Der Zeitpunkt ist nah! 

Welcher? Der, an dem ich nicht mehr die Profispiele von Borussia Dortmund nicht mehr besuchen werde. Wieso? Ich könnte jetzt einen langen Post über die Kommerzialisierung, die zu hohen Ticketpreise, die Tickethotline, die mangelhafte Kommunikation vom Verein mit der aktiven Fanszene, die vorgebenden Wege die man einhalten muss um Auswärtsspiele zu besuchen, das Absprechen von Menschenrechten bei An- und Abreisen zu Spielen, das Verhalten der Polizei und das dauerhafte abstreiten von Fehlverhalten selbiger, die völlig sinnlosen Kollektivstrafen des DFB, Szenekundige Beamte die denken Sie müssen sich vor niemandem rechtfertigen und sich dementsprechend verhalten, oder der Umgang mit den Interessen den Fans. Um jetzt nur mal einen kleinen Auszug zu liefern. Diese Entwicklung verschärft sich von Jahr zu Jahr mehr und der Reiz, Spiele des Ballspielvereines zu besuchen, wird immer geringer. Natürlich dürfte es Euch, dem Aufsichtsrat von Borussia völlig egal sein, denn meine Karte wird, solange Borussia erfolgreich spielt, immer jemand anderes kaufen, dieser kauft mit Sicherheit auch noch mehr Produkte aus der Fanwelt und konsumiert mehr im Stadion, nimmt Entscheidung einfach hin und hinterfragt diese nicht, ist also aus Eurer Sicht ein richtiger Gewinn auf allen Ebenen.    

Ich möchte die Verantwortlichen aber nochmal an die Situation von 2004-2008 erinnern, in dieser Zeit hat die Stadt, sowie die Leute, die Borussia im Herzen tragen, mit zum überleben der selbigen beigetragen, also bedenkt doch mal die eine oder Entscheidung oder das abgeben von Daten wegen Nichtigkeiten an Behörden. 
Apropos 2004-2008, seit dem Jahr 2007 spielte ein gewisser junger Pole mit dem Spitznamen Kuba für den BVB und ist im ersten Jahr fast mit selbigen abgestiegen, trotzdem hat er sich zu jeder Zeit den Arsch aufgerissen, stets das Schwarz-Gelbe Trikot (bis auf eine erste Saison, da waren sie ja sensationeller Weise Gelb-Weiß, man merkt also, gedankenlose Entscheidungen gibt es schon lange…) mit stolz getragen und ist einfach auch menschlich ein super Typ. Zudem ist er unbestreitbar ein richtig guter Fußballer, dieser soll nun also einfach vom Hof gejagt werden um einen völlig überschätzten und absolut überteuerten Schürrle zu kaufen? Mag sein das auch dieser kein schlechter Fußballer ist, aber wie er menschlich drauf ist und ob er überhaupt zum BVB, charakterlich wie sportlich passt, muss sich erst noch zeigen. 

Zudem wird ein Spieler zu Borussia zurück kehren, der die Borussia vertraten hat. Hier lese ich von anderen immer „nur weil er bei Bayern war…“! Nein, Lewandowski ist auch gewechselt und wurde mit Gesängen und einer Welle von der Südtribüne verabschiedet. Er wird auch nie ausgepfiffen, bei Spielen vom FCB im Westfalenstadion. Es geht also nicht um Wechsel, da es heute einfach utopisch ist, zu denken jeder Spieler bleibt bis zur Rente bei einem Klub. Es geht um das WIE! Der Wechsel von Hummels, sowie der Abgang als auch das zurückholen von Götze zeigen einfach abschließend, der Zeitpunkt ist nah. 
Zu guter letzt möchte ich noch kurz erwähnen das die Ultras von Borussia Dortmund nicht frei von Sünde sind, oder immer nur so handeln wir es sich bestimme Menschen wünschen. Aber auch hier ist durch den ADK Entzug wieder eine sinnlose Kollektivstrafe zu sehen, welche die Angst vor selbigen Zeit, Meinungen und Entscheidungen weiterhin kritisch zu sehen.   
Borussia, Du hast Dich sehr verändert in den letzten 10 Jahren, was aber momentan passiert und auf uns zu kommt, wird den Schritt unausweichlich machen Dich nicht weiter so zu besuchen, wie ich es mein Leben lang getan habe.

Ekelhaft.

Natürlich kommen Spieler zum Ballspielverein und gehen auch irgendwann wieder. Darum geht es doch garnicht primär. Ich habe die Hoffnung auf Romantik im Fußball schon lange aufgegeben, aber es ist einfach die Art und Weise der letzten Wechsel. Dann sollen sie vorher keine großen Töne spucken, sondern einfach wechseln oder Bekenntnis abgeben.

