Hallo liebe AntifaschistInnen,
so, nun sind es nur noch wenige Tage bis zum Nazi-Aufmarsch in Bremerhaven. Laut Homepage der "Bürgerbewegung für Bremerhaven" (BFB) haben sich auch Kräfte von außerhalb angekündigt (Meck-Pomm und Niedersachsen). Ob Silvio Reinhold nur prahlt, ist schwer abzuschätzen, aber die Kundgebung ist genehmigt und wird dementsprechend über die Bühne (aber nicht störungsfrei, wie die Polizei hofft) gehen.
Wir (SAV und Linksjugend) haben jetzt gestern beim abschließenden Treffen verabredet, dass wir uns um 10.30 Uhr (Kundgebung der Nazis ist für 12.00 Uhr am Pendlerparkplatz eingeplant) am Haupteingang des Hauptbahnhofes in Geestemünde treffen. Es wäre klasse, wenn alle die Zeit haben dann auch kommen könnten, damit wir die Nazis zumindest lautstark stören können. Wichtig ist: unsere Aktion ist nicht angemeldet und gilt als spontane Zusammenkunft, das muss jedem jederzeit bewußt sein. Wenn die Polizei anrückt, müssen wir alle mobil sein und uns jederzeit umorientieren können, d.h., dass wir in Bewegung sind und unsere Standorte wechseln. Es ist möglich, dass die Polizei wie beim letzten Flashmob wieder durchdreht und versucht Leute festzunehmen. Wie wir dann vorgehen, besprechen wir vor Ort.
Wieder der wichtigste Hinweis: Unauffällige Klamotten anziehen, keine Waffen, Notiz- u. Adressbücher, Dokumente, Laptops, Schirme etc. mitnehmen. Material gegen Faschos kann auch von den anderen Gruppen natürlich gerne jeder mitbringen.
Also, mobilisiert noch einmal ordentlich im Umfeld, in der Schule, am Arbeitsplatz, im Sportverein etc. und schleppt alles was Laufen kann mit. Die Faschos dürfen nicht durchkommen - NO PASARAN!
Antifaschistische Grüße
für die OrganisatorInnen von SAV und Linksjugend in Bremerhaven
Bremerhaven gegen Nazis
Freitag, 30. September 2011
Sonntag, 4. September 2011
Dienstag, 30. August 2011
Nazis kündigen Großdemo in Bremerhaven an!
Ganz aktuell: Die Nazis haben angekündigt am 03.10. eine Demo gegen die neue Moschee und den Islam im Allgemeinen zu veranstalten! Dagegen müssen alle AntifaschistInnen in Bremerhaven etwas unternehmen! Wir werden uns daher einen Kopf machen, was wir gegen den braunen Mist machen können. Deshalb wird das sicher auch ein Schwerpunkt unserer Diskussion sein.
Aber es laufen auch noch andere wichtige Ereignisse, wie bspw. der ÖlarbeiterInnen-Streik in Kasachstan. Zudem haben wir ein interessantes Ausbildungsthema vorbereitet...
Donnerstag 18Uhr, Verein für gleiche Rechte, Hansastr. 2a, 27576 Bremerhaven
Aber es laufen auch noch andere wichtige Ereignisse, wie bspw. der ÖlarbeiterInnen-Streik in Kasachstan. Zudem haben wir ein interessantes Ausbildungsthema vorbereitet...
Donnerstag 18Uhr, Verein für gleiche Rechte, Hansastr. 2a, 27576 Bremerhaven
Freitag, 24. Juni 2011
5. Juli - Demo gegen NPD & BIW in Bremerhaven
Mittwoch, 9. März 2011
love music - hate fascism - Konzert 2011
love music - hate fascism 2011
DAS KONZERT IM NORDEN
Am 06.Mai 2011 ab 19Uhr
im Lehe-Treff Bremerhaven,
Eupener Str. 3b, 27576 Bremerhaven
mit:
- Holger Burner ( Klassenkampf-Rap)
- Paralyzed (Metal)
- Bad Man Dead (Hardcore)
EIntritt: 3€
Unterstützt von der Linksjugend, SAV, Antifa und Avanti
Donnerstag, 3. März 2011
Widerstand formiert sich!
