Musikalische Donaureise in Mainburg

Blechbläser-Ensemble „Harmonic Brass“ in der Stadthalle

Am 22. Juni gibt es für Musikliebhaber einen besonderen Hörgenuss in der Mainburger Stadthalle. Das wohl erfolgreichste Blechbläser-Quintett Europas „Harmonic Brass“ nimmt die Zuhörer mit auf ihre „Donaureise“.

2.845 km pures Glück. Der Weg der Donau, von der Quelle in Donaueschingen bis zur Mündung ins schwarze Meer ist fantastisch, geheimnisvoll, magisch. Die schönsten Metropolen Europas liegen ihr zu Füßen. Man nennt sie die Königin unter den Flüssen und sie wird gepriesen und besungen, geliebt und gehasst. Viele Gründe für das erfolgreichste Blechbläserquintett Europas, sich auf den Weg zu machen, um diesen ureuropäischen Strom zu erkunden.

Mit ihrem neuesten Konzertprogramm „Die Donaureise“ ist dem Ensemble ein großer Wurf gelungen. Harmonic Brass sucht die schönsten Geschichten über den Fluss, besteigt eine Ulmer Schachtel, erkundet die großartigsten Landschaften und Städte und präsentiert vor allen Dingen eines: Die Musik der Donau!

Wie der Fluß ist auch die Musik seiner Anrainerstaaten: Mal lieblich verspielt, mal wild und ungezügelt. Wiener Schmäh` im Dreivierteltakt wird von wilden rumänischen Klängen abgelöst. Mal sind Fluß und Melodie kaum zu hören, mal sind sie ein gewaltiger Strom. Alles dargeboten mit typisch-perfektem Harmonic Brass-Sound und einer ungebändigten Musizierlust. Harmonic Brass macht glücklich.

Details:

• Sa. 22.06.2024, Einlass 18.30 Uhr / Beginn 19.30 Uhr
• Ort: Stadthalle Mainburg, Griesplatz 1
• Eintritt 23 Euro zzgl. VVK-Gebühr / Abendkasse 25 Euro
• Eintritt frei für Kinder bis 12 Jahre
• Kartenvorverkauf: Schreibwaren Weinmayer, Tel. 08751 1411
• Karten-Reservierung per E- Mail: stadtmarketing@mainburg.de
• freie Platzwahl

 

Foto: Tobias Epp

 

ÖDP Mainburg gegen Zerstörung von Ackerland

Begehung des neu geplanten Gewerbegebietes in Wambach: „Wir wollen keine weitere Zerstörung unserer Heimat!“

Am 16.05.2024 besichtigten rund 25 Teilnehmer auf Initiative der ÖDP Mainburg das neu geplante Gewerbegebiet in Wambach. Auf 17 Hektar bestem Ackerland sollen für irgendwelche Firmen neue Flächen geschaffen werden. Etliche Anwohner von Wambach sind damit überhaupt nicht einverstanden und fürchten mehr Verkehrsaufkommen, Lärm- und Geruchsbelästigung. Dieses Areal wäre, wenn dann als Baugebiet zu nutzen oder wie bisher für die Landwirtschaft. „Wir lehnen die fortschreitende Zerstörung unserer Heimat ab und fordern die Verantwortlichen der Stadt Mainburg auf, die vorläufige Entscheidung für diese Gewerbegebietsausweisung zurückzunehmen,“ so Bernd Wimmer, Vorsitzender der ÖDP Mainburg. Bekanntlich hat die Stadt Mainburg bereits in der Vergangenheit umfangreich Gerwerbegebiete ausgewiesen. Beispielhaft sind dazu die Flächen im Süden (HAIX, Wolf) oder im Norden bei Wambach (Bayernfass) zu nennen. Derzeit werden diese Flächen noch einmal deutlich erweitert.

