Paternoster - Wie funktioniert er?
Bei einem normalen Aufzug ist es ja so, dass eine Aufzugkabine
in einem Aufzugschacht immer rauf und runter fährt und in den verschiedenen
Stockwerken hält.
Beim Paternoster ist das anders: Dort hängen viele Aufzugkabinen an einer
dicken Kette untereinander
- so wie Perlen an einer Perlenkette. Es gibt zwei Aufzugschächte: In einem
Schacht wandert die Aufzugkabinen-Kette nach oben, und im anderen Aufzugschacht
wandert sie nach unten.
Der Paternoster bleibt nie stehen; er fährt den ganzen Tag langsam in einem
Aufzugschacht nach oben, und im anderen nach unten. Die Aufzugkabinen haben
keine Türen, man hüpft einfach in eine der vorbeifahrenden Kabinen hinein und
wenn man in dem Stockwerk angekommen ist, wo man hinwollte, hüpft man wieder
aus der Kabine heraus. Man muss also nie auf den Aufzug warten.
Ganz oben im Dachboden läuft dann die Aufzugkabinen-Kette um ein großes Zahnrad
herum. Und das Zahnrad transportiert dann die Aufzugkabinen hinüber in den
anderen Schacht, wo sie dann wieder nach unten fahren.
Dasselbe passiert auch ganz unten im Keller. Da laufen die Aufzugkabinen auch
um ein großes Zahnrad herum und hinüber in den anderen Schacht, wo es dann
wieder nach oben geht. Das ist so ähnlich wie bei eurer Fahrradkette - die
läuft ja auch über zwei Zahnräder.
Manche Leute glauben, dass sich die Aufzugkabinen im Dachboden und im Keller
vielleicht auf den Kopf stellen, wenn sie sich um das Zahnrad drehen. Das
stimmt aber nicht! Ihr müsst euch das so vorstellen, wie bei einem Riesenrad.
Da fährt man ja auch einmal oben über das Rad herum und einmal unten herum und
steht trotzdem nicht auf dem Kopf. Das liegt daran, dass die Riesenrad-Gondeln
am Riesenrad nicht starr angeklebt sind, sondern sie hängen an einem
beweglichen Gelenk. Und egal, ob man jetzt gerade oben oder unten herum fährt,
die Gondel bleibt immer aufrecht. Und genauso ist das auch beim Paternoster. Da
hängen die Aufzugkabinen auch an beweglichen Gelenken an der Aufzugkette. Und
so bleiben die Kabinen dann auch immer in senkrechter Position.
"Paternoster" ist lateinisch und heißt "Vater
unser". Das ist auch der Name für ein Gebet in der Kirche. Wenn die
Katholiken zur heiligen Maria beten, dann lassen sie dabei oft eine Art
Perlenkette durch die Hände gleiten. Mit den einzelnen Perlen zählen sie die
Gebete mit. Diese Perlenkette heißt "Rosenkranz". Früher hat man zu
dieser Perlenkette auch "Paternosterschnur" gesagt.
Und so, wie man die Gebete an der Perlenkette immer endlos weiter beten kann -
quasi immer rund herum beten kann - so dreht auch der Paternoster-Aufzug
unendlich seine Runden.