April 11, 2011

Neues Bildungsprojekt von GEO°BOUND Hamburg in Wedel startet in 2011

Das neue Gesicht der Wedeler Au
Der länderübergreifende Regionalpark soll gleich mehrere Attraktionen bekommen

Wedel / Kreis Pinneberg. Nach einer Phase der Konzeption und bis dato wenigen für die Bürger fassbaren Aktivitäten, wird der “Regionalpark Wedeler Au” jetzt durch konkrete Vorhaben zunehmend sichtbar. Der länderübergreifende Park, der eine Fläche von rund 5100 Hektar überdeckt und bislang beispielsweise den “Ristweg” in Wedel hervorbrachte, soll gleich mehrere Attraktionen bekommen – Barbara Engelschall, Geschäftsführerin des Regionalpark-Vereins, dem die Städte Wedel, Schenefeld und Pinneberg, die Gemeinden Holm und Appen sowie der Bezirk Hamburg-Altona angehören, hat die Projekte skizziert.

Eine neue “Wassererlebniszone” soll an der Wedeler Au, dem Leitgewässer des Regionalparks, eingerichtet werden. Sie wird östlich der Fußgängerbrücke auf Wedeler Gebiet für Naturliebhaber zu finden sein. “Die Bachufer werden an einem rund 300 Meter langen Abschnitt abgeflacht, sodass ein sinnliches Erleben des Gewässers besser möglich wird”, sagte die Geschäftsführerin. Auf neuen Stegen können die Wanderer ins Herz der Natur gelangen, ohne Pflanzen zu zerstören. Die unterschiedlichen Tiefenbereiche des großen Bachs und das Leben darin kann so erkundet werden. Dazu wird auch eine Reihe von Weiden gepflanzt und der Weg sichtbarer gestaltet.

Eine weitere Attraktion in dem Gebiet sind die großen Vorkommen seltener einheimischer Orchideen. Das “Breitblättrige Knabenkraut” blüht wunderschön lila in größerer Zahl auf mehreren Feuchtwiesen – nur ist es für Spaziergänger derzeit kaum erlebbar. In einem ersten Schritt sollen die Bestände der Pflanze erfasst werden, die auf der roten Liste steht, im Anschluss wird ein Pflegekonzept entwickelt und ausgetüftelt, wie Blumen-Fans mit mobilen Stegen und Zäunen zu den seltenen Pflanzen gebracht werden können.

Ergänzt werden beide Aktivitäten durch Info-Tafeln und Faltblätter, die Flora und Fauna erklären. Vorgesehen ist zudem, moderne Medien einzusetzen. “Digitale Informationspfade” sollen sich durch die Natura-Gebiete hindurchschlängeln. An den Schautafeln, die sich an markanten Orten befinden werden, sollen spezielle Markierungen, ähnlich der Bar-Codes auf Lebensmittelpackungen, angebracht werden. Diese kleinen Grafiken können mit intelligenten Telefonen abgescannt werden, der Nutzer wird automatisch mit einer Internetseite verbunden, auf der zusätzliche Informationen zu erfahren sind. Der Vorteil: Während auf Schautafeln die Infos quasi in Stein gemeißelt sind, können die Internet-basierten Fakten individuell, beispielsweise jahreszeitlich geändert werden, um so aktuell zu sein. “Neben Infos zur Natur soll die mobile Webseite auch Hinweise zu touristischen Angeboten wie Museen und Gastronomie aber auch grünen Betrieben wie Gärtnereien geben”, sagte die Geschäftsführerin. Damit leiste die Seite neben ihrer Funktion als “informelles Bildungsinstrument” auch einen Beitrag zur wirtschaftlichen Stärkung touristischer Einrichtungen. Auch Hinweise zur Anreise mit dem ÖPNV sollen gegeben werden.

Eine spezielle Aufbereitung wird besonders Kinder ansprechen. “Um die Informationen spielerisch und unterhaltend zu vermitteln sollen an ausgewählten Stationen im Regionalpark auch Rätsel oder ein Quiz angeboten werden.”

Für Schüler und Jugendliche sind überdies “GPS-Bildungsrouten” vorgesehen. Schüler und Vertreter von Jugendgruppen konzipieren unter Anleitung eine Art Rallye durch den Park. Mit Hilfe des satellitengestützten Systems GPS werden spannende Orte festgelegt, wo Aufgaben zu lösen sind. Die Nutzer wandern dann mit Satellitenempfänger von Ort zu Ort und entdecken die Landschaft – ideale Projekte für den Ganztagsunterricht oder Klassenausflüge. “Diese Bildungsrouten schaffen Lust und Motivation zur körperlichen Bewegung und regen das Suchen, Entdecken und die Lösung von Aufgaben, die Neugier und die Kreativität an”, sagte Barbara Engelschall. Insgesamt werden die geplanten Maßnahmen 160 000 Euro kosten, die Hälfte wird aus EU-Mitteln finanziert.

Alle Projekte wurden in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe des “Regionalpark-Vereins” erarbeitet. Der Wedeler Bauamtsleiter Klaus Lieberknecht ist der Vereinsvorsitzende. Er sagte: “Die Zusammenarbeit läuft hervorragend. Wir haben bislang noch keine Streitpunkte gehabt.” Im Gegenteil: Die bürokratischen Behinderungen, die dadurch zu Stande kämen, dass über die Bundesländergrenze hinweg gearbeitet werden müsse, werden im Verein kompensiert, indem mal die eine, mal die andere Seite in Vorleistung gehe.

Drei neue Radrouten werden den Regionalpark durchziehen und rechtszeitig vor Ostern am 20. April eröffnet. Spezielle Signets an den Rad-Wegweisern des Kreises Pinneberg werden sie erkennbar machen. Eine Eidechse zeigt eine Tour durch die nördliche Dünenlandschaft des Parks, ein Eichblatt deutet auf die mittlere Wald-Tour hin, ein Segelschiff symbolisiert die südliche Route mit Schwerpunkten am Au-Unterlauf. An mehr als 20 Plätzen unter anderem an den S-Bahnhöfen in Sülldorf, Rissen, Wedel, Pinneberg und Thesdorf wird man sich in die Rundrouten einfädeln können.

http://www.regionalpark-wedeler-au.de

Quelle: Hamburger Abendblatt (Jörg Frenzel)

http://www.abendblatt.de/ratgeber/extra-journal/article1840103/Das-neue-Gesicht-der-Wedeler-Au.html

January 15, 2011

Willkommen auf der Bildungsseite von GEO°BOUND Hamburg

Diese Seite gibt einen Überblick über unsere Beteiligung an aktuellen Bildungsprojekten

und informiert über die Möglichkeiten von Bildungsrouten und Spielkonzepten mit “neuen Medien”.

Die Umweltbildung in Deutschland ist heute geprägt von einer Vielzahl an Angeboten.

Es wird jedoch zunehmend deutlich, dass ein Großteil der Jugendlichen nur noch für

Umwelt- und Naturschutzthemen zu begeistern sind, wenn man Lernmöglichkeiten in

Form von Erlebnissituationen schafft, die eng an den individuellen Freizeitinteressen

angekoppelt sind.