 

Mehr Rücksichtnahme auf Mensch und Umwelt

Stadtrat Konrad Pöppel und Europawahlkandidatin Gamze Caglar sprachen sich bei der Begehung ebenfalls für mehr Rücksichtnahme auf Mensch und Umwelt aus, was die Art und Weise der Nutzung unserer Naturflächen betrifft. Stadträtin Annette Setzensack war zum Termin verhindert, begrüßt aber das Engagement des Ortsverbands sehr. Die Stadtratsfraktion sieht das ungebremste Wachstum der Stadt in die Peripherie mit gleichzeitigem Verlust wertvoller landwirtschaftlicher Flächen seit Jahren sehr kritisch und lehnt dieses Gewerbegebiet primär wegen seiner Größe ab.

 

Immer mehr Flächenverbrauch

„Dieses Gewerbegebiet ist auch aus übergeordneten Gründen abzulehnen. Immer mehr Wirtschaftswachstum und immer mehr Flächenverbrauch richten Schaden an. Das kann nicht ständig so weiter gehen. Wir leben heute auf Kosten unserer Kinder und Enkel. Jede Gemeinde und Stadt weist in einer Art Überbietungswettbewerb selbstständig andauernd neue Gewerbegebiete aus. Es bräuchte dringend eine überregionale Koordinierung neuer Gewerbeflächen zum Beispiel über die Landkreise und Bezirke. Auch das Land Bayern müsste hier vernünftige Regelungen schaffen,“ erklärte Bernd Wimmer.

Die ÖDP Mainburg wird Wimmer zufolge demnächst eine Unterschriftensammlung gegen dieses Gewerbegebiet starten und an Infoständen aktiv werden. Auch eine online Petition ist angedacht.

 

Text/Fotos: Bernd Wimmer

Feuerwehr Mainburg auf Spur der Atome

Feuerwehr Mainburg auf Spur der Atome: Besuch auf dem Forschungscampus Garching

Die Feuerwehr Mainburg hat Anfang Mai 2024 den renommierten Forschungscampus Garching besucht. Der Besuch bot einen tiefen Einblick in die Welt der kleinsten Teilchen und die bedeutende Arbeit, die dort geleistet wird. Die Floriansjünger konnten dabei ihr naturwissenschaftliches Interesse stillen und ihren Wissenshorizont erweitern.

 

Forschungsreaktor München II

Der Forschungsreaktor München (FRM II) ist der leistungsstärkste Forschungsreaktor Deutschlands und wird von der Technischen Universität München betrieben. Der Freistaat Bayern unterstützt diese Spitzenforschung jährlich mit über 40 Millionen Euro. Bei der Besichtigung des Reaktors hinter meterdickem Beton und unzähligen Stahltüren machten die Referenten auf die Bedeutung der Anlage für die Grundlagenforschung aufmerksam und zeigten konkrete Bezüge zur angewandten Forschung. Mithilfe der Neutronenquelle konnte beispielsweise die Schmierung in der Motortechnik verbessert werden. Werkstoffprüfungen, Forschungen an Supraleitern und die Herstellung von Medikamenten zur Krebstherapie sind ebenfalls wichtige Anwendungsbereiche. Der Reaktor wurde im März 2020 wegen der Pandemie heruntergefahren. Die Forscherinnen und Forscher fiebern der Wiederinbetriebnahme entgegen: Ursprünglich für 2022 geplant, verzögerte sich diese aufgrund eines fehlenden Ersatzteils auf voraussichtlich Ende dieses Jahres.

 

Max-Planck-Institut für Plasmaphysik

Ein weiterer Höhepunkt des Besuchs war das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP). Hier wird an der Zukunftsvision der Energieerzeugung durch Kernfusion geforscht. Am Standort Garching befindet sich der Fusionsreaktor ASDEX Upgrade. Die Grundlagen, die hier erforscht werden, leisten einen Beitrag für das internationale ITER-Projekt, einen derzeit im Bau befindlichen Fusionsreaktor in Südfrankreich, der erstmals einen Energieüberschuss erzeugen soll.

Dieses Experiment benötigt für kurze Zeitspannen eine elektrische Leistung, die etwa der Hälfte des Bedarfs der gesamten Münchner Region entspricht. Diese enorme Leistung wird von großen Schwungradgeneratoren bereitgestellt, die die Energie langsam aus dem Netz aufnehmen und in einem kurzen Puls freigeben.

