Auf dem Heimweg…

•Juli 17, 2010 • Kommentar verfassen

Nachdem es von Mexiko Stadt keine halbwegs erschwinglichen Flüge gab, habe ich mich für die Cancun-Alternative entschieden. Das war aber auch mit einer schön langen Anreise verbunden, und wer schon mal in Mexiko war weiß, von was ich schreibe. Bei meinem Glück hatten ein paar Bauern im Staat von Veracruz auf dem Weg nach San Cristobal, meinem geplanten Zwischenstopp, eine Mautstation blockiert und für 5 Stunden den kompletten Verkehr lahmgelegt. Mit weiteren Verzögerungen kam ich dann nach 20 Stunden Fahrt in meinem ehemaligen Wohnort an. Nach fünf tollen Tagen dort ging die Reise nach Cancun weiter, und hier bin ich jetzt bei einer Freundin couchsurfen. Hab meinen Koffer für morgen schon gepackt, ich hoffe mit dem Gewicht der Gepäckstücke gibt es keinen Ärger. Werd dann Sonntag vormittag um 10.40 in Frankfurt mit Condor landen, wenn jemand zufällig in der Gegend ist, kann er/sie mich gern mitnehmen;-) Schöne Grüße und bis bald!

Schland oh Schland oder Morgenstund hat (schwarz-rot-) Gold im Mund

•Juni 18, 2010 • 1 Kommentar

Es ist 5.30 am Morgen. Bei leichtem Nieselregen und etwa 13° C verlasse ich meine Wohnung und mache mich auf dem Weg ins Zentrum zum FIFA-Fan-Fest. Public-viewing in Mexikos Hauptstadt. Am Sonntag Nachmittag durfte ich dort ein WM-Highlight erleben, als wir Australien und dem Rest der Welt gezeigt haben, wie schön Fußball sein kann. Auf der  vierspurigen Straße, in der ich wohne, auf der so gut wie immer viel Verkehr ist, fahren um diese Uhrzeit ein Bus und eine Handvoll Autos, es sind kaum Leute unterwegs und weder der Zeitungsverkäufer, noch die Dame, die Gebäck und heiße Getränke an der Ecke verkauft, haben ihren Arbeitstag begonnen. Im Metrobus der Nord/Süd-Achse der Stadt, der Avenida Insurgentes, sitzen gerade mal 8 Personen. Um die gleiche Zeit am Abend warte ich etwa 10 Minuten, um überhaupt einsteigen zu können, obwohl die Busse zu Stoßzeiten im Minutentakt fahren. Die Straßen sind schwach beleuchtet, lediglich ein paar Mini-Supermärkte mit 24-Stunden-Service haben geöffnet und erstrahlen in der finsteren Nacht. Wo sonst Stau ist, fahren ein paar Taxis und Autos vereinzelt umher. Die Stadt wirkt so einsam und verlassen, dass ich sie kaum wieder erkenne. Plötzlich eine freudige Überaschung: gegen 6 Uhr sehe ich die ersten Deutschlandfans – zwei Damen mit einer Fahne – vermutlich auf dem Weg zum Goetheinstitut, um dort das Spiel anzusehen. Der Bus bringt mich zur U-Bahnstation, jetzt dauert es nicht mehr lange, bis ich an meinem Zielort angelange. Beim Aussteigen sehe ich auf die Uhr – 6:23 – und beim Verlassen des U-Bahnbereichs höre ich auch schon über die Lautsprecher die Nationalhymne. Ich begebe mich schnell zum Eingang des Fan-Bereichs, breite meine Decke aus und kann noch an einer Hand die Menschen mit Deutschland-Trikot abzählen. Nach und nach kommen weiter Fans aus ihren Löchern, schön langsam beginnt es, hell zu werden. Es ist bewölkt und hin und wieder fallen ein paar Tropfen vom Himmel. Nach gut 20 Minuten kommt mein Freund Oswaldo mit seiner Deutschlandfahne, kurz darauf verlässt Miro Klose unfreiwillig den Platz und den Rest muss ich nicht weiter erwähnen. Zur 2. Halbzeit sind schon mehr Fußballfans am Start, auch Anais hat es doch noch geschafft, uns Gesellschaft zu leisten. Nach dem Spiel gehen wir noch an einem Imbissstand frühstücken, bevor ich dann die nächste Metro nehme, um in die Arbeit zu fahren.

