25 – Es darf auch mal alles glatt gehen

Schule. Der Miniurlaub ist vorbei und alles ist wieder in der anderen Welt. Der Montag startet mit einem reduzierten Stundenplan, da es ABI-Prüfungen gibt und dafür das Haupthaus leer bleiben soll. Das resultiert in abwesenden Sekundarklassen und für mich bedeutet das, am Mo und Di insgesamt 5 Stunden weniger Unterricht zu haben. Leider bedeutet es auch sehr viel Leerzeit zwischen den verpflichtenden Arbeitsstunden. Ich nutze sie zur Unterrichtsvorbereitung (brauch ich dann zuhause nicht machen) und zur Grobplanung bis zum Schuljahresende. Ja, schon Mai und in 2 Monaten ist das erste Arbeitsjahr in Korea 2.0 schon wieder um! Der Montag verläuft ohne Zwischenfälle und ohne die 5.Klasse (die auf ihre Art auch liebenswürdig, aber durch die Unterrichtsverteilung anstrengend ist), ich habe viel Zeit und schaffe es, ganz viel vorzubereiten. Alles läuft glatt. Wie auch der Dienstag, an dem ich allerdings nachmittags sehr müde werde.
Das Hotel schreibt mir und lässt mich wissen, dass meine ID (ARC-Alien Registration Card) noch in Icheon im Hotel liegt. Ob sie sie abschicken oder entsorgen sollen. Abschicken, natürlich! Sie würden es mit der schnellsten Post schicken.

Der Dienstag läuft ab nach Plan. Nix besonderes. Als ich nach Haue komme, löse ich einen Klebezettel der Post von meiner Tür, der darauf hinweist, dass heute um soundsoviel Uhr der Postbote da war, ich aber nicht und dass er am nächsten Tag, dem 22.5., zwischen 13 und 15 Uhr wieder vorbeikäme.

In der Dienstagnacht zum Mittwoch wache ich gegen 4:30 Uhr auf, weil ich keine Luft mehr bekomme. Die Nase zu, Kopfschmerzen, Corona? Ich versuche eine Stunde lang einzuschlafen, aber es gelingt mir nicht und ich entscheide mich für Drogen. Tylanol und ein Schlafzeugs, aber vorher noch die Nachricht an die Vertretung in der Schule, dass Kay out ist.

Die Drogen erfüllen ihr Versprechen und ich schlafe locker durch bis 10:30 – 11 Uhr. Schulische Nachrichten erreichen mich teilweise zu spät, teilweise in time, alles wird arrangiert und es läuft auch. Heute bin ich zuhause – ein Gutes hat das: ich bin daheim, wenn der Briefträger das zweite Mal klingeln kommt.
Aber er kommt nicht! Bei jedem Geräusch aus dem Treppenhaus renne ich zur Tür. Ganz speziell zwischen 13 und 15 Uhr bin ich auf der Hut! Nichts. Nichts!

Am Donnerstag läuft alles glatt: Meine Klasse, dann die Flex-Klasse, dann meine, dann die andere Flex – die Kiddies sind super und ich bin in meinem Element! Viel zu wenig hat das stattgefunden in diesem Jahr! Ein fast perfekter Tag. Ich frage im Sekretariat nach und dort ruft man bei der Post an. Wie, am Mittwoch wär niemand zuhause gewesen?! Ich war doch da! Sogar direkt neben der Eingangstür! Auf der Couch!
Nee, angeblich nicht! Deshalb ginge jetzt die Post direkt zurück um Absender!
Chiara, meine sehr hilfreiche Assistentin, übersetzt mir, dass es noch möglich wär, bis … meine Post vom Yongsan Post Office abzuholen.

Well, versuche mal, etwas abzuholen, wenn das Ding, was du abholen willst, deine ID ist! Denn, um etwas abzuholen, brauchst du deine ID! Und die zu zeigen, geht ja nicht, wenn du sie gerade abholen willst! Das wird lustig.
Ich bringe meinen Roller zum Händler und der hat tatsächlich an mich gedacht und mir nen Auspuff besorgt. Da Inspektion fällig ist (Abgase), würde der Akrapovic nicht durchkommen und deshalb war er gezwungen, einen originalen aufzutreiben. Der Akra war mir eh zu laut und ständig Ärger wegen der fehlenden Schraube, also wollte ich den originalen behalten. Er will ihn mir einbauen. Hoffentlich denkt er daran, dass er mir versprochen hat, dass ich den anderen behalten darf.

Am Freitag, nach einem spielfilmreifen Traum von einer Mongoleireise mit Überfall (zu viele schlechte Nachrichten und Reiseberichte gesehen), geht es mit dem Bus zur Schule. läuft der Unterricht auch wieder gut. Planung hat gepasst alle Stunden haben Spaß gemacht.

Nach dem Unterricht geht es zum Rollerhändler – ja, der Auspuff ist dran. Leider muss ich den bezahlen, aber egal, drauf gschissn. Mann, summt der schön leise! So muss es sein. Ich fahre nach Mapo-Gu, nicht weit entfernt von der Seoul Station. Finde es direkt, alles geht schnell und klar. Nach 20min ist alles vorbei. 30.000 Won (ca.20 Euro). Erledigt.

Jetzt ab zur Post. Ich habe Glück und mein Brief von Hotel ist noch da. Es kommt aber, wie ich es vermutet hatte: Kein Brief ohne Ausweis. Die gute Frau macht den Brief zwar auf, schaut aber nicht rein. Kay war nicht dumm, hat die deutsche ID und den koreanischen Führerschen dabei – das reicht. Als ich die ID-Karte vor ihren Augen auspacke, muss auch die Postangestellte lachen! 😀

Die Post liegt beinahe gegenüber von der Yongsan Station. Ich war lange nicht im Kino. Also hin! Kingdom of the Planet of the Apes ist nicht langweilig, ich nicke in manchen Dialogen dennoch hie und da ein. Cozy, warm, müde. Aber ich verpasse nichts. Mitgebrachtes Essen aus nem 24h-Laden macht mich gut satt. Nach dem Kino noch zum Lotte Mart an der Seoul Station, liegt fast auf dem Weg. Ich bekomme alles, was ich wollte, fahre vollbepackt nach Hause. 24 Büchsen Bier kamen in einer Kühltasche – ich liebe diese „Gimmiks“, den extra Merchandise stuff!

Heute Abend gehe ich nicht mehr aus, morgen ist Wandern angesagt, da ist ne Kneipennacht eher ungünstig. Ich setze mich auf den Balkon und probiere meine neuste Errungenschaft aus: ein runder Sitz-Pool, ich nenne ihn meine „Eistonne“, mit kaltem Wasser gefüllt. Anschließend noch ein bisschen Blog. Leider bleibe ich wieder bei FB-Reels hängen und schaffe nicht viel.