Referentin des IPP machte dabei auf die beeindruckenden Zahlen aufmerksam: Über 100 Millionen Grad Celsius im Plasma und ein erheblicher Energiebedarf. Bei der Magnetfusion wird dieses extrem heiße Plasma in einem Magnetfeld eingeschlossen. Hier verschmelzen leichte Atomkerne und setzen dabei große Energiemengen frei. Aufgrund der extremen Temperaturen kann das Plasma nicht in materiellen Gefäßen gehalten werden, sondern wird durch magnetische Felder isoliert. Die Referentin des IPP betonte, dass die Kernfusion mit ihrer potenziellen Leistungsfähigkeit und ihrem großen Brennstoffreservoir in einigen Jahrzehnten eine tragende Säule einer nachhaltigen Energieversorgung werden könnte.

 

Text: Björn Wilhelm / Foto: Martin Schöll

 

So ein Zirkus!

LSK-Theater feiert „Fest der Jugend“ in der Manege

Bis auf den letzten Platz besetzt war der LSK-Theatersaal am 17.05.2024 beim „Fest der Jugend“, das alle zwei Jahre stattfindet. Bei dieser Feier überlegen sich die Jugendgruppen des Theatervereins, unterstützt von ihren Gruppenleitern und den Jugendleitern eigene kurze Theaterstücke, bei denen jedes Kind und jeder Jugendliche sein Können zeigen konnte. Beim diesjährigen Fest des Jugend gab es gleich beim Betreten des Saales eine große Überraschung: Der Saal war umfunktioniert worden zu einer Manege mit einer Spielfläche in der Mitte und Bestuhlung ringsum. So konnten die gut 180 Besucher die Action in der Manege von allen Seiten miterleben.

Nach der Begrüßung durch Jugendleiter Sebastian Altmann machten die „Seifenblasen“, die jüngste Gruppe des Vereins den Anfang der Show. Seit September 2023 treffen die Kinder sich einmal wöchentlich in ihrer Gruppenstunde. Hoch motiviert präsentierten die „Seifenblasen“ die Darbietungen des „Zirkus LSKrelli“, die – äußerst lustig gespielt – immer daneben gingen. Beendet wurde die Nummer mit einem LSK-bekannten Lagerfeuer-Hit, bei dem das ganze Publikum zum Mitmachen aufgefordert wurde.

Eine Gruppe von jungen LSKlern, die dem Jugendalter schon entwachsen sind, führte als LSK-Familie „Mirlach-Vordermeier“, die ihre Zirkusplätze nicht fand, humorvoll durchs Programm.

Die nächste Gruppe, die „Luftschlangen“ schlug in ihrer Darbietung etwas nachdenklichere Töne an: Machen sich Zirkusbesucher eigentlich Gedanken, wie es den Tieren dort geht? Erst als der Zirkusdirektor im Sketch der Jugendgruppe selbst in ein Tier verzaubert wird, kommt er auf den Gedanken, sich in seine Anvertrauten hineinzuversetzen und ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen.

Die „Wawuschels“ schließlich zeigten ein Zirkuscasting mit den Juroren Heidi Klum, Mark Forster und Ed Sheeran. Leider bekamen weder der Rappende Löwe, noch die „Flying Franks“ mit ihrem Trick am geometrischen Trapez oder Fritzi der Clown mit herrlichen Flachwitzen ein Foto von der Jury. Am Ende waren sich alle einig: „Schluss mit dem Zirkus, lieber Theater!“

Eine Polonnaise durch den Saal mit allen Mitwirkenden beendete die bunte, kreative und lustige Show.

 

 

Foto: Heidi Mirlach

 

Hopfenring sucht Probenehmer

Probenehmer / Musterzieher – idealer Nebenjob für für Studenten und Schulabgänger

Der Hopfenring e.V. sucht ab Ende August für rund fünf Wochen flexible Aushilfskräfte in Vollzeit für die Probenahme und Zertifizierung von Hopfen bei den Hopfenpflanzern. Erforderlich ist ein eigener PKW, Handy und Wohnortnähe zum Hopfenanbaugebiet.

