Personalmanagement als Erfolgsfaktor
Dass Mitarbeiter das wichtigste Kapital eines Unternehmens sind, bestreitet kaum
jemand. Dennoch betreiben Unternehmensgründer und Mittelständler oft erst dann
eine systematische Personalentwicklung, wenn Probleme auftreten. Dabei sollte sich
jeder Unternehmer mit den vier Säulen eines systematischen Personalmanagements
beschäftigen: Mitarbeiterauswahl, Mitarbeiterführung, Mitarbeitermotivation und
betriebliches Vorschlagswesen.
Checkliste für die Mitarbeitersuche
Bevor man einen neuen Mitarbeiter sucht, ist zu überlegen, welche Anforderungen er
erfüllen sollte: Was soll der neue Mitarbeiter tun? Welche Vollmachten und
Befugnisse sollte er besitzen? Welche geistigen und körperlichen Anforderungen
stellt der Arbeitsplatz? Welche Bildungsabschlüsse muss der Bewerber nachweisen?
Welche Zusatzqualifikationen sind wünschenswert? Welche Berufserfahrung sollte er
mitbringen? Welche persönlichen Eigenschaften, Fähigkeiten und Fertigkeiten sind
für die Position wichtig?
Bewerbungsunterlagen sind nicht alles
Es stehen verschiedene Informationsmöglichkeiten zur Verfügung, um gezielt den
passenden Mitarbeiter zu finden:
- Schriftliche Bewerbungsunterlagen. Sie alleine reichen nicht als
Beurteilungsgrundlage. Aus ihnen lassen sich nur "objektive" Kritierien
herausfiltern: Sind die Unterlagen vollständig? Alter, Fachkenntnisse,
Berufserfahrung.
- Referenzen zu Arbeitsfeldern, Akzeptanz bei Kunden und Kollegen, persönliche
Situation. Sie sollten - wenn überhaupt - bei Kandidaten in der engeren Wahl per
Telefon eingeholt werden.
- Vorstellungsgespräch. Es sollte gut geplant sein im Hinblick auf den Verlauf
und das Anforderungsprofil des künftigen Mitarbeiters.
-
Arbeitsproben. Sie bieten sich bei bestimmten Stellen an. So könnte der Bewerber
im Anschluss an das Vorstellungsgespräch beispielsweise ein Telefonat führen.
- Tests. Vor allem für die Auswahl von Auszubildenden oder Führungskräften
bieten sich Leistungs-, Persönlichkeits- oder Intelligenztests an.
- Assessment-Center. Beliebt bei der Auswahl von Auszubildenden, Hochschulabsolventen
und Führungskräften. Mehrere Kandidaten absolvieren über ein bis drei Tage ein
Auwahlverfahren mit Rollenspielen, Gruppendiskussionen etc.
Mitarbeiterführung
Die Führung der Mitarbeiter hängt nicht zuletzt von der Größe des Unternehmens ab.
In kleinen und mittleren Unternehmen, in denen bis zu 20 Menschen beschäftigt
sind, genügt es meist, dass der Unternehmer den persönlichen Kontakt zu den
Mitarbeitern pflegt. Er kann sich z. B. wöchentlich mit allen Mitarbeitern
zusammensetzen oder regelmäßig mit jedem einzelnen sprechen. Bei größeren
Unternehmen sollte der Unternehmer die Aufgabe der Mitarbeiterführung auf andere
Vorgesetzte wie Abteilungsleiter oder Meister übertragen. Möglichkeiten, die
Mitarbeiter zu führen, sind beispielsweise Zielvereinbarungsgespräche.
Mitarbeiter und Vorgesetzter sprechen gemeinsam Ziele ab, die der Mitarbeiter in
einem bestimmten Zeitraum zu erfüllen hat. Sie sollten möglichst exakt und
schriftlich gefasst sein.
Eine Voraussetzung für ein Führen mit Zielen ist die Delegation von Verantwortung
und eine gleichzeitige Übertragung von Kompetenzen. Die Arbeitsergebnisse des
Mitarbeiters werden durch einen Soll-Ist-Vergleich kontrolliert. Wenn nötig,
werden Problemlösungen erarbeitet.
Ein wichtiger Bestandteil der Führungsaufgabe ist die Informationspflicht
gegenüber den Mitarbeitern. Dabei muss der Blick auf größere Zusammenhänge
gelenkt werden, damit die Mitarbeiter die Gründe und die Bedeutung für bestimmte
Anweisungen und Aufgaben verstehen.
Mitarbeitermotivation
Hohe Qualifikation, Motivation und Kreativität der Mitarbeiter sind für jedes
Unternehmen wichtig, das auf Innovation - im technischen Bereich, aber auch in
der eigenen Organisation - ausgerichtet ist. Mitarbeiter können sich selbst am
besten motivieren, wenn sie genügend Freiraum zur Selbstentfaltung haben. Daher
muss der Vorgesetzte die Bedürfnisse und Erwartungen der Mitarbeiter kennen, um
sie entsprechend führen zu können, und alle Faktoren neutralisieren, die
demotivierend auf den Mitarbeiter einwirken. Motivierend auf den Mitarbeiter
wirken Weiterbildungsmöglichkeiten und materielle Leistungsanreize wie
leistungsbezogene Gehaltserhöhungen und Beförderungen, Prämien,
Gewinnbeteiligungen oder Mitarbeiterkapitalbeteiligungen.
Betriebliches Vorschlagswesen
Bei Mittelständlern bieten sich Qualitätszirkel und ein betriebliches
Vorschlagswesen zur Innovationsförderung an. Bei beiden Instrumenten werden
Schwachstellen im eigenen Arbeitsbereich erkannt, analysiert und beseitigt.
Qualitätszirkel sind feste Gesprächskreise mit festen Gesprächsthemen.
Die fünf bis zehn freiwilligen Mitglieder eines Zirkels besprechen beispielsweise,
wie im Betrieb Zeit, Energie und Material eingespart werden können. Die
Ergebnisse werden schriftlich fixiert und an den jeweiligen Vorgesetzten und die
Kollegen weitergegeben.
Beim betrieblichen Vorschlagswesen wetteifern alle Mitarbeiter eines Unternehmens
um ausgesetzte Prämien für besonders gute Verbesserungsvorschläge.
Quelle: Gründerstadt
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