Am Sonnabend bin ich viel zu früh wach und dann auch viel zu früh am Wanderstartziel, Cheongyesan , gerade gegenüber vom Orakai Hotel, wo ich kürzlich weilte. 9 Uhr, es ist noch niemand am Treffpunkt, ich besorge mir Bargeld, Erdnüsse und Kloerleichterung. Bis alle Teilnehmer da sind, ist es 10:50 Uhr, der Platz wurde immer voller, es sind mehrere Hundert Koreaner auch in Wanderlaune.
Es gibt verschiedene Routen den Berg hoch und ich habe den Eindruck, dass wir die schwerste gewählt haben! Ich bin teilweise fix und fertig, meine Beine signalisieren mir, wie wenig fit ich bin. Und heute Abend ist noch Handballtraining! Wir wandern in mehreren Grüppchen, wir sind 15 und alle unterschiedlich fit. Außer mir, ich bin gar nicht fit.
Auf dem Gipfel verweilen wir etwas abseits, essen Eis. An der Gipfelmarkiereng stehen die Leute Schlange, um ein Gipfelfoto machen zu können! Wir machen als Grußße auch eins und dann geht es zurück runter. Phuu! Tolles Wetter, unterwegs etwas frisch, das ist nice. Zum Abschluss gibt es noch ein leckeres spendiertes Essen. Danke, Markus!
Zurück fahren wir mit Markus, der Daniel heißt. Verwechsele einen Namen aus Kairo mit einem aus Seoul…

Eine Stunde zuhause, dann ab zum Handball. Ich bin auch hier zu früh, alles ist dicht und niemand ist hier. Ob das gut geht mit Training? Meine Beine sind schwach, die Füße tun weh und ich bin ziemlich erschöpft. Taxi. Ich laufe keinen Meter mehr!
Es läuft alles ganz gut, wir sind nur zu fünft. Am Ende kann ich beim 7-m-Training die Beine gar nicht mehr einsetzen. Aber es war alles angemessen und ich habe Glückshormone in mir. endlich wieder Sport gemacht und nicht verletzt.

Auf dem Rückweg wieder mit Uber. Der Fahrer hat nur 4,6 als rating, das ist das niedrigste bisher. Ich merke gleich am Anfang warum. Dass er am Ende von mir 4 von 5 Sternen bekommt, liegt daran, dass ich ihn nicht reinreiten will. Er hat etwas über 300 Fahrten, ist seit 5 Monaten dabei (aber älterer Herr), nur 1/3 der Fahrten waren 5 Sterne. Er beschleunigt und bremst stark, biegt falsch ab oder eben nicht, wenn er müsste, wählt dadurch den falschen Weg, der länger dauert und dadurch teurer wird, kennt sich nicht aus, ist unsicher, trifft Fehlentscheidungen beim Spurwechsel, wird mehrere Male angehupt, ich fühle mich nicht sicher. Er hätte sogar nur 3 oder 2 Sterne verdient! Nun denn, es lief ja alles gut, ich bin da, wo ich sein wollte.

Genieße jetzt Guinness im Baby Guinness. Und nen Chicken Ceasars Salad.

Alles im Fluss. Alles prima.

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24 – Buddhas Birthday Tour 2024

Teil 1: Raus aus Seoul

Seoul und Korea, das ist wie New York und USA, wie Berlin und Ostdeutschland: Befindet sich zwar da, ist aber eine komplett andere Welt. Zunächst mal – weniger Ausländer. Auch wenn ich Ausländer als Teil meines Lebens (hier) akzeptiert habe, es ist schön, der einzige zu sein. Inklusiver Blicke und Getuschel. Denn ich lebe ja, trotz nicht vorhandener Sprachkenntnisse, die koreanische Lebensweise. Ich esse koreanisch, ich trinke koreanisch, ich gehe koreanisch saunieren und respektiere die Bräuche und Gegebenheiten. Anders, als die bekloppten Araber damals, die sich im Itaewon Land Djimjilbang (Saunahaus) mit Saunaklamotten in die heißen Becken setzten! Ich trete die Kultur nicht mit Füßen, sondern versuche, angepasst zu agieren und zu reagieren. Nun, wie auch immer — dass die Itaewon nun in arabischer Hand ist (das Itaewon-Land gibt es schon lang nicht mehr), daran kann ich nichts ändern und Itaewon ist sowenig Seoul, wie Seoul Korea ist. Das gesagt, bin ich nun froh, raus aus der Stadt zu sein.

Direkt nach der Schule geht es los.

Es ist warm, nettes Wetter, in weniger als 2 1/2 Stunden bin ich am Rest Hotel Daejeon. Liegt in einem Industriekomplex, kein Restaurant ringsumher. Nur ein 24h-Laden, ein GS25, liegt direkt gegenüber dem Hotel. Also eine „Tankstelle ohne Benzin“, 24h auf, mit allem, was man zum Überleben braucht, wenn auch etwas teurer.

Es gibt Ramyeon, Kaffee-Guinness und dann nicht mehr viel, denn mein Zimmer hat eine Sauna im Bad! Das heißt, schon bald nach Benutzung ist Kay so müde, dass nix mehr geht. Kein Blog-Schreiben, kein Tagebuch, kein nix – bin ja auch schon seit früh morgens auf den Beinen. Dann die Fahrt. Anstrengend, trotz der Einfachheit. Das Bett ruft früh nach mir.

Teil 2 : Tal, Gebirge, Tücher und Regen

Ich könnte ausschlafen, aber ein rückwärts fahrendes Betriebsfahrzeug holt mich mit seinem „biep biep biep“ aus dem Schlaf. Industriegebiet und ringsum wird gearbeitet. Nun, so ist das halt. Also ein Ramyeon aus dem GS25 zum Frühstück, dazu ein oder zwei Kaffees aus Flaschen.
Hatte mir bei „visitkorea.com“ diverse Ziele angesehen und steuere nun ein Tal an, das Hwayang Valley. Soll nice sein, schöne Spaziergegend. Der Weg dahin ist schonmal klasse!

Bin da und es haut mich jetzt nicht vom Hocker. Nur wieder ein anderes Tal, allerdings mit hölzernem Weg, die Flussseite begleitend. Ich mache ein paar Fotos und es gibt sogar ein Tuch mit Karte! Ansonsten gibt es nicht viel mehr. Jetzt hier 40min hin und dann wieder 40 min herzulaufen, danach ist mir nicht.

Also auf, Richtung Süden! Im Songnisan werde ich zwar heute nicht mehr wirklich wandern können (meine Wanderschuhe habe ich tatsächlich zuhause vergessen!), aber ich war ja schonmal da und jetzt möchte ich einfach nur Tücher abstauben. 🙂 Die Fahrt dahin ist schön, wieder kleine Strecken, kleine Straßen. Angekommen sehe ich, wo ich hier bin: Genau da, wo ich mit Jaehan vor ein paar Jahren Mörserchen und Stößel einkaufen war, nach unserem Tempelstay (wonach es nach Suanbo ging damals). Tücher gab es gleich am ersten Shop, alle Farben einmal, bitte! 😀 Es ist megavoll hier, alle Zufahrtsstraßen haben Staus, nix wie weg hier!

Auf zur Festung! Unterwegs zieht sich alles zu, es beginnt zu regnen und es wird kälter. Pläne ändern ist kein Problem, da die Festung praktisch auf dem Weg liegt und sich nur ein paar Kilometer vom Hotel befindet. Bei der nächsten Gelegenheit halte ich an, um zu essen. Der Regen geht jetzt erst richtig los. Ich bestelle Galbi-Tang (Rindfleischsuppe) und weil das nicht reicht und es eh noch regnet, gleich noch ein Mulnengmyeon dazu. Als ich fertig bin, regnet es immer noch. Ich fahre nur zur 700m entfernten Tankstelle und bin schon völlig durchnässt! Und dannoch „self“-Service, d.h., man muss sich selbst mit Kreditkarte durchwurschteln an der Anzeige. Bekomme es aber auf Anhieb hin und fahre dann die restlichen 8km durch den Regen zum Hotel.

