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Es ist einfach Wahnsinn wie die Zeit vergeht, nun haben wir schon 2012 und mein Alltag ist schon lange wieder zurückgekehrt. Doch gedanklich habe ich das Gefühl ich bin erst seit gestern wieder zuhause. Täglich könnte ich mir die Bilder und Zeilen meiner Zeit in Afrika anschauen und durchlesen.

Es sind wirklich zwei unterschiedliche Kulturen, Mentalitäten, es könnte nicht unterschiedlicher sein. Und dennoch fühle ich mich auf beiden zuhause. Ein Stück von mir wird immer in Afrika bleiben, hätte ich nicht meine liebe Familie und Freunde hier, gäbe es wirklich nicht viel was mich aufhalten würde, wieder runter zu gehen. Doch ich habe mir nun hier mein Leben aufgebaut, möchte auch hier mit meinem lieben die Zukunft genießen und leben. Ich bin glücklich in meinem Job und Leben, habe endlich etwas gefunden was mich zum größten Teil zufrieden stellt.

Es ist wirklich schwer, so weit von seiner „zweiten Familie“ entfernt zu sein. Wie gern würde ich wissen wollen was aus „meinen“ kleinen Kindern geworden ist.

Der große Unterschied zu hier, ich frage mich nicht haben sie genügend Geld, Spielsachen, sondern die Hauptfrage die mich beschäftigt ist, ob sie gesund sind, es ihnen gut geht? Leben sie überhaupt noch??

Ich erlebe es jeden Tag  wie der Anspruch in unserer Gesellschaft angestiegen ist, man macht sich oft über Dinge Gedanken, die eigentlich ihren eigen Lauf finden. Wenn Frauen Schwanger sind machen sie sich oft Gedanken wird es ein Junge oder Mädchen, das ist eine Frage die ich nie verstehen werden. Es ist doch das größte Geschenk wenn das Kind gesund ist, nicht welches Geschlecht es hat. Sorry, aber für mich einfach unverständlich.

Ja, das sind alles Kleinigkeiten mit denen ich mich manchmal hier beschäftige. Es ist erstaunlich welche Mittel wir hier haben, um es uns gut gehen zu lassen. Sei es unser stabiler sozialer Staat der oft hilft wo er kann, oder medizinische Möglichkeiten… es ist einfach Wahnsinnig, wir Leben wirklich schon fast im Land der unbegrenzten Möglichkeiten im Vergleich zu Kikwit 17.124km entfernt, 246 Std. und man lebt in einem ganz anderen Leben…einfach immer noch unvorstellbar.

 

 

Nun ist fast 1 Jahr vergangen und dennoch muss ich immer wieder an meine Zeit in Afrika zurück denken. Oft liege ich im Bett und sehe die Kinder die Leute die mir wirklich ans Herzen gewachsen sind, die Menschen in Afrika die mich auch ein Jahr unterstützt haben, denen ich helfen konnte. Trotz alldem willen zurück zu kehren ist mir bewusster als je zuvor geworden, wie wichtig mir meine Familie und Freunde hier sind, denn die unterstützen mich schon mein Leben lang. Danke für alles.
Die Zeit vergeht doch die Erinnerungen kann dir keiner nehmen egal was kommt.
Die Liebe die Zuneigung und der Zusammenhalt meiner Familie ist das wertvollste in meinem Leben, das ich nie mehr missen möchte!

Dankeschön!!

So nun bin ich wieder gesund und habe mich wieder in meiner Heimat akklimatisiert.
Nun beginnt wieder mein (wie man so schön sagt) normaler Alltag. Ich arbeite nun bei GIP „Gesellschaft für medizinische Intensivpflege.

http://www.gip-intensivpflege.de

Ich betreue ein 5 jähriges Kind was eine 24 Stunde Pflege braucht und durch seine Erkrankungen und Geräten eine Intensivpflege beansprucht.
Meine neue Arbeit gefällt mir sehr gut.
Ich möchte mich auf diesem Wege nochmals bei all meinen Freuden, meiner Familie, meinem Freund für die Unterstützung bedanken. Das 1 Jahr Afrika hat mich in vielen Hinsichten geprägt, und ich habe nun auch für viele Dinge einen weiteren Blickwinkel bekommen. Auch wenn ich über einige Hürden gehen musste, würde ich mein Projekt niemals bereuen. Ich denke das ist das wichtigste.
Ich wünsche allen alles gut, und eine schöne Zeit. Ich denke den einen oder anderen werde ich wieder sehen und mit ihm auch im Kontakt bleiben.
herzliche Grüße aus dem endliche sonnigen Deutschland

