Herzlich willkommen!


DIES IST EIN PERSÖNLICHER BLOG UND DOCH AUCH NICHT.

PERSOENLICH … insofern, weil ich hier ueber mich schreibe.
… UND DOCH AUCH NICHT, weil ich – indem ich ueber mich schreibe – Aspekte beschreibe, die fuer hochsensitive Menschen allgemein zutreffend sein koennten.
Diese Vorgehensweise, etwas Allgemeines in den Blick zu bekommen, indem Individuelles naeher betrachtet wird, um dort Verallgemeinerbares zu finden, koennte eine Erfindung hochsensitiver Menschen sein. Es waren im weitesten Sinne nachdenkliche Sensualisten, die dies m.E. praktiziert und auch reflektiert haben.

HOCHSENSITIV

Die Bezeichnung ‚hochsensitiv‘ verwende ich in Abgrenzung zu Bezeichnungen wie ’sensibel‘ bzw. ‚hoch sensibel‘ oder ‚empfindlich‘ bzw. ‚empfindsam‘ oder gar ‚hypersensibel‘. Alle diese Woerter scheinen mir in Kontexte eingebunden zu sein, die Assoziationen wecken, die fuer ‚hochsensitiv‘ nicht zutreffend sein duerften oder zumindest Irrtuemer in der Sache foerdern helfen. Diese Assoziationen koennten z.B. kulturspezifische Implikationen mitmeinen, die sich in ganz bestimmten Sichten auf Inner- und Zwischenmenschliches manifestieren und so unmerklich Vorstellungen entstehen lassen, die den Blick auf Sachverhalte und Merkmale verstellen, mit denen hochsensitive Menschen von Geburt an zu tun haben. Dafuer legen Biographien hochsensitiver Menschen Zeugnis ab.

HIGHLY SENSITIVE PERSON

Die amerikanische Psychologin Elaine Aron hat 1996 ein Buch zu diesem Thema veroeffentlicht. “ Highly Sensitive Person“ wurde ein amerikanisches Bestseller-Sachbuch und liegt inzwischen unter dem Titel „Sind Sie hochsensibel?“ in deutscher Uebersetzung vor. Ich folge meinem philosophischen Partner Rolf Reinhold, der vor einiger Zeit den Vorschlag machte, Menschen deren Sensoren offensichtlich eine etwas andere Reizschwelle als die der meisten anderen haben, mit ‚hochsensitiv‘ zu charakterisieren. Indem ich diesem Vorschlag folge, vermeide ich das oben angedeutete Dilemma und kann moeglicherweise eine Bresche schlagen, um die Sache dem Hinsehen zugaenglich machen.

SENSIBELCHEN ?

„Wie sehr der Umgang mit der „High Sensitivity“ im Sinne Arons kulturell bestimmt ist, zeigt sich schon bei dem Versuch, den Begriff ins Deutsche zu uebersetzen. Im Englischen ist er weder positiv noch negativ belegt, ein gaengiger Ausdruck auch in der Umgangssprache. Im Deutschen aber verbindet man mit „Hoher Sensibilitaet“ eher die Vorstellung, ein Mensch sei wenig lebenstuechtig, ein „Sensibelchen“ eben, seinen Gefuehlen ausgeliefert. ‚Seien Sie doch nicht so sensibel‘, muss hoeren, wer sich ueber einen rauen Umgangston beschwert. Daran aendert auch nichts, dass – nach einer Umfrage des Infra-Instituts – 44 Prozent der deutschen Frauen den ’sensiblen Typ‘ von Mann lieben, aber damit ist wohl doch etwas anderes gemeint. Eher positiv besetzt scheint der Begriff ‚Empfindsamkeit‘, doch klingt ein Hang zum Versagen mit. Die deutsche Sprache bietet der ‚Highly Sensitive Person‘ keine Heimat. Da kann ‚Hochsensibilitaet‘ oder ‚Empfindlichkeit‘ nur ein Notbehelf sein.“ Wolfgang Streitboerger: Die Supersensiblen – eine uebersehene Minderheit? Urspruenglich in „Psychologie Heute“ (7/2000) erschienen.

PHYSISTISCH

Ich mache also aus der Not eine Tugend und assimiliere das englische Wort ins Deutsche als ‚hochsensitiv‘, wo man es mit Bezug zu ’sensorieren‘ als Fremdwort beheimaten kann. Ein weiterer Anlass mich dafuer zu entscheiden, ist meine Sicht auf die Natur des Menschen. Fuer mich ist sie nicht zweigeteilt in Koerper und Geist bzw. Seele, sondern ich gehe nur vom Koerper, von der Physis aus, wenn ich mich mit Menschlichem befasse. Ich bestreite zwar keineswegs die Existenz von so etwas wie Geist oder Seele, aber da ich nicht weiß, was damit bezeichnet wird – außer dem was ich koerperlich empfinde, wenn ich meinen Gedanken nachhaenge oder mich von ihnen hierhin und dorthin tragen lasse – beschraenke ich mich auf Koerperliches, weil ich dieses – soweit es mir moeglich ist – kennen und mich mangels eigener Kenntnisse von anderen informieren lassen kann. Außerdem kann ich diese Kenntnisse mit anderen diskursiv abgleichen. Was die Kommunikation effizient und daher in hoechstem Maße erfreulich gestalten kann, wenn andere sich auf diese Art in der Sache einlassen moechten.

SENSITIV

’sensitiv‘ ist die Qualitaet von ‚wahrnehmen‘, das ich mit ’sensorieren‘ genauer charakterisiere. UEbrigens ein weiterer Vorschlag von Rolf Reinhold, dessen gruendlichen Recherchen ich es verdanke, hier so Stellung nehmen zu koennen, wie es mir angemessen zu sein scheint.
‚hochsensitiv‘ wuerde auf einer denkbaren Skala ’sensorieren‘ darauf hinweisen, dass ‚Sensoren‘, also Nervenzellen, auf hohem physikalisch messbarem und moeglicherweise biochemischem Level arbeiten. ’normalsensitiv‘ waere ein mittlerer Bereich, der bei 80-85% Menschen vorzuliegen scheint. Als ‚hochsensitiv‘ werden im Moment 15-20% der Menschen geschaetzt. Zu viel, um ‚hochsensitiv‘ als Marotte bzw. Krankheit abzutun, finde ich, aber zu wenig, um von der Mehrheit ernst genommen zu werden. Wenigstens war es bisher so.

EIN KÖRPERUMFASSENDES PHÄNOMEN

Es scheint bei Hochsensitiven nicht nur eine erhoehte neuronale Aktivitaet vorzuliegen, sondern es gibt inzwischen Untersuchungen dazu, die darauf hinweisen, dass es sich hier um ein ‚koerperumfassendes‘ Phaenomen handelt. ‚hochsensitiv‘ wird von mir darauf bezogen.
Hochsensitive Menschen koennen an ihrem Verhalten von anderen als solche eingeschaetzt werden; ebenso durch sich selber, wenn sie ihre eigenen Reaktionen auf ’sensorieren‘ – was dauernd geschieht – reflektieren koennen. Gleich, wie dieses Verhalten im Einzelnen aussehen mag – die mir bekannten Test thematisieren zwar aus meiner Sicht durchaus AEhnliches – eines steht fuer mich fest: Hochsensivitaet ist keine Krankheit, sondern eine koerperumfassende Eigenschaft die manche Menschen haben. Vergleichbar mit anderen Eigenschaften, die Menschen voneinander unterscheiden, wie Koerpergroeße, Hautfarbe, Geschlecht …die man bekommt oder hat, ohne sie vermeiden zu koennen.


