Posted by: sinappi | 11 May, 2009

Here we go…

It takes a lot of courage to release the familiar and seemingly secure, to embrace the new. But there is no real security in what is no longer meaningful. There is more security in the adventurous and exciting, for in movement there is life, and in change there is power.
– Alan Cohen

Ok, Indien ist vorbei, dann eine Woche Schweiz, und jetzt schon 5 Monate zurück in Malaysia.

Es ist unbeschreiblich. Ich habe ein dickes “Buch” über Indien geschrieben. Irgendwann werde ich einiges davon hier posten.

Malaysia ist schon wieder ziemlich “Alltag” geworden. Aber der spannende, schwierige und lustige Alltag als Ausländer auf einer kleinen Insel.

Bald mehr…

Posted by: sinappi | 22 July, 2008

Last-Minute-Post vor Abreise! Was ich bisher weiss…

Morgen geht es los! Das Abenteuer Indien beginnt enddlliiiccchhhhhh!

Wie ich auf Indien gekommen bin. Eigentlich wollte ich ja zurück nach Malaysia. Dies war aber ein bisschen kompliziert. Also fing ich an, mich damit abzufinden, in der Schweiz zu bleiben. Und ich schrieb Bewerbungen, ich hatte ein Vorstellungsgespräch. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dies einfach nicht das war, was ich jetzt wollte. Ich war ja schon mal ein Jahr als Volunteer in Finnland. Also wollte ich nochmals so etwas machen. Zuerst suchte ich bei Organisationen, für verschiedene Länder…Thailand, Marokko… Aber das war alles so teuer über Organisationen. Plötzlich dachte ich an Indien. Da ich durch meine vielen indisch-malaiischen Freunde schon viel über die Kultur kennen und lieben gelernt habe wäre es doch eine Idee nach Indien zu gehen. Und ich habe einfach verschiedene indische Hilfsaktionen angeschrieben, ob es möglich ist dort als Volunteer zu arbeiten.

Und es hat geklappt. Ich reise nun in den Süden Indiens und lebe zuerst mal in Virudhunagar, der Hauptstadt des gleichnamigen Distriktes im Bundesstaat Tamil Nadu. Die Stadt hat um die 344’000 Einwohner und soll eine „Business City“ sein ;). Dort wohne und arbeite ich in einem Kinderheim und helfe in einem Micro-Credit Programm für Frauen. Das wird bestimmt sehr interessant. Mal sehen wie alles wird.


Das rote Gebiet ist Tamil Nadu.

Morgen geht es zuerst nach Brüssel und von Brüssel nach Chennai. Dort komme ich um 00.45 Uhr an, dann schlafe ich dort irgendwo und um 21.00 Uhr geht dann mein Zug nach Virudhunagar wo ich um 06.00 Uhr ankommen soll. Mal sehen wie viel Schlaf ich bei der Aufregung bis dann kriege!

Bye bye! Wahrscheinlich kann ich keine Berichte online stellen, werde Berichte aber später bestimmt nachtragen!

Also bis November!

Posted by: sinappi | 4 July, 2008

Tamilisch…


“If you talk to a man in a language he understands, that goes to his head. If you talk to him in his own language, that goes to his heart.”

Nelson Mandela


Foto: http://www.flickr.com/photos/roshnii/110773277/

Wikipedia:
Tamil (தமிழ் tamiḻ [ˈt̪amɨɻ], auch Tamilisch) ist eine Sprache aus der dravidischen Sprachfamilie. Sie wird von knapp 70 Millionen Angehörigen des Volks der Tamilen vor allem im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu und auf Sri Lanka als Muttersprache gesprochen. Tamil ist weniger stark vom Sanskrit beeinflusst worden als die übrigen dravidischen Literatursprachen. Es kann auf eine eigenständige Literaturgeschichte von über 2000 Jahren zurückblicken und gilt damit als einzige Sprache Indiens gleichzeitig als klassische und moderne Sprache. Im Tamil herrscht eine Situation der Diglossie, das heißt, die am klassischen Tamil angelehnte Schriftsprache unterscheidet sich stark von der Umgangssprache.

Warum denn für nur 3 Monate eine Sprache wie Tamilisch lernen? Das obige Zitat von Nelson Mandela trifft es genau!

Bestimmt würde ich irgendwie mit Englisch durchkommen. Aber ich will ja dort richtig leben, die Kultur und Menschen kennen lernen, und da ist die Sprache wichtig. Bisher hatte ich nur Kontakt zu meinen zukünftigen Chef, und der spricht sehr gut Englisch. Aber wir arbeiten ja mit Kindern, Behinderten und Menschen der unteren Kasten und Kastenlosen. Ich denke nicht, dass die viel Englisch sprechen.

Natürlich bin ich mir bewusst, dass ich nicht nach Indien reise und schon fliessend Tamil spreche. Aber wenigstens ein paar Grundlagen und ein paar Wörter. Und: LESEN! Ich möchte wenigstens lesen können, auch wenn ich dann noch nicht verstehe, was ich gelesen habe!

Und es macht Spass! Ich habe ja jetzt Zeit. Und die Schrift ist einfach so wunderschön, Wörter und Sätze sind ganze Kunstwerke! Lesen kann ich schon einigermassen, darauf bin ich auch sehr stolz. Aussprache ist wohl noch nicht so ganz das wahre, leider habe ich ja auch niemanden der mich korrigieren könnte. Und da es 3 verschiedene Buchstaben für „na“, 3 für „ra“ und je 2 für „la“ und „da“ ist dies ein bisschen kompliziert ;). Aber das ist ja mal nur der Anfang… 8 Fälle, 10 Personalpronomen, usw. Aber damit habe ich mich noch gar nicht befasst ;).