Jetzt wird Götze auch noch zurück kommen. Wie soll man damit umgehen? Ich empfinde einfach nur noch Abneigung. Gegen die besagten Spieler und dieses ganze Fußballgeschäft. 

Neben dem ganzen Zeug an Repressionen und Kommerzialisierung, ist das eine weitere Sache, die den Punkt, an dem ich der Profiabteilung von Borussia Dortmund den Rücken kehren werde, nicht mehr weit weg.

11 Borussen tragen unser Trikot – Nicht umgekehrt!

Einer fehlt.

Ich bin traurig, sehr sogar. Aber auch stolz. Denn sehr oft möchte ich unserer Gesellschaft und auch großen Teilen der BVB-Anhängerschaft Menschlichkeit und Fingerspitzengefühl absprechen. Doch was sich heute im Stadion nach diesen schrecklichen Vorfällen abgespielt hat, erfüllt mich mit großen Stolz. Über die Kollegen die alles mögliche versucht haben, um den beiden Leuten zu helfen, den Mainzern für eine unglaubliche Solidarität und auch über uns alle, den Stadionbesuchern. Ein unglaublich starkes Zeichen was sich im Stadion an Menschlichkeit abgespielt hat, vor allem bei den zwei You’ll Never Walk Alone Gesängen. Ich hatte noch niemals so eine Gänsehaut in einem Fußballstadion und ich habe mittlerweile doch einige gesehen. Respekt an die Südtribüne und die aktive Fanszene. 

Am Ende jedoch, ist jemand gestorben. Nicht mehr da. Jemand von uns, ein Borusse. Unsere Gedanken sind alleine bei dem Verstobenen, allen Angehörigen und Freunden, denen ich alle Kraft dieser Welt wünsche. Dem anderen ist egal in welchem Krankenhaus dieser Welt, die Kraft zu wünschen sich wieder zurück ins Leben kämpfen zu können.

Nochmals erwähnen möchte ich die Leistung der Kolleginnen und Kollegen, die unter unglaublichen Umständen handeln mussten. Unglaublich traurig geht dieser Tag, in dem Fußball wirklich absolut unwichtig war, nun also zu Ende.

Eines steht fest: Borussia ist mehr als Fußball.

Des Enkes Erbe

Heute vor sechs Jahren hat sich Robert Enke sein Leben genommen. Ein tragischer Unfall der für seine Familie, den Zugführer und dessen Familie mit Sicherheit niemals vergessen wird. Hier ist den Betroffenen zu wünschen das sie die best mögliche Hilfe, die in so einer schlimmen Situation möglich ist, zu jeder Zeit erhalten. 
Doch was hat sich seitdem geändert? Der Druck aus Gesellschaft und Medienlandschaft ist eher größer geworden. Ich möchte und kann nicht darüber urteilen, ob ein Suizid sinnvoll gewesen ist oder nicht, aber in diesem prominenten Beispiel sollten sich einige Leute ab und an erinnern, wenn es darum geht wieviel Druck auf Spieler ausgeübt wird. Gerade bei jungen Spielern ist es oft unmöglich zeitgleich Schule und professionelle Jungendmannschaften unter einen Hut zu bringen.  
Fußball lebt durch Emotionen und das muss auf ewig so bleiben! – Gesellschaftlich und auch in der Presse-, bzw. Medienlandschaft sollte sich aber langsam ein Gespür dafür entwickeln, zu welchem Zeitpunkt man welchen Artikel man über wen veröffentlicht, welche oft eine Millionenreichweite haben. Zudem muss auch weiter dafür gekämpft werden, dass Depressionen und andere psychische Erkrankungen nicht weiter als Kleinigkeit abgetan werden, sondern genauso schlimm sind, wenn nicht sogar bedrohlicher, wie ein gebrochenes Bein oder ein Kreuzbandriss.

DERBY – EINSCHRÄNKUNGEN

Vor wenigen Wochen vernahmen wir über die Medien die Gerüchte, dass die Polizei und das NRW-Innenministerium zum kommenden Revierderby besondere Maßnahmen planen: Eine Reduzierung auf 5% des Gästekontingents und eine verpflichtende Anreise mit dem Bus.Kurioserweise lobten sich die Ordnungshüter nach dem letzten Derby – ohne derartige Maßnahmen – für ihre aufgegangene Strategie außerordentlich und sprachen vom „friedlichsten Derby seit vielen Jahren“.
Wir als SÜDTRIBÜNE DORTMUND haben für derartige Forderungen kein Verständnis und wir hoffen, dass halbleere Gästeblöcke wie beim Spiel der Gladbacher in Köln allen eine Lehre waren. Obwohl es für BVB-Fans leider fast normal ist, dass man beim Derby nur den Hauptbahnhof, den Busshuttle und den Gästeblock zu Gesicht bekommt, so können wir den Unmut in Gelsenkirchen über die Vorschläge aus dem Polizeipräsidium und Innenministerium nachvollziehen.
Wir sind froh, dass sich die Staatsinstitutionen mit ihren Forderungen zur Anreise nicht durchsetzen konnte – dennoch fordern wir ein echtes Derby. Dazu gehören 10% der Eintrittskarten für den Gastverein.