AUTISMUS …

… Asperger- und Kannersyndrom sind fuer mich Bezeichnungen fuer allgemein anerkannte Verhaltensmerkmale, nach denen Menschen aus dem hochsensitiven Spektrum diagnostiziert werden. Alle drei Bezeichnungen entstammen der psychiatrischen Diagnostik und bezeichnen Krankheitsbilder. Ich halte hochsensitive Menschen aber nicht fuer krank. Sie koennen in einem klinischen Sinn erkranken, wenn man ihr anderes Wahrnehmen und Handeln wegtherapieren moechte. Sie koennen lebenslang leiden, wenn es ihnen nicht gelingt, ihr Anderes als ihr werthaltiges Eigenes zu sehen, das ihrer individuellen Lebensgestaltung einen ganz spezifischen physischen Rahmen gibt. Ich habe lange geglaubt, dass mein anderes Wahrnehmen und Handeln eine Persoenlichkeitsstoerung sei. Diesen Irrtum habe ich auf diesen Seiten beschrieben.
Menschen und Wissenschaften, die normgepraegt sind, gehen ganz selbstverstaendlich – d.h. ohne ihren eigenen Habitus und ihre Theorien in Frage zu stellen –  davon aus, dass jeder Mensch so handeln und wahrnehmen muesse, wie sie es tun bzw. es sich vorstellen. Sie fragen nicht, wieso andere Menschen anderes handeln und wahrnehmen. Aus ihrer Sicht sind anders handelnde und anders wahrnehmende Menschen nicht normal bzw. krank. Hochsensitive Menschen haben m.E. keine Veranlassung sich dieser Sichtweise anzuschliessen. ‚Hochsensitivität‘  bzw. ‚hochsensitiv‘ scheinen mir zur Zeit in der Sache angemessene und ausreichende Bezeichnungen für das, was uns allgemein charakterisiert.

Nachdenken scheint lebensnotwendig

 Der Psychologe und Theologe Schweingruber  schrieb in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts, dass Aspis mehr Probleme lösen müssen als andere, wenn sie mit ihrem Leben  klar kommen möchten. Das hat sich durch die Jahrzehnte meines Aspi-Lebens bestätigt. Dieses Leben lässt sich als ein Wechsel zwischen Schwierigkeiten unterschiedlichen Grades charakterisieren, die ich unterschiedlich erfolgreich lösen konnte: Heißt so viel wie, ich traf Entscheidungen, die ich für Lösungen hielt. Sie waren provisorisch, sie wurden durch Erprobungen, immer wieder verändert. Überwiegend lernte ich, Schwierigkeiten auszuhalten, nicht aufzugeben, weil mir Lösungen nicht einfielen, bzw. nicht zur Verfügung standen, oder sie hätten extreme Wirkungen für andere zur Folge gehabt, die ich diesen nicht zumuten wollte.  Es wuchs ein Berg von Unerledigtem, der in den letzten Jahren in radikalen Entscheidungen mündete.

Die Konstante im Aspi-Leben

Sicher ist, dass meine neurobiologische Konstitution, die mein Aspi-Verhalten im Zusammenhang mit den Rahmenbedingungen meines Lebens prägte, unverwüstlich ist. Geändert hat sich meine Art und Weise des Umgehens damit. Die unverwüstliche neurobiologische Konstitution könnte auch der Grund sein, weshalb alle Arten von Hilfskonzepten, die sie nicht berücksichtigen, vergeblich waren, mir sogar Probleme bescherten, die ich vorher noch nicht hatte. Es ist ein fataler Irrtum, dass sich daran im Laufe des Lebens etwas ändern könnte: Ich habe aber immer besser gelernt, den Mund zu halten und  meine Welt erträglich zu gestalten. Dies passt zu einer Devise, die ich mir als junges Mädchen zu eigen gemacht hatte: Geh auf der Schattenseite und sei leise. Diese Gradwanderung funktioniert mit Nachdenken.

Aspis brauchen andere

Es hat sich auch ergeben, dass es unerlässlich ist andere Menschen – Aspis und solche, die sich damit auskennen –  zu haben. „Menschen brauchen andere Menschen“, sagt Rolf Reinhold , und Aspis sowieso (Kontakte ja – aber wie) , weil sie mehr Schwierigkeiten haben als andere. Diese ergeben sich vor allem durch den kulturellen Kontext unserer christlich geprägten Welt. In anderen Kulturen tun sich Aspis möglicherweise leichter. Doch das ist nur eine (wenn auch tröstliche) Behauptung. Aspis merken die Fallstricke der kulturellen Prägung und Konstrukte, weil sie bei ihnen permanent nachteilig wirken. Sie wirken als Hindernisse unterschiedlichster Art und Tragweite (Entwicklungs- Schul- Berufsprobleme, Umgang mit anderen Menschen).

Aspis brauchen Konzepte

Mehr Probleme haben heißt auch zu leiden. Dieses Leiden – es war und ist ein kontinuierlicher Begleiter –  kann unterschiedliche Reaktionen bewirken. Bei mir hat es das Interesse und die Frage nach dem, wie andere ihr Leben meistern, wach gehalten. Dazu gehörte auch das Interesse und Fragen, an die Wissenschaften, die sich mit dem Menschen beschäftigen. Welche Antworten geben diese Wissenschaften und was kann ich damit anfangen? Beides führte zu vielen Fragen, die mich in Anspruch nahmen. Die Zeit, die ich dafür hatte, war begrenzt durch andere Aufgaben (Beruf, Familie …) Fortschritte gab es nur dann, wenn mir Zeit für die Beschäftigung damit blieb. Ich entdeckte sowohl in Lebenskonzepten anderer als auch in den Wissenschaften eine Bandbreite von Sackgassen, Entwicklungsträchtigem und Mischungen daraus. Meine eigenen „Basteleien“ aus dieser Bandbreite ergaben „Patchworks“ alternativer Verhaltensmustern, die immer wieder neu zusammengesetzt werden mussten, um für neue Situationen zu passen. Diese umfassende „Eklektik“  hatte den Vorteil, kontinuierlich an mir und meinem Verhalten weiter zu arbeiten. Die negative Mitbedeutung, Eklektikern mangle es an eigenen Ideen, teile ich daher nicht. Ich habe durch die Anwendung von Ideen anderer immer auch eigene produziert.
Schließlich fand ich einen kundigen Berater, Rolf Reinhold , der mich darin unterstützte weitreichendere und professionelle Lösungen zu finden. Mit ihm zusammen gelang es kulturelle Rahmenbedingungen, Verhalten und  Denken zu reflektieren und neue Möglichkeiten zu entdecken. Dieses gemeinsame Nachdenken hat mein Nachdenken im Laufe der letzten zehn Jahre geschult. Mein ohnehin vorhandenes Interesse an Philosophie ist mir dabei zu Gute gekommen. Es freut mich, dass es auf diese Weise zum Gelingen meines Lebens beiträgt.
Die Philosophie zu kennen, wie sie in Philosophiegeschichten steht, ist aber nicht Bedingung. [Beim heutigen Stand der philosophischen Ausbildung möchte ich eher davon abraten.] Wesentlich ist das eigene Nachdenken, das  Selberdenken. Dazu brauchen Aspis das Material ihres täglichen Lebens, Menschen und Ideen – eigene und andere – um sich weiter entwickeln zu können, wenn sie dies möchten.