Vanessa (mit meinem Herz werde ich immer ein Stück in Afrika sein)

Nach meiner Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin habe ich meinen Jugendtraum verwirklicht und bin mit Hammer Forum e.V. als Praktikantin für 12 Monate nach Afrika, in die Demokratische Republik Kongo gereist. Selbstverständlich habe ich mich im Voraus über das Land informiert, doch wie die Realität wirklich aussieht, kann man erst sehen, wenn man vor Ort ist.

Anfangs war ich als zweite Person im Projekt eingeplant und mit einer deutschen Ärztin unterwegs. Aus diversen Gründen kam es anders und nach 3 Monaten habe ich die Stelle der Projektleiterin übernommen. Ich habe keine anderen afrikanischen Vergleichsländer, doch ich kann aus Erfahrung berichten, dass die D. R. Kongo wirklich ein besonderes Land ist; einerseits mit all seinen Bodenschätzen das reichste Land Afrikas, andererseits gibt es so viel Armut dort. Es gibt keine Mittelklassen, nur die Reichen und die Armen. Durchschnittlich bestehen Familien aus sechs Kindern, wovon vielleicht zwei zur Schule gehen können, da für die anderen Kinder das Geld nicht mehr reicht.
(z. B.: Eine Schuluniform kostet 10 USD ~7,70 €, genau so viel wie ein Krankenschwesterngehalt). Gegenüber Ausländern präsentieren die Einheimischen einen unglaublichen Stolz auf ihr Land. Manchmal hat man auch das Gefühl, sie wollen keine Hilfe oder Veränderungen annehmen. Fast jeder möchte nur Geld, und ihr Traum ist es, sich den Europäern anzupassen. Davon sind sie jedoch noch sehr weit entfernt, denn bis heute hat das Land absolut keine Infrastruktur und keine Regeln. Das Land wird überwiegend vom Militär regiert und die müssen seit fast drei Jahren ohne Sold auskommen. Somit sitzt das Land auf einem Pulverfass.

Hammer Forum hat mit Hilfe vom Hôpital Général de Référence von Kikwit ein sehr großes Rad in Bewegung gesetzt.
Seit der Eröffnung der Kinderambulanz im November 2008 wurden bis Ende 2009 7411 Kinder registriert und behandelt. Viele von unseren kleinen Patienten hätten ohne unsere Unterstützung keine Lebenschance gehabt.
Unter all den an Infektionen, tropischen Krankheiten wie Malaria und sonstigen Krankheiten leidenden Kindern, darf man die Kinder mit Mangel- und Unterernährung nicht vergessen. Die Unterernährung hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Ein drei jähriges Kind mit nur 6 kg Körpergewicht ist leider keine Seltenheit.

