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Vonflausch

Von Windows zu Linux, Zeit für den Umstieg

Noch immer hält sich hartnäckig der Glaube daran, daß Linux nur was für Computerfreaks und Hacker ist. Sicherlich, wer sich mit der Materie auskennt, hat auf jeden Fall mit Linux mehr Spaß als mit Windows. Das heißt aber nicht, daß man als „Normaler“ Anwender nicht auch das Freie Betriebssystem nutzen und damit seinen Spaß haben kann.

Der größte Fehler, den man aber beim Umstieg machen kann, ist es, sein gewohntes Windows von der Festplatte zu löschen und irgendein Linux, das man mal in irgendeiner Computerzeitschrift oder sonstwo gefunden hat, auf seinen Rechner zu installieren und zu hoffen, daß einem jetzt die heile Linux-Welt zu Füßen liegt.

Ganz im Gegenteil. Der Umstieg von Windows auf Linux fängt bereits unter Windows an. Viele der heute unter Linux genutzen Softwarepakete gibt es glücklicherweise auch für Windows. Hier mal eine kleine Liste der wichtigsten Programme:

  • Mozilla Firefox – Webbrowser, und allgemein keine schlechte Alternative zum Internet Explorer
  • Opera – Noch ein Webbrowser mit integriertem E-Mail Client. Mal ausprobieren kostet nichts.
  • Mozilla Thunderbird – E-Mail Client mit ähnlichen Funktionen wie Outlook Express
  • The GIMP – Mächtiges Bildbearbeitungsprogramm als Alternative zu Adobe Photoshop oder sonstigen Bildbearbeitungsprogrammen
  • OpenOffice – Komplette Office-Suite als Ersatz für Microsoft Office. OO kann auch MS Office Dateien öffnen und schreiben.
  • Scribus – DTP-Programm (Desktop Publishing) zur Gestaltung von Flyern, Magazinen oder sonstigen Layouts.
  • Songbird – Das angeblich bessere iTunes für den MP3 Sammler und Musikliebhaber
  • VLC – Video Lan Client, die Eierlegende Wollmilchsau unter den Mediaplayern. Damit lässt sich so ziemlich alles abspielen was irgendwas mit Sound oder Video zu tun hat.
  • Audacity – Der Soundeditor für den Musikbastler

Die Liste ist mit Sicherheit nicht vollständig und könnte noch erweitert werden. Aber für den Anfang sollten die meisten Anwendungsgebiete damit abzudecken sein. Für andere liebgewonnene Programme gibt es in den allermeisten Fällen ein Pendant wie z.B. für WinAmp (Das Tool heißt dann „xmms“) oder für ICQ („kopete“). Andere wie den Adobe Reader gibt es auch für Linux.

Nachdem man nun einige Zeit mit den oben genannten Programmen gearbeitet, und deren eigenen Charme entdeckt hat, kann man sich eine sogenannte Live-Distribution wie Knoppix oder Ubuntu-Live CD herunterladen und auf eine CD brennen um die ersten Gehversucht mit Linux zu unternehmen, ohne das vorhandene Windows zu gefährden.

Da es Linux für die Verschiedensten Hardware-Plattformen (sog. „Architektur“) wie z.B. den MAC oder die Playstation gibt ist es wichtig zu wissen, welche Version man herunterladen sollte. In den meisten Fällen ist „i386“ die richtige Wahl (bei den am weitesten verbreiteten Standard PCs). Bei Ubuntu sollte man sich für die ersten Gehversuche für die „Desktop-Edition Live-CD“ entscheiden.

Auf den o.g. Seiten gibt es wie generell für die meisten Linux-Fragen eine ausführliche Hilfestellung. Man muss lediglich den Willen und die Zeit mitbringen um sich ein wenig mit der Materie auseinanderzusetzen. Das Meiste ist so erklärt, daß man auch ohne besondere Linux-Kenntnisse zum Ziel kommt. Das Ziel ist in diesem Moment die gebrannte Live-CD von Knoppix oder Ubuntu.

Mit dieser CD im Laufwerk startet man nun ein Linux-System komplett von CD, ohne die Daten auf der Festplatte in irgendeiner Weise zu berühren. Sicher, wenn man will kommt man an die Daten heran, aber standardmäßig sind die Live-Linuxe so konfiguriert, daß der Laie beim rumprobieren nichts aus Versehen zerstören kann.

Falls der PC nicht von CD starten will, hilft eine Suche bei Google (oder mit einer alternativen Suchmaschine – ja sowas gibt es) mit den Begriffen „CD booten Bios Einstellung“. Das sollte ausreichend viele Anleitungen liefern, wie man sowas hinbekommt.

