There and back again…
Seit dem 19. August bin ich nun wieder auf deutschem Boden und mein Freiwilligendasein auf der tollsten Insel der Welt fehlt mir jetzt schon.
Von Pachino hatte ich ja bereits Ende Juli Abschied genommen, da wir den gesamten August in Vittoria verbrachten. Somit schloss sich gewissermaßen der Kreis, den auch im letzten August war Vittoria meine Heimat gewesen.
Wir hatten (wie immer in Vittoria) jede Menge Spaß und mir ist die Stadt mit all ihren Leuten noch mehr ans Herz gewachsen.
Wir fünf Mädels genossen unsere letzten drei Wochen, welche einen bunten Mix aus Party, Tränen, Patapizza und emotionalen Hochs und Tiefs darstellten.
Wir feierten gemeinsam ferragosto, kauften letzte Geschenke für die Daheimgebliebenen, kämpften mit zu großem Gepäck und mit dem Abschiedsschmerz.
Ich kann zum Abschluss nur sagen, dass dieses Jahr das Beste darstellt, was mir je in meinem Leben passiert ist und dass ich für alles Erlebte unglaublich dankbar bin. Ich hab noch nie so viele tolle und verrückte Menschen getroffen, noch nie so viele unvergessliche Dinge erlebt und noch nie einen Ort auf dieser Welt mehr in mein Herz geschlossen.
Sicilia, ti amo!
Wie packt man ein ganzes Jahr in einen Koffer…?
Wie wir vor ein paar Tagen erfahren haben, müssen wir (meine Mitfreiwillige und ich) Pachino zum ersten August verlassen und für die restlichen Wochen nach Vittoria umziehen. Der Grund: Unsere Wohnung wird über die Sommermonate als Ferienwohnung vermietet.
Für uns heißt das, nun allmählich mit dem Kofferpacken anzufangen…Arrivederci Pachino! Du wirst uns fehlen.
Zudem wir in der kommenden Woche noch eine ganze Menge anderer Dinge zu tun haben. Abschied nehmen, unsere letzte Arbeitswoche auskosten und außerdem das Filmfestival in Marzamemi genießen…
Noto sucks und GREST rocks
Ich lasse tatsächlich auch mal wieder was von mir hören. Langsam geht mein Jahr also dem Ende entgegen…
Seit Juni machen wir mit unseren Kindern das sogenannte GREST (GRuppo ESTivo) – eine Art Mischung aus Kinderfreizeit und Kinderferienprogramm. Im Juni waren es noch 40 Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren; im Juli sind es jetzt nur 20, was aber der Qualität unserer Arbeit zu Gute kommt. Wir basteln (zum Thema „Arche Noah“), machen Spiele und – das große Highlight – die „piscina“ (das Planschbecken).
Und Noto (die nächstgelegene Stadt von Pachino aus und Anbindung zum Rest der Welt) nervt, weil wir dort schon wieder länger als geplant abhängen mussten (Diese blöden Busse und diese blöden Autos!) und außerdem dann noch Geld für ein Taxi bezahlen mussten. (Wobei der Anlass für unseren Ausflug nach Noto eigentlich richtig geil war: Mein einjähriges Dreadjubiläum!).
Liebe Grüße aus einer der tollsten Gegenden der Welt,
Eure Steffi
Zweiundzwanzig
Warum zweiundzwanzig? Weil es zweiundzwanzig Leute waren, die uns unseren Rundtrip die Süd- und Westküste Siziliens entlang ermöglicht haben. Zweiundzwanzig Autos stoppten für uns und nahmen uns jeweils ein Stück weiter mit auf unsere Reise…
Begonnen hatte unsere Reise am Dienstag von Pachino aus. Zunächst ging es nach Vittoria, wo wir unsere französische Mitfreiwillige abholten. Von dort machten wir uns die Küste entlang auf, über Licata, Agrigento, Sciacca, Selinunte, Marsala bis nach Trapani. Dort schauten wir uns Favignana, eine vor der Küste gelegene Insel an und anschließend machten wir uns über Erice auf den Weg nach Palermo, von wo aus es dann mit dem Bus zurück nach Vittoria ging und dann weiter nach Pachino.
Sechs Tage dauerte unser Trip und wir haben eine ganze Menge erlebt. Über schneeweiße Kreidefelsen und Windmühlen, türkisblaues Wasser und unter strahlendblauem Himmel gelegenen griechischen Tempeln war alles mit dabei und auch an verrückten Bekanntschaften mangelte es uns keineswegs. Alles in allem hatten wir eine tolle Zeit und ich kann, wie immer, allen Beteiligten nur tausendmal danken.
Sizilien ist klasse. Ich liebe Sizilien!
