Samstag, 21. Juni 2008

Granada


Bei dem Weg von Alicante nach Granada zeigten sich die ersten Verbindungsprobleme zwischen den Städten. Einen direkten Zug gab es schonmal nicht, man hätte mit einem Bus fahren können, aber wegen der komischen Abfahrtszeiten entschieden wir uns für die Alternative mit Zwischenstation in Murcia. So mussten wir uns zwar schon recht früh (~6 Uhr) vom schönen Alicante verabschieden, waren dafür aber etwas früher in Granada. Das war auch nicht nur die umständlichste Strecke auf unserer Tour sondern auch die längste: nach 1,5 std Fahrt mit dem Zug nach Murcia brauchten wir noch 2,5 std mit dem Bus bis nach Granada. Zwischendurch hatten wir eine ganze Stunde Aufenthalt in Murcia, die wir leider nur mit dem Weg zur Busstation und Schlangestehen verbringen konnten, kann man daher kaum als 6. Stadt unserer Tour zählen ^^.

Der Empfang in Granada war touristisch gesehen der schlechteste aller Städte, die wir besucht hatten, was aber evtl. daran lag, dass wir genau zur Siesta-Zeit dort ankamen. An der Busstation hatten wir zunächst nur eine dürftige Karte bekommen (Die Busstation befand sich außerhalb der Karte ^^) und eine grobe Erklärung wie wir ins Stadtzentrum kommen. Granada war die erste und einzige Stadt in der wir unsere Unterkunft vorsichtshalber im voraus gebucht hatten, da wir hier unsere Zeit an einem Wochenende verbrachten. Wie wir nun zu unserem Hostel gelangten konnte man uns in der Busstation, u.a. mangels der ungenauen Karte, nicht so genau erklären, aber man konnte uns zumindest sagen das wir uns zwar nah an der Alhambra (dazu später mehr), aber dafür etwas außerhalb der Innenstadt befinden : /. Also fuhren wir erstmal in die Innenstadt, in der Hoffnung dort in einem Touri-Büro genauere Infos (und eine bessere Karte) zu bekommen. Wir liefen daraufhin zusammen mit unserem Gepäck ca. 1,5 std. in der Innenstadt die verschiedenen, grob auf der Karte vermerkten, Touri-Infos ab, um festzustellen, dass diese leider alle gerade schwer mit Siesta machten beschäftigt waren >(. Zumindest haben wir schließlich einen offenen Stand für Audioguide-Rundgänge gefunden, der uns eine bessere Karte geben konnte und uns erklärte welche Buslinie wir nehmen mussten. Nachdem uns die Busfahrer nochmal in der richtigen Linie korrigierten, ging es nach etwa 2 std. endlich Richtung Hostel. Ich muss sagen ich war schon recht genervt und froh endlich das Zimmer belegen zu können und in den, im Internet angepriesenen, Pool zu springen. Als wir nun etwas erschöpft am Hostel ankamen, kam die nächste Überraschung: unser gebuchtes Zimmer befände sich nicht in diesem Hostel sondern in einem anderen Hostel, welches wohl ebenfalls von den Besitzern verwaltet wurde. Dieses Hostel befand sich etwa 500m entfernt, etwa bergab von unserem eigentlich gebuchten Hostel und ich war kurz vorm Ausrasten auf dem Weg runter und kündigte Steffi bereits an, dass es wohl das schlimmste Zimmer sein wird, das wir je gesehen haben. Und ich hatte Recht :D! Ein komplett verkachelter "Abstellraum" wurde offensichtlich umfunktioniert und mit einem "Doppelbett" (Holzbrett mit dünner Schaumstoffmatratze) ausgestattet. Desweiteren befand sich dieser "Abstellraum" direkt an einer gutbefahrenen Verkehrsstraße und man konnte den Rolladen nicht öffnen. So eine Abzocke!! Wir hatten zwar unser eigenes Bad, aber dieses auch ohne Handtücher. Das war nicht das, was wir telefonisch ausgemacht hatten, da uns vor allem niemand darauf hingewiesen hatte, dass sich unser Zimmer in einem anderen Hostel befand. Unser Entschluss war sofort klar: die 500m wieder hochgehen und beschweren. Ich war in diesem Moment echt soweit, das erste Mal in meiner Anwesenheit in Spanien, die Polizei anzurufen, sofern wir nicht mindestens eine Preisminderung auf 20 € statt 30 € für das Zimmer, bzw. ein Zimmer im eigentlichen Hostel bekämen. Das war dann zum Glück nicht notwendig, da man sofort freundlich auf unsere Beschwerde einging und uns nach kurzer Diskussion ein Zimmer in diesem Hostel zuwies, welches jemand gebucht hatte, der erst später käme (tut mir Leid für denjenigen, aber war uns in dem Moment echt egal). Das Zimmer (Foto) war dann verhältnismäßig gut: ruhige Lage zum Innenhof, Fernseher (angeblich das einzige welches einen hat) und etwas geräumiger und ansehlicher, als das andere. Das Bett war immernoch ein Holzbrett mit Schaumstoffmatratze, aber die war dicker als die andere :D. Außerdem befand sich der Pool und die Sonnenterasse nur einen Stock höher. Wir dachten erst, es wäre vielleicht besser gewesen ein Zimmer in der Innenstadt zu haben, statt Pool und Sonnenterasse, aber im nachhinein betrachtet waren diese Extras mehr als nötig. Und es gab für mich(!)