GENOSSENSCHAFTSFORUM

Das Genossenschaftsforum ist ein Zusammenschluss von Wohnungsgenossenschaften und weiteren Mitgliedern zu einem gemeinnützigen Verein, um die Potenziale von Genossenschaften für die Stadtentwicklung und die Gesellschaft aufzuzeigen und zu diskutieren. Als wissenschaftliche Einrichtung stellt es eine Brücke zwischen Theorie und Praxis der Wohnungsgenossenschaften dar.

Der Verein Genossenschaftsforum e.V. wurde 1993/94 von 12 Wohnungsgenossenschaften gegründet. Aktuell zählt er 49 Berliner und Potsdamer Wohnungsgenossenschaften sowie fördernde Institutionen und Privatpersonen zu seinen Mitgliedern, die über rund 146.000 Wohnungen in Berlin und Potsdam verfügen und mehr als 250.000 Bewohnern ein sicheres Zuhause bieten.

Durch Diskussionsbeiträge, Publikationen und Veranstaltungen stärkt das Forum die öffentliche Wahrnehmung der besonderen Charakteristika und Chancen des genossenschaftlichen Wohnens. Zugleich fördert es die Vernetzung der Genossenschaften und setzt Impulse für die Weiterentwicklung der genossenschaftlichen Idee. Unter der Maßgabe der Mitgliederförderung gilt es, in Wohnungsgenossenschaften bauliche und kulturelle Qualitäten mit ökonomischen Erfordernissen aber auch sozialen Zielsetzungen in Einklang zu bringen. Das Forum beleuchtet mit seiner Arbeit die Herausforderungen dieser Aufgaben und verweist auf Erfahrungen, Einschätzungen und Lösungen aus der Geschichte und aktuellen Ansätzen. 

Das Forum wird vertreten vom Vereinsvorstand Ekkehard Curette, Karsten Ewert, Henrike Hanke und Andrea Zwingelberg und dem Team Dr. Barbara König, Dr. Sebastian Mehling und Caroline Rosenthal.

Die Aufgaben des Vereins sind in der Satzung geregelt. 

Geschäftsstelle

Genossenschaftsforum e.V.
Eythstr. 32
12105 Berlin

Tel.: 030-3023824
Fax: 030-3062264

E-Mail: info@berliner-genossenschaftsforum.de

Vorstand

Der vierköpfige ehrenamtliche Vorstand unter Leitung von Karsten Ewert trifft sich regelmäßig, um Vereinsangelegenheiten, anstehende Projekte und die weitere Entwicklung des Forums zu besprechen.

Vorstand des Genossenschaftsforums (v.l.n.r.): Andrea Zwingelberg, Schriftführerin und Vorstandsmitglied des WBV zu Köpenick eG, Ekkehard Curette, Kassenwart und Vorstandsmitglied der WG »Treptow-Süd« eG, Henrike Hanke, stellvertretende Vorsitzende und Vorstandsmitglied der WBG »Treptow Nord« eG, Karsten Ewert, Vorsitzender und Vorstandsmitglied der WG Wuhletal eG.

Geschäftsführung

Die Geschäftsführung des Genossenschaftsforums e.V. übernimmt das Team von Dr. Barbara König, Dr. Sebastian Mehling und Caroline Rosenthal.

Dr. Barbara König
Dipl. Ing. Arch., Soziologin

1996 Diplom in Architektur an der TU Karlsruhe, anschließendes einjähriges Studium im Urban Planning Program der Columbia University, NYC. 2003 Promotion in Stadt-Soziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1997-2004 div. wissenschaftliche Tätigkeiten und Forschungsarbeiten, u.a. Vorbereitung der »Expertenkommission Wohnungsgenossenschaften« des Bundesbauministeriums für das Genossenschaftsinstitut an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2000 Aufsichtsrat, ab 2004 Vorstand der WBG »Bremer Höhe« eG. Seit 2016 zusätzlich Geschäftsführung des Genossenschaftsforum e.V.

Dr. Sebastian Mehling
Bildungsforscher

2007 MA International Affairs der George Washington University. Anschließend Mitarbeit im Institute for Communitarian Policy Studies und verschiedenen Forschungsprojekten, u.a. ENACT. 2019 Promotion an der Freien Universität Berlin, Fachbereich Erziehungswissenschaften zum Thema Bildungs- und Forschungskooperationen. Seit 2020 für das Genossenschaftsforum e.V. tätig.

Caroline Rosenthal
Bewegungsforscherin

2008 BA Liberal Arts an der Universität Utrecht, anschließendes Masterstudium vergleichende Politikwissenschaften an der ETH Zürich. Seit 2012 stadtpolitisches Engagement mit Schwerpunkt Liegenschaftspolitik in Berlin. 2015-2017 Projektmitarbeit bei SPI Berlin. 2016-2018 Mitarbeit beim Immovielien Konvent der Montag Stiftung Urbane Räume und Gründungsmitglied des Netzwerk Immovielien e.V. 2018-2020 Aufbau der Koordinierungsstelle des Netzwerk Immovielien. Seit 2020 Mitarbeiterin beim Genossenschaftsforum e.V.

