Spürt ihr dieses
Zittern, es donnert und es bebt
Das sind zwei Dinosaurier, die haben wohl überlebt,
Seht nur genauer hin - welch Urzeitengetüm
Ach nein es ist Bob und Sia B. in nen Faschingskostüm.
Das sind zwei Dinosaurier, die haben wohl überlebt,
Seht nur genauer hin - welch Urzeitengetüm
Ach nein es ist Bob und Sia B. in nen Faschingskostüm.
Bobby kann
wunderbar wie ein Dinosaurier brüllen und auch das Trampeln hat er mittlerweile
sohingehend verfeinert, dass er auch bereits auf offenen Wegen von einigen
Kollegeneltern im Kindergarten als Saurier erkennt wird.
Wir setzen aber noch eins drauf. Denn es ist Fasching und wir machen uns bereit für die nächsten Faschingsgschnas. Oma und Opa und ihr Waldviertel lockten mit einem Kurzurlaub.
Und Robert durfte sich sein Kostüm aussuchen.
Wir setzen aber noch eins drauf. Denn es ist Fasching und wir machen uns bereit für die nächsten Faschingsgschnas. Oma und Opa und ihr Waldviertel lockten mit einem Kurzurlaub.
Und Robert durfte sich sein Kostüm aussuchen.
„Das ist wohl a gmate
Wiesn“ könnte man denken. Nein. Immer wenn man sowas denkt, liegt es auf der
Hand, dass man falsch liegen wird. Weder bereits gemäht noch eine Wiese sondern
ein verwilderter Acker … was red ich da, es ist wohl ein ausgewachsenes
borkenkäferbefallenes Fichtenwäldchen.
So einfach war es
gar nicht Roberts erste Kostümwünsche umzusetzen. Denn er grinste mich übers
ganze Gesicht an und sagte: „TRAKTOR, ja das will ich sein.“
Ähm wie soll man
ein Traktorkostüm entwerfen? Vorallem eines, in dem sich ein 3 Jährigen
wohlfühlt und das er auch länger als eine halbe Minute anbehält.
Glücklicherweise
konnte ich das Rätsel viel schneller lösen also vorerst gedacht: Die Antwort
lautet: Gar nicht! Und nachdem ich meinem Sohn dies vermitteln konnte ging es
bergauf.
Also hier aus
gegebenen Anlass eine kleine Vorstellung:
Der Spinosaurus
gehört zu den Theropoden (also den Fleischfressern) der Kreidezeit. Mit
seiner Länge von (neuersten Schätzungen zufolge) bis 18m, ist er der dzt größte
bekannte „Raubsaurier“, vermutlich war er biped (zweibeinig) unterwegs, konnte sich aber zeitweilig auch quadruped (vierbeinig) fortbewegen. Wobei er semiaquatisch
war, sich vermutlich gerne in den Sümpfen rumgetrieben hat. Sein Schädel allein wurde etwa 1,75 Meter lang und
erinnert ziemlich an eine Krokodilschnauze. Seinen Namen (Dornenechse)verdankt
er aber einem anderen ziemlich „herausstechenden“ Merkmal den Dornen an seinen
Rücken (bis zu 2 Meter lang waren). Diese Verlängerungen der Rückenwirbel
stützten (nach den meisten Meinungen) das Rückensegel oder auch den Muskelkamm.
Obwohl es gegen die zahlreiche bekannten Abbildungen spricht, gefällt mir die
Theorie das es sich dabei eher um einen ganzen Höcker/Buckel zum
Wasserspeichern gehandelt haben könnte auch recht gut.
Allerdings habe ich sehr gerne Bobbys Vorstellungen in sein Kostüm einfließen lassen. Wir hatten ein paar kreative Designmeetings. Haben die Anatomie besprochen, später dann mögliche Segelformen verglichen und die Zeichnung und Farbe der Spinosaurushaut diskutiert. … und damit waren wir schon richtig drinnen.
Allerdings habe ich sehr gerne Bobbys Vorstellungen in sein Kostüm einfließen lassen. Wir hatten ein paar kreative Designmeetings. Haben die Anatomie besprochen, später dann mögliche Segelformen verglichen und die Zeichnung und Farbe der Spinosaurushaut diskutiert. … und damit waren wir schon richtig drinnen.
Denn jetzt kam
das alte Spannleintuch unter die Schere. Es ist angenehmer Stoff in wunderbar
weiterverwendbarer Cremefarbe, und noch dazu in ausreichender Menge verfügbar.
Also schnitt ich mal wild drauf los. Und es wurde noch besser. Denn als ich mal
kurz prüfte ob der Rest noch für meine Flügel ausreichen würde, stellte ich
voller Überraschung fest, dass es schon echt gut war so. Der Gummizug hielt
meine „Ärmel“ wunderbar und angenehm anschmiegsam an meinen Rücken. Also auf
zur zweiten Vorstellung:
Der Quetzalcoatlus
war der nach jetzigem Stand der Dinge größte bekannte Flugsaurier, immerhin
betrug seine Flügelspannweite bis zu 15 Meter. Den Namen (bis auf die letzten 3
Buchstaben) hat er von den aztekischen Gott „gefiederte Schlange“ wobei ich ihn
ja lieber „segelnde Giraffe“ genannt hätte, aber irgendwie hat mich keiner
gefragt. Das Tier ist nämlich wahnsinnig spannend weil es nicht nur echt riesig
war und spaßig ausgesehen hat, sondern vermutlich auch mit seinen halb
zusammengeknickten Flügeln auf allen Vieren herumgewatschelt ist. Ich muss
immer wieder grinsen wenn ich an den Flugsaurier denke (oder versuche ihn
wiedermal fehlerfrei auszusprechen) - Also ein wirklich tolles Faschingskostüm.