Ihr habt Interesse? Meldet euch bei der Geschäftsstelle in Wolnzach:
• Tel. 08442 957300
• E-Mail: info@hopfenring.de

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Neues FRANNS Magazin Mai 2024

Auf dem FRANNS Magazin Mai-Cover 2024 geht’s dieses Mal tierisch zu – Nico Bolling zeigt, wie zutraulich Alpakas sein können und bietet u.a. auch Alpaka-Wanderungen an.

Außerdem in der Mai-Ausgabe des Mainburger Stadtmagazins:

• Wander & Radltag 2024
• Veranstaltungskalender
LSK Freilichttheater 2024
• News aus dem Rathaus
• E-Bike-Training der Verkehrswacht Mainburg
• viele Event-Fotos
• Neuer Hallertauer Wanderführer
• Kabarett mit Eva Karl Faltermeier
• Gastro-Guide
• Neues zur Initiative „Rettet das Mainburger Krankenhaus

 

… und vieles mehr!

Holt euch die aktuelle Ausgabe des Mainburger Stadtmagazins an zahlreichen Auslagestellen in und um Mainburg – gratis! Danke an Manuela Wittmann und Thomas Exner für die Unterstützung bei der Verteilung.

 

Zu unserem Covermodel

Seit 2020 betreibt Nico Bolling (22) zusammen mit seinem Vater eine Alpakahaltung. Die geselligen Tiere grasen in Sichtweite der Ingolstädter Straße im Schatten einer 70-jährigen Streuobstwiese, die noch von Nicos Uropa gepflanzt wurde.

Mittlerweile ist die Herde auf acht Tiere angewachsen. Neben der Wollgewinnung, werden mit ihnen Alpaka-Wanderungen angeboten und sie eignen sich zu Therapiezwecken. Ein weiteres Angebot ist bereits in Planung: Alpaka-Yoga. Das Alpaka-Gelände kann zudem für Kindergeburtstage und kleinere Events gebucht werden. Neben den Alpakas arbeitet Nico im elterlichen Baubetrieb mit vollem Elan mit. Da kommt ihm sein Hobby gerade recht: Er schraubt gern an Fahrzeugen und Maschinen.

Interesse an einer Alpaka-Wanderung? Meldet euch:
E-Mail bollingnico@gmail.com
Tel. 0151 72004009

 

 

Cover-Shooting by

Milla Curtis / The Sour Cherry Fotostudio
www.millacurtis.com 
www.instagram.com/millacurtisphotography

 

Leder-Handwerkskunst aus Aiglsbach

Als Nicole Christ vor sechs Jahren im März 2018 in Innsbruck einen ersten Schnupperkurs zur Lederverarbeitung besuchte, war noch nicht absehbar, dass aus erstem hobbymäßigem Interesse irgendwann ihre eigene, kleine Werkstatt entstehen würde. Die passionierte Bikerin und gelernte Arzthelferin hat aus persönlicher Leidenschaft 2021 schließlich eine professionelle Berufung gemacht.

 

100% Handarbeit

In ihrer Werkstatt in Aiglsbach fertigt sie aus dem nachhaltigen Werkstoff Leder in Handarbeit Taschen, Gürtel, Geldbörsen, Bucheinbände, Hunde- und Motorrad-Accessoires und vieles mehr. Das unermüdliche Streben nach höchster Qualität ist jedem ihrer Werke anzusehen, die sie mit viel Liebe zum Detail und Kreativität vollendet.

 

Jedes Teil ein Unikat – nach Kundenwunsch

Interessierte Kunden können bei Nicole Christ aus einer Vielzahl von Lederarten wählen, um sich daraus ihr ganz persönliches Unikat anfertigen und kreativ veredeln zu lassen. Ihre vielen Fertigkeiten – eine Mischung aus Sattler, Feintäschner und Punzierer – machen am Ende jedes Teil zu einem kleinen Kunstwerk.

 

Reparaturen und Workshops

Ebenfalls gut zu wissen: Ein Lieblingsteil aus Leder ist kaputt? Bei Nicole könnt ihr es reparieren lassen und müsst es nicht wegwerfen. Für alle die selbst gern mehr über die Lederverarbeitung erfahren möchten, bietet sie auch Workshops an.