Meine Lehrbücher:

Kauderwelsch – Tamil Wort für Wort

von Horst Schweia, K. Muruganandam, Reise Know-How
(Grammatik-Einführung, Wörter und Sätze für Reise-Situationen, Nur in Lautschrift)

Conversational Tamil
von K. Karunkaran, The University of Michigan, Centers for South and Southeast Asian Studies
(Dialoge in Tamil, Lautschrift und englischer Übersetzung. Ein bisschen kompliziert, keine Erklärungen, aber gut um lesen zu lernen)

Milet Picture Dictionary English-Tamil
von Sedat Turhan, Sally Hagin, Milet Publishing
(Pro Seite ein Thema Bilder und Vokabeln in Tamil und Englisch, Keine Lautschrift. Kinderbuch, aber sehr praktisch, nehme ich auch mit für den Englisch Unterricht für die Kinder dort)

Ein Wörterbuch kaufe ich mir erst in Indien.
Online Wörterbücher:

http://dictionary.sarma.co.in/Default.aspx Sehr gutes Englisch-Tamil Wörterbuch, in Tamil und Lautschrift.

http://www.tamildict.com/english.php?language=en Deutsch/Englisch – Tamil, nur in Tamil ohne Lautschrift!

Mal sehen ob das alles klappt! Wie man sieht, arbeite ich daran:

Posted by: sinappi | 4 July, 2008

Pangkor Laut in Sierre ;)

Schaufenster von Lathion Voyages in Sierre:
Leider schwer zu erkennen, aber Plakate von Pangkor Laut und Tanjong Jara im Schaufenster!

Ayooo, memories…

Posted by: sinappi | 20 June, 2008

Neues Land, neue Träume! Auf nach Indien!

„Wenn es einen Ort gibt, wo alle Träume seit den ersten Tagen, da der Mensch zu träumen begann, eine Heimat gefunden haben, dann ist es Indien.“
Romain Rolland

Es geht wieder los. Nächstes Ziel: Indien.

Ich bin irgendwie mutig geworden. Eigentlich konnte ich mir nie vorstellen nach Indien zu gehen. Dafür bin ich nicht mutig genug, und ausserdem hasse ich Curry. Aber Malaysia hat mich wohl verändert.

Eigentlich habe ich schon angefangen, mich für verschiedene Stellen in der Schweiz zu bewerben. Doch irgendwie fühlte sich das schrecklich an. Viel lieber wollte ich nochmals weg, nochmals ein neues Abenteuer erleben. Das Gefühl, in ein fremdes Land zu kommen, niemanden zu kennen, sich ein ganz neues Leben aufzubauen. Und zum Schluss das alles wieder zu verlassen, nachdem man (wenn es gut geklappt hat) eine weitere Heimat gefunden hat. Irgendwie macht im Ausland leben wohl süchtig oder so… Trotz aller Schwierigkeiten, trotz aller Angst, die Erfahrung, die Gefühle und was man lernt entschädigen für alle Mühe!

Und es gehört ja so viel dazu! Im Moment bin ich also mal wieder in der „Vorbereitungsphase“. Bis jetzt noch ganz entspannt ;). Freue mich riesig auf Indien. Ich habe mir vorgenommen, wie schon bei Malaysia, mir gar keine Vorstellungen von meinem Leben dort zu machen. Gar nichts! Das ist wohl das Beste so, da alles sowieso ganz anders kommt und vielleicht enttäuschen könnte.

Also lese ich zur Vorbereitung lieber die Geschichten von anderen. Hier eine kleine Auswahl an ganz tollen Büchern über das Leben, das Land und die Menschen für alle, die sich für Indien interessieren:

Stadt der wilden Hunde – Nachrichten aus dem alltäglichen Indien
von Martin Mosebach, Carl Hanser Verlag

An den inneren Ufern Indiens – Eine Reise entlang des Ganges
von Ilija Trojanow, Serie Piper

Der entfesselte Globus (besonders das Kapitel über Indien)
von Ilija Trojanow, Carl Hanser Verlag

The Geography of Bliss (Kapitel 9, India – Happiness Is a Contradiction)
von Eric Weiner, Twelve

Und eher “theoretisch”:

Kulturschock Indien
von Rainer Krack, Reise Know-How

Ich freue mich gerade so unglaublich! Da ich dort in Indien einen bis jetzt absolut fantastischen Chef habe, mache ich mir fast keine Sorgen.

Oh, was ich fast vergessen habe: zur Vorbereitung gehört natürlich auch Essen! Also war ich auch in einem indischen Restaurant. Durch meine Curry-Abneigung habe ich mich in Malaysia immer strickt geweigert, irgend etwas indisches essbares anzurühren (mit Ausnahme von Vadai und natürlich Roti!). Ich bestellte also Okra, und die kam dann zu meiner “Freunde” in Curry-Sosse! 😦 Aber ich habe es geschafft, und es war mal ein Anfang, ein Versuch mich schon mal etwas mit Curry anzufreunden.

So, dies sollte so ein „Indien-Einstimmungs“-Post werden! Näheres über den Ort wo ich hingehe und über die Arbeit dann später. Und natürlich noch über ein ganz anderes Thema… die Sprache!

Bald gibt’s mehr!

Posted by: sinappi | 23 May, 2008

Here in my home – Malaysian Artists for Unity

Obwohl ich eigentlich Malaysia ein bisschen vergessen sollte, möchte ich diesen Song hier posten. „Malaysian Artists for Unity“ also ein Lied gegen Rassismus zwischen Malaien, Chinesen und Indern in Malaysia. Ein süsses Lied und ich mag den Rap in Malay, Chinesisch und Tamil 😉
Hoffentlich bringt es etwas! Malaysia boleh 😉

Posted by: sinappi | 2 May, 2008

Zurück im “lah”-Land!

Zurück nach Malaysia – Der Post der in jedem Abschnitt das Wort „verrückt“ enthält!

