwergenfalle“ ist einigen von uns bekannt, man steht auf einer Klammer oder einem guten Absatz und versucht vergeblich die nächste rettende Eisenklammer zu erreichen. Für kleine Kinder und Jugendliche kommt diese „Problempassage“ naturgemäß viel öfter auf Eisenwegen vor. Deshalb sollten verantwortungsbewusste Eltern den Klettersteig vorher selber einmal klettern, um leichter abschätzen zu können, was ihre Kleinen erwartet. Man wählt für die Familientour so oder so keinen Klettersteig von der Stange, gefragt ist vielmehr ein abwechslungsreicher Mix aus Unterhaltung, kurzem Zu- und Abstieg und leichter Ferrata, wenn möglich mit ein paar Actionpassagen (kleinen Brücken oder Seilbrücken) — nur so bleibt die Freude am Klettersteigsport bei den Kleinen bestehen. klettersteige tirol
 
Kletterversuche beim Einstieg
Um festzustellen, ob Kinder überhaupt Gefallen an den am Fels verspannten Drahtseilen finden, lässt man diese am besten im Einstiegsbereich oder an einem Übungsklettersteig (sinnvollerweise mit zusätzlicher Seilsicherung von oben) die ersten Kletterversuche wagen. Wie bei anderen „Kindersportarten“ auch, macht es deutlich mehr Spaß, wenn mehrere Kinder dabei sind, in solch einem Fall ist aber auf die nötige Anzahl an erfahrenen Begleitern zu achten.
Als sehr gut hat sich auch ein Besuch eines Kinder-Kletter- oder Kinder-Klettersteigkurses erwiesen. Kinder werden in diesen Kursen Ferrata for Kids03spielerisch mit Seil und Karabiner vertraut gemacht und lernen die grundlegenden Klettersteigtechniken. Dies ist deshalb wichtig, da die Kids in der Regel mit einem Sicherungsseil bei der Klettersteigtour gesichert werden. Trotzdem ist es wichtig, dass Kinder zusätzlich ein Klettersteig-Set verwenden, den Umgang damit beherrschen sie in der Regel recht schnell und sind zusätzlich stolz, wie die Großen mit den zwei Karabinern hantieren zu dürfen. Die in letzter Zeit sehr modern gewordenen Hochseilparks sind durchaus auch geeignet, spielerisch die Anwendung eines Klettersteig-Sets zu üben und das Kind mit den selbstständigen Bewegungen und der Ausrüstung vertraut zu machen. Der Vorteil ist der un-schwierige Abbruch des Trainings, sollten die lieben Kleinen überfordert sein oder Angst bekommen.
Bei der Ausrüstung gilt dasselbe wie für Erwachsene: Gutes Schuhwerk, das nicht zu weich ist, Gurt, Helm und Klettersteig-Set, wobei beim Klettersteig-Set der „Knackpunkt“ liegt. Viele dieser mit modernen, genähten Bandfalldämpfern ausgestatteten Sets haben ein „Gewichtslimit“ (oft von 45 bis 100 kg). Es gibt nur ganz wenige wirklich kindertaugliche Klettersteig-Sets, die bereits ab 30 kg benutzt werden können. Zusätzlich braucht man ein Sicherungsseil, denn man nimmt die kleinen Schützlinge anfangs in der Regel immer an die „Leine“!
Als Sicherungsseil nehmen wir in der Regel ein 15-20 m langes Halbseil (für schwerere Jugendliche ein Einfachseil), das wir wie beim Klettern an unserem Junior-Seilgefährten befestigen. Geht es gerade hinauf, wird einfach vorausgeklettert und dann nachgesichert. Bei Querungen ist es nicht mehr ganz so einfach und erfordert etwas mehr Erfahrung. Bewährt hat sich auch das Einhängen von zusätzlichen Ferrata for Kids02Expressschlingen und ein kurzer Abstand zu den kleinen Gefährten. Das oft mit Kindern praktizierte gleichzeitige „Gehen am kurzen Seil“ sollte nur von erfahrenen Bergmamas und -papas gemacht werden, da bei unerwarteten Stürzen immer Mitreißgefahr besteht. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man an einem Fixpunkt nachsichert.
Die nächste Stufe ist das eigenständige Klettern ohne zusätzliche Seilsicherung in einem für den kleinen Ferratisten gut geeigneten Gelände — hierbei ist man als Aufsichtsperson gefordert wie ein „Haftelmacher“! Der Blick muss ständig beim Kind sein, man muss die Handhabung der beiden — für Kinderhände nicht immer einfach zu bedienenden — Klettersteigkarabiner genau beobachten, diese sollten nach jedem Umhängevorgang immer korrekt verschlossen sein.
Da die Konzentration von Kindern leicht abgelenkt werden kann, hat die begleitende Aufsichtsperson prinzipiell zwei Klettersteiggeher zu überwachen -nämlich das zu beaufsichtigende Kind und sich selbst! Kinder sind sich oft der Gefahren nicht bewusst, die durch die nicht sachgemäße Anwendung des Klettersteig-Sets verursacht werden.
Vor allem die Tourenlänge sollte gut gewählt werden, um den kleinen Einsteigern bei den Anfängen in der „alpinen Eisenwarenhandlung“ nicht gleich die Freude zu nehmen. Will ein kleiner „Klettersteigler“ einmal nicht mehr, sollte man auf jeden Fall die Tour abbrechen. Tut man dies nicht, rufen die Junioren gerne einen Streik  aus, was Stillstand bedeutet und im Extremfall zu Wutausbrüchen mit oft aus der Sicht der Großen unüberlegten Handlungen führt. Besonders gefährlich ist in dieser Situation das mutwillige Aushängen des Klettersteig-Sets. Aus Trotz werden vielleicht die Sicherungsanweisungen der Eltern bewusst nicht befolgt. Die dabei entstehende Lebensgefahr ist den Kindern nicht bewusst und daher auch egal. Man muss sich im Grunde immer seiner Aufsichtspflicht bewusst sein — nimmt man Kinder mit auf eine Klettersteigtour sind das „verschärfte“ Bedingungen, die besondere Aufmerksamkeit, Ruhe und Umsicht erfordern!