Nun kann man mit dem Live-Linux nach Herzenslust rumprobieren, im Internet surfen, die bereits bekannten Programme (s.o.) ausprobieren und feststellen, daß das alles ja gar nicht so viel anders ist als von Windows gewöhnt. Man darf sich nur nicht von der Fülle an Programmen erschlagen lassen. Bei einem manuell installierten System fängt man da eher etwas spartanischer an und installiert dann ruck-zuck nach was man braucht.

Lust auf Linux bekommen? Dann nix wie hin zum Lieblings-Distributor, die neuste CD runtergeladen und installiert.

Aber halt! Vorher sollte man mal kurz jemanden konsultieren, der sich mit dem Computerzeugs ein wenig auskennt, um sicherzustellen, daß da auch genügend Platz auf der Festplatte ist um Linux parallel zu Windows zu installieren. Für den Anfang ist das nämlich auch ratsam um im Notfall schnell nochmal die Windows-Büchse hochfahren zu können bevor man aus irgendeinem Grund hilflos vor seinem neuen Linux steht. Der Teufel steckt schließlich im Detail.

Zudem ist es ratsam, vor einer Linux-Installation (wie vor jeder Betriebssystem-Installation) ein Backup der gesamten Festplatte, oder zumindest von den persönlichen Daten, E-Mails, und Konfigurationsdateien zu erstellen und das am sichersten auf eine externe Festplatte oder auf CD/DVD.

Eine Installationsanleitung würde den Artikel hier sprengen, aber mit den entsprechenden Suchbegriffen findet man auch dazu Trillionen von Anleitungen im Internet.

Mein persönlicher Favorit für die Wahl einer Linux-Variante zum Einstieg? Auf jeden Fall Ubuntu oder Kubuntu (KDE-Versoin von Ubuntu). Das baut auf der stabilen Basis von Debian GNU/Linux auf und ist recht einfach zu pflegen und auf dem neusten Stand zu halten. Zudem findet man bei der Suche im Internet durch Hinzufügen des Begriffs „Ubuntu“ meistens eine direkte Anleitung oder Information zum bestehenden Problem.

Ich hoffe, ich konnte dem einen oder anderen den Einstieg in den Umstieg von Windows auf Linux schmackhaft machen.

Falls noch jemand einen wirklichen Grund für den Umstieg sucht: Kennt Ihr schon Windows VISTA?

Vonflausch

anti „geiz ist geil“

„Geiz ist geil!“, das wird uns tagtäglich in allen erdenklichen Medien eingebläut. Aber sind wir mal ehrlich: Geiz ist alles andere als geil und führt lediglich dazu, dass der Preisdruck für die Hersteller immer größer wird. Das führt wiederum dazu, dass die Qualität der Produkte auf der Strecke bleibt. Mittlerweile ist es gar soweit gekommen, dass man sich kaum noch trauen kann, überhaupt etwas zu kaufen ohne gleich Gefahr zu laufen, dass man sich mit der Servicehotline oder Reparaturabteilung herumschlagen muss.
Klar muss man nicht unnötig viel Geld für irgendwelche Hardware ausgeben, nur um den Herstellern erneut neue Rekordumsätze zu ermöglichen. Aber wenn nur noch die billigsten Artikel gekauft werden, muss man sich nicht wundern, wenn es irgendwann nur noch Ramsch zu kaufen gibt.
Meine letzten Erfahrungen waren:

  • ein MP3-Player: nach einer Stunde testen der Funktionen – nicht mehr zu gebrauchen
  • eine externe USB-Festplatte: Dank der „billigen“ (Geiz ist schließlich auch für Hersteller geil) Elektronik wird das Gerät zwar unter Windows nach längerem warten erkannt, gibt aber seltsame Geräusche von sich. Linux erkennt zwar, dass da irgend was am USB-Port hängt, kann aber nichts damit anfangen. Die Platte wird nicht als Datenträger erkannt und kann daher nicht gemountet werden. Toll.
  • ein Navigationssystem: erste Reise mit Navigation, alles prima (abgesehen davon, dass man hin und wieder im Nebel herumgeführt wird) bis zur Hälfte der Reise. Danach ist die nette Stimme in dem Gerät leider stumm. Irgendwas hat Ihr wohl die Sprache verschlagen. Vielleicht habe ich zu oft eigenwilligerweise nicht den angesagten Weg eingeschlagen ;-). Nach dem Versuch, ein Softwarebackup wiederherzustellen versagt das Gerät vollends den Dienst. Jaja Geiz ist echt geil!