Chaos. Wie immer… und viel zu lang. Dieser Bericht ist Uralt. Ich habe ihn gleich im Dezember geschrieben, nachdem ich November/Dezember 07 wieder in Malaysia war. Aber den letzten Teil über Gopeng habe ich erst jetzt geschrieben. Viel Spass!


Rückkehr…

Eigentlich ist es ja so unglaublich. Nach so kurzer Zeit schon wieder so weit weg zu kommen. Man kann sich wirklich nicht vorstellen, wie ich mich gefreut habe. Endlich wieder im Flugzeug sitzen und zu wissen, bald wieder zurück in diesem aufregendem Leben zu sein. Es ging dann auch unendlich lange, bis ich ankam! Ich flog über Doha, Qatar. Bis nach Qatar sass ich neben einem schweizer Geschäftsmann der unterwegs nach Bangkok war und dabei „Das Blocher-Prinzip – Ein Führungsbuch“ las. Da vergeht einem ja schon die Lust auf ein Gespräch. Er war trotzdem nett und ich habe erfahren wie man Chef einer Bettwäsche-Firma wird. Warten in Doha war so langweilig, nichts gibt es auf diesem Flughafen. Nur eine Studentin die eine Umfrage zur Kundenzufriedenheit am Airport verteilte. Haha, da machte ich natürlich mit. Nach Kuala Lumpur habe ich die ganze Zeit indonesische Musik gehört und geschlafen. Und dann endlich – MALAYSIA!!!! Einreisekarte ausfüllen, Stempel holen…. Ankommen! Wunderbar, so entspannt und nicht halb tot vor Aufregung wie beim letzten Mal. Und so frei!! Gleich vom Flughafen wollte ich meine Freunde anrufen, zu meinem Schrecken hat sich meine malaiische Nummer nach unbenützten 3 Monaten selbst gesperrt. Dann ging es halt zuerst mal in die Stadt. Beim Bukit Bintag gab es auch noch ein Zimmer für mich, trotz Schulferien! Dann habe ich noch den Rest des Tages mit „mit-riesigem-Grinsen-durch-KL-laufen“ verbracht. Und als ich dann endlich wieder eine Telefonnummer hatte, endlich Telefonieren… und es war so wunderschön.

Am nächsten Morgen ging ich früh los zu den Batu Caves etwas ausserhalb von KL. Die Batu Caves sind Kalksteinhöhlen in denen es mehrere Hindu Tempel und eine riesige Lord Murugan Statue gibt. Zu den Höhlen führt eine lange Treppe mit 272 Stufen. Die Tempel und Höhlen waren wirklich sehr schön und interessant, es gab eine Menge Touristen und leider auch ein Wiedersehen mit meinen „geliebten“ Affen! Zurück in KL traf ich mich mit Jas, die für ein Vorstellungsgespräch nach KL gekommen war. Jas hat 5 Jahre lang in KL gearbeitet, aber hat noch nie den öffentlichen Verkehr in KL benützt! Also habe ich als Mat Salleh Ausländer ihr gezeigt wie man mit Monorail und LRT durch KL kommt! Also los gings mit Jalan-Jalan (spazieren gehen)! Eigentlich wollten wir ja in’s KLCC (Twin Towers) und shoppen gehen, wir kamen aber am Regenwaldstückchen beim Bukit Nanas vorbei, wo wir die glänzende Idee hatten, wir laufen jetzt da durch den Dschungel um schon mal etwas Pangkor-Feeling zu bekommen. Unterwegs auf diesem Dschungelpfad kann man auch noch irgendwelche Turnübungen machen, aber äh nein danke, viel zu heiss! Zum Schluss ist man dann wieder beim KL Tower. Und da war ihre Lust auf öffentliche Verkehrsmittel auch schon vorbei. Wir riefen einen Freund von ihr an und liessen uns durch KL chauffieren, nach Bangsar zum Abendessen…Nasi Goreng und Nescafe ais…endlich! Danach noch bis um Zwei Uhr morgens Jalan Jalan durch Bangsar und KL und herumsitzen am Merdeka Square (wo ich vorher noch nie war!). Jas schlief bei mir, und am nächsten Morgen wurden wir schon wieder abgeholt und fuhren zum malaiischen Frühstück. Endlich wieder Roti Cannai! Danach ging Jas zu ihrem Vorstellungsgespräch… und ich machte mich auf den Weg nach Hause nach Pangkor!