Flug gebucht

•Juni 12, 2010 • 1 Kommentar

So, jetzt ist es endlich soweit. Ich hab meinen Rückflug gebucht für Mitte Juli. Bis Anfang Juli werd ich noch arbeiten und mich dann in die Sommerferien verabschieden. Hab dann noch Zeit für einen kleinen Kurztrip nach Oaxaca und San Cristobal, um schließlich von Cancun aus Richtung Heimat zu fliegen. Freu mich schon.

Ein langes Wochenende

•Mai 18, 2010 • Kommentar verfassen

Letztes Wochenende war Brückentag und so sind Anais und ich ein paar Tage in die Nachbarstaaten Tlaxcala und Puebla gefahren. Der Käfer hat uns bestens über die Gebirge im Norden Pueblas in eine malerische Berg- und Regenwaldgegend gebracht, und ich weiß nicht wie viele Passstraßen wir passieren mussten, um an unsere Ziele zu kommen. Fotos haben wir leider keine gemacht, ich hab die Kamera beim Umzug vergessen, die liegt immer noch bei der Schwiegermama zu Hause.
Schön langsam kommt der Zeitpunkt der Heimreise immer näher, ich werde in den nächsten Tagen einen Flug buchen und hoffen, dass alles mit der Anmeldung fürs Ref geklappt hat

Umzug geglückt

•April 16, 2010 • 3 Kommentare

Nach langer Suche hat es jetzt doch mit einer Wohnung in der großen Stadt mit dem unglaublichen Verkehrschaos geklappt. Eine kleine, gemütliche 2-Zimmer-Wohnung mit Blick zum Innenhof ist unser neues Heim. Wir wohnen jetzt ein paar Kilometer südlich vom Zentrum an einer zur Rush-hour am Morgen zugestauten Ost-West-Achse der Stadt und genießen endlich wieder die Freiheit, das Geschirr nicht sofort abzuspülen und die Klamotten und andere Sachen auch mal irgendwo rumliegen zu lassen. Gestern haben wir die letzten Sachen aus Tultitlan hierher gebracht, was jetzt noch fehlt sind ein paar vernünftige Pfannen und ich bin glücklich. Zur Arbeit hab ich nun nicht mehr so weit und die öffentlichen Verkehrsmittel sind auf alle Fälle die bessere Option als der Käfer in der Stadt. Der parkt übrigens im Innenhof und freut sich, wenn er nachts, frühmorgens oder am Wochenende mal raus darf. Zu jeder anderen Tageszeit bin ich mit dem Bus und Bahn schneller.
Anais gefällt es auch und ich hab endlich meine Position als Chefkoch wieder zurück 😉

Eis hausgemacht

•April 3, 2010 • Kommentar verfassen

Gestern haben wir Eis gemacht. Immer zu Ostern hat Anais Opa Eis für alle seine Enkelkinder gemacht und sich nebenbei bei diesem zeitaufwendigen Unterfangen mit Bier berunken. So waren sowohl der Großvater als auch die Enkel glücklich. Der Opa lebt schon seit geraumer Zeit nicht mehr, aber Anais Bruder Omar hat die Aufgabe übernommen. Und das Bier durfte auch nicht fehlen;-)

Hier die Anleitung: Man nehme eine etwa 60-Liter-Wanne und einen 10-Liter-Topf. In den Topf gebe man etwa fünf faustgroße Eiswürfel und zunächst 4 Liter Milch, eine Stange Zimt, eine Dose Kokosmilch, 500g Kokosraspeln, 10 Esslöffel Zucker und stelle dies in die Wanne. Man fülle nun den Rest der Wanne mit Eiswürfel auf, damit der Topf von außen schön gekühlt wird. Jetzt beginnt die Arbeit: Den Topf ständig im Halbkreis links und recht herum drehen und etwa alle zwei Minuten mit einem großen Löffel umrühren. Nach etwa 20 Minuten stellt sich schon eine Veränderung der Konsistenz ein und man kann nach Bedarf mehr Milch hinzugeben. Den Topf weiter drehen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Das Eis im Inneren des Topfes sollte am Schluss fast ganz verschwunden sein, und der ganze Spass dauert insgesamt eine gute Stunde. Danach braucht man die nächsten zwei Tage nicht ins Fitnessstudio gehen. Lasst es euch schmecken!