Völlig durchnässt, aber mit der Gewissheit eines heißen Saunaerlebnisses, komme ich am Hotel an. Kein Restaurant, Billigessen nur, Sauna, Dosenbier, kein Blog, kein Tagebuch, keine Recherche, kein Videoschneiden, einfach nur Bett. Aber ich habe Tücher! Die hatte ich damals bei Korea 1.0 sporadisch gesammelt und sie hatten sich bewährt, als mein Kopfhaar verschwand. Jetzt muss aus jedem Nationalpark jede Farbe her! 🙂 Aber es müssen Tücher mit Wanderkarten sein! Ob Koreanisch oder Englisch, ist dabei egal. Nach diesen Karten kann man tatsächlich wandern!.Es gibt sie teilweise auch für Provincial Parks, die kleinen Geschwister der Nationalparks.

Teil 3: Festungsmauern, Sumpfwege und 360° Walk auf 360° Brücke

Eine ruhigere Nacht, immer wieder von dem gleichen Mädchen geträumt! Nein, Kay, nicht real… Meine technischen Geräte spinnen, laden nicht oder nicht richtig, Handy ist nur auf 23% nach einer Nacht an der Leitung. Hmm…

Gegen 11 komme ich los. Zumindest bis zum Roller. Kein Schlüssel da! Im Zimmer vergessen, wieder hoch. Kein Schlüssel da! Wieder runter, Rucksack komplett ausgekramt, Koffer auch. Kein Schlüssel da! Dann muss er DOCH im Zimmer sein! Ist er aber nicht. Hab alles durchsucht, sogar den Müll. Ich werde den doch nicht in das Rollerfach gepackt haben gestern? Ich versuche, eine Hand zwischen Sitz und Fach zu bringen – kein Durchkommen. So ein Mist! Seit nun fast einer halben Stund schwitze ich hier. Muss ich das jetzt mit Gewalt aufbrechen? Ich gehe zur Rezeption in der Hoffnung, dass ich den Schlüssel vielleicht habe fallen lassen und er abgegeben wurde. Die Frau an der Rezeption verneint, aber sie hat mich nicht richtig verstanden. Denn mein Blick fällt auf etwas links von ihr – auf meinen Schlüssel — da ist er! Mann, KAY!
Ab jetzt kommt der Schlüssel immer in die gleiche Hosentasche! Das war eben ein Überbleibsel-Akt meines ehemaligen Chemo-Brains. Obwohl ich den Schlüssel gar nicht verlegt hatte (muss beim Reingehen vom Regen ins Hotel wohl irgendwo rausgerutscht sein), konnte ich mich aber auch nicht wirklich erinnern, wann ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Routinen einhalten, Kay!

In weniger als einer halben Stunde bin ich an der Festung. Sangdangsanseong (Sangdang Festung) heißt sie. Ich habe keine Wanderschuhe eingepackt. Das ist schon in Seoul passiert. Besser in Motorradstiefeln, als in Halbschuhen. Sagt das heute noch irgendwer: „Halbschuhe“?

Laut Navi und Erklärung bei visitkorea ist das hier ein Rundweg, ca. 1h Gehzeit. Zu lang für einen 360°-Walk. Es geht bergauf. Nach 70 Stufen höre ich auf zu zählen, es geht steil hinauf zum ersten Tor. Es ist kaum etwas los, kaum Menschen hier, nur das ein oder andere Pärchen schafft es auch hier hoch. Zwei Wege führen hier oben von Tor zu Tor, einer direkt auf der Festungsmauer, der andere, etwas tiefer gesetzt, für die, die nicht schwindelfrei sind. Denn es geht richtig steil runter an der Mauer. Alles ist gepflegt, dennoch ist der Weg nicht ohne. Da bekommt man an der einen oder anderen Stelle schonmal Bauchkribbeln! Und die Aussicht! Allein dafür hat sich der Weg schon gelohnt! Die Wanderstille wird nur durchbrochen von Kampfjets und Armeehubschraubern, die gelegentliche Übungen durchführen.

Immer wieder muss ich innehalten, tief Luft holen und mich vergewissern, dass das gerade real ist. Alles perfekt, das Wetter, diese wunderbare Aussicht, die Fernsicht, die Stille, die wenigen Menschen. Zwei alte Männer schlendern, in eine leise Unterhaltung versunken, gemütlich auf dem unteren Weg an mir vorbei. Ein paar 360°-Aufnahmen, weiter gehen. Ich höre Kuckucks und andere Vögel. Bleib hie und da einfach mal stehen oder sitzen. Ich könnte den ganzen Tag hier verbringen. Gelegentlich stehen Info-Tafeln am Wegesrand, sogar auf Englisch. Man kann sich koreanische Geschichte hier sehr gut vorstellen. Gedanklich ein paar Filmkostüme hinzugefügt, entsteht ein eigenes Historien-Kopf-Drama.

Ich überhole die beiden Männer. Habe ich da eben ein „togil (deutsch)“ gehört? Ich grüße und der ältere fragt mich, woher ich käme. „Ah, Deutschland! Ich habe lange in Frankfurt gelebt. Hatte ein koreanisches Restaurant. Aber jetzt bin ich in Pension. Du kommst aus der Nähe von Wolfsburg? Ah, Volkswagen…“ Die Welt ist klein.

Nach etwas mehr als einer Stunde habe ich die Festung umrundet. Jeden Schritt auf der Mauer.

Am Fuße der Mauer befindet sich das Sangdangsanseong Fortress Nature Madang, so eine Art Biotop-Lehrpfad. Gestaffelt wie Reisfelder, aber mit mehr natürlicher Tier- und Pflanzenwelt. Ich mache einen 360°-Walk. Der erste heute. Mein Problem, was ich noch klären muss, ist, wie ich diese neuen 8K-360°-Videos schneide. Mein Magix gibt das nicht mehr her, das kann nur 4K…

In diesen Provincialpark, den ich mir rausgesucht hatte, schaffe ich es nicht mehr heute, nächster Stopp Gyeryongsan National Park. Keine Ahnung, ob ich schonmal hier war, aber ich will TÜCHER! 😀 Angekommen nach ca. einer halben Stunde stelle ich fest, wie nice das hier ist. Bei weitem nicht so überlaufen wie der Songnisan! Und es gibt genug Shops, Cafés, Motels, Hotels und 24h-Läden. Und es sieht echt schön aus hier – hierher muss ich nochmal kommen! So weit weg von Seoul ist es ja nicht.
Da ich aber noch nach Sejong will, kaufe ich nur die Tücher und zische gleich wieder ab. Die Sonne steht schon tief.

Sejong ist eine Stadt vom Reißbrett. Sie gab es 2011, als ich meine erste Koreazeit beenden musste, noch gar nicht. Sie entstand 2012, um verschiedene Ministerien und Verwaltungen aus Seoul rauszuholen. Korea. Zack! Neue Stadt! Sejong, wegen des alten Königs (der das Hangul, das korean. Alphabet, erfunden hat). Hieß vorher Yeongi, das Gebiet hier. Geplant ist, die gesamte Regierung hierher zu verschieben. Und ich muss sagen, es ist wie in Amerika: Du kommst auf einer Straße, siehst Hochhäuser einer Skyline und fährst hinein. Straße, Brücke, Skyline, drin! Supermodern alles, natürlich, Koreas „Smart City“. Seoul ist ca. 120km entfernt.

Aber die Stadt ist es gar nicht, was mich interessiert. Es ist vielmehr eine Brücke, die so in ihrer Art einzigartig ist. Denn sie ist rund! 360°-Brücke mit tollen Aussichten, so „visitkorea.com“. Und ja. Es stimmt. Alles!

Natürlich mache ich einen 360°-Walk. Eigentlich wollte ich zwei machen, denn in der Dämmerung soll es noch schöner aussehen. Aber die Sonne, die vorhin im Gebirge so tief hing, hängt jetzt hier, im flachen Land, auch wieder tief, gibt aber noch Wärme ab. Da es sehr windig ist, bleibe ich nicht viel länger. Obwhl es schön hier ist! Auch der Park und alles drumrum. Aber auch, wenn es nicht mehr weit zum Hotel ist – ich möchte gemütlich und ohne zu frieren zurückfahren.