/uns nichts besseres nach diesem ganzen Ärger, als in den verdammt kalten (ca. 16-18°C) Pool zu springen und den Stress einzufrieren ^^ und danach auf der Sonnenterasse zu entspannen. Mittlerweile war es dann schon später Nachmittag und wir beschlossen, die restliche Zeit etwas durch die Stadt zu spazieren und noch etwas Verpflegung einzukaufen.
Die Innenstadt ist nicht sonderlich groß und wir hatten große Teile bereits bei unserer Suche nach einer Touri-Info gesehen, erwähnenswert sind (wie bei den meisten Städten hier) die Kathedrale und das Rathhaus, außerdem gibts ein paar nette Plätze (Plaza BIB-Rambla, Plaza Romanilla... ) wo man gut die milden Abende verbringen kann. Die Kathedrale von innen zu besichtigen, war uns mit 7 € zu teuer (wir haben ja schon einige von innen gesehen und meistens sind die Unterschiede doch nur gering) ansonsten gab es, außer vielleicht Museen (die wir während der gesamten Tour wegen der Zeitknappheit ignorierten), nichts was eine Innenbesichtigung wert gewesen wäre. Also machten wir uns nach zwei spanischen Double-Cheesburgern (Angebot 2 für 1 von den Bustickets) für mich und spanischem Döner für Steffi recht zeitig wieder auf den Rückweg, um für den, am nächsten Tag folgenden, großen Alhambra-Besuch fit zu sein.
Die Karten für die weltberühmte Festung "Alhambra" Granadas hatten wir, wegen den großen Andrangs (speziell am WE), schon vor der Abreise reserviert. Um das "umfangreiche" (!), im Preis enthaltene Frühstück (Foto) noch genießen zu können, sind wir extra um 8 Uhr aufgestanden (extrem unspanische Frühstückszeit von 8-9 Uhr, wahrscheinlich um noch an teuren Keksen und Kaffee zu sparen ^^). Gegen 10 Uhr machten wir uns dann auf den kurzen Weg zur Alhambra (wir wohnten ja quasi gegenüber). Wir holten neben den reservierten Tickets auch Audioguides, da man ja sonst bei alten Gemäuern doch meist wenig mitnimmt, wenn man nichts dazu erklärt bekommt. Die Alhambra ist wirklich riesig so das der große Andrang nicht wirklich auffiel. Station für Station bewegten wir uns mit unseren Guides bewaffnet durch die wirklich beeindruckende Festung. Die erste Station war das "Alcazar" dieser Teil beinhaltete früher die Behausung der Soldaten, die Wachtürme bieten sehr schöne Ausblicke über Granada und bis hin zur Sierra Nevada. Danach besichtigten wir zunächst die umfangreiche Gartenanlage, da wir noch etwas Zeit hatten bis zur, für jeden Besucher (wegen Platzgründen) genau festgelegten Besuchszeit für die Paläste. Der Garten war dominiert von diversen Rosenarten und einigen Orangenbäumen, die sehr typisch für Südspanien sind und sich in vielen Innenhöfen von Kirchen und Palästen wiederfinden. Die Paläste waren aufgrund ihres Ursprungs vorwiegend in arabischem Stil, mit sehr aufwendigen Fasaden- und Deckenreliefs, oft mit arabischen Schriftzeichen versehen. Es war sehr schön mal was anderes und neues zu sehen, neben den oft gotischen und barrocken Verzierungen diverser christlicher Kathedralen. Nach diesen Prunkbauten führte unser Weg in eine Weitere sehr große, schön gepflegte Gartenanlage ("Generalife" (nix englisches)), die zur Alhambra gehört, sich aber außerhalb der Mauern befindet. Alles in allem dafür, dass der Eintritt mit 10 € nur 3 € teurer war als der Eintritt in die vergleichsweise winzige Kathedrale, ein sehr lohnenswertes Ereignis. Nach ca. 5 std Besichtigung brannten dann aber langsam die Füße und die eintönige Gido-Stimme (Gido = Daniel-Zimmerisch für Guide) fing an zu nerven, aber man braucht halt schon 'ne Weile um sich alles anzusehen. Es war auch ganz gut, dass sich Innen- und Außenbesichtigung immer mal abwechselten, da die Sonne bei quasi wolkenlosem Himmel erbarmungslos brannte. Das machte ein Eis und den Pool, nach der etwas anstrengenden Besichtigung, zu unverzichtbaren Elementen ^^.