Ich fand ja nur schon Puduraya (die grosse Busstation) wieder toll und abenteuerlich! Obwohl die inzwischen neue modernere, hässlich orange, Platformtafeln bekommen hat. Und ich habe gerade noch den letzen Platz für den nächsten Konsortium Bus nach Lumut bekommen! In Puduraya muss man runter in eine Art Garage von wo aus die Busse dann losfahren. Wie die Luft dort unten bei den vielen Bussen ist kann man sich ja vorstellen. Deshalb gehe ich immer ganz zum Schluss. Dann unten das nächste Problem: ich bin noch nie mit einem Koffer im Bus gereist, und jetzt war der Kofferladeraum auch schon voll. Ich wollte versuchen meinen doch noch irgendwie hinein zu kriegen. Da sah ich aber, dass plötzlich irgendwelche Koffer und Kartons wieder ausgeladen und einfach auf dem Boden stehengelassen wurden. Das war mir dann zu mysteriös und ich nahm meinen Koffer in den Bus. Zu meinem grossen Glück war mein Platz in der hintersten Reihe und somit war auch mein Koffer dort in Sicherheit. Die Fahrt war toll. Ich war gar nicht nervös und habe nur die ganzen Eindrücke genossen, vorbei an den hässlichen Hochhäusern ausserhalb von KL, vorbei an den ganzen Palmenplantagen, vorbei an den Dörfern, vorbei an den Büffeln neben der Strasse, vorbei an Bidor! Und dann kam ja schon bald Lumut! Mandi hat mir schon unterwegs SMS geschrieben und geplannt, dass wir unbedingt die 5 Uhr Gästefähre zum Resort nehmen. Ich wollte aber lieber nach Pangkor und von dort aus das Staffboat nehmen. Die Antwort kam sofort: „Ok, Ihre Majestät, ich habe schon zwei Fährtickets besorgt“. Endlich in Lumut wurde ich dann auch auf tolle, Mandi typische absolut überdrehte Art begrüsst: „Wir bringen zuerst deinen Koffer ins Lumut Office, ah und du musst Kumar sehen, Kumar ist auch ganz aufgeregt, und dann bleiben wir hier bis zur letzten Fähre, und ich muss auf dich aufpassen bis der Chef wieder hier ist, dass hat er so gesagt, und du warst auf der 5 Uhr Arrival-Liste aber ich habe dich schon eingecheckt…“und so weiter… ohne dass ich irgendetwas sagen konnte… Nachdem wir im Nasi Kandar Restaurant waren und am Hafen in der Sonne gesessen haben warteten wir auf die Fähre. Da wurde ich dann doch etwas nervös. Als die Leute von der angekommenen Fähre ausstiegen erkannte ich schon so viele Leute wieder (Pangkor ist ja ein Dorf), und plötzlich stürmte schreiend Patrina aus der Fähre auf uns zu. Solche Begrüssungen hätte ich einfach nie erwartet. Sie kam auch wieder mit der nächsten Fähre zurück (schnell nach Lumut um KFC Essen zu kaufen…ich gestehe das habe ich manchmal auch gemacht). Dann fuhren wir mit Vollmond nach Pangkor Island. Was ich auch nie nie nie gedacht hätte, am Hafen von Pangkor Island, als wir uns durch die ganzen Taxifahrer kämpften, riefen mir alle wie in alten Tagen nur „Pangkor Laut, Pangkor Laut“ zu! Wir gingen zum Foodcourt da wir noch etwas Zeit hatten bis das Staffboat kommt. Natürlich traffen wir da noch mehr PLR Staff. Ich habe endlich wieder limejuice getrunken. Als wir dann am Strand auf das Boot warteten wurde ich richtig nervös, und unser Inselchen erschien mir auch noch plötzlich viel grösser als früher. Beim Boot gab es natürlich nochmals grosses Wiedersehen, und Mandi stellte auch sicher, dass mich auch niemand übersah. Das war leider fast unangenehm. Dann nach der Überfahrt also gings zur total neuen Rezeption. Alles sah schon von weitem so anders aus. An der Rezeption waren an diesem Abend auch irgendwie alle meine Lieblinge, deshalb war dass auch wieder ein wunderschönes Wiedersehen! Ich wollte gerade Drusadi umarmen, da wurde ich schon gewarnt, ich dürfe niemanden mehr anfassen… der Hoteldirektor kommt. Ich war total nervös, aber er war auch so unglaublich nett, hat mich gleich umarmt und wollte mir sogar ein Gästezimmer anbieten, falls ich zu müde wäre noch nach oben in den Dschungel zu meiner „Hütte“ zu gehen. Und ich war noch nicht mal 10 Minuten auf der Insel, da ging es gleich schon los mit den Gerüchten! Rina fragte also unseren Direktor ob er denn wüsste für wen ich zurückgekommen bin. Gleich viel ich in meine Standartrede zurück, wie ich diese Insel hasse, und dass das alles ja gar nicht stimme und blablabla… aber da sagte er schon, dass er es herausfinden werde, sagte man sollte mir ein Auto rufen, und ging weiter… haha. Ja, da bin ich richtig angekommen! Meine verrückte Insel!

Dieser Tag und besonders dieser Abend auf PLR hatte so etwas Faszinierendes und überwältigendes. Nie habe ich mir die Rückkehr so wunderschön vorgestellt!

Zeit und Überraschungen auf PLR – Über Gerüchte, den Regen, das Nichtstun, die Zukunft, Verlobungen, Gehirnwäschen… und dass mir ein Ehemann gesucht wurde 😉

„Willkommen zurück“ von überall her… aber schon nach 2 Tagen änderte sich das in „Wo ist deine Uniform?, Warum arbeitest du eigentlich nie?“… Opps…

So faul war ich nun aber auch nicht. Ich war fast jeden Tag so um 7 Uhr an der Rezeption um mit meinen Freunden zu Frühstücken und um mit der Frühschicht zusammen zu sein, ohne dass irgendwelche Manager dabei sind (die kommen nämlich immer erst so um 9). Da hatten wir es immer ganz lustig weil noch nicht so viel los war. So haben wir zum Beispiel unseren frühren von allen vergötterten Supervisor angerufen der jetzt nicht mehr hier arbeitet. Alle haben nacheinander mit ihm telefoniert. Ich habe nur gefragt „Weißt du wer ich bin?“, und er erinnerte sich sofort!

Es war schon seeeehhhrrrr komisch so einfach nichts zu tun zu haben, und meist hatte ich das Gefühl überall total im Weg zu stehen. Nach zwei Tagen dann fragte mich mein hmm… lieblings Boss ob ich nicht länger bleiben wollte, bis nach Neujahr, und arbeiten. Ich hätte sofort ja gesagt. Aber Qatar Airways war mal wieder absolut nicht zu erreichen, und gemäss Reisebüro war umbuchen total teuer. Sehr schade. Also stand ich halt weiter im Weg herum oder versuchte mit irgendwelchen Leuten zu reden die mir Informationen für meine Diplomarbeit geben sollten. Aber dass war ein typisches fast unmögliches unterfangen da einfach niemand auf dieser Insel Zeit hat. Zum Glück hatte ich viel Zeit und habe im Verlauf der Wochen dann doch noch so einige Informationen erhalten. Eine grosse Hilfe war natürlich der Naturalist, Uncle Yip, der sich auch viel Zeit genommen hat.