Eli, Elise und Cadese kamen täglich mit ihrer Tante zu uns in die Ambulanz. Anfangs dachte ich, es sei die leibliche Mutter, doch dann viel mir immer wieder ein abstoßendes Verhalten gegenüber den Kindern auf. Ich erfuhr, dass kurz nach der Geburt des dritten Kindes die leibliche Mutter ihre Kinder verließ, weil sie auf dem Land einen Mann fand bei dem es ihr finanziell besser ging. Die Geschwister wollen nichts mehr miteinander zu tun haben, die Kinder Leben mehr oder weniger auf der Straße weil die Tante den Kindern absolut keine Liebe und Geborgenheit geben kann. Der Tante ist es wirklich egal wie es den Kindern geht, abgesehen davon wie ihre Zukunft aussehen wird, falls sie überhaupt eine haben. Die Kinder gehen täglich in ein Ernährungszentrum um zu essen, alle drei sind stark unterernährt. Die Tante wurde mehrmals beobachtet wie sie den dreien das Essen wegisst. Die Kinder kennen nicht einmal ihre leibliche Mutter und ihrer Tante nutzt die Kinder um selbst das Beste für sich zu bekommen ihr ist es egal was mit den Kindern passiert, sie ist egoistisch und muss selber schauen wie sie über die Runden kommt. Sie schnorrt sie mit Hilfe von den Kindern durch den Tag. Als ein Kind krank wurde habe ich es nur zufällig mitbekommen, als sie bei uns in der Ambulanz waren und Elise geschwächt war und stark gehustet hat. Es wurde bei ihr eine schwere Lungenentzündung diagnostiziert. Wir waren uns alle einig das, dass Kind auf jeden Fall stationär aufzunehmen. Doch die Tante weigerte sich, sie meinte: erstens habe ich finanziell keine Möglichkeit um die Behandlung zu bezahlen, und ich kann auch nicht täglich für Elise essen besorgen und ihr dann in die Klinik bringen. Es ist leider ein dauerhafter Kreislauf aus dem viele Leute nicht raus kommen. Und somit werden nicht lebensbedrohliche Krankheiten zur Lebensgefahr.

Alle drei Sekunden stirbt irgendwo in den Entwicklungsländern ein Kleinkind unter fünf Jahren an einer eigentlich vermeidbaren Krankheit. Oft überleben Kinder eine Infektion nicht, weil ihr Körper von Hunger geschwächt keine ausreichenden Abwehrkräfte entwickelt. So werden Lungenentzündungen, Durchfälle, Malaria oder Masern zur tödlichen Bedrohung. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind rund ein Viertel aller Kinder unter fünf Jahren unterernährt. Etwa drei Millionen Kinder verhungern. Drastisch formuliert: Allein die Unterernährung bei Kleinkindern raubt alljährlich fast 200 Millionen zu erwartende Lebensjahre.

Die Hauptursachen der Kindersterblichkeiten liegt an dem schmutzigen Wasser, die fehlende Sanitäreinrichtungen, den fehlende Medikamenten und Impfungen. In den Malariagebieten mangelt es vor allem an Moskitonetzen und anderen Maßnahmen
gegen Moskitostiche.

Kikwit ist das Paradies der Früchte und dennoch sind alle besessen von Vitaminpräparaten. Das große Hauptproblem ist hier wirklich, dass die meisten Menschen große Bildungslücken haben weil sie nicht zur Schule gehen können. Daher haben die Leute zum Beispiel auch nicht das Wissen, dass Früchte sehr wichtig für ihre Gesundheit sind. Aber es liegt nicht nur an dem fehlenden Wissen, sie möchten es auch einfach nicht Wahr haben bzw. nicht verstehen, dass man die Gesundheit durch Früchte, die in der Natur wachsen, verbessern bzw. unterstützen kann. Die Einheimischen sind und wollen in dem Glauben bleiben, dass die Gesundheit nur in Form von Tabletten beeinflussbar ist. Die Mangos und Zitronen werden von Kindern lediglich zum Fußball spielen benutzt.

Damit möchte ich nur kurz beschreiben, wie schwer es in diesem Land ist, etwas zu verbessern. Sie haben es einfach nie gelernt und es ist schwer als Außenstehende etwas Neues einzubringen. Viele fragen sich, woher wir „Weißen“ es besser wissen können, kennen wir doch ihr Land und Leben nicht. Sie möchten schon Verbesserungen, verstehen und vertrauen unseren Ratschlägen aber nicht immer.

Hammer Forum hat in Kikwit schon viel erreichen können. Auch ich habe viel Positives erlebt. Auch Mia hat dank uns ihre Beine noch behalten können. Mia hat sich zu Hause an einem kochenden Wassertopf verbrüht, aus finanziellen Gründen konnte die Familie erst nach 3 Monaten zu uns in die Ambulanz kommen. Die Beine sahen wirklich schlimm aus, der einheimische Arzt wollte schon amputieren, doch wir waren dagegen und meinten, wir werden die Behandlung bezahlen und es in unsere Hände nehmen. Nach zweimonatiger täglicher Behandlung ging es Mia wieder erheblich besser und nur die Narben weisen noch auf ihren schweren Unfall hin.
Man sollte nie vergessen, auch kleine Fortschritte brauchen ihre Zeit. Hat man dann aber Fortschritte gemacht, halten diese das Rad immer am laufen. Ich denke, in der D. R. Kongo mag manches Monate dauern, was bei uns nur Wochen dauern würde, doch die Hoffnung darf man nie aufgeben. Es ist dennoch einfach schön und stärkend zu wissen und zu sehen wie vielen Kindern dank unserer Unterstützung geholfen wird.