Entstehung – Vom Archiv zum Forum

Nach dem Tod von Prof. Dr. Klaus Novy im August 1991 drohte sein Archiv zur Geschichte der Wohnreform, das an der Technischen Universität Berlin im Fachgebiet Planungs- und Bauökonomie aufgebaut worden war, zu verwaisen. Es enthielt ausführliches Bild- und Dokumentenmaterial, das sich – nach Trägerformen gegliedert – insbesondere dem Schwerpunkt Wohnungsbaugenossenschaften widmete.

1993 begannen die Vorarbeiten von Berliner Wohnungsgenossenschaften sowie ehemaligen Mitarbeiterinnen von Prof. Novy, das einzigartige Archiv zu retten sowie das Themengebiet im Sinne eines Diskussionsforums über genossenschaftliche Ideen und Leitbilder zu erweitern.

Mit Aufstellung einer Satzung kam es am 21.10.1993 zur formalen Gründung des Genossenschaftsforums e.V. Nach dem Umzug der Akten aus der TU Berlin sowie Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht Charlottenburg am 15.3.1994, konnte die feierliche Eröffnung des Genossenschaftsforums am 21.4.1994 begangen werden. Etliche Schriften und Denkansätze von Prof. Klaus Novy sind in die Arbeit des Forums eingeflossen und bestimmen seine Zielsetzungen noch heute.

+ Zur Person Klaus Novy

    Klaus Novy

    Das Genossenschaftsforum beinhaltet ein »Archiv zur Geschichte der Wohnreformbewegung«, das von Prof. Klaus Novy an der TU Berlin aufgebaut wurde. Etliche seiner Schriften und Denkansätze sind in die Arbeit des Forums eingeflossen. Deshalb soll hier an seine Person erinnert werden.

    „Klaus Novy war die fachliche Autorität, wenn es um den Genossenschaftsgedanken, das genossenschaftliche Bauen, um zeitgemäße Trägerformen im Wohnungsbau ging. … Weil er wusste, wovon er sprach und seine Zuhörer dadurch überzeugte, fand er gleichermaßen Gehör und Anerkennung bei den großen traditionsreichen Genossenschaften wie bei den neugegründeten gemeinschaftlichen Bau- und Wohnprojekten. Er erinnerte immer wieder daran, dass mit Sozialreform einst ein hoher baukultureller Anspruch verbunden war.” Stadtbauwelt 1991

    Lebenslauf
    Klaus Novy, geboren 1944 in Wien, gestorben 1991 in Seattle, USA

    Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Köln, Promotion mit: »Strategien der Sozialisierung«, (Frankfurt/ New York 1978), Professor für Planungs- und Bauökonomie an der TU Berlin

    Veröffentlichungen (Auswahl)
    Zwischen Tradition und Innovation (mit B. v. Neumann-Cosel) 1992
    Wohnreform in Berlin (mit B. v. Neumann-Cosel) 1991
    Illustrierte Geschichte der Gemeinwirtschaft (mit M. Prinz) 1985
    Lexikon des Sozialismus (Mitherausgeber) 1985
    Anders Leben 1985
    Genossenschafts-Bewegung 1983

    Inhaltliche Arbeitsschwerpunkte
    Alte und neue, alternative Träger- und Finanzierungsformen in der Wohnungswirtschaft, insbesondere genossenschaftliche Bau- und Lebensformen, weitere Schlagworte seiner Arbeit: Sozialer Wohnungsbau im europäischen Vergleich, Strategien zur Sicherung preiswerten Wohnraums, Behutsame Stadterneuerung und soziale Innovationen. Enge Kooperation mit Praktikern aus traditionellen und aktuellen wohnpolitischen Initiativen

    Initiator und Mitgründer des Wohnbunds e.V. als Interessenverein wohnpolititischer Initiativen

    Aufbau des Archivs zur »Geschichte der Wohnreformbewegung in Berlin«

    Archiv
    Das Archiv zur Geschichte der Wohnreform, aufgebaut von Prof. Dr. Klaus Novy im Fachgebiet Planungs- und Bauökonomie an der Technischen Universität Berlin enthält ausführliches Bild- und Dokumentenmaterial, das sich – nach Trägerformen gegliedert – insbesondere dem Schwerpunkt Wohnungsbaugenossenschaften widmet. Dieses Archiv wurde von ehemaligen Mitarbeiterinnen erweitert und bildet den Ausgangspunkt und die Grundlage für die Arbeiten des Genossenschaftsforums. Es wird fortlaufend aktualisiert.