Mittags dann gab es Essen in der immer noch ziemlich eckligen Kantine, oder am Loading Bay bei meiner indonesischen „Ma“. Eigentlich nenne ich sie irgendwie wirklich nicht gerne so. Aber dann freut sie sich immer so. Sie fragt sogar immer Mr Hantu wann ich denn wieder komme, und dass er mir sagen soll, dass ich sie Ma nennen soll, weil ich ja wie ihre Tochter wäre…haha. Jedenfalls bekomme ich dann immer ca. 20 Bananen von ihr. Die ich dann auch nicht mehr loswerde weil irgendwie niemand Bananen von mir will.

Manchmal ging ich dann natürlich noch weg, nach Pangkor, oder nach Lumut oder nach Sitiawan. (Was aber eher heimlich gemacht werden musste, weil die ja immer noch der Meinung sind, dass es absolut gefährlich und schwierig ist, alleine nach Sitiawan zu gehen: „Du musst jemanden mitnehmen, du kannst da doch nicht alleine hin, was mit dem Bus? Nein du musst wenigstens ein Taxi nehmen“ usw.…). Auf Pangkor war es absolut verrückt wie viele Leute sich an mich erinnern konnten. Ich wurde immer noch von irgendwelchen Leuten die ich gar nicht kannte, aber die mich kannten auf dem Motorrad, mitgenommen. Und dass ist auf Pangkor sehr praktisch da man sonst immer diese dummen Taxis zahlen muss. Sogar in den Restaurants wurde ich total begrüsst, von Leuten an die ich mich gar nicht mehr erinnern konnte (Duuuu bist wieder da! Ähh peinlich… ich hatte keine Ahnung wir das war!)… und die Bedienungen wussten sogar immer noch meine Lieblingsmenüs und erinnerten sich dass ich die ganze Zeit Limejuice trinke. Verrückt!

Aber schon hatte also jeder das Gefühl, dass ich die ganze Zeit nur weggehe. Egal wo ich hin ging, es kam nur noch die Frage „Ah, gehst du aus?“. Ich kam mir wirklich schrecklich faul vor. Dafür habe doch auch immer am Abend nochmals an der Rezeption geholfen. Aber ohne Uniform geht dass halt schlecht, also habe ich halt Gästeprofile im System eingegeben, oder Äpfel poliert und Treuegeschenke eingepackt. Die Bosse haben sich darüber ziemlich amüsiert. Wenn ich schon so unbedingt etwas machen wollte, dann sollte ich doch in der Küche vorbei gehen und die könnten mir Kochen beibringen, aber nicht hier solche Arbeiten an der Rezeption machen.

Spät abends konnte man fast nie weg. Andauernd regnete es in Strömen und das war wirklich grässlich. Also anstatt mit Mr Hantu rund um die Insel zu fahren konnten wir nur unter irgendeinem Dach stehen und mit Moskitos kämpfen. So waren die Abende auf Pangkor absolut nichts. Und der Regen und das Ganze passten irgendwie sehr gut zu unserer ganzen Stimmung und unseren tausend Missverständnissen und warum wir plötzlich über unsere Kulturen streiten müssen.

Da die meisten meiner besten Freunde Inder sind, hatte ich wieder tolle indische Erlebnisse. In den Tempel zum beten, indisch kochen und dann mit der ganzen Familie essen, mit den kleineren Kindern ein total brutales Kinderspiel spielen bei dem man in den Sand geschmissen und zerkratzt wird, einen „lustigen“ Film auf tamilisch schauen der für mich leider nur totlangweilig war, Hochzeitsschmuck aussuchen für die Hochzeit meiner Freundin und Hände mit Henna bemalen. Das Henna hat irgendwie nicht so toll gewirkt auf meiner Haut, aber dass sei halt so weil ich halt Mat Salleh (Weisse) bin, und die Mutter meiner Freundin nur: „uhhh anstatt Hennafarbe kommt hier Schmutzfarbe“…nett! Meine Freundin meinte dann mal so, ob ich nicht den Bruder einer anderen Freundin heiraten wolle. Einfach so plötzlich. Natürlich dachte ich das sei ein Scherz und fand das total lustig, schliesslich habe ich noch nie ein Wort mit dem gesprochen. „Er ist Geschäftsmann, das würde gut passen“. Plötzlich merkte ich, dass sie das ernst meinte und wohl meine Reaktion nicht sehr „höflich“ war. Sie, und ihre Familie wären der Meinung, dass ich hier bleiben sollte und einen Inder heiraten soll. Haha, verrückt!

Auch mein Boss war ziemlich lustig. Erste Fragen: „warst du schon auf Pangkor?“, „Warst du schon im Tempel“… natürlich war es ein „ja“. Und los gings, er meinte also zu den Hindus die gerade in der Nähe waren sie sollen nicht immer Gehirnwäsche mit mir betreiben haha.

Dann wurde ich noch vom Vater von einer die auch im Hotel arbeitet zu ihrer Verlobung eingeladen. Sogar mit Einladungskarte! Ich habe mich ja total gefreut, da wir das eigentlich so ausgemacht haben, dass wir uns wieder in tolle Saris schmeissen und so… doch an dem Tag konnte dann plötzlich (Überaschung halt wieder) wieder niemand kommen. Und ich war natürlich schon nach Pangkor gegangen. Also rief ich mal Mr Hantu an, um zu fragen, ob ich da auch alleine und ohne schönen Sari auftauchen kann. Der sagte aber ich sollte dass lieber nicht tun: „du wirst die einzige Weisse da sein, und du weißt ja wie das ist“. Blahhhh ich weiss wie das ist, aber indische Verlobungen kann man sich doch einfach nicht entgehen lassen! Auf der Einladung stand es beginnt um 3 Uhr. Also dachte ich da ist man für eine Verlobung vielleicht schon eher pünktlich, also nur so 15 Minuten Verspätung. Falsch gedacht. Ich war der allererste Gast da, und musste 2 Stunden herumsitzen bis das ganze endlich mal anfängt!