Mein Navi gibt mir ein, zwei Restaurant in der Nähe meines Hotels an (2-3km vom Industriegebiet entfernt), aber als ich ankomme, ergibt sich ein ganz anderes Bild. Bunte Gegend, Restaurants, Noräbangs (Karaoke-Schuppen), Cafés, PC-Bangs (PC-Spielhallen), Normalvolk und Luxusautos, der ganz normale koreanische Wahnsinn! Und genug Auswahl an Speisen. Gut gesättigt geht es zurück zu Hotel und Sauna.

Teil 4: Reiher, Reisfelder und Serpentinen (Cheongju – Ichon)

Zwar gibt es kostenloses Frühstück im Rest Hotel, aber mir ist nicht nach Toast, Butter und Marmelade. Gegenüber im GS25 hat man bessere Auswahl. Außerdem hat man dort an den Holztischen mehr Platz. Platz zum Planen der Reise. Führe ich direkt, wäre ich nach 1 1/2 Stunden schon da. Das wäre erstens langweilig und zweitens zu früh. Einchecken kann man erst um 15 Uhr. Also kleine Straßen rausgesucht, zwei- und dreistellige am besten. Da fährt man über Dörfer und hat nur den lokalen Verkehr.

Eine schönere Fahrt hatte ich bisher in Korea wohl noch nie – das Wetter spielt mit, ich halte oft an für Fotos oder auch nur, um mir die Landschaft „reinzuziehen“. Oft murmele ich „wie wunderschön“. Das ständige Langsamfahren und Anhalten hat seinen Preis – der Roller überhitzt. Halte ich eben an. Mal so 20 min an einem Damm und dann geht es weiter. Bin aber gewarnt. Sollte es wärmer werden (Sommertour!), sollte genügend Kühlwasser vorhanden sein und es möglichst keine Staus geben!

Ich fahre durch Reisfelder, beobachte Tiere und Kampfflieger, fahre über Speedbumps und Serpentinen. Aber nicht so steile und ewig lange wie im richtigen Gebirge, aber genau richtig, um nach den 250-300m Höhe auf der anderen Seite wieder auf Reisfelder zu schauen. Wunderschön!

Alles geht gut und ich komme unbeschadet und glücklich am Hotel an. Nach dem Hinweis auf meine „Benifits“, also den Sauna- und Getränkgutscheinen, bekomme ich diese und begebe mich in den 32sten Stock. Der Ausblick ist „naja“, da man eigentlich direkt auf ein gegenüber liegendes Hochhaus schaut. Gut, „Seeblick“ war den günstigeren (!) Zimmern in der Beschreibung vorbehalten. Nach Lage der Dinge (dieses Haus ist auch ein Wohnhaus) sind hier aber eh alle Zimmer gleich. Da braucht es wohl einen Anreiz für die Zimmerauswahl. Etwas dreist, dann so viel mehr dafür zu verlangen. Nun ja, ich will nicht meckern, denn wenn ich mich auf den „Balkon“ setze (eigentlich nur eine abgeschlossene Zimmererweiterung), kann ich etwas Landschaft sehen. Und ich hab ja die Gutscheine.

Abends in der Hotelgegend

Teil 5: Heimfahrt – Chemobrain und light Streetfighting

Das Hotel bekommt in der Bewertung von mir für Sauberkeit 5 Sterne, Personal 5 Sterne, Preis-Leistung 4 (2x Sauna-Gutscheine und 2x Americano for free, komplettes Appartment), für die Lage 4 Sterne, für die Aussicht 1 und für die Zimmerbeschreibung 2. Ich bin sicher, dass das Zimmer, wie ich es hatte, auch auf der anderen Seite zu finden wäre. Dafür wäre der Aufpreis dann auch gerecht gewesen. Keine Sterne vergeben kann man für die Umstände. So hat die Baustelle direkt neben bzw. unter meinem Zimmer schon zu einem frühen Wecken geführt. Sehr laute, große Mengen Schutt wurden hier irgendwo abgeladen – das war echt nervig. Musste das Fenster um 6 Uhr zumachen, was dazu führte, dass durch den direkten Morgensonnenschein das Zimmer sehr schnell warm wurde. Hab gar nicht erst geduscht, bin gleich auf die andere Straßenseite zum Seolbong Spa Land, nochmal kostenlose Sauna genießen. Habe mir die Ausgabe von 15.000 Won gegönnt für den Friseur, der mich erst gar nicht „bearbeiten“ wollte. Bin auch nicht ganz glatzig, aber schön gleichmäßig 1mm gestoppelt 🙂

Zweiten Americano abgeholt und Blog geschrieben, im Café geht das irgendwie besser als zuhause. Mal eben aufs Klo, iPad, beide Handys, Kabel, Kaffee, Tasche, Beutel, alles liegen gelassen, bin gleich wieder da. In Korea kommt nichts weg. Ich liebe es! Muss ich mich in Deutschland erst wieder dran gewöhnen.

Gleich geht es heim, laut Navi sind es nur 66km. Kommt mir soweit weg von hier vor. Alles weniger hoch (mein Hotel und dieser Häuserblock mal ausgenommen) und das Vergnügungs-, Einkaufs- und Futterviertel sind eins und liegen auf wenige Straßen verteilt. Auch ist das gar nicht mehr richtig Ichon hier, man findet immer wieder den Namenszug „Changjeon“.

Schaun wir mal, wie entspannt die Heimfahrt wird.

Ich hab es wieder getan! Diesmal in echt. Bzw. erstmalig getan: Schlüssel im Roller! Weil ich zwar nach dem ersten (Beinahe-)Pech auf die gute Idee kam, den Schlüssel IMMER an die gleiche Stelle zu packen – nämlich in die rechte vordere Hosentasche -, aber kurz vor Abfahrt wegen der Wärme die Hose auszog und in den Roller gelegt hatte! Das Glück: Ich brauche nicht lange suchen, denn ich weiß ja, wo der Schlüssel ist: In der rechten vorderen Hosentasche! Aufgabe ist nun, die Hose aus dem Fach zu ziehen, ohne dass sie reißt. Ich erwische einen Zipfel der Hose mit zwei Fingern und schaffe es, sie herauszuziehen. Gut, dass ich weiß, wo ich suchen muss! Mach mal jemandem klar, der nichts von „Chemo-Brain“ weiß, dass das halt nicht nur einfache Vergesslichkeit ist, sondern ein Überbleibsel vom damaligen Dauerzustand! Ab und zu betrifft es mich doch wieder. Nur Routinen helfen. Wie damals in Kairo der Hausschlüssel an den Haken, die Schultasche immer auf dem Stuhl, die Fernbedienung immer im gleichen Regalfach. Unwichtiges oder scheinbar Unwichtiges wird sonst schnell gelöscht. Ich bräuchte ein Denkarium, das die wirklich unwichtigen Dinge aufnimmt.
Hätte ich den Job in Seoul trotzdem bekommen, wenn das die Chefetage gewusst hätte? Disqualifizierte mich das? Die Frage, ob mich meine Krankheit noch irgendwie beeinflusst, kam ja auf im Bewerbungsgespräch. Laut Behindertenbeauftragtem hätte ich sie nicht beantworten brauchen, tat es aber. Zu dem Zeitpunkt hatte ich nicht den Eindruck, ich lügte. Ja klar, ich wollte den Job! Aber im täglichen Leben dachte ich bei „Beeinträchtigung“ eher an Ausfalltage, Energiemangel, Depressionen oder sowas. Und davon hab ich ja glücklicherweise nichts. Zumindest nicht insofern, dass es meine Arbeitskraft beeinträchtige. Ein paar Leute, die mehr über meinen Hintergrund wissen, können das aber einordnen und geben mir zustimmende Kraft.
Oh, abgeschweift.