In Bremerhaven formiert sich der aktive Widerstand gegen den Wahlkampf der NPD - Antifaschistische Aktionen in Planung
Seit der Eröffnung des neuen NPD-Bürgerbüros im Bremerhavener Stadtteil Surheide, vor über einem Monat, regt sich der Widerstand gegen die Bestrebungen der Nazis in der Stadt Fuß zu fassen. In Bremerhaven soll der Schwerpunkt des NPD-Wahlkampfes im Lande Bremen liegen. Denn am 22. Mai werden Stadtverordnetenversammlung und Bremische Bürgerschaft neu gewählt. Dafür wurde von der Bundesebene sogar extra ein Wahlkampfleiter delegiert. Sein Name: Jens Pühse, bekennender Anhänger des Nationalsozialismus und in der Szene ein Schwergewicht. Er hat sich über die JN (Junge Nationaldemokraten - Jugendorganisation der NPD) und Nationale Front in die Führungspositionen der NPD vorgearbeitet und soll nun für einen reibungslosen und öffentlichkeitswirksamen Wahlkampf sorgen. Dieser hat das Ziel, nach den Wahlen einen Nazi-Vertreter in die Bremische Bürgerschaft entsenden zu können. Zudem plant Pühse eine Abschlussveranstaltung der NPD in der Stadthalle. Diese soll im Mai stattfinden. Zusätzlich wollen die Faschisten massiv an Schulen Jungwählerinnen und Jungwähler anwerben.
von Patrik Schulte, Bremerhaven
In der Stadt regt sich allerdings heftiger Widerstand gegen die Nazi-Pläne. Ein offensichtliches Ärgernis ist vor allem das Bürgerbüro im Süden der Stadt, in dem unter anderem Hartz-IV-Beratung, Hausaufgabenhilfe und Freizeitgestaltung in Kürze angeboten werden soll. Mit diesen Angeboten gehen die Nazis auf Stimmenfang und wollen ihr „bürgerliches Image“ pflegen. Aber viele Bremerhavenerinnen und Bremerhavener haben was dagegen, dass sich die Nazis in der Stadt breit machen und ihr menschenverachtendes Gedankengut unter die Leute bringen wollen.
So hat sich bereits am 4. Februar, auf Initiative des DGB, ein Bündnis gegen die Braunen formiert, das Aktionen gegen die Nazis in der Öffentlichkeit planen will. Das Bündnis setzt sich aus verschiedenen Organisationen, Parteien, Initiativen, Gewerkschaften und Einzelpersonen zusammen. Mitglieder der Bremerhavener LINKEN sind darin ebenfalls aktiv und haben Blockade-Aktionen gegen Infostände der NPD und eine Verknüpfung der Antifa-Aktivitäten mit der örtlichen DGB-Veranstaltung am 1. Mai vorgeschlagen. Auf dem zweiten Treffen am 18. Februar 2011 wurde daher unter anderem beschlossen, dass das antifaschistische Bekenntnis auch im Motto zum 1. Mai auftauchen soll. An diesem Tag wollen die Nazis zentral in Bremen aufmarschieren und einen „Sozialkongress“ abhalten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sie auch in Bremerhaven auftauchen. Dagegen will sich das Bündnis rüsten und auch massiv zum 1. Mai vor Ort mobilisieren.
Gleichzeitig sind auch die Surheider aktiv gewonnen und machen deutlich, dass sie die Nazis in ihrer Nachbarschaft nicht tolerieren. Auf Einladung der Stadtteilkonferenz Surheide und der Kirche fand daher am 10. Februar 2011 eine Informations-Veranstaltung in der Surheider Kirche statt, an der über 300 Personen aus ganz Bremerhaven teilnahmen und sich über die Nazi-Umtriebe informierten. Es ist offensichtlich, dass die Nazi-Problematik von vielen Menschen in dieser Stadt ernst genommen wird.
Welche Gefahr geht von den Nazis aus und was können WIR tun?