Auch ich bin an meine Grenzen gestoßen und hatte einige Hürden zu überwinden, doch dank der Unterstützung meiner Familie, meinem Freund/Freunde und vor allem auch dem Hammer Forum Team, besonders Dr. Theophylaktos Emmanouilidis und meinen Vorgängern Yvonne Kehl und Klaus-Dieter Fietze, die spitze Arbeit und gute Vorarbeit geleistet haben, habe ich es geschafft.
Ich wünsche meiner Nachfolgerin alles Gute. Und hoffe, dass auch ich positive Spuren auf dem langen, noch vor uns liegenden Weg hinterlassen habe.

Das Projekt hat mich in vielen Hinsichten geprägt. Einige Kinder werde ich nie vergessen können. Da sie trotz der Armut, ihr Lachen und ihre Fröhlichkeit nicht verloren haben. Das Strahlen ihrer Augen einfach unvergesslich.

Vanessa Fernandez

das Wiedersehen mit meiner Familie und meinen Freunden war unbeschreiblich schön. Es ist schon komisch, auf einmal wieder hier zu sein. Nun soll der Alltag wieder normal weiter gehen wie vor knapp einem Jahr. Doch meine Lebensansichten und auch Ich habe mich in vielen Hinsichten geändert. Wie kann ich noch in meinen Job arbeiten, wenn ich evtl. nicht mehr voll dahinter stehe in dem was ich machen soll. Es ist nicht ganz einfach sich wieder nun in den Europäischen Alltag einzugliedern. In erster Linie fühle ich mich hier etwas fehl am Platz. Was soll ich tun, wo soll ich helfen. Hier gibt und hat man doch fast alles.

Gesundheitlich bin ich leider noch nicht ganz so fit, aber es wird wieder besser. Nun genieße ich etwas die Zeit für mich, die ich denke ich auch erstmal brauche. Um mich wieder voll hier in meiner Heimat zu adaptieren.

Liebe Grüße Vanessa

aus gesundheitlichen Gründen werde ich nun erstmal wieder nachhause reisen. Denn ich fühle mich einfach kraftlos weiter hier zu bleiben um an der Front zu stehen.
Ich höre nun auf meine Signale des Körpers und vor allem auf meinen Verstand und werde mich nun zuhause auskurieren und erholen und wieder neue Kräfte sammeln.
Die Gesundheit geht immer vor.
Danke an alle die mich bis zum heutigen Tag, Unterstützt haben und mir Kraft und Mut gegeben haben, die viele Hürden die ich hier hatte zu überwinden.

Ich melde mich dann wieder aus dem wohl kalten Deutschland.

Liebe grüße
Vanessa

Ich habe gehört ich verpassen gerade einen ziemlich langen, kalten Winter bei uns. Nun, für mich ist es unvorstellbar das es 0 Grad sein soll. Ich bin nun schon 9 Monate hier und meine kälteste Temperatur lag bei 19 Grad, und das war wirklich kalt, sogar ich habe gefroren. Kaum zu glauben aber wahr. Der Körper gewöhnt sich schnell an neue Lebensumständen, Gewohnheiten. Aktuell ist es bei uns sehr heiß ca. 32 Grad, doch gefühlte 40 Grad. Gesundheitlich bin ich angeschlagen, daher versuche ich mich soweit es geht zu schonen, doch das ist nicht immer ganz so einfach, wenn man so für ziemlich alles vor Ort zuständig ist. Und einfach krank machen, kann ich leider nicht, sonst müsste ich die Ambulanz schließen. Also wie ihr hört bin ich hier immer wieder neuen Herausforderungen gestellt. Doch das wird schon wieder.