Nach Hause.

20 Minuten kann ich dem Navi abknöpfen, komme ganz gut durch. Das Streetfighting ist weniger anstrengend, nur kurz vor der Banpo-Brücke gibt es Stau. Fahre untenlang, der untere Teil der Banpo-Brücke (sie ist zweigeschossig) heißt Jamsu-Brücke (submerged/untergetauchte Brücke – was sie bei Hochwasser auch stets ist) und ist weniger stark befahren. Geheimtipp! Immer da lang fahren!

Zuhause erwarten ich Coupang-Tüten (Shirts und Teile für den Roller) und meine Couch. Aus 20min werden 1h und 20min, aber das ist okay. Jetzt bin ich fit für die Itaewon. Kein Partying, kein Besäufnis, sondern schön in Ruhe Blog schreiben und die guten Vibes genießen!

Dass meine ID-Karte noch im Golden Planet Hotel liegt, weiß ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht…

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23 – A night out on Itaewon – Ausgehen in der Itaewon (Alley)

Ab und zu kommen altes und neues Leben in Korea zusammen. Zum Beispiel auf der Itaewon. Eigentlich nicht mehr direkt – früher waren „Seoul Pub“, Rocky Mountain Tavern“ und „Nashville Pub“ beliebte Kneipen. Keine davon existiert mehr. Wie durch Zufall während eines Besuches in den „Zwischenjahren“ wurde ich Zeuge und einer der letzten Kunden des „Rocky Mountain Tavern“, aber schon in 2017. War „nochmal raus“, bevor ich im damals noch existierenden „Itaewon Land“ Djimjilbang mit einem Reisefreund übernachtete und erinnerte mich an so manche Nacht von damals, wo man einfach die Erdnussschalen auf den Boden warf – das gehörte einfach dazu. Und auch in dieser Nacht war das so. Zum letzten Mal. Nie wieder. Wie auch das Itaewon Land schon lange nicht mehr existiert (2018, ein halbes Jahr später schon, war es abgerissen mit einer Baulücke, die heute, 30.April 2024, immernoch da ist.).

Viel vergeht und entsteht neu. Das „Shenanigans“ kenne ich nicht von damals. Ist aber in der nun entstandenen Parallele zur Iteawon Street, der Itaewon Alley, praktisch am Anfang. War hier nicht damals ein abgelegener Schuppen eines Deutschen? Vergessen, wie der Name war. Schuppen und Mann. Stefan. Der Mann. Oder Steffen. Ha!

Die Seitenstraßen wurden durchgestoßen, Häuser entfernt und jetzt gibt es hier diese Kneipenzeile, die nach dem Desaster von 2022 schon fast totgesagt war. Aber ich vermutete und bekam Recht, dass sich das Nachtleben hier erholt und die Leute zurückkommen.

Wie auch ich. Schrieb ich noch zu Beginn meiner zweiten Zeit hier den Text „The same mistakes again“, wo es um die Vermeidung selbiger ging, muss ich feststellen, dass die Fehler weniger in meiner Freizeit lagen. Gelang nie an falsche Freunde, habe keine blöden „Geschäfte“ gemacht (alles legal in Bier), habe keine „falschen“ Frauen kennen gelernt, bzw. mich nicht mit ihnen eingelassen. Ja, auch ich musste damals bitterlich erfahren, dass 400 Euro ausgeben nicht unbedingt zum „Erfolg“ beitragen, aber ich war jung und hatte das Geld… Aber alles in allem konnte ich Freund und Feind gut unterscheiden (nicht, dass ich letztere hier hatte). Aber ich wollte diesmal gar nicht so viel Zeit hier verbringen. Nun, dadurch, dass ich in Huam Dong und nicht um die Ecke wohne, ist das schonmal gut arrangiert, aber die wenigen Zeiten, die ich hier verbringe, sind meist gut und nie ausartend. Also keine Fehler. Muss meinen Songtext nochmal überarbeiten.

Ich schaue aus dem offenen Fenster, überall kommt einem Musik entgegen aus den ebenfalls geöffneten Fenstern und die Leute haben eine gute Zeit. Viel Lachen, viel Gerede, viel easy going. Niemand, der aggressiv ist. Naja, vielleicht zu früh, ist ja erst – oh, 00:01 Uhr! 😀
Das Baby Guinness macht früh zu, erhält aber seine Qualität durch gutes Management (Richard). Wenn kein Personal da ist, wird halt an bestimmten Tagen nicht aufgemacht. Der Laden läuft mit 2, max. 3 Personen. Und wird immer voller. Seit einem halben Jahr kann ich es nachverfolgen und es ist ein großer Unterschied zum August 2023! Halloween `22 und Corona sind vergessen, es ist mittlerweile fast so wie immer zuvor. „Das Leben findet einen Weg“ (Zitat Jurassic Park) oder „Qualität setzt sich durch (früher oder später)“ Zitat von Kay Groneberg.

Nein, ich versuche gar nicht erst, in solche „posh“ (Begriff ist auch alt, aber ich kenne keine neueren) Clubs wie das „Pumpkin“ zu kommen (letzteres heißt längst anders), mir reichen die Kneipen hier herum. Bin eh „zu alt“ und die Blöße, anzustehen und dann nicht reinzukommen, gebe ich mir nicht. Obwohl mein weißer Anzug, der damals schon André Kim faszinierte, durchaus noch Eindruck schinden könnte. Sollte ich vielleicht noch hie und da ausnutzen. Aber erstmal muss der in die Reinigung!

Ich gönne es jedem, der jetzt hier ist oder gegenüber oder nebenan, eine gute Zeit zu haben. Meist mit einem Lächeln sprechen einen Leute an und man macht das auch. Schön. Frieden.

Den hat Kim Jong-Un nicht. Der sollte mal eine Nacht auf der Itaewon verbringen! A night out on Itaewon und der Krieg würde ganz nebenbei auch ausgehen. Wie Kim auf der Itaewon. Wie würde der wohl reagieren, wenn er, wie ich gerade, von einem schwulen Marokkaner angemacht würde? Wüsste er, wie man diesem „den Zahn zieht“, damit er weiß, woran er bei ihm ist? I know und deshalb hab ich Frieden. Und in dieser Beziehung keine Probleme.

Komisch, wo man plötzlich Chancen hat. Der Abend ist noch nicht vorbei und plötzlich unterhalte ich mit einer kleinen, niedlichen Koreanerin, keine solche blasse, dürre aus der Fernsehwerbung, sondern eher so ein Flummi mit Latzhose. Schätze sie auf 26. Als ich ihr das sage, schlägt sie mich – sie sei erst 19! 19? Was will sie dann von mir? Sie schreibt mir und will mich treffen. Was stimmt hier nicht? Oder wittere ich da vielleicht eine Chance, seit 2012 endlich mal wieder intimen Körperkontaktes? Nun, mal sehen, wohin das führt. Ich lasse mich aber auf nichts Ernsteres ein.

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21 – Ostern 2024 – 8 – Frühjahrstour – Ein Fazit

Suanbo – Seoul

Ein Servierroboter serviert mir ein karges Frühstück. Das wird nicht lange anhalten…

Was gibt es noch anzumerken? Wieder zu viele Facebook Reels in den wenigen freien Zeiten, anstatt selbst zu schreiben, jetzt schaffe ich es wieder nicht und der Blog wird nicht fertig. Nächstes Mal ein Tagebuch daraus machen? Hmm, dann schriebe ich alles doppelt..