Merken, was mit mir los ist.

Das Verhalten und Reden anderer ruft bei Hochsensitiven und Aspis immer wieder Irritationen hervor. Daraus können sich heftige Konflikte ergeben. In letzter Zeit habe ich eine Reihe solcher heftigen Konflikte ausgelöst. Sie sind mir sehr unter die Haut gegangen. Ich habe damit anderen viel zugemutet und freundschaftliche Beziehungen arg strapaziert.
Die Konflikte begannen jeweils, dass ich – irritiert vom Verhalten des anderen – glaubte, ich hätte ihn bei einem Irrtum ertappt. Diese Sicht löste bei mir in einer Reihe von Situationen heftiges, agressives Streiten mit dem anderen aus, der meine Sicht nicht teilte. Ich wollte um jeden Preis recht haben. Ich erlebte es als etwas, das irgendwie über mich kam. Ich fühlte mich, als steckte mein Kopf wie in einem Nebel. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen und polterte einfach drauf los. Ich war nicht mehr in der Lage mit zu bedenken, dass möglicherweise ich mich irrte. Ich entzog mich diesen Situationen.
Diese Situationen häuften sich. Ich wollte darüber nachdenken. Ich wollte lernen , dieses Verhalten zu ändern. Es war mir nicht angenehm. Mit meinem Freund  Rolf Reinhold  habe ich in den Jahren davor gelernt, dass ‚rekonstruieren‘ die Möglichkeit gibt, das eigene Verhalten zu ändern. ‚rekonstruieren‘ heißt so viel wie, das Geschehene so genau wie möglich zu erinnern. Menschen mit einem traditionelleren Sprachgebrauch würden hier etwas weniger prägnant von ’sich selbst erkennen‘ reden.
Zuerst gelang es mir nicht, die Situationen zu rekonstruieren. Die jeweils Beteiligten haben mich unterstützt und ihre Beobachtungen beigetragen. Das hat mir geholfen, ähnliche Situationen zunehmend selber zu rekonstruieren.
Die Wirkung von ‚rekonstruieren‘ ist hilfreich. Sie ermöglicht die Entscheidung, Verhalten zu ändern. Nicht sofort und umfassend, aber nach und nach. Es ist notwendig, mit sich geduldig zu sein. Das beschriebene Verhalten ist Ausdruck von früher Gelerntem und gehört zu den eigenen mühsam erworbenen Verhaltensmustern. Es hilft auch, wenn man seine Mitmenschen während dieser Änderungsszeit darum bittet , Geduld zu haben. Aspis und Hochsensitive sind dazu im Prinzip fähig und bereit.
Kennt man nun das eigene Verhalten und ist bereit etwas daran zu ändern, passiert es, dass man in entsprechenden Situationen merkt, wohin man sich gerade bewegt oder wohin der Hase läuft. Es ist weder nützlich noch führt es weiter, wenn man sich dazu ‚in die Pflicht nimmt‘ und sich unerwünschtes Verhalten verbietet. ‚merken‘, wenn wieder mal etwas in bekannter Manier daneben geht, genügt völlig. ‚merken‘ ermöglicht inne halten und das eigene Verhalten zu unterbrechen. Im Zuge von weiterem ‚rekonstruieren‘ und ’nachdenken‘ kann man andere Verhaltensmöglichkeiten sammeln. Und auch diese stellen sich dann in Folge des ‚merken‘ wie von selbst, d.h. spontan ein.
Vermutlich ist diese beschriebene Lösung, die ich – um es zu wiederholen – Rolf Reinhold verdanke, nicht einfach nachzuvollziehen. Vielleicht kann meine Beschreibung helfen, es denkend zu kapieren. Ansonsten steht es jedem frei, mich dazu zu befragen.

Verschiedenheit (Diversitaet) statt Normalitaet …

…ist auf diesen Seiten immer wieder mein Thema. Es ist ueblich, dass unsere Kultur die anerkennt, die normal sind. D. h. fuer Menschen, die abweichen, dass sie nicht vollstaendig dazu gehoeren. Unter dem Stichwort ‚Inklusion‘ haben die WHO und die UNO darauf hingewiesen, dass Inklusion ein Menschenrecht ist.

Menschen sind verschieden.

Nicht bedacht wurde dabei, dass Menschen weltweit in Kategorien denken und fuehlen, die sich am Normalen orientieren. Dass heute die VERSCHIEDENHEIT von Menschen thematisiert wird, ist ein Hinweis darauf, dass es Menschen nicht selbstverstaendlich ist, dass Menschen prinzipiell verschieden sind. Jeder stimmt zu, wenn man sagt, dass Menschen verschieden sind, aber jeder tut so, als gaebe es so was wie normal, indem er z. B. normales Verhalten fordert.

Menschen haben verschiedene Bedürfnisse

In der Sache bezeichnen wir mit Normalitaet inzwischen das, was mehrheitlich so bezeichnet wird. Normal sein, heiszt sich so verhalten, so zu denken wie die Mehrheit denkt. Wuenschen sich Menschen das heute wirklich noch? Wollen wir nicht alle lieber unseren eigenen Beduerfnissen folgen? Was unterscheidet so genannte Normale von so genannten Nicht-Normalen auszer ihren Beduerfnissen?

„Normal“ ist ein quantitatives Kriterium

Ueber den Umweg von Stoerungen des Normalen – wie Hochsensitive dies bei sich beobachten und wie andere es an ihnen feststellen – wird Normales immer oefter in Frage gestellt. Vor allem auch deshalb, weil so genannte nicht Normale, wie Hochsensitive u. a., nicht auf Therapien reagieren, die sie ’normal‘ machen sollen. ‚Normal‘ ist kein erreichbarer Zustand, sondern etwas, das die Summe aller Verhaltensmerkmale einer Mehrheit ausmacht. Es ist also ein quantitatives Kriterium. Auch normale Menschen merken immer oefter, wodurch sie sich von anderen Normalen unterscheiden.

Verschieden und Okay

Merkwuerdigerweise halten sie diese Unterschiede fuer normal, fuer ‚voll normal‘ wie manche sagen. Dabei handelt es sich um Vorlieben unterschiedlichster Arten wie Lebensweisen, Essgewohnheiten, Freizeitbeschaeftigungen, Freundeskreis, Berufswahl, Empfindungen … etc. Die Öffnung fuer Verschiedenheiten ist auch eine grosze Chance fuer alle Hochsensitiven. Ihre Verschiedenheiten brauchen dann nicht mehr als Stoerungen des Normalen angesehen werden, sondern als Merkmale eines ganz bestimmten Menschen. Und im übrigen gilt, um es mit einer alten Psychologenweisheit zu sagen: „Du bist ok, ich bin ok, wir sind ok.“

Wer ist ein Autist bzw. ein Aspi?