Klettersteigtouren für Kids:
Drei Einsteiger-Klettersteige
Es gibt nur wenige Klettersteige für Kids bzw. Einsteiger, einer davon ist im Osten von Österreich, der RudolfDecker-Steig in der Ferrata for Kids01Steinwandklamm im Wienerwald. Dort steigt man entlang eines Baches in eine enge Klamm. Der Klettersteig hat einige Leitern und auch eine schwere Variante für versiertere Kletterkids. Am Ende wartet noch eine dunkle Höhle, die fast jedes Kinderherz höherschlagen lässt und eine gute Motivation für diese Tour darstellt.
Ein echter Kinderklettersteig befindet sich am Fuß des Dachsteins und heißt Kali-Kinderklettersteig. Dort wurde gekonnt eine Steiganlage geschaffen, die man sehr gut mit Kindern nutzen kann. Ein kurzer Zustieg, beginnend an einer alten Mühle entlang eines Baches, ein Klettersteig, der leicht ist — aber auch je nach Können schwerere Varianten hat, und ein Abstieg entlang eines Kinderlehrpfades, auf dem man noch das eine oder andere über die Natur bzw. die Umgebung lernt. Dieser nach dem „Ramsaurier“ Kali benannte Steig wurde sehr gut angenommen, und deshalb hat man im Frühjahr 2009 gleich daneben einen Kala-Jugendklettersteig gebaut.
Das Actionhighlight ist der Wasserfall-Klettersteig bei der Muttekopfhütte oberhalb von Imst. Dort wandert man von der Bergstation auf einem leider etwas abschüssigen Weg (besser Seilsicherung für Kinder) zur Muttekopfhütte. Kurz vor der Hütte befindet sich eine kurze, mittelschwere Steiganlage im Nahbereich eines Wasserfalles — im oberen Teil geht es auf einer Hängebrücke direkt über den Bach. Der Höhepunkt dieser Tour ist sicher die Talfahrt mit dem Alpine Coaster; man braust auf einer Sommerrodelbahn mit
Achterbahnfeeling ins Tal.

n    Tour und Zustieg sollen nicht zu lang sein.
n    Tour sollte der Begleitperson bekannt sein.
n    Ist das Kind überfordert, Tour abbrechen.
n    Nur bei sicherem Wetter die Tour beginnen.
n    3-4 Expressen, HMS und Bandschlingen.
n    Helm, feste Schuhe und Gurt.
n    Anfangs nur mit zusätzlichem Sicherungsseil.
n    Bei Anzeichen von Überforderung umkehren.
n    Immer auf korrekten Karabinerverschluss achten!
n    Rahmenprogramm sollte passen.