Jetzt erstmal alles von WORD auf WordPress bringen und dann schonmal Fotos suchen. Sind ja aufm Handy und ich hab nur das iPad dabei. Nicht auszudenken, was bei dem Regen aus dem Laptop geworden wäre!
Dennoch sind meine Taschen megavoll, dabei hab ich gar nichts groß gekauft… 

Schöne Reise, kürzer gehalten.

Bilanz:

Auf Frühjahrstour mit mehr Gepäck planen, wieder mds. 2 Paar Handschuhe einpacken, lieber weniger Stationen, dafür Zwischentage einplanen! Weniger „Road Movie“, als „Dasein“ – das hat mir in Namhae und Geojedo gut (und besser) gefallen! Gumi wäre ein Ort dafür, wasserdichten Rucksack besorgen oder gutes Cover. 

Ich hätte, wäre ich Erfinder/Designer, eine Regenjacke mit eingebautem Rucksack-Cover erfunden (oder gibt es das schon??), wo man also den Rucksack drunterzieht und die Jacke drüber. Mal recherchieren.

Es geht zurück nach Seoul. Ne andere Welt hier draußen – manche Gegenden noch ohne Ausländer. Das wird nicht ewig so bleiben, Sokcho, Donghae und Pusan sind schon eingenommen, weitere Orte werden folgen.

Ohne besondere Vorkommnisse geht es nach Seoul, Donga Nengmyeon, nach Hause, 1h Schlaf, dann Phillies und Rabbit Hole. Der Vibes wegen. Und wegen Karaoke.

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20 – Ostern 2024 – 7 – Vom Regen ins Doppelzimmer

Gumi – Suanbo

Am Morgen erinnere ich mich, dass ich diesmal mit Frühstück bezahlt hatte und lange richtig zu! Als letzter verlasse ich das Restaurant.

Im Regen geht es los, das Note 9 mit Hotspot als Navi – das geht super, auch, weil heute die Regenmenge geringer ist, es gelangen kaum Tropfen auf den Screen. Ich komme gut voran, trotz des Regens. Schlauerweise habe ich heute die komplette Regenkleidung an, was dazu führt, dass nun zwar der Regen draußen bleibt, ich aber von der Innenseite her wegen des Schwitzens komplett nass bin. Mein Rucksack ist super, aber nicht wasserdicht. Fast alles wird während der Fahrt nass. Es regnet nicht stark, aber durchgehend.

In Suanbo geht es wie gewohnt zuerst zur Infobude, den 50% Sauna-Rabattschein für das Parkhotel holen, just in case.

In meinem Stammrestaurant (wo ich der „Drei-Bärchen-Mann“ bin) will ich im Hotel anrufen lassen, denn vorgestern lag der Preis für ein Zimmer im „Healing“ bei 108 Euro! Ich hatte bem letzten Mal 50.000W bezahlt für ein Einzelzimmer. Da entdecke ich bei Booking für 49.700W ein Doppelzimmer mit Frühstück! Mehr Platz und (frühes 7-8:30Uhr) Essen! Da nehme ich natürlich dankend an! Eigenartig der Preis vorgestern. Last minute-Glück? Schön, wenn man dann noch eine Option in der Hinterhand hat.

Hin zum Einchecken (es ist 13 Uhr, muss warten ca. 20min, schreibe Tagebuch, Zimmer sei gleich soweit). Allerding macht der gute Mann mir das Einzelzimmer (wie beim letzten Mal) fertig und sieht erst dann meine Buchung – oh, ah, okay, dauert nochmal 30min. Noch einen Amerikano? Lehne lachend ab und warte. 

Dieses Zimmer ist besser, da viel größer, mit extra Couch – prima! Brauche ich auch, da ich Platz zum Wäschetrocknen benötige.

Ich ziehe gleich wieder los, neue Sauna aufsuchen – das Ramada Hotel hat eine, die ich noch nicht kenne, 19.900 Won steht angeschrieben. Laut Booking.com kostet eine Nacht hier heute 900.000 Won! What the fuck?!

Tatsächlich ist die Sauna auch für Nichtgäste nutzbar, sogar nur 13.000 Won! Und schön ist sie! Zwei niedliche Zwei- max. Dreisitzer, feucht ca.45+°, trocken 95°C gut schwitz, drei Becken, kalt, heiß (durch einen Displayfehler zeigt sie 900°C an!) und eins zu heiß. Suanbo ist berühmt für 53°C – kommt ungefähr hin. Allerdings scheint das nur eine Momentaufnahme zu sein, denn ständig wird kontrolliert und nachgebessert. So sind es später 42°, dann wieder 48°C und wieder später runtergekühlte 38°C. Ich bin nach kurzer Zeit völlig alleine und kann relaxt tief entspannen. Irgendwann wird es sehr laut, es kommt von draußen: Gerade sind Busladungen von Kindern angekommen (Sportler?) und die machen halt Lärm. Da bin ich aber schon beim Umziehen und kann das ignorieren 🙂

Direkt zum Restaurant zurück geht es jetzt– ich hatte gar nicht bezahlt vorhin beim Essen! 😀

Jetzt gab es Makkoli, sie servieren mir Kimchi, Pilze, Buchweizengelee, Sundubu, Gurken und Odeng. Alles „Service“ („Servissä“). Sie schließen um 21, es ist 20:38 Uhr, ich will bezahlen und soll das Lied singen nochmal (der Restaurantbesitzer hatte etwas viel getrunken mit einem Freund), es wird jetzt peinlich. Ich kaufe eine Flasche Makkolli und zische ab.

Fahre noch durch die recht laue Frühlingsluft hoch zum Parkhotel, war also „da“, mache aufm Rückweg nochn paar Fotos. Verliere dabei die 50%-Rabattscheine. Ein Zeichen? Im Hotel hab ich keine Lust mehr, irgendwas mit Chicken zu essen oder Bier zu trinken und entscheide mich für mein schönes, großes Doppelzimmer, ein schönes Wannenbad und mein Doppelbett.

Dadurch kommt das Schreiben wieder zu kurz und so entsteht dieser Beitrag erst auf der nächsten Tour, wo ich, anstatt die aktuellen Beiträge, die alten fertig mache 😀

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19 – Ostern 2024 – 6 – Keine Tücher, Kirschblüten-Overkill

Jirisan – Gumi

Die Fahrt nach Gumi ist schön, es ist warm, gute Straße durch den Jirisan. In einer unscheinbaren Kurve halte ich. Es ist nicht der rauschende Wasserfall, nicht die möglichen Bären in der Gegend, die mich an dieser idyllischen Stelle anhalten lassen. Ein strenges Bedürfnis, das keinen weiteren Meter Fahrt mehr zulässt, ist der Grund. Auch, wenn mich beinahe Leute dabei sehen, das musste sein!

Trotz aufmerksamen Fahrens und extra gelegter Strecke finde ich nirgends ein Geschäft, wo man Wanderkartentücher kaufen kann. Muss wohl doch „in echt“ wandern gehen…

Selbst an den schnelleren Straßen stehen Reihen voller weißblütiger Bäume – so viel „Cherry Blossom“! Das macht echt Spaß, hier langzufahren!