Nachdem wir uns erfrischt und in der Sonne getrocknet hatten, beschlossen wir dann, das Albaicin- und das Sacromonte-Viertel von Granada zu besichtigen. Das Albaicin-Viertel besteht fast komplett aus den schönen, für Spanien typischen, weißen Häusern mit rot-bräunlichen Dächern und bietet, da es etwas höher gelgen ist, ebenfalls einen guten Ausblick auf Granada und die gegenüberliegende Alhambra. Als wir durch die kleinen Gässlein spazierten schauten wir uns nebenbei auch schonmal nach einem möglichen Restaurant/Café für ein Abendessen und das erste Fußballspiel der deutschen Elf um. Danach haben wir uns dann noch das ehemalige Zigeuner-Viertel "Sacromonte" angesehen in dem man viele "Tablaos" finden kann, das sind Bars mit Live-Musik, bzw. Flamencobars. Leider wurden Sonntags keine Vorstellungen angeboten, worduch das Fußballspiel in die engere Auswahl des Abendprogramms rückte. Wir beschlossen dann erstmal n die Innenstadt zu fahren und zu gucken ob sich ein geeignetes Restaurant finden lässt. Beim anschließenden durchschländern der Gassen entdeckten wir zufällig ein kleines Plakat von einem Restaurant das mit der Übertragung der EM auf dem "größten Bildschirm der Stadt" warb. Da dieses nur 10 min entfernt war, machten wir uns gleich auf den Weg. Und siehe da, großer Flachbildschirm sogar draußen aufgebaut und eine große Auswahl an leckeren Pizzen ^^, perfekt. Der souveräne Sieg der deutschen rundete den Abend schließlich ab. Lustigerweise hatte dieses Restaurant parallel zum Spiel drinnen eine Flamencoshow, da wir Flamenco aber bereits für Sevilla eingeplant hatten, hatte das Spiel vorrang ^^.
Der etwas anderen Art und deswegen erwähnenswert war die Abreise am nächsten Morgen: Als wir nämlich am nächsten morgen uns noch halbverschlafen (wieder ~6 Uhr) ins Bad bewegten, wurden wir von 2 ekligen Kameraden begrüßt "CUCARACHAS!" (Kakalaken). Nachdem ich beide in einer halbierten Plastikflasche eingefangen hatte, traute sich Steffi wieder ins Bad. Jetzt war es uns doch ganz Recht abzureisen ^^ und gut das sie uns erst am Ende begegnet sind. Kurz nachdem wir dann das Hostel verlassen hatten gesellte sich ein Hund zu uns (offensichtlich ein Streuner) und wollte uns wohl den Weg zur Stadt runter zeigen (wir sind zu Fuß gelaufen um den ersten Bus in der Stadt zum Bahnhof zu bekommen). Er lief ständig vorne weg, wartete aber immer wieder bis wir aufgeschlossen hatten nur kurz vor Schluss lief er seitlich in den Wald und bellte (er kannte wohl eine Abkürzung und wunderte sich, dass wir ihm nicht folgten ^^), aber als wir weitergingen lief er dann wieder vorne weg. An der Bushaltestelle gesellte der Verräter sich dann aber zu den Leuten, die auf den Bus zum Flughafen warteten :D. Ansonsten verlief die Weiterreise ohne nennenswerte Zwischenfälle.