„La marcia della pace“ Perugia-Assisi 2010
Ja, wir haben ihn mitgemacht: Den Friedensmarsch von der Stadt Perugia ins ungefähr 20 (oder 30) km entfernt gelegene mittelitalienische Städtchen Assisi. Mit Paceflaggen „bewaffnet“ zogen wir am Sonntag bei bedecktem (und gegen Ende regnerischem) Wetter gemeinsam mit vielen anderen „Friedenskämpfern“ die Straßen entlang; teils mit, teils ohne Schuhe.
Angefangen hatte dieser spontane Trip am Samstagabend von Vittoria aus. Mit dem Bus ging es die ganze Nacht hindurch die italienische Westküste hinauf bis in die Nähe von Perugia, wo es dann zu Fuß weiterging. Einige (vor allem linksgerichtete) politische Gruppierungen waren vertreten (Grüße an dieser Stelle vor allem an die Kommunisten, die zwar während des Marschs für gute Musik sorgten, aber teilweise einen unglaublichen Müll daherredeten, der vor allem mit der Idee des Friedensmarsches – nämlich einen Aufruf zum friedlichen Miteinander zu leisten – nicht mehr viel zu tun hatte…).
Sonst wurde der Marscht vor allem von Menschenrechts- und Umweltschutzgruppen bestimmt, doch auch zahlreiche andere kleine Bewegungen taten ihr Anliegen auf Flyern, an Infoständen oder per Mikrofon kund.
Der Marsch war eine tolle Erfahrung und hat mal wieder gezeigt, an wievielen verschiedenen Stellen man sich für eine friedlichere Welt einsetzen kann. Natürlich war besonders die Atmospäre echt klasse und die vielen (alternativen) Menschen, welche man auf so einem Event trifft.
Sonntagabend ging’s mit dem Bus dann wieder zurück nach Sizilien (mit einem mir bis heute nicht nachvollziehbaren Schlenker an der calabresischen Küste entlang, der uns ungefähr drei Stunden kostete und dank dem wir statt morgens um sieben, erst mittags um eins zuhause waren…).
Da die Busfahrt kostenlos war, staubten wir sogar noch ohne etwas zu bezahlen Sightseeing-Programm ab, denn Assisi, das Ziel des Marsches, haben wir uns natürlich auch noch angeschaut….
Inverdurata
Am Wochenende fand in Pachino die sogenannte „Inverdurata“ statt (eine Abwandlung der im nahegelegenen Noto stattfindenden „Infiorata“, welche weitaus bekannter ist). Bei der „Inverdurata“ werden von verschiedenen Gruppen aus Pachino in einer von Pachinos Straßen Mosaikbilder aus Gemüse gelegt. Demnächst sorge ich für Fotos.
Das Ganze ist als Zeichensetzung gegen die Mafia gedacht.
Außerdem ist es jetzt mittlerweile schon so warm, dass wir am Wochenende am Strand waren und ich mir einen saumäßigen Sonnenbrand geholt habe. Aber wir waren Baden. Ätsch.
Full House
Nach langer Zeit lasse ich nun auch mal wieder was von mir hören. Ich hatte immer vor, endlich einen Beitrag zu schreiben, aber ich kam einfach nicht dazu.
Dieses Wochenende hatten wir in Pachino endlich mal Casino, denn die Katechismusjugendlichen der Waldenischen Kirche ganz Siziliens waren von Freitag bis Sonntag hier und aufgrund der begrenzten Räumlichkeiten wurde auf dem Boden unseres Centros und in der Wohnung unseres Pastors geschlafen. Für etwa 30 Leute hatten wir einfach nicht genug Betten…
Außerdem statteten uns (ebenfalls dieses Wochenende) unsere befreundeten Freiwilligen aus Riesi einen Besuch ab, sowie die Vittoriamädels, was für zunehmnde Enge (aber auch für zunehmenden Spaß) sorgte.
Und auch nicht vergessen darf ich unseren 10-tägigen Besuch namens Phi, der gestern wieder abgereist ist und die letzten eineinhalb Wochen mit von der Part”y” war (und der Sizilien, wie ich mir gut vorstellen kann, sicher schon vermisst).
Außer jeder Menge Leute hatten wir dieses Wochenende auch jede Menge Sonne (der Sommer kommt), jede Menge Pizza und jede Menge Spaß.
Wir waren im nun im Sommer wieder zum Leben erwachenden nahegelegegenen Portopalo (der südlichsten Stadt Sizliens) bei einem Konzert mit atemberaubenden Meerblick, spielten nachts auf Pachinos Piazza ein ziemich anstrengendes italienisch Fangspiel namens “Muffa 25” und halfen bei der Betreuung unsere Gäste mit.
Sonst auch alles paletti, außer das die Zeit vergeht wie im Flug…Leider!