Bierchen für die Austria

Viele werden sich erinnern: 2005 „übernahm“ RB Salzburg mehr oder weniger die alte Austria, die dann – faszinierend – von Fans wieder gegründet wurde. Mittlerweile hat sich die Austria wieder bis in die Zweite Liga hochgekämpft. Das eigentlich Bedeutende an ihr ist aber, dass sie neben AFC Wimbledon und dem FC United of Manchester vorgemacht hat, was man als Fanszene auf die Beine stellen kann.

Leider hat scheinbar nicht alles gut geklappt, denn mittlerweile fehlt der Austria Geld, laut ihren Ultras über eine Millionen Euro. Schuld daran ist man immer selbst, aber irgendwie wäre es traurig für alle altmodischen Fußballfans, wenn der Fanverein wieder untergehen würde. Mittlerweile gibt es eine Spendenaktion, s.u..

Ich habe mir überlegt, dass ich das kommende Wochenende unter das Motto „Bierchen für die Austria“ stelle und für jedes Bier, das ich an dem Wochenende trinke, nächste Woche einen Euro als Spende an die Austria überweise. Eigentlich trinke ich nicht viel, aber an einem Wochenende mit einer Party, einem noch freien Abend und einem Derbysieg könnte einiges zusammenkommen. „wink“-Emoticon

Wer ist dabei? Klar retten wir die Austria nicht, wenn wir mit 1.000 Leuten jeder 15 Bier trinken und so 15.000 Euro zusammenkommen. Aber man kann es riskieren, so viel Geld ist es nicht für jeden von uns. Wer wenig Geld oder viel Durst hat, kann ja auch 50 Cent pro Bier spenden. Und: Allein ein wenig Aufmerksamkeit tut der Austria sicher gut. Und der Idee des fangeführten Vereins ebenso!

In dem Sinne: Bierchen für die Austria! Prost und Euch ein schönes Wochenende!

Hier noch die Bankverbindung:

Sportverein Austria Salzburg
IBAN: AT234448000020024320
BIC: VOBOAT21XXX
Verwendungszweck: Bierchen für die Austria

Bald ist Derby, oder auch nicht.

 

Was gehört für mich zu einem Derby? Emotionen, eine fesselnde, jedoch oft zu angespannte Stimmung und ein Gegner. Auf dem Platz, sowie auf den Rängen. Als wir Anfang des Jahres, die Blauen im Westfalenstadion deutlich mit 3:0 besiegten, waren die betretenen Gesichter im Gästeblock der schönste Anblick des Tages. Auch die Gesänge die man sich Gegenseitig um die Ohren haut und dort sogar teilweise die Mütter der Gegenseite, der käuflichen Liebe bezichtigt, sind Teil dieses Tages.
Nun soll all das also nicht passieren und zwar nicht wegen ausufernder Gewalt beim letzten Mal, sondern weil die Fanszene GE, wegen diversen, nicht nachzuvollziehenden Auflagen, geschlossen das Derby boykottieren wird, was für mich eine absolut richtige und nachvollziehbare Entscheidung ist. Nun sollte sich ein jeder mal fragen der denkt „Auf die kann ich verzichten!“ oder „Ist doch super dann sind die schön leise!“, was das ganze langfristig für Auswirkung haben wird. Die Gästekartenkontingente werden irgendwann bei null stehen und alle „Risikospiele“ werden ohne Auswärtsfans stattfinden. Ohne Emotionen und Leidenschaft, dies ist ein Zustand den ich so nicht hinnehmen will.
Verstehe mich nicht falsch, ich hasse nichts so sehr wie die Blauen und vor allem die aktive Szene um die UGE, aber ob wir das wollen oder auch nicht, wir sitzen was Fanpolitik angeht nunmal alle in einem Boot. Das hat auch das letzte Derby zwischen Gladbach und dem ruhmreichen Ersten Fussballclub Köln gezeigt, auch hier konnte man erahnen wohin sich der deutsche Fußball auf den Tribünen bei Derbys hinbewegt.
Es wäre gelogen zu sagen, dass sich jede Fanszene, bei jedem Derby von ihrer Glanzseite zeigt, aber auch hier gilt es einen differenzierten Blick auf Vorkommnisse zu werfen und nicht immer direkt Kollektivstrafen zu verhängen.
Bleibt abzuwarten was von unserer Seite stimmungsmässig passieren wird, ich für meinen Teil, hatte noch nie weniger Bock auf ein Heimderby, aber gegen diese Entwicklung gilt es geschlossen zu stehen, Auflagen stets kritisch zu hinterfragen und sich Notfalls auch dagegen zu wehren!
Für eine aktive, kreative und kritische Fanszene, in Dortmund und überall!