Fazit: Granada ist zwar 'ne ganz nette Stadt, aber ohne den Pool hätten wir es da kaum ausgehalten und der Weg zum Meer ist weit. Die Alhambra ist definitiv sehenswert, aber die Stadt selber, abgesehen vom Albaicin-Viertel ist nicht die schönste.

Mittwoch, 18. Juni 2008

Alicante

Nachdem wir 2 Tage in Valencia verbracht hatten, haben wir uns am 5. Juni früh morgens (gegen 7h) auf den Weg zum Bahnhof gemacht, um mit dem Zug weiter in unsere zweite Zielstadt Alicante zu fahren. Da wir in Valencia viel besichtigt und wenig Zeit am Strand verbracht hatten, beschlossen wir uns in Alicante schnell ein Hostel zu suchen und uns anschließend erst einmal direkt auf den Weg zum Strand zu machen.
Die Hostel-Suche erwies sich wieder als relativ einfach. Es gab ganz in der Nähe vom Strand eine Straße, in der ein Hostel neben dem anderen lag. Wir haben ein paar abgeklappert, uns nach Preisen erkundigt und einige Zimmer angeschaut. Nach etwas einer halben Stunde beschlossen wir zurück zum ersten zu gehen ;) Das war zwar etwas teurer (ich glaube 40 Euro pro Nacht), aber dafür recht komfortabel, sogar mit Kühlschrank. Wir klingelten an der Tür und waren der Meinung in genau diesem angedachten Hostel zu sein, als uns ein anderer Mann aufmachte und uns das Treppenhaus auch absolut unbekannt vorkam... Naja, dachten wir, schauen wir uns dieses eben auch noch an. Und letztendlich sind wir dann auch dort für 30 Euro pro Nacht geblieben.
Jetzt haben wir uns nur noch schnell in Badeklamotten geworfen und uns auf den Weg zum Meer gemacht. Dort haben wir dann auch den ganzen (Vor-)mittag verbracht. Der Strand in Alicante ist sehr schön: relativ breit mit ganz feinem Sand! Das Wasser war auch nicht besonders kalt, sondern einfach nur angenehm erfrischend!
Nach ausgiebigem (Sonnen-)Baden sind wir die Strandpromenade (ebenfalls sehr schön, mit vielen kleinen Verkaufsständen) entlang spaziert und haben schließlich noch ein wenig die Altstadt erkundet (Kathedrale, Rathaus,...).
Abends waren wir dann müde vom Nichtstun ;)
Den nächsten Tag haben wir mit einem kleinen Frühstück (Müsli mit warmer Milch *mmh*, denn für den Kühlschrank waren wir ja zu geizig) begonnen! Danach haben wir uns auf den Weg zu einer direkt oberhalb des Strandes liegenden Festung gemacht. Der Weg dort hoch war sehr schön (auf der Mauer entlang) und der Blick von oben ebenfalls toll. Doch bevor wir unseren Aufstieg begonnen hatten, haben wir noch einen Abstecher ins Rathaus gemacht (welches am Tag vorher schon geschlossen hatte), wo der Punkt 0 auf einer Treppenstufe markiert ist, anhand dessen die Höhenlage aller Standorte in Spanien bestimmt wird.
Der anschließende Weg zur Burg war recht anstrengend, da es wieder ein sehr heißer Tag war und wir genau in der Mittagssonne losgewandert waren! Zunächst sind wir, bevor wir auf die Mauer gelangten, durch einen sehr schönen, urprünglichen Teil von Alicante mit vielen weißen Häusern gelaufen.
Oben angekommen haben wir zunächst einmal die Festung erkundet. Marc hatte seinen Spaß, viele vorbeifliegende Möwen zu fotografieren. Als er dann jedoch ein paar Jungtiere erblickte und relativ nah an sie heran gegangen ist, wurde er ein wenig von einer großen Möwe, die ihre Jungen beschützen wollte, terrorisiert. Diese hat laut angefangen zu "schreien" und ist immer wieder recht knapp über Marcs Kopf hinweggeflogen! Zum Angriff hat sie sich scheinbar nicht getraut ;)
Zurück in der Stadt, haben wir auf einem gemütlichen Platz in einem kleinen Restaurant ein Mittagsmenü gegessen und dazu ein kaltes Bier bzw. einen kalten Sangria genossen. Das war sehr lecker!
Ihr dürft raten, wo wir anschließend den Rest des Tages verbracht haben... Wir haben bei den hohen Temperaturen doch den Strand weiteren Besichtigungen vorgezogen. Und diese Entscheidung war im Nachhinein auch gut, denn schließlich war Alicante schon unsere letzte direkt am Meer liegende Stadt!
Abends haben wir uns noch ein gerade stattfindendes Fest: "Christianos y Moros" angeschaut. Es gab einen Umzug (durch eine Straße) mit Musikkapellen und scheinbar hatten die Einheimischen alle zusammen zu Abend gegessen. Denn in den Seitengassen waren Bietisch-Garnituren gestellt und alles war schön geschmückt und wie ein Lager hergerichtet. Für uns war das Ganze allerdings nicht so sehr interessant, denn wir kannten ja niemand... Deshalb haben wir auch nach kurzer Zeit beschlossen, den Rest des Abends mit einem erfrischenden Drink in einem Straßencafé zu verbringen!