 

Christ Leder Manufaktur

• Burgweg 6, Aiglsbach
• Tel. 0175 4059415

www.christleder.de
www.instagram.com/christ_leder_manufaktur
www.facebook.com/christ.lederdesign

 

Girl’sDay 2024 bei der Bachner Group

Am 25.04.2024 beteiligte sich die Bachner Group Mainburg in ihrer Ausbildungsakademie in Wambach unter dem Motto „Ein Tag als Elektronikerin“ am Girl’sDay 2024. Dabei konnten wir acht Mädchen für den Beruf der Elektronikerin begeistern und bekamen positives Feedback für die Veranstaltung.

Nach einer entsprechenden Unterweisung konnten die Mädchen sich selbst am Löten einer Rakete und am elektrischen Aufbau versuchen. So erhielten die Mädchen einen tieferen Einblick in die Berufsbilder der Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik und der Informationselektronikerin.

Bereits seit 2018 nimmt Bachner am Girls’Day teil, um junge Frauen für das vielfältige Berufsbild der Elektronikerin zu begeistern und sie zu ermutigen, MINT-Berufe in ihre Berufswahl mit einzubeziehen.

Fotos: Bachner Group

 

Absturzsicherungslehrgang 2024

Absturzsicherungslehrgang 2024 der Freiwillige Feuerwehren im Landkreis Kelheim

In der Zeit von 20.04.2024 bis 27.04.2023 führte die Landkreisfeuerwehr unter der Leitung von Kreisbrandmeister Johann Pilz einen Lehrgang zur Absturzsicherung durch. Dieser Lehrgang fand bei der Feuerwehr in Neustadt a. d. Donau statt.

Insgesamt elf Feuerwehrmänner und eine Feuerwehrfrau aus den Feuerwehren Abensberg, Aiglsbach, Bad Abbach, Neustadt a.d. Donau, Saal und Volkenschwand nahmen daran teil. An jeweils zwei Abenden wochentags und zwei Samstagen wurden theoretische Kenntnisse vermittelt und vor allem praktische Fertigkeiten geschult. Den Lehrgangsabschluss bildete eine theoretische Prüfung, bei der das erlernte Wissen unter Beweis gestellt werden musste. Alle Teilnehmer haben den Lehrgang erfolgreich abgeschlossen und ihr Lehrgangszeugnis aus den Händen von Lehrgangsleiter Johann Pilz und den Kreisausbildern entgegengenommen.

Foto: Johann Pilz, Kreisbrandmeister

 

Austausch mit Bundestagsabgeordneten zum Krankenhaus Mainburg

Am 03.05.2024 fand ein sehr konstruktiver Austausch zwischen der Initiative „Rettet das Krankenhaus Mainburg“, dem Freisinger Bundestagsabgeordneten Andreas Mehltretter (SPD) und einigen lokalen SPD-Politikern, u a. dem SPD-Fraktionsvorsitzenden im Freisinger Kreistag Herbert Bengler, statt.

Beatrix Sebald, 3. Bürgermeisterin von Au/Hallertau, begrüßte die Politiker und Aktiven im Sitzungssaal des Rathauses in Au und erläuterte die Betroffenheit der Bürger aus dem Gebiet der Marktgemeinde und aus dem weiteren nördlichen Landkreis Freising. Neben der weiten Entfernung zu anderen Kliniken sei in den Landgemeinden ein zusätzlicher Faktor die Entfernung zu den umliegenden Rettungswachen und Notarztstandorten. Wenn Mainburg als Akutklinik entfallen würde, sei daher eine deutliche Benachteiligung des Freisinger Landkreisnordens in der stationären Notfallversorgung zu befürchten.

Stephanie Sirl, Fachkrankenschwester Anästhesie und Werner Pitzl, Rettungssanitäter aus Mainburg, erläuterten die Bedarfsnotwendigkeit der stationären Versorgung in Mainburg und ihre Bedeutung für das Umland. Die Mainburger Notaufnahme hat nach Zahlen, die der Initiative vorliegen, über 11.000 Notfälle im Jahr 2023 behandelt. Nicht zuletzt aufgrund der weiten Entfernungen zu anderen Kliniken ist das Mainburger Krankenhaus ganz besonders erhaltenswert. Legt man nämlich die Anzahl der Bürger mit mehr als 30 PKW-Minuten Entfernung zum nächsten Krankenhaus zugrunde, liegt der Standort Mainburg mit 42.700 Hallertauer Bürgern auf Platz 14 von 161 Grundversorgern in Bayern, argumentierte Pitzl.