Ach ja, und wie war das mit Gerüchten und unserem Direktor? Rina kam zu mir: „Er hat gesagt er hätte seine Hausaufgaben gemacht und es herausgefunden, und er hat mit seinen Händen ein T geformt“. Aha… Ich liebe und ich HASSE diese Insel!!

Weg von der Insel, nach Gopeng, und in KL auf Göttersuche…

Abschied rückt näher.Gegen ende ging alles ganz schnell. Eigentlich wollte mich unsere unbeliebte Personalchefin plötzlich zwei Tage früher als geplannt von der Insel „schmeissen“. Ich dachte halt ich akzeptiere das so und suche mir ein Ort in Pangkor für die zwei Tage, da ich sonst die Verlobung verpassen würde. Ich habe nur 2 weibliche Freunde die auf Pangkor leben (alle anderen im Hotel selbst), aber bei denen konnte ich nicht bleiben, und bei Mr Hantu ja wegen grösster „Skandal-Gefahr“ schon gar nicht. Alle sagten mir ich sollte nur zu meinem Chef gehen und der würde das schon regeln dass ich bleiben könne. Aber ich habe mich nicht so getraut weil wenn sie mir sagt nein, dann kann ich ja nicht einfach zu meinem Chef rennen und mich „beschweren“. Ich habe also für 10 RM pro Nacht ein Zelt reserviert. Alle waren total entsetzt, Hantu total beleidigt. Mein Chef fragte mich dann bei wem ich in Pangkor bleibe und da sagte ich halt die Wahrheit. Naja, er rief die Personalchefin an, und nach 2 Minuten sagte er mir, dass ich bleiben kann. Haha, leider hatte ich mein Zelt schon bezahlt, und ich kenne die Malaien ein bisschen, ich fragte Mr Hantu ob er mit mir da hin kommt, weil ich angst hatte das die mir mein Geld nicht mehr geben wollen. Haha: „Ich habe die von Anfang an gesagt rede einfach mit deinem Chef, jetzt hast du das Problem jetzt hole dich da selbst raus.“ Es hat dann doch alles geklappt, obwohl die plötzlich total unfreundlich wurden. Ach ja, als ich das Zelt reservieren ging, da kannte mich der Campbesitzter auch! Diese Insel ist verrückt.

Als ich dann ging fühlte sich das so komisch an. Ich verabschiedete mich vom Hoteldirektor. Er sagte es sei doch noch viel zu früh, mein Flug sei ja erst in ein paar Tagen, ob ich dann nochmals zurück käme, und ob ich denn ein Hotel in KL hätte. Und zu meiner grössten Überraschung: „Wann kommst du wieder?“, ich wollte da nichts dazu sagen und sagte nur ich wüsste noch nichts, „Mir wurde aber gesagt August?“…haha, mein Chef hat das sogar schon dem Direktor erzählt, wow… Dann an der Reception war so viel los, dass ich mich nur ganz schnell verabschieden konnte. Ich war wirklich traurig. Das schrecklichste war, das Mr Hantu an dem Tag auch noch gearbeitet hat, und mir die ganze Zeit über den Weg lief und ich jedes Mal aufs neue heulen musste haha.

Also gings los, weg… nach Gopeng. Mit super lotterigem Bus und bestimmt 80 Jahre altem dauer-rauchendem Fahrer. In Gopeng traf ich Jas und ihren Vater. Wir blieben noch ein bisschen in Ipoh und gingen shoppen und dann zu ihrem Haus. Ich war eigentlich no nie so richtig bei einer muslimischen Familie in Malaysia und es war sehr interessant. Wir traffen später dann noch Jas’ Freunde und wir machten was halt „brave“ muslimische Mädchen machen…. „weit weg“ in ein chinesisches Cafe fahren und rauchen. Tzzzz 😉 Aber ich hatte eine sehr schöne Zeit mit ihrer Familie aber am nächsten Tag ging es leider weiter nach Kuala Lumpur.

Die „Kuala Lumpur/Hindu-Gott-Geschichte“ muss ich noch erzählen, obwohl mich dann alle für total verrückt halten werden! Also, als ich in Gopeng übernachtet habe, hatte ich irgendeinen verrückten Traum, aber ich konnte mich noch total gut an diesen blauen Hindu-Gott aus dem Traum erinnern (einfach zu viel Kontakt mit Hindus haha…). Also war ich ganz sicher, dass ich jetzt irgendeine Statue oder so von diesem Gott finden muss. Ich erinnerte mich, dass es bei den Batu Caves ganz viele solche Läden mit Statuen hatte. Also nochmals mit dem Bus zu den Batu Caves… doch nichts in den Läden dort…. Und ausserdem wollten mir alle nur Bangles andrehen. Aber ich habe mich auch nicht getraut nach einem „blauen Gott“ zu fragen… die würden mich doch alle für sehr merkwürdig halten! Also ging ich sogar ganz nach oben nochmals die riesen Treppe hoch um vielleicht bei den Ständen oben mehr Glück zu haben. Aber wieder nichts… dafür habe ich die Tempel ein bisschen genauer angesehen… es gibt einige blaue Götter… aber ich war mir nicht sicher welcher jetzt „meiner“ war. Also wieder zurück nach KL. Ach ja, als ich die Treppe schon wieder runter ging kamen mir erst die Touristen welche ebenfalls im Bus waren entgegen. Batu Caves im Schnelldurchlauf. Jetzt war es schon Abend und ich hatte meinen Gott immer noch nicht und schon bald musste ich zum Flughafen, mein Flug ging irgendwie um 2 Uhr Morgens. Also entschied ich mich, da jetzt sowieso alles egal und vorbei war, ganz mutig ins little India Viertel zu gehen, und dort in den Läden nachzufragen. Little India wenn es schon dunkel ist ist leider ziemlich unheimlich… und angestarrt wird man. Egal, also ging ich in einen Laden voller Statuen, Postern und allem möglichen sonstigen religiösem Zeugs. Ich sagte also, dass ich auf der Suche nach einem blauen Hindu-Gott war. Als erstes zeigte er mir eine Statue von dieser absolut furchterregenden „Kali“, die war zwar blau, hatte aber 10 Arme und in einer Hand hielt sie einen abgetrenten Kopf. Nein, mein Gott aus dem Traum war viel netter. Sonst hatte es keine blaue Statue, aber wir gingen zu einem riesigen Stapel von kleinen Postern. Er zeigte mir einen anderen Gott, nein auch nicht meiner. Dann „Krishna“, nein auch nicht der. Ich glaubte schon nicht mehr daran, da holte er ein kleines Poster von „Vishnu“. Und ja, dass war genau der aus meinem Traum! Vishnu ist der Gott der Erhaltung und einer der wichtigsten Gottheiten im Hinduismus. Denn ganzen Tag über habe ich Mr Hantu per SMS meine Suche nach Vishnu geschildert und später rief er dann an. Er hätte dies seinem Bruder erzählt, und der hätte gefragt, was mit mir passiert ist. Haha, ich dachte schon jetzt machen die sich total lustig über mich. Aber das war ganz ernst gemeint, weil sein Bruder ja sagt, dass normalerweise kommen keine Hindu-Götter in die Träume von „Weissen“. Hehe…