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Tourentipp

Veröffentlicht: März 17, 2011 in Uncategorized

auf tourentipp.net gibt es viele interessante touren

Die Große Reibn – Tourentipp – Skitour

Veröffentlicht: März 17, 2011 in Uncategorized

Sie ist ein Klassiker. Hier die harten Fakten: 3700 Höhenmeter, 40 Kilometer Strecke, Durchquerung von Hagengebirge und Steinernem Meer, Umrundung von Königssee und Watz-mann. Fünf Übernachtungsmöglichkei-ten auf Hütten oder Winterräumen – unwichtig, denn die Große Reibn ist eine Zwei- bis Dreitage-Tour. Und wer verrückt genug ist, geht sie in einem Tag.

Wer glaubt, jetzt alles zu wissen und weiterblättern zu können – vergessen Sie’s. Die Große Reibn ist eine ganz be­sondere Skitour: Die Großzügigkeit der Westalpen geht unseren Hausbergen zwar ab, aber einmal haben auch wir eine großartige Landschaft geschenkt bekommen – und waren gescheit genug, sie als Nationalpark Berchtesgadener Alpen unter Schutz zu stellen. Inmitten dieser Großzügigkeit und Großartigkeit ist die Reibn nicht nur eine mögliche Tour, sondern die Durchquerung schlechthin.

Einer der schönsten Momente auf der Großen Reibn ist das langsame Anlaufen der Ski am Schneibsteingipfel. Vom er­sten Aufstieg ist einem noch ganz warm. Jetzt kann man gleich ein paar Schwünge in den Hang ziehen. Vor uns liegt eine un­endliche Weite. Die sanften Kuppen und Tälchen des Hagengebirges und des Stei­nernen Meers. Da ein reines Weiß, von der Sonne beschienen, dort ein fein zise­lierter Minigrat, drüben ein geheimnis­voller Schattenwurf. Wie die Wellenberge am Meer. Unübersehbar viele, jeder sieht anders aus und doch alle gleich. Am Ho­rizont spitzen Hochkönig und Hundstod hervor, drüben steht der Watzmann. Sie geben eine Ahnung davon, dass alles ein­mal ein Ende hat, sogar die Unendlichkeit der verschneiten Karstfläche am Hagen­gebirge und am Steinernen Meer. Für die ersten paar Meter laufen die Ski genau auf dieses Bild zu. Es ist eines der schön­sten, die es in den Alpen überhaupt gibt. Man kann schauen und sich hineintragen lassen ins Abenteuer »Große Reibn«.

Die Etappen
Hüttenzustieg: Parkplatz Königssee (Seilbahn) -Jenner-Bergstation – Stahlhaus oder Schneibsteinhaus; 70 bzw. 130 Hm Abfahrt
1. Tag: Stahlhaus/Schneibsteinhaus – Schneibstein – Windscharte – Schlumkopf – Schlum -Jagerbrunntrog – Hennenloch – Niederbrunnsulzen – Kärlingerhaus; 1794 bzw. 1855 Hm Aufstieg, 1895 Hm Abfahrt; Gipfel: Funtenseetauern (plus 1 Std.)
2. Tag: Kärlingerhaus – Hundstodscharte/ Diesbachegg – Hochwies- Kematenschneid – Wimbachgrießhütte – Wimbachbrücke; 957 Hm Aufstieg, 1963 Hm Abfahrt; Gipfel: Seehorn (plus1/2 Std.)

Toureninfos
Beste Zeit: Anfang März bis Ende April
Karten: Alpenvereinskarte 1:25 000, Blatt 10/1 (Steinernes Meer, mit Skirouten) und Blatt 10/2 (Hochkönig/Hagengebirge); Topografische Karte 1:50 000, Sonderblatt Berchtesgadener Alpen
Talort (Autodepot) und Ausgangspunkt: Königsseeparkplatz
Endpunkt: Wimbachbrücke
Vom Endpunkt zum Autodepot: mit Linienbus

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