Pa-kino
Reflektion über meine bisher in Italien (auf italienisch) gesehenen Filme.
1. I cento passi
Film über das Leben des Anti-Mafia-Kämpfers Giuseppe Impastato. Der Film wurde uns während unseres Vorbereitungsseminars gezeigt und war der erste Film, den ich komplett in italienischer Sprache gesehen habe. Ziemlich sehenswert und unbedingt weiterzuempfehlen!
2. Il partigiano Johnny
Zweiter Film auf unserem Vorbereitungsseminar, der leider gegen die hohe Beliebtheit des oben genannten nicht ankam (und zwar beiweitem nicht). Thema ist der italienische Widerstand gegen den Faschismus im 2. Weltkrieg, und auch wenn sich das ganz gut anhört, so hat der Film in meiner Erinnerung keinen bleibenden Eindruck hinterlassen (sondern eher nur Langeweile…). Es regnet die ganze Zeit ziemlich viel und auch wenn das in diesem Fall eindeutig ein bewusst eingesetztes Stilmittel darstellt, macht es auf Dauer ein bisschen depressiv.
3. L’era glaciale 3 (auch bekannt unter den Titel „Ice Age 3„)
Mein erster Film in Pachinos Kino! Da ich den Film zuvor schon auf deutsch gesehen hatte, konnte ich auch bei den aufgrund der Sprache nicht verstandenen Witzen mitlachen.
4. Il grande sogno
Auch im „Pa-Kino“ gesehen (Pech für das Kino von Pachino, dass dieses Wortspiel im Italienischen nicht funktioniert). Es geht um die Studentenbewegungen der 60er Jahre in Italien. Der Soundtrack und die Bilder des Films sind ganz gut (wenn auch nicht so gut wie bei I cento passi), aber die Entwicklung der Hauptfigut ist etwas unlogisch.
5. Il divo
Unser Zwischenseminar-Film über den italienischen Politiker Giulio Andreotti. Ohne großes Vorwissen echt schwer zu verstehen. Außerdem schien der Film im Publikum eine plötzliche Müdigkeitswelle auszulösen…
6. New Moon
Da war ich auch selbst schuld, dass ich mir das angetan habe. Wenigstens meinen Sprachkenntnissen hat der Film gut getan („Sposami…“).
7. Bianca
Hmmmm…strano. Dieses riesige Nutellaglas…
8. Avatar
Siehe „ältere Beiträge“.
9. Baciami ancora
Schnulziger (aber nicht zu schnulziger) und echt schöner Film über verschiedene Beziehungsgeschichten. Toll!
10. Scusa ma ti voglio sposare
In dem Film waren wir diese Woche und er war besser, als ich es erwartet hätte. Liebeskomödie halt. Mit einem ziemlich versnobten Hauptdarsteller. Und einem echt cooen Hut einer Nebendarstellerin.
11. Salvatore – Questa é la vita
Ein in Pachino mit pachinesischen Darstellern gedrehter Film über einen kleinen (etwas nervigen) Fischerjungen, der weder lesen noch schreiben kann. Wahrscheinlich nur für Leute empfehlenswert, welche Pachino kennen…
Germany meets England (in Italy)
Dieses Wochenende waren wir in Siracusa, um eine Gruppe englischer Freiwilliger zu besuchen, welche am Wochenende zuvor einen Besuch in unserer Gemeinde gemacht hatten.
Leider regnet es seit gestern fast unablässig, weshalb sich Siracusa leider nicht von seiner gewohnt schönen Seite zeigen konnte. Wir hatten aber trotzdem eine Menge Spaß, vor allem, weil uns die baptistische Gemeinde Siracusas (in welcher unsere englischen Bekanntschaften ihren Freiwilligendienst machen) spontan einfach mal für ein von denen organisiertes Musical eingeplant hat, welches in einem der nächsten Gottesdienste aufgeführt werden soll. Na dann…
Die letzte Woche war richtig frühlingshaft; es gab schon einige richtig warme Tage und zeitweilig hatte man echt das Gefühl, es wäre schon Ende April und nicht erst Anfang März. Dementprechend gut war unsere Stimmung, auch wenn es für die Arbeit zwei traurige Nachrichten gab.
So hat uns unser ungarischer Mitfreiwilliger leider schon wieder verlassen. Deine kreativen Ideen, alternativen Erziehungsmethoden und Kochkünste werden uns fehlen, Adam! Thanks for everything!
Auch eine italienische Mitarbeiterin, welche sich in letzter Zeit um das Kinder- und Jugendprogramm gekümmert hatte, hört leider auf und wird in Zukunft vielleicht nur noch einmal die Woche kommen. Grazie anche a te, Jenny!
Ha, seht her, wie auf diesem Blog wieder was passiert!
12 Monate in Italien 
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