Ich schicke euch allen ein bisschen Wärme, und ihr mir bitte doch etwas kühle =)

Lasst es euch gut gehen.
Vanessa

Weihnachten und Neujahr habe ich mit meinen Freund in Südafrika verbracht. Von der Wanderung auf den Tafelberg ca. 1050m Höhe bis zur Safari Tour und 2 herrlichen und erholsame Tagen in einem Ochsenwagen haben wir so einiges erlebt. Ich/wir habe jeden Tag in vollen Zügen genossen.

Einfach mal wieder Essen zu können auf was man Lust hat ohne ein Risiko in kauf zu nehmen, warmes Wasser, 24h Strom und gut asphaltierte Strassen usw.
Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Doch mir wurde auch schnell bewusst dass mich die 8 Monaten Kongo schon sehr geprägt haben.
Ein Beispiel, überall hing die Weihnachtsbeleuchtung das ist ja alles schön doch mir kamen fast die Tränen, einige Kilometer weiter östlich im Kongo sterbe Leute an Hunger, haben keinen Strom und hier, hier wird das Geld zum Fenster heraus geschmissen, wer braucht den Tagsüber die Beleuchtung des Weihnachtsschmucks….
Ja, es hat mich selber schockiert wie sich mittlerweile meine Sichtweite des Lebens verändert hat, und ich hoffe dass ich mich wieder in meiner Heimat gut anpassen kann. Ich vermute das wird eine Weile dauern dazu brauche ich ein Stückchen Geduld, doch Geduld zu haben, habe ich ja nun hier in Kongo gelernt.

Florian (mein Freund) war nun noch 10 Tage bei mir hier in Kikwit, nun hat er auch mein Leben der letzten Monaten kennengelernt und sich ein Endruck des Leben im Kongo verschaffen können. Und auch ihm wurde schnell bewusst, wie gut es uns in Deutschland geht. Und das wir zum Glück weit von der Armut und dem Elend hier entfernt sind.
Er hat mir hier wirklich sehr geholfen, er als Handwerker hat Hand angelegt wo er nur konnte. Mein Wasserhahn und meine Tür sind nun gut dicht.

Am 15.01.10 war dann leider wieder Abschied nehmen angesagt, der Abschied viel uns dieses mal wirklich schwer, doch das gute ist wenn wir uns das nächste Mal Wiedersehen müssen wir uns nicht mehr verabschieden. Nein, für kein Geld der Welt, werde ich meine Familie wieder freiwillig für solch einen langen Zeitraum verlassen. Meine Familie ist mir dazu viel zu wichtig.
Aber das will nicht heißen das ich mein Kongo Projekt bereue, nein das tue ich bis zum heutigen Tag nicht, doch einige Dingen waren hier nicht geplant, wie z.B. Über 3 Monate hier alleine zu verweilen, daher meldet sich mein Körper und vor allem meine Psyche und es wird einfach so langsam Zeit heim zu kehren. Doch ich denke/hoffe die nächsten 6 Monaten werden nun zügig vergehen damit ich bald wieder meine lieben für mich habe, und vor allem die Lebensumstände wieder Kennenlerne die ich eigentlich gewohnt bin.

Sonnige Grüße aus Kikwit

Vanessa

Urlaubsreif…

In wenigen Tagen ist es soweit am 18 Dezember werden wir nach Kapstadt fliegen. Ich freu mich wahnsinnig darauf, vor allem Weihnachten und Neujahr mit einem Teil meiner Familie feiern zu können.
Die Arbeit hier in Kikwit macht mir noch Spaß, doch sie ist auch sehr anstrengend und mühsam. Jeden Tag habe ich den gleichen Prozess auf der Arbeit und in der Umgebung, ich bin ehrlich gesagt auch so langsam die endlosen Diskussionen die doch zu nichts führen satt. Ich habe leider öfters das Gefühl ich drehe mich im Kreise, und fange dann wieder von vorne an.
Doch es macht keinen Sinn den negativen und mühsamen Prozessen die man hier zu bekämpfen hat zu betrachten. Sondern man sollte/muss wirklich die positiven Geschehnisse bewusst ins Auge fassen.
Seit nun einem Jahr (November 2008) haben wir in unserer Ambulanz von Hammer Forum hier in Kikwit 13.117 Kinder untersucht und behandelt. Ich denke das ist doch eine hohe Zahl und wir können stolz darauf sein so vielen Kindern durch unsere Hilfe unterstützt und teilweise auch das Leben gerettet zu haben. Ich denke auch wenn ich/wir hier manchmal größerer Probleme zu bewältigen haben als erwartet, werde ich/wir (Hammer Forum) einen Weg finden sie zu lösen und versuchen dabei immer das Ziel des Projektes im Auge zu behalten.
Ja, es sind die Kinder die mir die Kraft geben, all das hier durchzustehen. Wenn ich in ihre Augen schauen, ach ich kann diese Blicke nicht beschrieben. Diese Dank und noch vieles mehr das man zurück bekommt…
Mit kleinen Schritten kommen wir voran, und auf den Wegen werden wir immer unsere Spuren für die nächsten hinterlassen. Ich bin ein sehr optimistischer Mensch und habe auch sehr viel Geduld und Nerven, sonst könnte ich hier nicht sein.

Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten ein schönes Familienfest,
schöne Feiertage und ein guten Rutsch ins neue Jahr, das all eure Wünsche in Erfüllung gehen ihr munter und gesund bleibt.
Ich stoße an Sylvester auf euch an, und sage schon mal auf ein Wiedersehen im Jahre 2010.

Liebe Grüße aus dem sonnigen Kikwit

Vanessa

Wie es vielleicht schon die meisten von euch durch meine Eltern mitbekommen habe verweile ich seit Anfang August hier alleine im Dschungel, also nun schon 3 Monate. Mittlerweile hat sich auch die Lage hier etwas geändert ich bin zur Projektleiterin befördert worden… =).
Warum ich alleine bin ist eine etwas länger Geschichte…die Ärztin die mit mir hier angereist ist, musste aus privaten gründen nachhause und ich denke sie hat sich hier auch nicht so recht anpassen können (das ist die kurz Version).
Das bedeutet natürlich das ich seit 3 Monaten die Arbeit die eigentlich für mindestens 2 Personen geplant ist alleine mache, bisher kann ich denke ich sagen habe ich das auch gut gemeistert. Doch nun bin ich auch so langsam an meinem Limit angekommen, es reicht 3 Monate alleine zu sein.
Glücklicherweise bekomme ich am Mittwoch den 11 November Zuwachs von 5 Personen ein Arzt von der Gruppe wird voraussichtlich bis zum 15 Januar 2010 mit mir hier bleiben. Geplant ist natürlich das immer mindestens zwei Personen hier vor Ort sind, doch leider ist es wirklich nicht leicht eine Person zu finden die sich im medizinischen Bereich etwas auskennt und dazu noch französisch Kenntnisse hat. Aber ich bin optimistisch und hoffe das wir nun immer wieder jemanden finden werden der mich hier vor Ort unterstützt.
Sonst weis ich ehrlich gesagt nicht was ich neues Berichten kann, ich kann euch nur bestätigen das es mir gut geht, und ich auch wenn es an manchen Tagen wirklich hart ist kein Schritt meiner Reise bereue.
Tja, nun ist schon November es geht auf Weihnachten zu, bei uns in meiner Heimat ist es nun Winter, hier laufe ich seit nun 6 Monaten in kurzer Hose und T-Shirt herum, wirklich unvorstellbar das es Winter sein soll. Ich schicke euch mal ein bisschen Sonne. Aktuelle Daten: 08.11.09 Sonntag 15.30 Uhr, Sonne etwas bewölkt, 30 Grad im Schatten.

Ich bedanke mich auch nochmals bei all meinen Freunden und vor allem bei meiner Familie das ihr mich an meinem Projekt so unterstütz, ohne euch hätte ich es nicht soweit geschafft. Und nun ist fast Halbzeit, also wäre es ja gelacht wenn wir die zweite Hälfte nicht durchstehen. Zusammen sind wir stark! Danke an alle!!!

Liebe grüße aus Kikwit
Vanessa


nun sind auch meine liebsten aller liebsten, online auf meinem Blog. Ich habe euch alle ganz doll lieb, ich vermisse euch ganz schrecklich. Aber, bald haben wir uns wieder! Bussi, Umarmung. HDL