An die Nähmaschine – fertig, los. Also wurde genäht … und
das meistens in der perfekten Nähgeschwindigkeit. Das erwähne ich hier, weil
ziemlich schnell klar wurde, dass unsere Faschingskostüme als umfassende
Gemeinschaftsarbeit durchgezogen wurden (weit über die Grenzen der groben
Planung). Also gab ich das (Geschwindigkeits-)Steuerpedal meiner Nähmaschine
ab, und während ich oben die Einstellungen vornahm und mit der Nadel auf die
richtige Stelle am Werkstück zielte, saß neben mir, auf seinen Kindersessel
mein Assistent mit breiten Grinsen und gab das Nähtempo vor. (und stoppte auch
tatsächlich wenn ich ihm dahingehend anwies – ich war schwer beeindruckt)
Außerdem wurde immer wenn ich gerade etwas neues
zusammensteckte die Nähmaschine professionell gewartet, repariert und
zusammengesetzt, oder es wurden Garnspulen mit Kipplastwagen durch die Gegend
gefahren.
Also ein sehr spannender Projektabschnitt.
Aber es wurde noch besser. Dann gings ab ins Badezimmer.
Ausgerüstet mit ein paar (Kinder-)Acrylfarben, Pinsel und einen Wasserspritzerl
wurde es dann so richtig bunt.
Und Robert hatte soviel Spaß! Und wenn er von diesem
Abenteuer erzählt, spielt er es einen auch gerne nach. Es wurde gemeinsam
Farben gemischt, Farben versprüht, dann noch händisch das Segel mit einem
Muster versehen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen! (… und das Badezimmer
war nach 10 Minuten auch wieder ziemlich einsatzbereit.)
Wiedermal machte ich aus der Not eine Tugend und suchte die
Flucht nach vorne: Wir verbessern das Kostüm weiter. Denn bei den letzten
Anproben stellte sich heraus, dass das Zusammennähen und die integrierte
Rückensegelfixierung doch etwas mehr Stoff wie zuvor abgesteckt benötigt hatte.
Das Oberteil war nun fast zu eng um die Hüfte. So entstand die Idee des
eingenähten Krokodilbauchs. Das alte Spannlaken ließ sich zwar noch recht
bereitwillig verarbeiten, aber sobald man Nähte auftrennen wollte, ging es dazu
über zukünftig ein Leben als Sieb anzustreben. Plötzlich bestand das Teil nur
noch aus einen Loch neben dem anderen, aufgelockert durch Laufmaschen und wild gezogene
Fäden. Nein die Rückennaht würde ich auf keinen Fall wieder auftrennen. Wir
färbten das ganze Oberteil ein und dann wurde vorne ein kleiner Zwickel
ausgeschnitten und durch ein großzügiger bemessenes Stück ersetzt (in
Orginalfarbe und mit eingenähten Krokodilbauchfalten).
Dann ging es an die Schnauze. Ein Baseballkapperl wurde mit
Papmasche und etwas Karton um ein vielfaches verlängert. Zwei
Tischtennisballaugen wurden eingebettet und Robert war eine wundervolle
Unterstützung beim Dinosaurierzahn formen (aus extra leichter Knetmasse). Mit
etwas Farbe war das ganze schon recht gut – aber wirklich ausgezahlt haben sich
die 10 Minuten in denen ich das Zahnfleisch dunkler nachkoloriert habe und die
Nasenlöcher und Augenlieder etwas kontrastreicher herausgehoben habe.
Das Quetzalcoatlus
Kostüm ging nebenbei. Ein spitzer Kartonschnabel und auf ein altes Kapperl aufgeklebter
Kamm und ein paar lackierte Bierflaschenstöpsel für die Augen – und schon war
mein Kopfschmuck fertig. Und meine Flügel bestanden aus den Stoffresten die ich
noch an einer Seite zusammenendelte.
Dann ging es ab
ins Faschingsgschnas-Wochenende: Oma war unsere schmucke Paläontologin und wurde
von uns mit bemalbaren Forschungsunterlagen und Sauriersteckbriefen
ausgestattet. Samstags waren wir alle mit der Familie meiner Schwester in
Burgschleinitz. Ein tolles Fest mit Tombola, hervorragender Musik und beeindruckender
Zauberschow von Magic Mateo. Und am Sonntag waren wir wie im Vorjahr in
Windigsteig. Mit den Vorteil, dass Robert am zweiten Tag schon viel schneller
aufgetaut war. Außerdem hatten wir ein krapfengenießendes Schlämmerwochenende,
erfreuten uns an Kiloweise Konfetti, Robert gewann einen Spielzeuggabelstapler
und wir hatten viel Spaß.
Und am Faschingsdienstag
präsentierte Robert bei der internen Kindergartenfaschingsfeier stolz sein
Kostüm, und erklärte mit selbstbewusst geschwellter Saurierbrust was er alles
zu seinem Kostüm beigetragen hatte.
Ja er verlor ein
paar Zähne, aber die meisten wurden wieder gefunden und wieder ins Gebiss
eingefügt – damit das nächste Halloweenkostüm für Franz-Ferdinand einsatzbereit
ist. Denn auch wenn der Fasching nun aus
ist – wir haben noch viel dieses Jahr vor.
Lei, Lei und Alles Liebe
Eure Sia B.
Lei, Lei und Alles Liebe
Eure Sia B.