Der Straßenwahlkampf der NPD steht nun kurz bevor. Es wird nicht mehr lange dauern und die ersten Nazis werden sich und ihre braunen Parolen in der Öffentlichkeit präsentieren. Überall dort, wo sie auftauchen, sind sie eine Bedrohung für Migrantinnnen und Migranten sowie Andersdenkende. Das muss jedem bewusst sein. Die NPD agiert dabei gänzlich anders als früher die DVU. Die Nazis „Marke NPD“ sind aggressiver und auch gewillt Gewalt anzuwenden, wenn sie die Möglichkeit dazu sehen. Anders als die DVU stellen sie nicht die üblichen Biedermänner in Anzügen, sondern haben teilweise kompromisslose Schläger in ihren Reihen, die jederzeit eine Gefahr darstellen. Zudem ist ihr Ausländerhass, ihr Antisemitismus und ihre Nähe zum Nationalsozialismus offensichtlich!
Wichtig ist daher, sich den Nazis mit vielen anderen AntifaschistInnen offen in den Weg zu stellen und dort zu demonstrieren und zu blockieren, wo sie auftauchen. Allen Schülerinnen und Schülern raten wir: Sprecht mit den LehrerInnen eures Vertrauens und plant Gegenaktionen, wenn die NPD vor eurer Schule auftaucht. Allen anderen raten wir: Wenn ihr Nazi-Aktivitäten beobachtet, meldet euch bei uns oder kontaktiert bekannte Antifaschistinnen und Antifaschisten!
Bei Aktionen ist es wichtig, dass diese vernetzt und gemeinsam stattfinden. Einzelaktionen und „Heldentaten“ von Einzelnen sind nicht nur gefährlich, sondern werden uns auch im Protest gegen die Nazis nicht weiterhelfen!
Was tut DIE LINKE. gegen Nazis?
Für die Mitglieder der Bremerhavener LINKEN ist der Kampf gegen die Nazis ein wesentlicher Schwerpunkt im Wahlkampf. Neben Veranstaltungen zum Thema werden wir konkrete Aktionen initiieren und uns an solchen im Verbund mit anderen antifaschistisch-Gesinnten beteiligen. Wir werden den Nazis klar machen, dass wir ihre menschenfeindliche Politik ablehnen und massiv zu den Mai-Veranstaltungen in Bremerhaven und Bremen mobilisieren. Wir werden uns zudem dafür engagieren, dass die NPD in Bremerhaven keine Wahlveranstaltung abhalten kann und ihre Infostände blockieren, wo wir können! Die konsequente Aufklärungsarbeit wird nicht minder wichtig sein!
Die Proteste gegen den Dresdner Nazi-Aufmarsch vom 19. Februar haben gezeigt, was alle zusammen gegen die Nazis ausrichten können. Durch die Massenblockaden wurde der Aufmarsch, genau wie 2010, erneut verhindert! Daran sollten wir uns auch in Bremerhaven ein Beispiel nehmen und alles unternehmen, damit die Nazis in der Stadt keinen Fuß fassen können! Auch wir setzen die kollektive Solidarität gegen ihre Spaltungspolitik! Getreu dem Motto der spanischen Antifaschistinnen und Antifaschisten sagen wir: „NO PASARAN“ – Sie kommen nicht durch!
Quelle: http://www.sozialismus.info/?sid=4137
Seit der Eröffnung des neuen NPD-Bürgerbüros im Bremerhavener Stadtteil Surheide, vor über einem Monat, regt sich der Widerstand gegen die Bestrebungen der Nazis in der Stadt Fuß zu fassen. In Bremerhaven soll der Schwerpunkt des NPD-Wahlkampfes im Lande Bremen liegen. Denn am 22. Mai werden Stadtverordnetenversammlung und Bremische Bürgerschaft neu gewählt. Dafür wurde von der Bundesebene sogar extra ein Wahlkampfleiter delegiert. Sein Name: Jens Pühse, bekennender Anhänger des Nationalsozialismus und in der Szene ein Schwergewicht. Er hat sich über die JN (Junge Nationaldemokraten - Jugendorganisation der NPD) und Nationale Front in die Führungspositionen der NPD vorgearbeitet und soll nun für einen reibungslosen und öffentlichkeitswirksamen Wahlkampf sorgen. Dieser hat das Ziel, nach den Wahlen einen Nazi-Vertreter in die Bremische Bürgerschaft entsenden zu können. Zudem plant Pühse eine Abschlussveranstaltung der NPD in der Stadthalle. Diese soll im Mai stattfinden. Zusätzlich wollen die Faschisten massiv an Schulen Jungwählerinnen und Jungwähler anwerben.