Also nun da auch dies noch erledigt war konnte ich mich also leider auf den Weg zum Flughafen machen. Und dann war eigentlich alles sehr ähnlich wie beim letzten Mal. Warten und traurig sein, und noch das letzte Handy-Guthaben aufbrauchen.

Aber ich hatte noch eine lustige Begegnung! Ich sass also herum und wartete. Da kam ein Inder… der verteilte Fragebögen für Malaysia Airlines. Das war so lustig, weil der Fragebogen hatte einige unverständliche Fragen und dann hiess es nur „ach, kreuz einfach irgendetwas an“. Wie unterhielten uns dann noch ziemlich lange über alles mögliche. Zum Schluss wollte er dann noch Fotos machen und dann sagte er, ich sei eigentlich genau wie eine Inderin. Haha, da zeigte ich ihm mein Hindu-Bändchen und ab da nannte er mich nur noch Schwester.

Und dann war ich dann mal weg… Zurück…. Ich liebe Malaysia

Ach ja, der Teil über meine Reise mit Bridget fehlt, das wäre dann zu ausführlich geworden.

Posted by: sinappi | 5 February, 2008

Gong Xi Fa Cai!!! Happy Chinese New Year!!!

Es wird ja gerade chinesisch Neujahr gefeiert! Alles Gute im Jahr der Ratte! 😀

Posted by: sinappi | 29 January, 2008

Happy Thaipusam!

Letzte Woche wurde in den hinduistischen Ländern Thaipusam gefeiert. Ich habe zwar schon letztes Jahr darüber geschrieben (Hier), aber auf schweizerdeutsch und wohl auch dann noch nicht sehr klar und verständlich. Über das Erlebte an diesem Tag zu schreiben war auch gar nicht einfach, schliesslich war es wohl wirklich das extremste was ich in Malaysia erlebt habe. Und auch das Fremdeste was ich erlebt habe. Also ein zweiter Versuch, ich bin nicht mehr dort, ich kann hoffentlich sachlicher schreiben, und ich habe mehr über das ganze gelernt. Was ich schreibe wurde mir teils erzählt, teils habe ich es gelesen und teils selbst erlebt

Thaipusam ist das Fest von Lord Murugan. Lord Murugan ist der Sohn von Parvati und Shiva und der jüngere Bruder von Ganesh. Es wird an dem Tag gefeiert, an dem er von seiner Mutter einen Speer geschenkt bekommen hat mit dem er die bösen Götter besiegen konnte. Es ist so also ein Fest des Sieges des Guten über das Böse. Lord Murugan ist so auch der Gott des Krieges, hat aber wahrscheinlich noch andere Bedeutungen.

Die Menschen laufen zum Tempel, einige Tragen dabei Lasten um die Anerkennung, und die Vergebung der Sünden von den Göttern zu erlangen. Dies kann nur ein Gefäss voller Milch sein, kann aber auch „mehr“ sein. Einige stechen sich kleine Speere durch die Zunge und durch den Mund, stechen sich Hacken mit Limonen dran durch die Haut am Rücken, werden an diesen Hacken von anderen Menschen gehalten, oder ziehen so Wagen mit Götterstatuen hinter sich her, oder sie tragen grosse Gestelle mit Statuen auf sich, welche ebenfalls mit Hacken an der Haut befestigt sind. Je grösser die Schmerzen, desto grösser die Anerkennung der Götter. Ausserdem kann man sich dann besser auf die Götter konzentrieren, wenn man z.B. durch einen Speer durch die Zunge nicht mehr sprechen kann. Auf Pangkor habe ich sogar einen Hindu gesehen, der an Hacken am Rücken aufgehängt wurde. Alle diese „Lasten“ heissen „Kavadi“ und werden durch die Strassen bis zum Tempel getragen. In Indien sind diese „brutalen“ Arten von Kavadi verboten, in Malaysia erlaubt.

Es wird gesagt, die Gläubigen fühlen während dem Kavadi nichts, sie sind in Trance. Und wenn man sie dann sieht, glaubt man das auch. Es ist richtig unheimlich und fremd die ganzen Leute mit diesen Gesichtsausdrücken zu sehen, oft waren die Gesichter und Körper auch noch fast pink mit irgendeinem Pulver bestreut, meist strecken sie die Zunge raus, und stemmen sich mit aller Kraft gegen die Hacken in ihrem Rücken und die Augen waren weit aufgerissen. Es heisst, sie fallen durch die Laute Musik, die Trommeln und die Schreie in Trance.