Besuch war da

•März 31, 2010 • 1 Kommentar

Vor zwei Wochen sind meine Mama und ihr Freund Werner zu Besuch gekommen. Meine Bier-, Schokoladen- und Gummibärchenreserven sind wieder aufgefüllt und wir haben eine kleine Rundreise durch die Bundesstaaten Hidalgo, San Luis Potosi und Veracruz gemacht, durch Wüste, Wälder und am Golf von Mexiko entlang. Wir waren wandern, klettern, in Lagunen, Grotten und im Meer schwimmen, Pyramiden und surreale Bauten in subtropischen Wäldern besuchen und auch noch im Stau und Verkehrschaos von Mexiko Stadt unterwegs. Und das alles in meinem Käfer. Oft kamen wir nicht ganz bis zum Zielort, da uns die schlechten Straßenverhältnisse ein schnelles Vorankommen unmöglich machten. Einmal waren wir gut vier Stunden auf kurvigen, ungepflasterten Serpentinen unterwegs, ein ander mal war die Straße so voller Schlaglöcher, dass es ein wahrer Hindernisparkur war. Alles im allen hat der Käfer bis auf einen Reifen- und Radlagerwechsel alles bestens überstanden, lediglich der Komfort wurde des öfteren auf der Beifahrerseite bemängelt:-)

Mein erster TÜV in Mexiko

•März 16, 2010 • Kommentar verfassen

Vor ein paar Tagen hab ich mein Auto zum mexikanischen TÜV gebracht. Dieser ist alle sechs Monate fällig und kommt daher mit etwa 18 Euro mindestens genau so teuer wie zu Hause. Nur dass einem die Plakette hier garantiert ist, da der Preis bereits gute fünf Euro Schmiergeld beinhaltet. Das Ganze dauert gut 15 Minuten von der Anmeldung bis zur Plakette. Was erstaunlich teuer ist, ist das Bussgeld: gute 60 Euro, wenn man in den zwei Monaten der Frist es nicht schaffen sollte, sein Fahrzeug vorzufahren. Das Einzige, dass bei meinem lieben Käfer überprüft wurde, waren die Abgase. Kein einziges Lichtlein wird gecheckt, es ist egal, dass mein Tacho nicht funktioniert und da hätte ich auch ohne Profil und Bremsen antreten können. Heute hab ich den Karren nochmal in die Werkstatt gebracht, weil irgendwo immer noch Öl getropft hat, morgen lasse ich die Spur noch einstellen und dann kann ich mit meiner Mama, die morgen abend mit ihrem Freund zu Besuch kommt, auf Tour gehen. Es geht in Richtung Hidalgo und Veracruz, mal sehen, was uns da erwartet.

Wieder auf Jobsuche

•März 4, 2010 • Kommentar verfassen

Nachdem mein Projekt mit Privatunterricht nicht so recht geklappt hat, bin ich gerade wieder auf Jobsuche und am Visa besorgen. Meines läuft nämlich in ein paar Tagen aus. Das Wetter hat endlich umgeschlagen und die Kälte ist endlich vorbei. Die Isolierung der Häuser lässt sehr zu wünschen übrig und deshalb wird es nachts im Winter doch ganz schön zapfig. Allerdings dauert es nicht mehr lang, bis die heissesten Monate April und Mai kommen, dann verwandelt sich das Haus in einen Backofen. Bin mal gespannt…

Auf Messers Schneide

•Februar 10, 2010 • Kommentar verfassen

Seit der Hochzeit meines Bruders im Sommer 2003 habe ich mich nicht mehr nass rasiert. Gestern kam Basti auf die Schnapsidee, mich zu rasieren, und heute haben wir sein Messer abgeledert, ein Handtuch mit heißem Wasser auf mein Gesicht gelegt, dann alles schön mit einem Pinsel eingeseift und schließlich übergab ich mein Schicksal in seine Hände. Das ganze hat ein wenig gezogen, da meine Barthaare schon ein wenig länger waren, aber beim zweiten mal drüber gehen lief alles glatt im wahrsten Sinne des Wortes. Ich hab ganz vergessen, wie glatt meine Haut im Gesicht sein kann, aber in einer guten Woche werde ich meinen geliebten Bart wieder haben. Anais gefällt es auch besser mit Haaren im Gesicht.