von Patrik Schulte, Bremerhaven
In der Stadt regt sich allerdings heftiger Widerstand gegen die Nazi-Pläne. Ein offensichtliches Ärgernis ist vor allem das Bürgerbüro im Süden der Stadt, in dem unter anderem Hartz-IV-Beratung, Hausaufgabenhilfe und Freizeitgestaltung in Kürze angeboten werden soll. Mit diesen Angeboten gehen die Nazis auf Stimmenfang und wollen ihr „bürgerliches Image“ pflegen. Aber viele Bremerhavenerinnen und Bremerhavener haben was dagegen, dass sich die Nazis in der Stadt breit machen und ihr menschenverachtendes Gedankengut unter die Leute bringen wollen.
So hat sich bereits am 4. Februar, auf Initiative des DGB, ein Bündnis gegen die Braunen formiert, das Aktionen gegen die Nazis in der Öffentlichkeit planen will. Das Bündnis setzt sich aus verschiedenen Organisationen, Parteien, Initiativen, Gewerkschaften und Einzelpersonen zusammen. Mitglieder der Bremerhavener LINKEN sind darin ebenfalls aktiv und haben Blockade-Aktionen gegen Infostände der NPD und eine Verknüpfung der Antifa-Aktivitäten mit der örtlichen DGB-Veranstaltung am 1. Mai vorgeschlagen. Auf dem zweiten Treffen am 18. Februar 2011 wurde daher unter anderem beschlossen, dass das antifaschistische Bekenntnis auch im Motto zum 1. Mai auftauchen soll. An diesem Tag wollen die Nazis zentral in Bremen aufmarschieren und einen „Sozialkongress“ abhalten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sie auch in Bremerhaven auftauchen. Dagegen will sich das Bündnis rüsten und auch massiv zum 1. Mai vor Ort mobilisieren.
Gleichzeitig sind auch die Surheider aktiv gewonnen und machen deutlich, dass sie die Nazis in ihrer Nachbarschaft nicht tolerieren. Auf Einladung der Stadtteilkonferenz Surheide und der Kirche fand daher am 10. Februar 2011 eine Informations-Veranstaltung in der Surheider Kirche statt, an der über 300 Personen aus ganz Bremerhaven teilnahmen und sich über die Nazi-Umtriebe informierten. Es ist offensichtlich, dass die Nazi-Problematik von vielen Menschen in dieser Stadt ernst genommen wird.
Welche Gefahr geht von den Nazis aus und was können WIR tun?
Der Straßenwahlkampf der NPD steht nun kurz bevor. Es wird nicht mehr lange dauern und die ersten Nazis werden sich und ihre braunen Parolen in der Öffentlichkeit präsentieren. Überall dort, wo sie auftauchen, sind sie eine Bedrohung für Migrantinnnen und Migranten sowie Andersdenkende. Das muss jedem bewusst sein. Die NPD agiert dabei gänzlich anders als früher die DVU. Die Nazis „Marke NPD“ sind aggressiver und auch gewillt Gewalt anzuwenden, wenn sie die Möglichkeit dazu sehen. Anders als die DVU stellen sie nicht die üblichen Biedermänner in Anzügen, sondern haben teilweise kompromisslose Schläger in ihren Reihen, die jederzeit eine Gefahr darstellen. Zudem ist ihr Ausländerhass, ihr Antisemitismus und ihre Nähe zum Nationalsozialismus offensichtlich!
Wichtig ist daher, sich den Nazis mit vielen anderen AntifaschistInnen offen in den Weg zu stellen und dort zu demonstrieren und zu blockieren, wo sie auftauchen. Allen Schülerinnen und Schülern raten wir: Sprecht mit den LehrerInnen eures Vertrauens und plant Gegenaktionen, wenn die NPD vor eurer Schule auftaucht. Allen anderen raten wir: Wenn ihr Nazi-Aktivitäten beobachtet, meldet euch bei uns oder kontaktiert bekannte Antifaschistinnen und Antifaschisten!
