In diesem Abschnitt versuchen wir die Charakteristika des web 2.0 auf unser Gruppenprojekt zu beziehen bzw. zu erklären, inwieweit ein Blog mit allen seinen technischen und sozialen Eigenschaften diese Merkmale erfüllt. (Die einzelnen Stichworte bzw. zu untersuchenden Charakteristika sind der Mindmap auf der Hauptseite des Projekts entnommen).
Offene Online- Communities
Sowohl bei den beiden Blogs unserer Gruppe als auch bei Twitter, das wir in unsere Blogs integrierten, handelt es sich um offene Online-Communities, einer wichtigen Eigenschaft des Web 2.0. Diese bieten nicht nur den Autoren Möglichkeiten, Programme zu nutzen und Artefakte wie z.B. Artikel zu erstellen, sondern lassen auch die User aktiv am Geschehen teilhaben. Im Prinzip kann jeder an unseren Blogs durch die Kommentarfunktion teilnehmen und Anregungen bzw. Kritik äußern. Für die Nutzung bieten offene Online-Communites folglich keine Einschränkung. Nur im Bereich Gestaltung sind sie eingeschränkt bzw. auf den oder die Autoren beschränkt.
Den Kern bildete unser Diskussionsblog, den wir selbst als diesen festgelegt haben. Klare Grenzen zwischen unseren Blogs sowie den anderen Blogs unseres Projektes gibt es nicht. Die Nicht-Existenz von Grenzen in offenen Online-Communities ist schließlich auch das, was sie auszeichnet bzw. öffnet.
Vernetzte Informationsproduktion
Eine vernetzte Informationsproduktion setzt zunächst einmal voraus, dass die Entwickler bzw. Autoren mit Informationen arbeiten. Auf unseren beiden Blogs hat jedes Mitglied unserer Gruppe, da wir alle gleichberechtigte Autoren sind, Artikel oder Kommentare verfasst, somit haben wir Informationen produziert. Des Weiteren haben wir diese gefiltert, indem wir z.B. Artikel nach der Besprechung und diversen Veränderungen auf dem Diskussionsblog in ihrer Endfassung schließlich auf unserer offiziellen Seite gepostet haben. Mittels Trackbacks, Links und sonstigen Verweisen haben wir unsere Informationen dann verteilt.
Des Weiteren gibt es in einer vernetzten Informationsproduktion eine klare Rollenverteilung. Zum einen gibt es die User, die unsere Blogs lesen, sie für ihre Zwecke nutzen und evtl. über die Kommentarfunktion aktiv werden. Zum anderen gibt es die Entwickler, das sind wir als (gleichberechtigte) Autoren und Produzenten von Informationen. Diese Voraussetzung wurde in unseren Blogs erfüllt.
Eine erkennbare Nutzung unserer Blogs konnte von uns nur mittels Beiträge der User über die Kommentarfunktion nachvollzogen werden. Wertvolle Beiträge wurden allerdings während des Projektzeitraums höchst selten getätigt.
Freie Produkte
Ein weiteres Charakteristikum des Web 2.0 ist, dass die Produkte und die Inhalte, die wir auf unseren Blogs veröffentlicht haben, frei sind. Frei hat in diesem Fall zweierlei Bedeutung: Zum einen ist die Einrichtung eines Blogs auf WordPress sowie bei anderen Anbietern z.B. Blogger kostenlos, was in den AGBs nachgelesen werden kann. Zum anderen sind die Informationen, die man produziert und auf seinem Blog als Artikel veröffentlicht, frei wählbar. So kann man z.B. einen Blog erstellen, in dem man über einen längeren Auslandsaufenthalt berichtet oder die leckersten Rezepte zum Nachkochen veröffentlicht. In unserem Fall stand uns frei, eine Anleitung zum Bloggen zu erstellen. Genauer betrachtet, meint frei jedoch auch, dass der Blog auf der Arbeit anderer aufbaut, was durch Literaturangaben, Wikis oder Links kenntlich gemacht wird.
Modularisierung
Arbeitsschritte wurden in unserer Gruppe nicht modularisiert, da das Engagement aller Mitglieder sehr hoch war. Aufgaben haben wir teilweise untereinander vorgegeben oder angeregt, wenn wir wussten, dass in diesem oder jenem Bereich Interesse bei dem einen oder anderen Mitglied bestand. Manches Mal haben wir Aufgaben frei gewählt.
Im aktiven Austausch mit den anderen Gruppen des Projektes an den Kompaktterminen wurde allerdings deutlich, dass eine Modularisierung in einigen Gruppen stattfand. Auf unseren Blog bezogen, dem wie gesagt eine Leitfunktion zukam, bedeutet dies, dass es in den anderen, modularisierten Gruppen z.B. einen Administrator gab, der sich mit unserem Blog beschäftigte und seine anderen Mitglieder über Neuigkeiten informierte, während die anderen Teilnehmer eher wenig mit unserem Blog zu tun hatten.
Partizipatives Lernen
Auch diese Eigenschaft des Web 2.0 ist in unseren Blogs bzw. unserer Gruppe gegeben. Die meisten Dinge in Bezug auf das Bloggen haben wir in Praxis erlernt, z.B. indem wir unsere Anleitungen selbst getestet haben bevor wir sie veröffentlicht haben. Nur so war es uns möglich, unser angelesenes Wissen zuverlässig und kompetent an die anderen Gruppen bzw. andere User weiterzugeben. Die Reflexion der Praxis erfolgte in den Kompakttreffen bzw. im aktiven Austausch der Gruppenmitglieder untereinander.
Offener Umgang mit Dissens
Mit Meinungsverschiedenheiten wurde innerhalb unserer Gruppe, sprich unter den Autoren, offen umgegangen. Für die User unserer Blogs war die freie Äußerung von Dissens grundsätzlich möglich, wurde aber in der gesamten Projektphase nicht genutzt. Prinzipiell waren wir für den Umgang mit Dissens offen, schließlich lassen sich andere Meinungen von Usern schwer unterdrücken. Wie schon erwähnt, kam es allerdings zu keinen Debatten bezüglich unserer Artikel oder Inhalte.
Das Recht zu Forken
Die Abspaltung, ein weiteres Charakteristikum des Web 2.0, ist in unserem Projekt grundsätzlich möglich, da es sich um ein freies Projekt handelt und wird in unserer Gruppe erfüllt. Aus anderen von uns angegebenen Quellen haben wir Informationen entnommen, Inhalte für unsere Artikel produziert und diese nach einer ausführlichen Besprechung in ihrer Endfassung veröffentlicht. Somit haben wir mit dem Produkt auf unsere eigene Art gearbeitet und etwas Neues gemacht.
Das Recht zu Forken nutzten wir selbst, indem wir unserem Diskussionsblog einen strukturierten Blog abspalteten, der parallel dazu weiterlief und ebenfalls ständig durch neue Einträgen aktualisiert wurde.