Die Antwort wird medizinisch mit Hilfe entsprechender Diagnose-Kriterien gegeben. Es gibt diagnostizierte ASPIs, die dann sagen „Ich habe Asperger.“ Oder „Ich habe Autismus.“ So als haetten sie einen Virus eingefangen. Wenigstens wirkt dies auf mich manchmal so. Aus Berichten von Leuten, die eine Diagnose brauchen, um als behindert anerkannt zu werden, ergibt sich immer wieder fuer mich der Schluss, dass diese Kriterien Medizinern keine Orientierung geben, vor allem dann, wenn sie wenig Kenntnisse ueber autistisches bzw. aspisches Verhalten haben.

Können Betroffene berufstätig sein?

Vor allem aeltere Betroffene aus dem ASP-Spektrum, die jahrelang die verschiedensten Beeintraechtigungen und Probleme erlebten, haben Schwierigkeiten eine zutreffende Diagnose zu bekommen. Manche werden abgewiesen, weil sie berufstaetig sind oder waren und deshalb nicht zum ASP-Spektrum gezaehlt werden.

Helfen traditionelle psychiatrische Therapien?

Junge Betroffene werden im Anschluss an eine Diagnose in der Regel mit traditionellen psychiatrischen Methoden behandelt und mit Therapien und Medikamenten versorgt. Dabei wird sowohl in der Fachliteratur als auch von Betroffenen berichtet, dass derartige Therapien nichts nuetzen. Verhaltenstherapeutische Trainings schon eher, wenn die Unterstützer reflektieren können, was sie tun. U. a. berichtet Theunissen in „Menschen im Autismusspektrum“ (S. 168-172) ueber die problematischen Folgen traditioneller psychiatrischer Therapien. Verhaltenstherapie kann in Verbindung mit einem unterstuetzenden Beratungskonzept fuer alle Hochsensitiven (ASPIs, Autisten, ADHSler, ADSler) dem Betroffenen Fortschritte ermoeglichen, mit Menschen und in sozialen Bezuegen (u. a. Arbeitswelt) besser klar zu kommen. Informationen dazu gibt es u. a. auf der Webseite des Hamburger Autismus-Institutes oder auf der Seite des Koelner Autismus Therapie Zentrums .

Sind Aspis und Kanners geisteskrank?

Wenn Mediziner auf die Idee kommen, einem Betroffenen Medikamente zu geben, wird deutlich, dass in Deutschland hochsensitive Menschen als Kranke betrachtet werden, die geheilt werden muessen. Inzwischen spricht aber immer mehr dafuer, dass die Sensoren von Hochsensitiven anders funktionieren. Es ist also die neurophysiologische Ausstattung, die den Unterschied eines Hochsensitiven (ASP-Spektrum: ASPI, Autismus, Kannersyndrom…) zu normalen Menschen ausmacht. Niemand kaeme auf die Idee blind- oder taubgeborene Menschen mit Medikamenten zu behandeln, damit sie sich in der Welt der Sehenden und Hoerenden besser zurechtfinden. Solche Menschen muessen einfach viel lernen, um mit ihrer Behinderung ein moeglichst optimales Leben fuehren zu koennen.

Sind Betroffene lernfähig?

Von Betroffenen aus dem ASP-Spektrum wird regelhaft durch Fachleute und entsprechend von den Angehoerigen Anpassung gefordert. Auch dies spricht gegen die Qualitaet der Diagnosekriterien. Erfreulicherweise gibt es auch Angehoerige, die darueber anders denken und anders mit ihren Kindern umgehen. Neben Temple Grandin, die ohne ihre Mutter heute in einem Heim dahindaemmern wuerde, gibt es u. a. das ‚Son-Rise-Programm‘ der Kaufmanns, das auch inzwischen betroffene Familien in Deutschland erfolgreich umsetzen und z. B. das Verhaltenstraining nach ABA. D. h. es gibt Ideen
wie Menschen erfolgreich lernen – deren Sensoren etwas anders als ueblich funktionieren -, ja sogar erprobte Lernkonzepte, die Betroffene unterstuetzen und so ihr eigenstaendiges Leben foerdern. Solange aber Fachleute und Angehoerige davon ausgehen, dass Hochsensitive krank sind, ja sie sogar als geisteskrank bezeichnet werden, verpassen Menschen aus dem hochsensitiven Spektrum die Chance, durch Lernen fuer sich Verbesserungen zu erreichen. Betroffenen bleibt angesichts solcher Behauptungen in der Regel nur die Entscheidung, sich selber fuer irreparabel behindert bzw. gestoert zu betrachten. Dabei ist bekannt, dass sie oft nicht nur einzigartige Faehigkeiten und spezielle Interesse haben, sondern auf ihre ganz eigene Weise lernen, die schulische Lerntheorien und damit Unterrichtsmethoden radikal in Frage stellen.

Spezialist in eigener Sache.

Ich möchte alle Hochsensitiven, Autisten und Aspis anregen, sich zum Spezialisten bzw. zur Spezialistin in eigener Sache zu machen.
Spezialisten sind Leute, die sich mit einer Sache, einem Thema besonders gut auskennen. Diese Kenntnisse erlangt man in der Regel durch eine Ausbildung, bzw. Studium.
Daneben gibt es auch die Autodidakten, d. h. diejenigen die sich ihre Kenntnisse eigenständig erarbeiten. Ich nenne diese ‚Selberlerner‘, weil sie alle ihnen zugänglichen Medien und die Sache selbst dazu benutzen, um Kenntnisse zu bekommen. Autodidakten werden oft etwas geringschätzig betrachtet. Ihnen fehlt ja die entsprechende amtliche Qualifikation in Form eines anerkannten Abschlusszeugnisses.
Unsere Welt ist voller solcher Spezialisten. Wir brauchen sie. Nun erleben aber Hochsensitive oft und wiederholt, dass ihnen ausgerechnet von diesen Spezialisten eine amtliche Diagnose verweigert wird, die sie z. B. brauchen um auf dem Arbeitsmarkt als Behinderte vermittelbar zu sein.
Besonders für junge Arbeitssuchende ist dies wichtig, die nach einer Ausbildung im so genannten ‚ersten Arbeitsmarkt‘ unterkommen möchten.
Seit einigen Jahren etablieren sich auf dem privaten Arbeitsvermittlungsmarkt zunehmend Unternehmen, die hier den Betroffenen für bestimmte Berufsbereiche (v. a. IT-Branche) Vermittlungsangebote machen und Eingliederungshilfen ins Berufsleben anbieten.
Das ist auch gut und schön.
Es zeigt aber auch, dass Hochsensitiven, Autisten und Aspis nachdem sie schon während der Schule und Ausbildung mit ihrem Handicap eine Reihe von Nachteilen in Kauf nehmen und selber ausräumen mussten, nun auch noch beim Eintritt ins Berufsleben vor Schwierigkeiten stehen, die andere nicht haben. Dazu gehört u. a. die Anerkennung als Behinderter. Nur wenn diese Anerkennung amtlich beglaubigt vorliegt, kann das Arbeitsamt im Sinne des Betroffenen tätig werden.
Um die Reise von Spezialist zu Spezialist bestehen zu können, ist es für die Betroffenen wichtig, Kenntnisse über die eigenen Beeinträchtigungen zu erwerben und sie in Vergleich mit den amtlichen Kriterien setzen zu können. Dies gelingt am ehesten, wenn man durch ‚hinsehen‘ auf die eigenen Verhaltensweisen und Reaktionen in alltäglichen Situationen sich über sich selber schlau macht. Dies wäre als Forschung in eigener Sache zu bezeichnen. Man kann dies auch schriftlich festhalten.
Mit den selbst erhobenen Kenntnissen wird ein Betroffener zum Partner der Spezialisten. Er kann diese über seine individuellen Beeinträchtigungen fundiert informieren. Die Chance, Leistungen zu erhalten, die in unserer Gesellschaft Menschen mit Behinderungen gewährt werden, verbessert sich.