Dienstag, 17. Juni 2008

Südspanien-Tour

zum Abschluss unseres Barcelonaaufenthalts wollten wir doch noch etwas mehr von Spanien sehen und haben uns schließlich für eine 10-Tage-5-Städte-Süd-Spanien-Tour entschieden. Wir haben uns zuvor etwas über die bekanntesten Städte Spaniens informiert und uns letztendlich für Valencia, Alicante, Granada, Cordoba und Sevilla entschieden. Madrid viel wegen der weiten Entfernung zu den anderen Städten weg, das werden wir bei Gelegenheit von Deutschland aus nachholen, weil man die Hauptstadt von Spanien doch schon auch mal gesehen haben sollte (ich hatte sie ja auch schon mal kurz gesehen). Ansonsten wollten wir natürlich in den Süden (wo ja auch die bekanntesten Städte liegen) um gute Chancen auf geniales Wetter zu haben ;).
Bei der Planung mussten wir feststellen, dass das spanische Eisenbahnnetz alles andere als gut ausgebaut ist, dafür ist Zugfahren hier aber echt noch günstig. Die Lücken haben wir entsprechend mit Busfahrten ergänzt. Vor der Fahrt gebucht haben wir nur die Hinfahrt mit dem Zug nach Valencia und den Rückflug aus der Zielstadt Sevilla um die Tour möglichst flexibel nach Lust und Laune gestalten zu können. Wir hatten lediglich grob 2 Tage pro Stadt angedacht, auch Hostels haben wir (fast) keine vorgebucht, da wir (zu recht) nicht mit großem Andrang in der "Nebensaison" gerechnet hatten. Der Flug von Sevilla war durch frühes Buchen sogar deutlich billiger als die Zug oder Busalternativen und dafür beeindruckend komfortabler und schneller. Soviel zur Planung, nun zur 1.Station:

Valencia

um spanisch-frühe 8:30h gings mit dem Zug los nach Valencia, wo wir auch gleich von strahlendem Sonnenschein begrüßt wurden. Nachdem wir uns in der Turi-Info über die
wichtigsten Sehenswürdigkeiten und mögliche Unterkünfte infomiert hatten machten wir uns auf den Weg zum ersten Hostel. Und siehe da, trotz zentraler Lage und günstigem Preis (Doppelzimmer 32€) war es kein Problem unterzukommen. Das Zimmer war sauber und auch sonst war das nötigste da, das Bett war sogar gut (im Vergleich zu späteren Hostels/Pensionen). Nach einer kleinen Pause gings dann los mit besichtigen. Wir haben erstmal einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt gemacht und sind an den bekanntesten Sehenswürdigkeiten (Rathaus, Markthalle, Kathedrale...) und Plätzen (Rathausplatz, Platz der Königin, Platz der Jungfrau...) vorbeigelaufen. Von innen besichtigt hatten wir vorerst nichts, weil wir noch vor Sonnenuntergang am Strand ankommen wollten und vorher noch durch den "Jardín del Turia" wollten. Das Wetter war außerdem viel zu schön um irgendwo reinzugehen. Dazu kommt, das der "Jardín del Turia" sehr viel größer ist, als es sich vielleicht anhört. Es handelt sich dabei nämlich um einen großen Park der in einem ehemaligen Flußbett angelegt wurde. Bevor wir unseren Spaziergang fortsetzten gönnten wir uns aber einen Ausblick über die Stadt von den Wachtürmen des ehemaligen Stadttors. Nachdem wir dann ein paar Kilometer durch den gut gepflegten, abwechslungsreichen Park Richtung Strand geschlendert sind, trafen wir dann auf die recht neu angelegte "Stadt der Künste und der Wissenschaften". Diese besteht aus ein paar futuristisch geformten Gebäuden und Pavellons, die eine Oper, ein Museum der Wissenschaften, das größte Aquarium Europas, ein 3D-Kino und einen botanischen Garten beinhalten. Leider war die Sonne schon am untergehen und unsere Füße haben sich langsam gemeldet, weswegen uns der Anblick der "Stadt der Künste und der Wissenschaften" gereicht hat und wir das letzte Stück mit dem Bus zum Strand gefahren sind :D. Der Strand in Valencia ist sehr viel breiter und feinkörniger als der in Barcelona, das Meer war allerdings noch ziemlich kalt, aber ideal um die Füße etwas abzulöschen, zum baden war es ja eh zu spät. Danach gings dann noch schnell in den Supermarkt um für das Abendessen und das kommende Frühstück einzukaufen und danach mit dem Bus zurück zum Hostel.
Um die Kosten in Grenzen zu halten wollten wir nicht jeden Tag Essen gehen haben uns
stattdessen oft kreative Gerichte aus Gläsern, Dosenprodukten, Aufschnitt und Baguette zusammengebastelt :D. Leider hatten wir nur 2 Löffel und 2 Tupperschachteln und ein schweizer Taschenmesserchen mitgenommen. Beim China-Laden haben wir dann 2 Plastikmüslischüsseln geholt (weil ich keine Lust hatte aus Tupperschachteln zu essen) und später noch Schwämme, Spülmittel und ein Geschirrhandtuch (man kann ja nicht an alles denken ^^). ABER wir waren in dem Moment leider zu geizig um noch 2 Messer und 2 Gabeln für insg. 3 € zu kaufen, worüber wir uns die restliche Fahrt über ständig zu recht geärgert haben ^^ (wusste vorher nicht wie gut sich ein Löffel zum schmieren von Butter eignet :D).