Wir waren das letzte Jahr an dem Ort, wo der Umzug begonnen hat, und konnten auch zusehen wie die Hacken in die Haut gestochen wurden, und wie sich die Menschen vorbereitet haben. Wenn man „Kavadi“ bei dem Umzug tragen will, muss man sich einen Monat darauf vorbereiten. Man muss mehr als üblich Beten, sich nur vegetarisch ernähren, auf dem Boden schlafen und darf keinen Sex haben. Wir haben einige gesehen die total geschrien haben, als die Hacken durch die Haut gestochen wurden, und von den Hindus hiess es dann nur: „Ach, dann haben sie halt nicht genug gebetet, sonst würden sie nichts spüren“.

Beim Tempel werden die Hacken und Spiesse entfernt und die Haut mit heiliger Asche eingerieben. Es bleiben keine Narben! Die grösste Thaipusamfeier in Malaysia ist in Kuala Lumpur bei den Batu Caves. In Pangkor gibt es ja nur einen kleinen Hindu Tempel, und während Thaipusam gibt es auf der Strasse dahin kein Durchkommen mehr. Um den Tempel herum ist alles voller Ständen mit leckerem essen, und indischem Schmuck. Wie es genau im Tempel abläuft habe ich leider nicht gesehen, da es so schrecklich voll war, und wir, als wohl die beiden einzigen Ausländer, da wohl eher in dem Moment nicht hingehörten. Vielleicht stelle ich später noch den kleinen Film den ich letztes Jahr vor dem Tempel gemacht habe rein, weil da hört man die Musik und sieht das ganze „Chaos“. Hier das Filmchen…naja Kei musste natürlich noch ins Bild springen.. 😉


alle Fotos aus Flickr.

Posted by: sinappi | 6 January, 2008

“Bildergeschichte” aus Malaysia

Ich habe mal angefangen einen Bericht über meinen Monat zurück in Malaysia zu schreiben, aber das wurde wieder so ein langer Roman. Deshalb gibt es zuerst Mal nur ein paar Fotos und die 2 “Dia Shows” die ich gemacht habe. Hoffentlich vermittelt es einen kleinen Eindruck. 😉 Meine Reise verlief so: 3 Tage KL, PLR, kleine Reise mit Bridget, PLR, 2 Tage Gopeng, 2 Tage KL, als verbracht ich fast die ganze Zeit auf meiner geliebten Insel!

Fotos inkl. indonesischer Schnulzen-Musik 😉

Sonstiges…

Lord Murugan Temple, KL

Gleich am ersten Tag ging ich los um endlich mal diesen Murugan Tempel in der Nähe von KL zu besichtigen! Es gibt dort ein 42 Meter hohe Murugan Statue, eine grosse Hanuman Statue, und verschiedene kleinere Tempel im Freien. Eine steile Treppe führt zu den Tempeln im Inneren der Höhlen.

Lord Muruganmadchen-mt.jpgViele, viele Ganeshas

Treppe zu den HöhlenLord HanumanIm Inneren des TempelsGötter

Sonst war ich noch ein bisschen mit Jas und Ishan in KL unterwegs, Jungle Trekking beim Bukit Nanas, Shopping im KLCC, und Nachts Jalan-Jalan in KL und Bangsar und um 2 Uhr morgens war ich dann auch endlich mal am Merdeka Square! Fotos davon im Video.

Rückkehr nach Pangkor

Nach 2 Nächten KL ging es dann wirklich nach Hause nach Pangkor Island. Ich war ja so nervös und hatte mir schon tausend Mal vorgestellt wie das alles werden könnte. Aber, unglaublich, es wurde alles wirklich noch viel besser als ich es mir jemals vorgestellt habe! Es war ein Traum und absolut fantastisch…

In Lumut hat mich Mandi abgeholt, als wir auf die Fähre wollten kam mir schon schreiend Patrina entgegen, auf Pangkor gingen wir zuerst noch zu meinem geliebten Foodcourt wo wir noch Lalit traffen. Dann mit dem Staff Boat nach PLR… wo alles so unglaublich war, meine Chefs, alle andern, die neue Rezeption, meine Dschungel Hütte… unbeschreiblich. Hier Bilder von Lumut und der Fähre und Pangkor.

Auf der Fähre…Missglücktes Vollmondfoto auf der Fähream foodcourt

Meine Zeit auf PLR war absolut wunderbar! Fotos davon gibts ebenfalls im Video. Es hat sich ja nicht so viel verändert seit den ganzen anderen Fotos die ich hier gezeigt habe.

Kleine Reise mit Bridget!

Dann war ich noch mit Bridget in Melaka und in den Cameron Highlands! Das war eine soooo lustige Reise! Und es gäbe so viel witziges zu erzählen, vom *tollen* Mini-Malaysia, unserem Rumänen der sich an uns angehängt hat, von unserem Nachtessen im merkwürdigsten Restaurant von ganz Melaka, vom Super-Power-Index-Finger-Malaysia-Book-of-Records-Kong-Fu-Master, von unserer touristischen Tour durch die Cameron Highlands Sehenswürdigkeiten inkl. “Streit” mit Einheimischen haha… Muss mal einen Bericht schreiben…
Hier aber unsere Fotos… die Musik ist übrigens Rasa Sayang, ein malaiisches/indonesisches Kinder/Volkslied. Dies wird jetzt für die neue Malaysia Tourismus Kampagne verwendet und hat zu einem riesigen Streit zwischen Indonesien und Malaysia geführt haha! Ich hoffe ich darf das für meine Fotos verwenden? 😉 Ach, ist ja auch schon fast ein Tourismuswerbefilmchen ;).
Nochmals danke an Bridget für die tolle Zeit!

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