Hochsensitivitaet ist kein pathologisches Phänomen, …

… wohl aber koennen Hochsensitive Verhalten entwickeln, das aus der Sicht einer traditionellen Psychologie als krank bewertet wird. Aus meiner neurobiologisch basierten Sicht ist Hochsensitivitaet die Bezeichnung fuer eine sensorische Ausstattung von ca. 20% Menschen, die sich von der der 80% unterscheidet. Dies scheint fuer alle Lebewesen zuzutreffen. Dieser Sachverhalt ist weder positiv noch negativ zu bewerten, sondern festzustellen. Menschen mit dieser sensorischen Auspraegung nehmen mehr und anders wahr als andere. Bei hochsensitiven, kleinen Kindern kann dies zu einem Verhalten fuehren, bei dem gewohnte elterliche Verhaltensweisen keine Veraenderung bewirken, z. B. bei Unruhe, Schreien, Weinen … etc. in Situationen, wo andere Kinder gelassen sind. Je frueher dieses Problem auftritt, umso schwieriger wird die Situation fuer Eltern und Kind. Es kommt zu weiteren Verhaltensweisen, die irritieren (z. B. Sprechstoerungen, Hyperaktivitaet, gleichfoermigen Aktivitaeten …) Traditionelle Ratschlaege von Fachleuten wie z. B. konsequentes Erziehungsverhalten, Foerderprogramme, Korrekturen aller Art, passen nicht dazu, bzw. veranlassen Eltern Druck zu machen, dem sich Kinder entsprechend dem Grad ihrer hochsensitiven Ausstattung graduell entziehen bzw. sich widersetzen. Auf diese Weise entstehen auf beiden Seiten eine Reihe weiterer, vielfaeltiger Irritationen, die nicht nur die Eltern-Kind-Beziehung beeintraechtigen, sondern weitere irritierende Verhaltensweisen zur Folge haben. Dies muendet dann irgendwann in Diagnosen wie verhaltensauffaellig, geistige Behinderung, ADS, ADHS, Autist nach Asperger oder Kanner, … etc.
Inzwischen zeigen sich in der internationalen Forschung deutliche Distanzierungen gegenueber dieser traditionellen Pathologisierung von Kindern und Erwachsenen. Als zentral, bzw. ursaechlich wird die andere Wahrnehmung, d. h. die hochsensitive Ausstattung angesehen und das diagnostisch relevante Verhalten wird als Folge des Umgangs mit dieser Ausstattung betrachtet.
Georg Theunissen , der erste Lehrstuhlinhaber fuer „Paedagogik bei Autismus“, hat 2014 ein Buch veroeffentlicht, in dem er diese innovative, wissenschaftliche Literatur darstellt, die vor allem im englisch-sprachigen Raum veroeffentlicht wurde und wird. Ich moechte dieses Buch – MENSCHEN IM AUTISMUS-SPREKTRUM – allen direkt und mittelbar Betroffenen empfehlen. Es bietet m. E. die Grundlage, auf die sich ein produktives Umgehen mit Hochsensitiven stuetzen kann. Es ist aehnlich grundlegend, wie das von Erich Schweingruber, DER SENSIBLE MENSCH.
Georg Theunissen: Menschen im Autismus-Sprektrum. Verstehen, annehmen, unterstützen. Stuttgart 2014.

Hochsensitive haben mehr Probleme zu lösen als andere.

In seinem Buch „Der sensible Mensch“ von Eduard Schweingruber aus dem Jahre 1934 fand ich Beschreibungen von Verhaltensmerkmalen, an Hand derer Menschen für sich herausfinden können, inwiefern sie sich dem Spektrum Hochsensitiver zuordnen können – vergleichbar Elaine Aaron. Als „sensibel“ bezeichnete Schweingruber vor achtzig Jahren Menschen, die über das Normalmaß hinaus empfinden. Er beschrieb Probleme ihrer Lebensführung und gab Tipps, wie sie sich verhalten können, damit sie besser mit ihrem Leben klarkommen. Die aufgezählten Merkmale verstand er als Anlässe, an denen Hypersensible – zu seiner Zeit die übliche medizinische Bezeichnung für Hochsensitive – anfangen, über sich selber nachzudenken. Das Leben – so fasste Schweingruber zusammen – gibt Hypersensiblen mehr zu tun als der Mehrzahl der Menschen ihrer Umgebung.

 

Hier nun Schweingrubers Beschreibungen:

  • Manche Hypersensible leiden nach ihrer täglichen Arbeitszeit und trotz ausgiebiger Erholung unter einer Dauermüdigkeit.
  • Andere Hypersensible ermüden manchmal schnell bei geringster körperlicher oder intellektueller Tätigkeit. Sie verhalten sich dann reizbar und schlaff.
  • Manche Hypersensiblen stellen fest, dass sie die alltäglichen Pflichten unterschiedlich konsequent erledigen. Ihre eigene Gefühls- und Gedankenwelt beeinträchtigt Beziehungen zu anderen.
  • Hypersensible sind oft derart fasziniert von ihren Interessen und Erlebnissen, sodass sie sich nur unter Schwierigkeiten anderem zuwenden können.
  • Hypersensible fühlen sich immer wieder völlig erschöpft und leer.
  • Hypersensible leiden wiederholt an Panikattacken, Magen-, Herzproblemen und Kopfschmerzen.
  • Hypersensible fühlen sich manchmal starr und unempfindlich.
  • Hypersensible denken lange über ein und dieselbe Sache nach, ohne weiter zu kommen. Die Umwelt sagt ihnen, man könne nicht mit ihnen reden.
  • Hypersensible stellen fest, dass sie morgens mit einem Durcheinander von Wünschen und Affekten aus dem Schlaf kommen. Normale Menschen dagegen erwachen nach ihrer Beobachtung mit einer dem Alltag zugewandten Stimmung.
  • Hypersensible stellen oft fest, dass sie lange brauchen und vieles bedenken müssen, um sich zu entscheiden. Andere Menschen entscheiden sich schneller und nach klaren Kriterien.
  • Hypersensible fühlen sich oft gefangen zwischen zwei sie bedrängenden Wünschen. Sie können dann kaum klare Gedanken dazu fassen.
  • Hypersensible stellen für sich immer wieder fest, dass sie komplizierter, schwerfälliger oder haltloser, müder oder unfähiger reagieren. Sie empfinden sich empfindsamer, blockiert und übermäßig reizbar im Vergleich mit den stärkeren Naturen um sie herum.
  • Hypersensible haben vermehrt Eheprobleme. Sie bleiben an Kleinigkeiten des Zusammenlebens hängen, obwohl sie großzügig sein möchten.
  • Manchmal geraten Hypersensible in Übermutsstimmungen, auf die sie keinen Einfluss haben.
  • Therapien für neurotische Erkrankungen bleiben wirkungslos. Hypersensible empfinden ihr Leben nach Neurosetherapien problematischer als vorher. Sie fühlen sich schutzlos.
  • Hypersensible neigen zur Ungeduld. Manchmal scheint es ihnen so, dass sie ihre Ungeduld bei kleinen Anlässen beherrschen. Sie zeigt sich jedoch noch am nächsten Tag in Form einer unterirdischen Spannung als vorhanden.
  • Hypersensible verschweigen anderen aus sachlichen Gründen vieles. Dies ist ihnen unangenehm und führt, ohne dass sie es wollen, zur Abwehr gegen andere. Sie resümieren: Ich kann meine Gefühle nicht beherrschen.
  • Einem Hypersensiblen fällt auf, wie schwer es ihm fällt, wie viel es für ihn zu tun gibt, bis er seine fünf Sinne beisammen hat und er ruhig einer neuen Situation (Besuch, neue Geschäftsbeziehung, Umgebungsänderung … etc. ) entgegensehen kann.
  • Alle neuen Erlebnisse bewegen Hypersensible sehr stark und dieses ‚bewegt werden‘ ebbt erst allmählich ab.
  • Arbeiten und Leben im Augenblick werden bei Hypersensiblen durch Intentionalität beeinträchtigt. Alles momentane Handeln wird akribisch am Ziel bemessen. So sind sie gefühlsmäßig immer zwischen Tun und Ziel hin- und her gerissen.
  • Hypersensible stellen of fest, dass sie sich ständig verkrampfen.
  • Hypersensible fühlen sich hilflos mitgerissen von allem Interessanten.
  • Ein produktiv Arbeitender erlebt, wenn der produktive Strom fließt, und er sich ihm mit Fleiß und Ernst hingeben will -, wie dieser dann stockt und versiegt.
  • Hypersensible erleben manchmal, dass auf eine lange Zeit der Arbeitsfreude eine starke, beeinträchtigende Müdigkeit folgt.
  • Ein Hypersensibler kann regelmäßig – alle paar Wochen – erleben, dass seine positive Arbeitsstimmung verschwindet und er nur mühsam etwas tun kann.
  • Hypersensible stellen fest, dass sie ohne Einfluss darauf sind, ob sie unbändig gesprächig oder starr, mitgerissen oder befangen sind.
  • Hypersensible neigen zu ausgeprägtem Schmerzempfinden.
  • Wenn ein Hypersensibler rückhaltlos von seinem Tun fasziniert ist, kann er dieses auch leisten. Sind aber auch nur kleinste Widerhaken fühlbar, so ist die ganze Kraft gehemmt.
  • Ein Hypersensibler ist dauernd damit beschäftigt, seine Affekte zu hüten und zu leiten wie eine Schafherde.
  • Ein Hypersensibler ist oft selber überrascht, wie stark und übermäßig er reagiert.
  • Hypersensible sind lärmempfindlich.
  • Hypersensible reflektieren in hohem Maße über sich selber.
  • Hypersensible brauchen mehr und längere Pausen als andere.

(Vgl. Eduard Schweingruber: Der sensible Mensch. 2. Auflage. München (Kindler) 1944, S.11-17.)

Das Buch ist nicht mehr im Handel zu haben. Auch gebrauchte Exemplare sind rar. Hier ein Link zu Wikipedia über Schweingruber.

Das muss man nicht so kompliziert machen …

… kommentierte kuerzlich jemand meinen Beitrag als es um moegliche Loesungen eines Problems ging. Normal-sensitive Menschen gehen unreflektiert davon aus, dass ihre Sichtweise ausreichend fuer jede Art von Problemloesung sei. Dies entspricht offensichtlich auch ihrer biologischen Ausstattung: Ihre Sensoren leiten weniger Impulse ins Gehirn weiter als die Hochsensitiver. Hochsensitive sehen und fuehlen mehr und setzen mehr Unterschiede zwischen Dingen, Menschen und Situationen. Fuer sie sind daher die Dinge komplexer. Komplexitaet darf ein bestimmtes Masz nicht ueberschreiten, sonst geht die Orientierung verloren. Jeder Mensch muss sich orientieren koennen und er grenzt daher vieles aus, was ihm irrelevant zu sein scheint. Dies gilt auch fuer Hochsensitive. Doch ihnen ist bei diesem Ausgrenzen unwohl. Sie haben Schwierigkeiten, sich fuer eine bestimmte Moeglichkeit zu entscheiden. Sie muessen allen Moeglichkeiten nachgehen, die sie wahrnehmen. Sie brauchen mehr Zeit fuer Entscheidungen, wirken solange leicht irritiert und irritieren damit Normalsensitive. Hochsensitive leben damit und mit den Folgen. U. a. damit, dass ihre komplexeren Sichten Unmut hervorrufen. Sie werden mit wenig achtsamen Kommentaren ‚abgepatscht‘. Aehnlich wie laestige Fliegen mit einer Fliegenpatsche abgewehrt werden. Dies tut weh. Es hilft zum Abbau des Schmerzes, „in der Sache zu bleiben“ und sich auf die moeglichen Bedingungen zu besinnen, die das Verhalten von Normalsensitiven hervorrufen.
Der Wunsch sich orientieren zu koennen, hat in unserer Kultur eine Tradition entstehen lassen, die alles ausgrenzt, was fuer die Mehrheit nicht relevant ist. Sie orientiert sich innerhalb von festgezurrten, d. h. fixen Weltsichten. Dort sind solche Kommentare, wie „Das muss man nicht so kompliziert machen …“ verankert. Diese signalisieren, dass da etwas nicht in die eigene Sicht passt. Wie ein Puzzleteil, das nicht passt und deshalb nicht verwendet werden kann. Es dauert in der Regel lange, bis das in mehrheitlich vertretene Sichten aufgenommen wird, was einmal ausgegrenzt wurde.
Menschen gehen z. B. ’selbstverstaendlich‘ davon aus, dass Kinder Druck brauchen, um zu lernen. Die neurobiologischen Forschungsergebnisse haben inzwischen in allen Wissenschaften, die den Menschen direkt betreffen, die Idee verbreitet, dass Druck Angst erzeugt und den ‚zweckdienlichen Gebrauch unserer biologischen Grundausstattung‘ – Nervensystem – verhindern (Heinrich Jakobi). Diesem Sachverhalt, der bereits vor ca. 100 Jahren von Jakobi so formuliert wurde, kann in der Sache kaum widersprochen werden. Normalsensitive lassen sich aber auf die Sache ’neurobiologische Grundausstattung‘ nicht ein. Sie verweisen in einmuetiger Uebereinstimmung mit Gleichgesinnten auf die positiven Wirkungen von ‚Druck‘ in ihrer eigenen Lernbiographie. Diese genauer zu betrachten, verweigern sie genauso. Kurz gefasst: Normalsensitive sind nicht in der Sache. Sie urteilen nach gemeinsam teilbaren Erfahrungserwerten – Druck hat mir nicht geschadet (was bisher noch keine Studie ergeben hat) – und denen anderer. Diese Uebereinstimmung mit anderen ist Basis ihres ‚handeln‘.  
Fuer Hochsensitive ist Uebereinstimmung mit anderen kein Kriterium dafuer, dass eine bestimmte Sicht funktionierendes ‚handeln‘ hervorbringt. Sie stellen fest, dass die meisten der Sichten, die ihnen ihre Umgebung anbietet, defizitaer wirken und neue Probleme aufwerfen. Vor allem letztere werden mehrheitlich ignoriert. Es wird behauptet, es gaebe da keine Probleme, wenn man eine bestimmte Sichtweise (Methode, Theorie) nur „richtig“ umsetze. Das als moegliches Korrektiv wirkende hochsensitive ‚hinsehen‘ auf das, was wirklich passiert, wird so zum Aergernis.        