Am nächsten Tag haben wir uns nach einem kleinen Frühstück einen Teil der Universität von
Valencia in der Altstadt angesehen. Danach sind wir durch den Markt von Valencia gelaufen und haben uns mit Empanadas und Gratis-Gazpacho-Probepacks gestärkt. Anschließend haben wir das direkt gegenüberliegende Gebäude der mittelalterlichen Seidenbörse besichtigt. Nachdem wir noch ein bißchen weiter durch uns noch unbekannte Teile der Altstadt spaziert sind, gings mit dem Bus weiter zum Park "de Cabecera". Das ist eine eher kleinere Parkanlage mit großem See, die sich direkt am anderen Ende des erwähnten ehemaligen-Flußbett-Parks befindet. Dort befindet sich auch etwas ganz einzigartiges: der Bioparc, das ist ein Zoo ohne Zäune, wo die Tiere nur durch natürliche Grenzen (Flüsse, Gräben...) von den Besuchern getrennt werden bzw. harmlose Affen o.ä. gar nicht abgegrenzt werden. Leider ist dieser Zoo mit 20€ Eintritt einfach zu teuer (Studentenermäßigung gabs nicht). Dazu kam, das es gerade angefangen hatte leicht zu regnen wodurch man an dem Tag eh nicht viel gesehen hätte. Aber schaut euch mal Videos in Youtube an, scheint echt cool zu sein (sucht nach "Bioparc Valencia"). Im Park "de Cabecera" sind wir zumindest auf jede Menge freilebende Enten und Schildkröten gestoßen ^^, ist doch auch was. Auf dem Rückweg haben wir dann schonmal das Restaurant ausfindig gemacht in dem wir zu abend essen wollten. Ich hatte vor der Süd-Spanien-Tour noch Zeit zumindest für Valencia einen Geheimtip im Internet zu entdecken, dieses Restaurant. Es wurde in einem Blog wegen der günstigen Preise und der vorwiegend einheimischen Gäste empfohlen. Und es war auch wirklich ziemlich günstig nur leider musste man ausgerechnet das Gericht das wir gerne essen wollten, die original valencianische Paella, vorbestellen (die Ur-Paella wurde in Valencia "erfunden"). Wir haben uns dann u.a. mit der alternativen Meeresfrüchte-Paella (die musste man komischerweise nicht vorbestellen) zufriedengegeben. Danach sind wir ziemlich platt ins Bett gefallen, da am nächsten Tag direkt wieder früh aufstehen (6 Uhr!!) für die Weiterreise angesagt war.
Fazit: Echt coole Stadt, schöner Strand und gigantische Grünanlagen! Aber man denkt sobald man aus Katalonien raus ist: "Endlich kein Katalanisch mehr! Endlich nurnoch klares Spanisch!" Leider falsch, in Valencia nennt sich das "katalanisch" nur anders nämlich "valencianisch" :P. Aber die Leute verstehen einen zumindest überall, nur umgekehrt halt manchmal nicht.