In Gumi erwartet mich dann ein Kirschblütenoverkill – haben da Landschaft- und Stadtplaner zusammengearbeitet? Sieht aus, als wurde das hier alles extra gepflanzt? Allerdings ist die Stadt übervoll, habe keine Lust, trotz des wunderbaren Abendlichtes, jetzt hier irgendwo im Gewimmel zu halten. Also erstmal ins Geumosanhotel, dem besten vor Ort. Es ist groß, sauber, schön, hat ein teures Restaurant, aber leider keine Bar (nur eine Espresso-Bar-Lounge).

Zuerst einmal in die Sauna, da sie nur bis 18 Uhr auf hat. Es gibt zwei Saunen 100°C und 50°C (in echt 90°C und 45°C), zwei Becken mit vermerkten 20°C und 46°C (22°/42°) keine Liegemöglichkeit, 12.000WON

Nochmal geht es in Stadt, sind ein paar Fotos drin? Selbstversorgung aus dem emart, ein Guinness-Pack wird reichen. Aufm Zimmer, da es ja keine Bar gibt. Ich finde ein günstiges koreanisches Restaurant und bekomme für umgerechnet 10 Euro eine leckere Suppe (1Bier inkl.) Auf dem Rückweg mache ich Nachtfotos vom Riesenrad, dann vom achtseitigen Pavillon, der im Reservoir steht. Als ich mich umdrehe, ist das Licht vom Riesenrad erloschen, gerade richtig abgepasst das Foto! Schön hier, vielleicht bleibe ich noch einen Tag.

In Hotel packe ich meine Sachen um, Dreckwäsche kommt in die Ikeatasche im Rollerfach, da ich ja jetzt nicht mehr da ran muss. Mit dem Tag extra hier wird nichts – es ist Regen angesagt, den ganzen Tag. Daraus folgt: nicht noch ein Tag in dieser schönen Gegend, sondern knapp 120km nach Suanbo. Schade, es wäre sicher schön und interessant geworden, da es hier eine Seilbahn, Tempel und das Reservoir – also auch kein 360°-Walk auf herrlichem Kirschblütenholzweg ringsherum um das Gewässer.

Laut eines neuen Gesetzes gibt es seit dem 29.3.24 keine Einwegzahnbürsten, Rasierer etc. Mehr, so die Info im Hotel. Hmmm. Ob das auch für Kondome in einem Love Motel gilt? Nicht, dass ich die bräuchte…

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18 – Ostern 2024 – 5 – Nagwon Fire Dome

Von Namhae zum Jirisan

Wetter ist klasse. Das haben auch viele Koreaner gemerkt, denn es gibt Stau im Jirisan, vornehmlich aber auf der uns entgegenkommenden Seite. Komme ganz gut voran, mache Stopps für Fotos und Kaffee. Nirgendwo Shops mit Tüchern aus/von dem Gebirge.
Gestern hatte ich die Wahl, welches der zwei beieinander liegenden Djimjilbangs ich ansteuere, heute habe ich die nicht mehr, denn das, für das ich mich entschied, hat zu. Da das andere nur 3km entfernt ist, ist es zunächst kein Problem. Wenn es nicht auch zu hat… Aber es hat auf. Duschen, Nengmyeon-Restaurant ist um die Ecke, man darf in den Djimjilklamotten raus, Restaurant hat seit 5 min zu, nix zu machen.


Im „Namwon Fire Dome“ gibt es Ramyeon und Bier. Geht auch. „Kelly“ im Pitcher -3000ccm für 16.000 Won. Who can say „No“ to that!

Das Djimjilbang in Nagwon ist echt prima! Auch hier gibt es echte Holzkohleöfen und die sind nicht extra für die Sauna da, sondern die Sauna ist ein Nebenprodukt, es ist viel Platz und nicht viel los. Ein Hotel gibt es nebenan auch, das geht irgendwie ineinander über. Das Wetter ist gut und ich sitze noch eine Weile draußen und genieße die Sonne. Suche mir ein ruhiges Plätzchen und schlafe. Am nächsten Morgen ist emsiges Treiben, den Ofen betreffend, es geht rein und raus mit quitschenden Türen, ich ziehe um in einen dunkleren Schlafraum und rege mit nur einmal auf, weil Damen hier rein kommen, am Handy sind und miteinander quatschen, als wären sie zuhause. Über der Tür stand deutlich für sie zu lesen „Schlafraum“. Das sag ich ihnen deutlich auf Deutsch. Sie gehen dann und ich habe Ruhe.

Das Nengmyeon-Restaurant hat, als ich ausziehe, auf und ich genieße ein gutes Mulnengmyeon. Leider ohne jedwede Schärfe.

Regenfrei geht es zum nächsten Punkt der Reise – Gumi.

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17 – Ostern 2024 – 4 – Im Regen zu den Inseln, Geojedo und Namhae

Von Ulsan nach Geojedo und Namhae

Ich finde das Hotel und man ist so nett, all meine Klamotten in den Trockner zu packen. Brauche also keine Wäscheleine spannen. Hab eine dabei. Leider gibt es kein Restaurant und die Sauna ist aus. Eins von beiden lässt sich gleich lösen, in 40min ist die Sauna warm. Essen bestelle ich mit „Shuttle“, was etwas länger dauert wegen Adressproblemen. Das Pho kommt jedoch mit Massen von Zwiebeln, nicht so schön, muss pulen. Für die Sauna und die Pools aufm Dach bleibt noch etwas Zeit, es regnet, aber nicht nur ich bin hier oben. Laut Booking ist es das einzige Hotel mit Sauna auf der ganzen Insel (Goeje). Tolle Lichter machen das Ganze trotz des Wetters zu einem schönen Erlebnis. Vorm Schlafen gibt es noch „Jurassic Dominion“ aufm Tablet (was keine Probleme mit Full-HD-Videos hat), Tagebuchschreiben, bei guter Aussicht einschlafen.

Heute gibt es einen Ausflug ohne Gepäck, die erste Unterkunft, wo ich mehr als eine Nacht bleibe. Das Wetter ist gut, leicht diesig, aber regenfrei und nicht kalt. Erst jetzt sehe ich, wie schön die Gegend ist, durch die ich gestern im Regen musste. Wunderbare Kirschblütenalleen, wieder blöde geriffelte Straßen, der Blinker blinkt lustig weiter nur rechts, ich decke die rechte Seite mit nem Schal ab, damit man es nicht sieht, der Blinker geht teilweise auch nicht aus, wenn man den Schlüssel abzieht. Gerade, als ich darüber nachdenke, wie ich das dann über Nacht mache, geht er ganz aus. Nur nicht anfassen, dann lieber gar nicht blinken. Das normale Abblendlicht hat nie funktioniert, ich fahre mit Fernlicht. Auf zur Seilbahn. Zu. Aus Sicherheitsgründen! Angeblich zu viel Wind – nun ja, es ist schon winig heute, aber erst am Nachmittag. Egal, ab zum „Windy Hill“, der hat garantiert nicht wegen Windes geschlossen 🙂 Es ist eine Klippe mit einer Windmühle und nem fast mediterranen Flair, schöner kleiner Spazierweg – ich mache einen 360°-Walk. Schön hier, aber es zieht sich zu, also los. Tanken, Oktopusreis und zurück in die Hotelsauna. Die zweite Pho-Portion, schon ohne Zwiebeln wartet noch auf mich.

Hier hätte ich noch bleiben sollen – nun denn, auf nach Namhae! Blinker blinkt ab und zu unnormal, Reise nach Namhae ohne Zwischenfälle (außer Blinker).