„Kommunikative Kompetenz“

„Ein typisches Problem scheint fuer viele Aspies in der Interaktion mit anderen Menschen zu liegen.“ schreibt Rolf Reinhold auf seiner Aspie-Seite „Kommunikative Kompetenz“. ASP steht bei ihm fuer „Autonomistic Spectrum Person“. Damit sind alle Menschen gemeint, die sich durch eine ausgepraegte Eigenwilligkeit auszeichnen. Sie duerften alle hochsensitiv sein.  Von diesen moeglichen Zusammenhaengen war bisher auf diesen Seiten noch wenig die Rede. Im Blick auf mich stimme ich zu. Ich werde mich in spaeteren Artikeln damit eingehender beschaeftigen, indem ich Bezuege zu meinem eigenen Leben herstelle.
In diesem Artikel soll es um die im letzten angekuendigte Antwort auf die Frage gehen:
Wie koennen Hochsensitive mit anderen klar kommen und im Kontakt sein?
Rolf Reinhold meint, dass Hochsensitive bzw. Aspies ein Kapital mitbringen, das sie zum ‚klarkommen‘ und ‚im Kontakt sein‘ befaehigt  :
Aspies sind naemlich aus seiner Sicht
„sachorientiert,“
„funktionsorientiert,“
„situationsorientiert,“
„momentorientiert“ und daher
„situationsflexibel,“
„szenenhaft erinnernd“ und
„bildhaft denkend“ („Ich stell mir grad vor, wie …“)

„sachorientiert“?

Ich habe immer wieder erlebt, dass Kommunikation aus meiner Sicht an der Sache vorbeiging. Dies verwirrte mich oft.
Hier zwei Beispiele aus einer Fuelle von vielen:
Erstes Beispiel: Als junges Maedchen wurde ich von einem Bademeister in einer oeffentlichen Schwimmhalle dafuer getadelt, dass ich angeblich ohne Ruecksicht auf andere einen Kopfsprung ins Becken gemacht habe. Ich war mir sicher, dass dies nicht zutreffend war. Als ich widersprach, wiederholte er seine Behauptung. Ziemlich auszer mir, erzaehlte ich den Vorfall zu Hause und wurde wieder zurechtgewiesen. Ich solle mir das Verhalten des Bademeisters nicht so zu Herzen nehmen. Niemand zeigte Interesse an dem, was wirklich passiert war.  
Zweites Beispiel: Waehrend eines Abendessens mit Kindern und Erwachsenen bat eines der Kinder um ein zweites Wuerstchen. Seine Mutter verweigerte es ihm. Das sei nicht gesund, weil es mit dem anderen die ganze Nacht unverdaut im Magen liegen bliebe. Sichtlich beeindruckt von dieser Vorstellung wiederholte das Kind seinen Wunsch nicht mehr. Als ich spaeter darauf hinwies, dass dies m. E. nicht so sei, erhielt ich von der Mutter zur Antwort: „Du kannst auch nichts so stehen lassen!“
„sachorientiert“ waere im ersten Fall gewesen, den Hergang zu rekonstruieren und im zweiten Fall, meine Behauptung nachzupruefen. Ich denke, dass andere Hochsensitive hier viele aehnliche Erlebnisse berichten koennen. Diese Erlebnisse koennen auch Kommentare wie: „Du bist immer so nuechtern!“… einschlieszen. Menschen mit neurobiologischer Normalausstattung neigen dazu, statt die Sache zu beschreiben, ihre Interpretationen ins Gespraech zu bringen. Sie nennen dies „über die Sache sprechen“. Hochsensitive gehen von ihrem ‚hinsehen‘ aus, sie moechten schildern, was sie sehen und fuehlen und geben anderen Hinweise in der Sache. Dieses ‚in der Sache bleiben‘ – wie Rolf Reinhold es nennt – hat den Vorteil, dass man sich nicht ums Rechthaben streiten muss. Ich finde das ‚in der Sache bleiben‘ sehr angenehm. Ueber die Kurzsichtigkeit des anderen mich aufzuregen, verschiebe ich dann aufs  „stille Kaemmerlein“ zu Hause. Hochsensitive ziehen sich angesichts solcher Erlebnisse im Laufe ihres Lebens zurueck. Sie werden schweigsam und in sich gekehrt. Ich halte „sachorientierte“ Kommunikation fuer eine Staerke.

funktionsinteressiert?

Ja, bis andere mit der Behauptung verstoeren, dass Funktion der Form nachgeordnet sei. Ein hochsensitives Maedchen kaut im Unterricht gedankenverloren an ihrem Bleistift. „Warum arbeitest du denn nicht?“, fragt ihre Lehrerin. „Ich ueberlege, was schneller geht: ob ich die Aufgabe so oder so loese.“ Die Lehrerin: „Das ist doch egal! Hauptsache du findest das richtige Ergebnis!“ Da reden zwei aneinander vorbei. Die Lehrerin signalisiert: Es ist fragwürdig, wie du vorgehst. Du funktionierst nicht richtig. Hochsensitive sind aber gerade daran interessiert, dass etwa möglichst optimal funktioniert. Ausschließlich einen Weg zu kennen, der schnell Ergebnisse finden laesst, ist für sie uninteressant. Sie freuen sich „wie die Kinder“, wenn sie ihren eigenen Weg ‚herausfinden‘, mit dem etwas für sie optimal funktioniert. Das gilt für das ‚reparieren‘ von Espressomaschinen genauso wie für das ‚pflegen‘ einer Pflanze. Rolf Reinhold nennt dies ‚Funktionsfreude‘. Normenkonforme Menschen sind ausschließlich an Ergebnissen interessiert. Deshalb könnten sie es vorziehen, vorgegebenen Wegen zu folgen, anstatt die eigenen zu finden. Dies erzeugt langfristig Langeweile, der durch Freizeitvergnügen begegnet wird.

situationsorientiert?