Sonntag, 1. Juni 2008

Cadaqués

Wir haben ein wunderschönes Wochenende in Cadaqués hinter uns!
Am Freitag Morgen sind wir früh morgens mit dem Zug nach Figueres gefahren, um dort den Bus nach Cadaqués zu nehmen! Es gibt nicht viele Busse am Tag, die nach Cadaqués fahren. Daran wird es wohl liegen, dass sich der Tourismus in diesem schönen Fischerörtchen noch in Grenzen hält!
Vielen Dank wollen wir erstmal noch Hans und Irina sagen, dass wir in ihrer Wohnung wohnen durften! Es hat alles super geklappt und wir haben uns sehr wohl gefühlt.
Wir sind also am Freitag gegen Mittag in Cadaqués angekommen. Zunächst haben wir den Wohnungsschlüssel abgeholt, um unser Gepäck abzustellen. Da ich mit Miri schon einmal in der Wohnung war, haben wir diese anhand einer kurzen Beschreibung ohne Probleme gefunden. Die Wohnung ist wirklich sehr schön: eine große Terasse mit Blick auf den weißen Ort und das Meer!
Nach dem wir uns einen Augenblick von der Reise erholt hatten (wir waren doch fast 4 Std. unterwegs), sind wir zunächst einmal runter zum Meer gelaufen und haben dort in einem kleinen Café einen Kaffe getrunken! Nachdem wir uns noch beim Bäcker mit einem Baguette gestärkt hatten, haben wir einen Spaziergang zu einem nahegelegenen Leuchtturm gemacht. Dabei kamen wir an einer sehr schönen Badebucht vorbei, an der wir eine kurze Pause eingelegt haben. Leider war die Sonne an diesem Tag aber nur sehr selten zu sehen, so dass es zum Sonnen einfach zu kalt war!
Aber die Sonne hatten wir dann am nächsten Tag um so mehr. Naja, mein Plan auf der wunderschönen Terasse zu frühstücken, ist erst einmal "ins Wasser gefallen". Gerade hatten wir alles rausgeräumt und uns an den Tisch gesetzt, da fing es zunächst an zu tröpfeln. Aber sehr schnell wurden die Tröpfchen zu Tropfen ^^ und wir sind unter's Dach geflohen! Und ich hatte schon (zum 1. Mal dieses Jahr) mein Sommerkleid angezogen, weil es erst noch so schön aussah. Aber zum Glück haben wir uns wie immer Zeit zum ausgiebigen Frühstück genommen, so dass es, als wir gegen halb 1 unsere Wanderung gestartet haben, wieder aufgehört hatte zu regnen. Und wir waren kaum 10 Minuten unterwegs, da kam die Sonne raus und hat uns auch den ganzen Tag nicht mehr verlassen! Das war super, denn wir hatten die lange Wanderung zum Cap de Creus vor uns, wo es sehr schöne felsige Buchten und Klippen gibt. Nach etwa 3,5 Std. Fußmarsch (mit Foto- und Trinkpausen) sind wir auch dort angekommen. Als erstes haben wir ein leckeres Eis genossen, was als erste Erfrischung sehr angenehm war! Aber noch besser war die zweite Erfrischung: Auf dem Rückweg haben wir eine ausgiebige Pause an einer traumhaften Badebucht gemacht. Es stand zwar groß auf einem Schild: "Playa nudista", da es aber schon halb 5 war als wir dort ankamen und keiner mehr zu sehen war, beschlossen wir, uns dort ganz normal in Badeklamotten eine Abkühlung im Meer zu gönnen. Und es war auch gar kein Problem! Gegen halb 6 beschlossen wir dann, dass wir diesen schönen Ort jetzt wohl oder übel wir verlassen müssten, um noch im Hellen wieder zu Hause anzukommen. Die Wege führten nämlich wirklich durch reine Naturgebiete, so dass es wohl stockdunkel werden würde. Aber, wie auch erwartet, waren wir in gut 2 Stunden wieder zu Hause. Denn die Fotopausen und Abstecher zu etwas abgelegenen Buchten hatten wir ja auf dem Hinweg schon hinter uns gebracht!
Zu Hause angekommen haben wir dann nur schnell geduscht und uns dann sofort auf den Weg zu der uns empfohlenen Pizzeria gemacht. Dort konnte man für 10-12 Euro ein ganzes Menü (3 Gänge) inklusive Getränk genießen, was nach einer solchen Wanderung genau das Richtige war! Und lecker war es auch! Marc hatte schon als Vorspeise eine ordentliche Portion Nudeln! Satt wurde man also auf alle Fälle auch. Abgeschlossen haben wir den Abend dann in einer Bar mit Fernseher, denn wir wollten wenigstens noch das Ende vom Eurovision Song Contest mit anschauen. Wir kamen genau pünktlich zum Auftritt von Spanien: El Chiki Chiki! Ja, ein bisschen verrückt ist das Lied schon , aber scheinbar besser als das deutsche^^. Naja, alles in allem war es ja wieder so, dass man vorhersehen konnte, welches Land von welchem die 12 Punkte kassiert! Immerhin Bulgarien mag uns (oder die No Angels ^^))!
Abends sind wir dann tot ins Bett gefallen in dem Glauben, den nächsten Tag komplett am Strand zu entspannen! Doch daraus wurde leider nichts, da wir unser Frühstücks-Baguette morgens schon bei Sturm und ordentlichem Regen kaufen gehen mussten. Gegen Mittag hat es dann etwas nachgelassen, so dass wir uns schließlich doch noch einmal raus getraut haben. Wir sind ein bisschen die Küste von Cadaqués abgelaufen. Da es dort viele felsige Buchten gibt, war das raue Wetter gar nicht so unpassend! Und wir haben etwas Tolles gesehen: eine kleine Insel, nur etwas 50 Meter vom Festland entfernt, auf der jemand seinen Wohnsitzt errichtet hatte. Das sah traumhaft aus: eine Insel ganz für sich alleine!
Abends haben wir dann um 19h den letzten Bus zurück nach Figueres genommen! Und wir müssen sagen: trotz nur teilweise schönem Wetter, war es ein tolles Wochenende!