Bei Aktionen ist es wichtig, dass diese vernetzt und gemeinsam stattfinden. Einzelaktionen und „Heldentaten“ von Einzelnen sind nicht nur gefährlich, sondern werden uns auch im Protest gegen die Nazis nicht weiterhelfen!
Was tut DIE LINKE. gegen Nazis?
Für die Mitglieder der Bremerhavener LINKEN ist der Kampf gegen die Nazis ein wesentlicher Schwerpunkt im Wahlkampf. Neben Veranstaltungen zum Thema werden wir konkrete Aktionen initiieren und uns an solchen im Verbund mit anderen antifaschistisch-Gesinnten beteiligen. Wir werden den Nazis klar machen, dass wir ihre menschenfeindliche Politik ablehnen und massiv zu den Mai-Veranstaltungen in Bremerhaven und Bremen mobilisieren. Wir werden uns zudem dafür engagieren, dass die NPD in Bremerhaven keine Wahlveranstaltung abhalten kann und ihre Infostände blockieren, wo wir können! Die konsequente Aufklärungsarbeit wird nicht minder wichtig sein!
Die Proteste gegen den Dresdner Nazi-Aufmarsch vom 19. Februar haben gezeigt, was alle zusammen gegen die Nazis ausrichten können. Durch die Massenblockaden wurde der Aufmarsch, genau wie 2010, erneut verhindert! Daran sollten wir uns auch in Bremerhaven ein Beispiel nehmen und alles unternehmen, damit die Nazis in der Stadt keinen Fuß fassen können! Auch wir setzen die kollektive Solidarität gegen ihre Spaltungspolitik! Getreu dem Motto der spanischen Antifaschistinnen und Antifaschisten sagen wir: „NO PASARAN“ – Sie kommen nicht durch!
Quelle: http://www.sozialismus.info/?sid=4137
Montag, 27. Dezember 2010
Kein Gast, kein Konto, kein Platz
DGB, Landesbank und Messe erteilen Absagen; die DVU ist nach der Fusion gefrustet. Den Bremer Wahlkampf leitet derweil einer der führenden deutschen Rechtsextremisten
Vorbehalte passé: Parteichefs Udo Voigt (NPD) und Matthias Faust (DVU), Bremer Spitzenkandidat, beim Fusionsparteitag in Erfurt am 12.12
Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat die Einladung der NPD zurückgewiesen, auf deren „Sozialkongress“ am 1. Mai zu sprechen. „Das ist ganz klar: Da gehe ich nicht hin“, sagte die Bremer DGB-Vorsitzende Annette Düring. Die Offerte der NPD ist offenbar ein Novum: „Das gab es noch nie“, so Düring. Ihr sei kein Fall bekannt, in dem die Neonazi-Partei in der Vergangenheit in dieser Form auf Gewerkschafter zugegangen sei.
Für ihren Kongress gegen „Turbokapitalismus“ auf der Bürgerweide will die NPD nahezu ihre komplette Führungsriege nach Bremen holen. Sie rechnet mit 1.000 Teilnehmern. Die Partei hatte Düring in einem offenen Brief als „gleichberechtigte Mitdiskutantin“ eingeladen, um sich über „Unterschiede und Gemeinsamkeiten“ in sozialpolitischen Fragen auszutauschen. Düring ist Organisatorin eines Sternmarsches gegen die NPD-Aktionen am 1. Mai.
Ob der Kongress überhaupt wie geplant stattfinden kann, ist fraglich. Die Bürgerweide gehört der Messe Bremen. Und deren Geschäftsführer Hans Peter Schneider will die Rechten dort nicht haben: „Ich habe kein Interesse, dass auf dem Gelände ein Kongress der NPD stattfindet.“ Allerdings sei bislang noch niemand mit dem Anliegen an ihn herangetreten.