Namhae

Freue mich auf das „Ananti“, das beste Hotel auf Namhae, für das ich verhältnismäßig günstig ein Zimmer bekommen konnte. Komisch war beim Buchen nur, dass das „Ananti“ verschiedene Namen hatte. Aber das kenne ich ja aus Pusan schon, verschiedene Vorbesitzer und immer neuer Name.
Nur: „The Ananti“ hat keine 2 Namen: Das Navi führt mich zu einem „The Beach Hotel“ (so stand es auch in der Buchung auf Check24). Ich habe das falsche Hotel gebucht! Wie konnte das geschehen? Ich schaue nach und tatsächlich sind die Bilder nicht zugehörig zum Beach Hotel, sondern gehören zum Ananti, wenn man sie anklickt, gelangt man auch da hin. Das ist doof. Ich schaue mir einen Raum an im Beach Hotel, riesig, leer, etwas für Großfamilien im Sommer! Nä, hier bleibe ich nicht. Ich checke nicht ein, ist eh noch zu früh dafür. Auf Booking.com ist im Ananti alles ausgebucht. Ich fahre trotzdem hin. Keine Zimmer, alles ausgebucht. Ein riesiger Komplex und alles ausgebucht. Ich setze mich in die Lobby und suche etwas in der Nähe.

„The Terrace“ sieht ganz nett aus, modern, sauber, gute Bewertungen. Nur 3km entfernt und es stellt sich als gute Wahl heraus! Nicht ganz so modern, aber auch kein Charme aus den 80ern. Große Terrasse (daher der Name), Blick auf die Bucht bzw. Minihafen, bin derzeit einziger Gast, schöne Sicht, warm, Familienbetrieb, wie es aussieht, auch ein Café, aber das ist geschlossen, keine Lobby. Hier verbringe ich das Osterwochenende. Werfe die Klamotten ins Zimmer und fahre ein wenig durch die Gegend. Sports Complex mit Hotel (zur WM damals war das hier das Teamhotel der Dänen, hat angeblich auch ne Sauna, checke das aber nicht). Am Fährhafen gibt es ein Restaurant, Nengmyeon mit rohem Fisch – mega lecker!
Die halbe Nacht sitze ich draußen und schreibe auf WhatsApp über mein Hotelschicksal. Gerade, als ich Screenshots schicken will, sehe ich, dass im Ananti Zimmer frei sind für 80Euro! Aber wer weiß, ob das wieder so eine falsche Verlinkung ist. Bei der Gelegenheit schreibe ich der digitalen Assistentin von Check24 einen Satz darüber, dass ich aufgrund der Fotos falsch gebucht hatte und deshalb doppelt buchen musste.

Der nächste Tag bedeutet Rumfahren, Kirschblüten anschauen und bestaunen, Ausflug in das Deutsche Dorf. Schöner Weg, überall blüht es weiß. Im Dorf ist es voll, nur 2x treffe ich Deutsch sprechende Koreaner an hier, obwohl das doch ein Auswandererdorf sein soll (vielleicht leben die einfach nicht mehr?), ich bin aber der einzige Deutsche. Kinder bemerken mich, Erwachsene nicht. Parke meinen Roller irgendwo zwischen den Geschäften, frage nach dem Weg zur Mikrobrauerei vor Ort. In der Brauerei gibt es statt 14 nur 2 Sorten Bier zum Mitnehmen. Von einer Sorte bekomme ich die letzte Büchse und probiere einen 4er Sampler, 4 minikleine Gläschen, mehr darf auch nicht 😉

Wetter ist nach wie vor toll, mache viele Bilder, schnell noch nen Abstecher in einen Zypressenwald (kommen Zypressen aus Zypern, kommt Koriander aus Korea?), eine duftende Seife kaufe ich im Zypressenwald, dann geht es wieder zurück in die Unterkunft. Tücher mit Wanderkarten bekomme ich leider nicht.

Auf dem Weg liegt das American Village, was aber langweilig ist, da gibt es gerade mal ein Café, that‘s it. Fahre kurz runter zum Kieselsteinstrand und fasse das Wasser an. War also auch im Meer.

Futter und Popcorn gekauft (war zu viel, blieb nächsten Tag im Raum). Sonnenuntergang, diesmal bin ich alleine. Timelapse-Video dazu. Schön. Doch noch ein guter Ausgang. Auch ohne Luxus!


Nächster Tag – jetzt beginnt schon die Rückfahrt!

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16 – Ostern 2024 – 3 – Donghae nach Ulsan

Down the Coast: Donghae – Ulsan

Die Küstenstraße 7 ist auf einem Teilstück „verautobahnisiert“, das Navi macht aus 246km stolze 313km, weil es kleine Straßen mit Speedbumps nicht mag. Aber nöö, kein Ausflug/Umweg über die noch schneebedeckten Berge! Ich gebe einen Wegpunkt in einem an der Küste gelegenen Dörfer ein, das Navi kann doch „geradeaus“ und führt mich auf eine kaum befahrene Parallele zur 7 (die ich immer mal wieder kreuze). Geil, dicht am Meer, teilweise nur 10m vom Strand entfernt, Serpentinen, Pavillons an Aussichtspunkten auf dem Weg, schöne Fotos und Sonne! Alles gut, auch wenn es ein zeitlich gesehen ziemlich langer Weg nach Ulsan ist. 4h 15min bin ich unterwegs, sagt der „driving record“ aufm Handy. Plus Anhaltepausen.

Als ich in Ulsan ankomme, finde ich das Djimjilbang nicht. Frage eine Passantin, die mir helfen will, aber sie findet das „Myeonggung Healing Center“ auch nicht. Ich muss lachen, als sie mir das Krankenhaus zeigt! Ja, das ist auch irgendwie ein „Healing Center“ 😀
Der Grund, warum wir es nicht finden, ist einfach: Es ist so klein! Ein schmaler Hauseingang, ein paar Zimmer in der 2.Etage. Alles ganz niedlich und von einer einzigen Frau gemanagt. Es ist das kleinste Djimjilbang, in dem ich je war! Eintritt kostet 20.000 Won, das sind ca.13,50 Euro. Die „Djimjilräume sind keine, es stehen drei Liegekabinen, deren Böden beheizt sind, in einem Raum, in dem auch 2 Massageliegen stehen und zwei Beinrüttler – geile Teile! 😀 Das Ganze hat den Charme eines besseren privaten Hostels, die Schlafmöglichkeiten im Schlafraum bestehen aus Doppelstockbetten, die mit weichen Kuschel- und Heizdecken ausgestattet sind. Duschen gibt es in einer Duschkabine für Männer und eine bei den Frauen. Die Djimjilbang-Eier dürfen nicht fehlen, drei kosten 2000 Won.

Ich gehe erstmal essen, denn außer Ramyeon gibt es im Djim nix. Ich finde ein Kalguksu-Restaurant und esse ein „würziges“ (Google Lens) Kalguksu. Das ist verdammt lecker!
Nach dem Essen genieße ich die geniale Massageliege, die entspannenden Kabinen und den lustigen Beinrüttler. Außer Tagebuchschreiben hab ich nichts mehr vor. Mit zwei Koreanerinnen, die den Nachmittag/Abend hier verbringen, unterhalte ich mich per „Papago“, der Übersetzer-App. Ich habe ja Übersetzungskopfhörer, aber die hab ich noch nicht benutzt. Lustigerweise sehe ich auf Facebook ständig Werbung von der Firma. Warum nutze ich die nicht? Die Frauen sind 21 und 43, Nichte und Tante. Sieht nicht aus wie 43, eher 34, ist CEO von einem Warenhaus, Taekwondo-Kämpferin, Hanbok-Model (tolle Fotos!) und …Poledance-Lehrerin (tolle Videos! 😀 ), wir tauschen Kakao-IDs aus (WhatsApp nutzt hier niemand), sie gehen nach Hause und ich ins Kuschelbett.

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