Das Ende einer Ära.

Als es heute Nachmittag endlich „offiziell“ wurde war es eine Mischung aus Erleichterung und Traurigkeit, die ich fühlte. Die sozialen Medien sowie die Medienlandschaften überschlugen sich mit Meldungen.

Eine Anmerkung muss ich aber los werden. Bei all den Dingen die heute schon geschrieben wurden: Was mich am meisten an der Sache das Kevin und Kuba den Verein verlassen traurig macht, ist die Tatsache, dass ihnen die Möglichkeit genommen wurde, sich gebührend vom Westfalenstadion und der Südtribüne verabschieden zu können.
Wenig Fingerspitzengefühl was die handelnden Personen da an den Tag gelegt haben. Die Sache hätte man den beiden würdiger ablaufen lassen können.
Einer Sache können die beiden sich jedoch gewiss sein, sie sind immer willkommen, sowohl in Dortmund, sowie natürlich auch im Westfalenstadion.
Ein Abschied, nicht für immer, denn wir sehen uns wieder, als Borussen!

Ich danke den Beiden für alles was sie in diesem Verein geleistet haben. Ich ziehe meinen Hut und hebe mein Glas auf Euch!

Borussen – auf ewig!

Köln vs. GE

Zum Ende der letzten Saison war ich erneut in Köln zu Gast, dieses mal gegen die unaussprechlichen aus GE. Der Tag begann für einen freien Sonntag eigentlich viel zu früh für mich, aber was macht man nicht alles um die Blauen verlieren zu sehen.

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Zeitig ging es also in die Domstadt um sich mit dem einen oder anderen Freund noch auf das ein oder andere Kölsch zu treffen. Im Stadionumfeld fühlte man sich erneut an einen Bürgerkrieg erinnert. Da werden echt Bahnen wo normale Blaue, soweit man bei denen das Wort normal benutzen kann, mit einem kompletten Hunderschaftszug begleitet, wie gesagt, das waren keine Bahnen die mit sportlichen Leuten oder „sogennanten Fans“ besetzt waren. Auch das Polizeiaufgebot war immens, was dann darin gipfelte das die Fantrennung direkt vor dem Stadion eigentlich nicht durchgezogen wurde, da alle Blauen die mit dem Auto, oder einer anderen Richtung als die Bahnen aus der Innenstadt kamen, die Wege der Kölner kreuzten. Brillant gelöst mal wieder.

Im Stadion war es erneut mehr als nur traurig zu sehen was in den letzten Monaten in Köln los ist, kann man über die Aktion in MG geteilter Meinung sein, so ist es einfach unfassbar was der Verein daraus gemacht hat und auch das DFB Urteil ist ein sehr starker Einschnitt. Eine Stimmung war also auf der Heimseite, wie auch bereits beim Spiel gegen die SGE aus Frankfurt zuvor, welches ich auch besuchte, als nicht vorhanden zu bezeichnen. Zwei oder dreimal Stand das Stadion auf, jedoch ebbte es jedes mal schnell wieder ab. Ich bin gespannt wie sich die Fanszene und die Stimmung in Köln entwickeln wird, ich hoffe für die Freunde vor Ort, dass die richtigen Entscheidungen getroffen werden und die Kölner Fanszene zu dem zurück findet was sie ist, eine der stimmungsvollsten und emotionalsten Kurven in unserem Land.

Das Spiel selber stand unter den Vorzeichen, dass der FC endgültig den Klassenerhalt perfekt machen kann und die Blauen tiefer in die Krise schießen kann. Natürlich habe ich zu dem damaligen Zeitpunkt auch noch gehofft das wir in der Tabelle eventuell an ihnen vorbei ziehen können um ihnen die Saison komplett zu versauen, was uns ja leider nicht gelang. Mit einer wirklich tollen Leistung konnten die Blauen, welche wirklich unfassbar schwach auftraten. besiegt und der Klassenerhalt gefeiert werden. Nach dem Spiel gab es noch die eine oder andere Rennerei, aber nur die Üblichen Spielchen, insgesamt blieb es also sehr ruhig und nach dem einen oder anderen kalten Fan-Getränk, konnte ich mit dem zweiten Sieg in der Rückrunde nach Hause aufbrechen, sowie der Erkenntnis, dass diese Menschen einfach in jeder Stadt zu hassen sind, egal ob bei uns oder im Rheinland…

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