Zurückweisung erfährt die NPD auch von anderer Seite: Die Partei hat juristische Schritte gegen die Bremer Landesbank eingeleitet, weil diese ihr kein Konto einrichten will. Im Oktober habe der stellvertretende Parteivorsitzende Frank Schwerdt versucht, Girokonten bei der Bremer Landesbank zu eröffnen. Doch diese habe den Antrag mit den Worten, man wolle dem „Anliegen nicht näher treten“ abgelehnt, so NPD-Wahlkampfleiter Jens Pühse. Für ihn ist dies „Wahlbehinderung und offener Rechtsbruch“. Pühse glaubt, dass die Landesbank als öffentlich rechtliches Kreditinstitut verpflichtet ist, allen politischen Parteien ein Konto einzurichten. Tatsächlich hatte das Oberverwaltungsgericht Hamburg 2002 die dortige Landesbank verpflichtet, ein Konto für die NPD einzurichten. Der Grundsatz der Gleichbehandlung sei wichtiger als ein möglicher Imageverlust der Bank, urteilten die Richter. Eine Sprecherin der Bremer Landesbank verweigerte am Freitag jeden Kommentar zu der Angelegenheit.
Der Bremer Wahlkampfchef Pühse, 1972 in Wilhelmshaven geboren, zählt zu den erfahrensten Köpfen der Partei. Der Spitzenkandidat für Bremerhaven plant seit Jahren rechte Großveranstaltungen und Wahlkämpfe. Im NPD-Bundesvorstand, dem Pühse seit 1998 angehört, gilt er als „Garant für professionelle Veranstaltungsplanung und -durchführung“. In den Führungs- und Richtungsstreits der vergangen Jahre hielt er sich meist zurück. Schon mit 15 schloss er sich als Neonazi-Skinhead in Bremen der NPD-Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ (JN) an. Die verließ er 1990 wieder – die JN waren ihm „zu liberal“. Bis zum Verbot der „Nationalistischen Front“ gehörte er mit dem Bremer Neonazi Markus Privenau zu deren Führungskadern. Pühse wie Privenau näherten sich später wieder der NPD an. In Deutschland machte Pühse seit 1993 jene Musik populär, durch die die Neonazi-Szene Zulauf von Jugendlichen bekam: Rechtsrock. Mit dem „Blitzversand“ startete der Musikproduzent und Kaufmann seine berufliche Karriere. Vier Jahre später kam ein Plattenlabel hinzu, 50 Tonträger verlegte Pühse dort. 1998 wurde sein Rechtsrock-Versand dem „Deutsche Stimme Verlag“ (DS) der NPD angeschlossen – „zur Bündelung von Kräften“.
Dies war das Signal für die Szene, dass die Kameradschaften wieder mit der Partei kooperieren sollten: „Pühse steht wie kaum ein anderer für die Verbindung der rechtsextremen Jugendkultur mit der NPD“, sagt Martin Langebach, Rechtsrockexperte an der Uni Düsseldorf.
Die großen NPD-“Pressefeste“ schob Pühse auch mit an. Sie sind bei rechtslastigen Jugendlichen beliebt. Vor allem aber ist Pühse auch der Erfinder der sogenannten „Schulhof-CDs“, mit denen die NPD seit 2004 gezielt Erstwähler anzusprechen versucht.
Derweil verläuft die Fusion von DVU und NPD in Bremen nicht ohne Brüche: Der Bremer DVU-Landeschef Rudolf Bargmann stieg aus – zum Bedauern vieler DVUler. Denn in Bremen hatten die beiden Parteien bisher kaum zusammengearbeitet. Bei den geschätzten rund 70 DVU-Mitgliedern in Bremen herrscht Skepsis. Viele stört, dass die NPD das „System BRD abwickeln“ will.
Genau dies hatte sogar der Noch-DVU-Bundesvorsitzende Matthias Faust der NPD immer vorgeworfen – bis er in der Fusion eine Perspektive sah. Denn schon auf dem NPD-Bundesparteitag am 6. November wurde er als Spitzenkandidat der neuen Fusionspartei „NPD – Die Volksunion“ für die Bremer Bürgerschaftswahl gekürt. Bargmann hat dies vergrätzt. „Diese Kandidatur war mit niemanden vom DVU-Landesverband abgesprochen“, sagte er am Sonntag der taz. Der NPD-Landeschef hätte ihm vielmehr erklärt, das sie „einfach machen sollen was die NPD ihnen sagt“.
Quelle: TAZ
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