Infolge ihrer hochsensitiven, biologischen Ausstattung sensorieren Hochsensitive Situationen sehr detailliert. Dabei stellen sie immer wieder fest, dass keine Situation der anderen gleicht. „dasselbe“ ist fuer sie ein Wort ohne sensorischen Eindruck. David Hume – vermutlich ein hochsensitiver Philosoph – hielt „dasselbe“ bzw. „identisch“ fuer ein Konstrukt von Vorstellungen. Menschen verbinden assoziativ, das was ihnen aehnlich zu sein scheint. Sie sehen dabei gewohnheitsmaeszig von Unterschieden ab und behaupten in der Folge: Zwei bestimmte Situationen sind gleich. Das umfangreichere Spektrum von Eindruecken, das durch ihre niedrigschwelligen Sensoren entsteht, verwehrt Hochsensitiven vergleichbare Gewohnheiten und Selbstverstaendlichkeiten. Dies ist nicht nur im Zwischenmenschlichen, sondern auch fuer wissenschaftliche Experimente und Beobachtungen von Bedeutung. Fuer Hochsensitve koennten Tätigkeiten, die mit ‚beobachten‘ und ‚hinsehen‘ zu tun haben, attraktiv sein.

„momentorientiert“ und daher „situationsflexibel“?

Menschen mit einer neurobiologischen Normalausstattung uebersehen Unterschiede. Sie sind in der Regel auch nur daran interessiert, normenkonform zu handeln. Fuer sie ist Alltaegliches immer gleich. Hochsensitive erleben jeden Augenblick neu. Es gibt hier vermutlich je nach  sensorischer Lage Unterschiede. Ich fuehle mich sehr wohl dabei, wenn ich mich auf diese vielen Momente (z. B. mit meinen Schuelern) einlassen kann. Spaeter denke ich darueber nach und lerne daraus: Ich kann wieder neue Unterschiede setzen und mich darauf einstellen. Moeglicherweise kann diese unueberschaubare Vielzahl von Momenten, die ich in die unterschiedlichsten Zusammenhaenge setzen kann, Angst ausloesen. Ich habe oft den Eindruck, dass ich keinen Ueberblick habe. Dies hat den Vorteil, dass ich offen bleiben kann, bis ich „den Impuls zum ‚handeln‘ spuere“ (Rolf Reinhold). Mein ‚handeln‘ wird so optimiert, jedoch niemals festgeschrieben. Andere Menschen erzaehlen von sich, dass sie „immer in bestimmter Weise“ handeln, wenn „eine bestimmte Situation“ eintritt. Ich gehe nicht davon aus, dass sich etwas 1:1 wiederholt. Ich lasse mich daher von meinem ‚handeln‘ ueberraschen. Ich kann mir zwar moegliche Situationen vorstellen und dazu auch moegliches ‚handeln‘ imaginieren, doch wie ich dann wirklich handle, weisz ich vorher nicht.

„szenenhaft erinnernd“ und „bildhaft denkend“ ?

Ich habe in frueheren Zeiten vergeblich nach meinen Gedanken in mir Ausschau gehalten. Ich habe sie auf Notizzetteln, in Texten  und beim Reden gefunden. Alles, was ich sehe und fuehle, wenn ich meine Augen schliesze, sind mehr oder weniger starke Vorstellungen (Erinnerungen), die sich auf Erlebtes beziehen. Ich kann diese Vorstellungen neu kombinieren und Problemloesungen erschaffen. Ich kann fiktive Welten bauen, Geschichten und Gedichte dazu erfinden. Manche Philosophen gehen davon aus, dass Menschen in Sprache denken. Fuer mich gibt es Selbstgespraeche im Kontext meiner Vorstellungen. Sie sind eine „Art“ von Dialog, bei entsprechender Fantasie kann dies in einen Polylog muenden, den ich spaeter mit Worten auf den Punkt bringen kann. Ich gehe davon aus, dass mein ’sprechen‘ ein Endprodukt dessen ist, was und wie ich erlebt und verarbeitet habe.

Was mache ich hier eigentlich?

Fuer Hochsensitive stellt sich die Frage, in wie weit sie sich auf das einlassen koennen, was fuer andere selbstverstaendlich ist, in anderer Weise als fuer andere. Durch meinen  Beruf bin ich taeglich im Kontakt mit Menschen, fuer die sich diese Frage in der Regel gar nicht erst stellt. Im Gegenteil: Es ist fuer sie ueblich, sie zu ignorieren oder abzuwehren, wenn sie aus irgendeinem Anlass beruehrt wird oder gar auftaucht, weil jemand sie stellt. Lehrer sind in der Regel normenkonform, d. h. fuer sie hat ‚anpassen‘ einen hohen Wert. Ihnen scheint es in hoechstem Masze zu gelingen, mit anderen ueberein zustimmen. Sie nehmen es dabei nolens volens billigend in Kauf, andere auszugrenzen. Dies koennte – auszer mit einer haeufig vorkommenden neurobiologischen Ausstattung – mit einer Sozialisation bzw. Enkulturation zusammen haengen, die nur Fragen zulaesst, die sie auch beantworten kann. Andere Fragen werden missbilligt. Schon Kinder lernen, welche Fragen erlaubt sind.
Meine Frage: Was machen die hier oder was mache ich hier eigentlich? stiesz stets auf Unverstaendnis bei anderen, sie rief sogar Unmut hervor. Ich stellte sie schlieszlich nur noch mir, allerdings haben mich jeweils meine Antworten, immer auch selber vor den Kopf gestoszen. Diese Antworten waren an das Resuemee gekoppelt: Ich seh‘ das anders, was ‚uebereinstimmen‘ ausschloss und den Kontakt mit anderen immer wieder jaeh unterbrach. Menschen, die mich laenger kannten, erlebten mich so als anders und sie reduzierten ihren Kontakt mit mir, wie ich auch mit ihnen: Ich wollte andere nicht vor den Kopf stoszen; immer wieder zu erleben, mit anderen nicht uebereinstimmen zu koennen, war auszerdem schmerzhaft. So wird Einsamkeit zur bevorzugten Wahl. Ich vermute, dass diese Erfahrung letztlich auch die Trennung von meinem Exmann herbeifuehrte: Ich lebte mit einem Menschen zusammen, dem ich sehr zugeneigt war und noch bin, doch der Kontakt wurde immer eingeschraenkter.
Dabei habe ich ein ausgepraegtes Beduerfnis nach Kontakt mit anderen. Dies erlebe ich in meiner Selbsthilfegruppe. Es ist fuer mich sehr angenehm, mit anderen Hochsensitiven bzw. Menschen aus dem AutismusSpektrum zusammen zu sein. Doch wieder stellt sich die Frage: Was mache ich hier eigentlich? Ich mag eigentlich keine Clubs, obwohl meine Selbsthilfegruppe fuer mich sehr nuetzlich ist. Ich moechte aber nicht als ‚Schneewittchen hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen‘ mein Leben verbringen. Ich moechte mit Menschen, denen ich begegne, klar kommen und auch Kontakt haben. Im naechsten Artikel moechte ich zusammen mit Ideen von Rolf Reinhold eine Antwort geben.

Fortsetzung folgt.