Nach diesen Erfahrungen innerhalb kürzester Zeit vergeht einem die Lust am einkaufen. Bin ich wirklich nicht im Stande, gute von schlechten Artikeln zu unterscheiden? Auf den ersten Blick haben zumindest die Festplatte und das Navi einen sehr guten Eindruck gemacht. Aber da gibt man sich scheinbar nur noch die Mühe eine solide Hülle um eine marrode, billigst hergestellte Technik zu packen um dem Verbraucher das Leben möglichst zur Hölle zu machen.
Aber wie schon erwähnt, kann man den Herstellern allein ja keinen Vorwurf machen. Es sind vor allem die Verbraucher, die den Markt dahin gebracht haben wo er sich gerade befindet.
Gerne würde ich ein paar Euro mehr ausgeben und dafür auch Gerätschaften zu bekommen, die länger als eine Woche funktionieren. Man müsste wohl ein Label erfinden, das „Geiz ist geil“-Artikel von soliden Produkten unterscheidet. Dann würde auch das Einkaufen wieder Spass machen.

Vonflausch

Verschlüsseltes Dateisystem unter Windows und Linux nutzen

Da man in der heutigen Zeit ja nicht paranoid genug sein kann, habe ich mal versucht, eine Partition meiner externen USB-Platte mit dem Programm TrueCrypt (www.truecrypt.org) zu verschlüsseln. Da sowohl für Windows als auch für Linux (Ubuntu 6.10) Installationspakete zum Download bereitstehen, erschien mir dieses tool eine gute Wahl zu sein.

Also hab ich zunächts unter Windows das Programm heruntergeladen und installiert. Danach hab ich eine 10GB Partition meiner USB-Platte als verschlüsselte Partition angelegt. Als Verschlüsselungsalgorithmus habe ich SHA-1 und als Verschlüsselung Twofish gewählt. Das funktionierte soweit selbsterklärend, obwohl das Programm nur auf Englisch zur Verfügung steht.

Danach wollte ich wissen, ob ich nun auch von Linux aus auf die Daten zugreifen kann. Also Ubuntu gebootet und TrueCrypt installiert:

dpkg -i truecrypt_4.2a-0_i386.deb

Das hat zunächst leider nicht so ganz funktioniert. Die Installation war zwar scheinbar erfolgreich, aber beim Versuch mit dem Befehl

truecrypt /dev/sda6 /mnt

die Partition zu mounten wurde ich nach dem Passwort gefragt und nach dessen Eingabe erhielt ich nur die Meldung

truecrypt: Kernel module not loaded

woraufhin ich erst mal längere Zeit im Internet unterwegs war um hier ein paar Anhaltspunkte zu bekommen. Leider war hier keine direkte Lösung für mein Problem zu finden.

Ich hab mich dann dazu entschlossen, das Paket nochmal neu zu installieren. Also zunächst Paket deinstalliert, neu heruntergeladen und danach nochmal installiert. Und siehe da, es gab eine Meldung, dass das Paket dmsetup nicht installiert sei. Also gleich das Paket über

apt-get install dmsetup

installiert und mit

dpkg-reconfigure truecrypt

versucht, das Paket nochmals konfigurieren zu können. Danach war das Problem allerdings immer noch das gleiche. Also nochmal truecrypt deinstalliert und neu installiert, und siehe da es funktioniert:

truecrypt /dev/sda6 /mnt

fragt mich nach meinem Passwort und mountet das device ;-). Dass das Ganze auch als normaler Benutzer funktionieren kann, muss man aber noch das setuid bit setzen:

chmod u+s /usr/bin/truecrypt

Danach kann man als normaler user die verschlüsselte Partition ein- und aushängen. Um noch die nötigen Rechte für den Dateizugriff zu erlangen kann man beim mounten noch ein paar weitere Parameter mitgeben:

truecrypt /dev/sda6 /mnt -M ‚uid=1000,gid=1000‘

hat zur Folge, dass die Verzeichnisse dem User mit der Nummer 1000 (i.d.R. der erste angelegte Benutzer) und der Gruppe 1000 gehören, so dass man auch neue Dateien auf der verschlüsselten Partition anlegen kann.

Zum Schluss hängt man die Partition dann mit dem Befehl

truecrypt -d

wieder aus dem Dateisystem aus, wodurch die Daten nur noch in verschlüsselter Form auf der Platte liegen.

Alles in allem macht das tool einen guten Eindruck. Es gibt noch unzählige weitere Möglichkeiten und Parameter, man kann auch nur verschlüsselte Dateien (Container) anlegen, die man dann so ähnlich mounten kann (Dateiname statt Device). Für die ersten Gehversuche mit verschlüsselten Dateisystemen soll das hier aber mal genügen.

Vonflausch

Die Geburt meines Online-Gehirns

Das ca. 10 Millionste Blog ist hiermit geboren. Es soll mir dazu dienen, spezielle Konfigurationseinstellungen von Linux-Systemen festzuhalten und allen interessierten zur Verfügung zu stellen. Fortan wird sich meine „lose-Zettel-Sammlung“ hierher verlagern.

Welcome to My Brain Online