Annette Setzensack, Kreisrätin aus Mainburg und Mitinitiatorin der Gruppe, adressierte die Probleme, die die Initiative hinsichtlich Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Lauterbach auf das Krankenhaus Mainburg zukommen sah. Hier nannte sie insbesondere die zu erwartenden hohen Strukturanforderungen, die der Tod für die kleinen Krankenhäuser sei. Es müsse hier unbedingt eine auskömmliche Betriebskostenfinanzierung, bzw. Härtefallregelungen und sofortige Hilfsgelder für Kliniken wie Mainburg geben. Vom Sicherstellungszuschlag für bedarfsnotwendige, ländliche Krankenhäuser könne Mainburg jetzt und auch in Zukunft leider nicht profitieren – paradoxerweise wegen einer zu hohen Bevölkerungsdichte in der Gegend. Der Bund müsse jetzt reagieren, weil es sonst noch mehr als bisher zu einem „kalten“ Strukturwandel komme und Krankenhäuser, die bereits geschlossen sind, kaum mehr wieder eröffnet würden, war sich Setzensack sicher.

Karl Naguib, Notarzt und Anästhesist, der online vom Notarztzimmer in Geisenfeld zugeschaltet war, betonte, dass die Qualität von Krankenhäusern keinesfalls nur von der Größe abgeleitet werden sollte. Die Herzkatheterversorgung etwa sei in Mainburg genauso hochwertig umgesetzt wie in mancher Großklinik. Die kleinen Kliniken hätten viel Erfahrung mit leichten und mittelschweren Notfällen, womit man den größeren Versorgern den Rücken freihalte. Naguib bezeichnete es als einen katastrophalen Fehler, wenn man nun wertvolle bestehende Strukturen wie die 24/7-Herzkatheterversorgung in der Region kaputt gehen lasse.

Bundestagsabgeordneter Andreas Mehltretter zeigte sich beeindruckt vom Einsatz der Initiative für eine gute regionale Gesundheits- und Notfallversorgung – „dieses Ziel teile ich ausdrücklich: Es darf keine Versorgungslücken geben!“, bekräftigte er beim Gespräch. Die Ampel-Reform der Krankenhausfinanzierung solle genau dafür bessere Voraussetzungen schaffen, indem nicht nur „Fälle“, sondern auch das Vorhalten der Versorgungsstrukturen in Zukunft über „Vorhaltepauschalen“ finanziert werden. Wenn Vorgaben möglicherweise zu unflexibel seien und die Realität im Mainburg wegen der häuserübergreifenden Zusammenarbeit im Verbund mit Pfaffenhofen nicht abbilden, werde er dies in Gesprächen mit seinen Kolleg:innen aus dem Gesundheitsbereich adressieren. Er versprach auch, sich um einen direkten Kontakt ins Bundesgesundheitsministerium zu bemühen, an den sich die Initiative wenden könne. Entscheidend sei aber, dass der Freistaat dann endlich auch eine anständige Krankenhausplanung durchführt, die notwendige Standorte so definiert, dass alle Regionen gut versorgt und alle Standorte auch wirtschaftlich tragfähig sind. Mehltretter erklärte dazu: „Es ist Aufgabe des Freistaats, mit seiner Krankenhausplanung endlich aufzuzeigen, wie eine gute Zukunft für den Standort Mainburg aussehen kann. Ich bin der Initiative sehr dankbar für ihr Engagement!“

 

Im Bild (v.l.n.r.): Stephanie Sirl, Werner Pitzl, Katja Resch, Martin Eisenmann, Annette Setzensack, Edgar Fellner, MdB Andreas Mehltretter, Beatrix Sebald, Dorraine Gastner, Hans Niedermeier, Herbert Bengler.

Foto: Initiative Rettet das Krankenhaus Mainburg