Schnittrosen Fleurop hat die schönsten

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Am 14. Februar ist Valentinstag. Der Tag der Liebe ist auch der Tag der Blumenhändler. Vor allem Rosen gehen jetzt prächtig. Rund eine Milliarde Euro geben die Deutschen im Jahr für Schnittrosen aus. Gern auch beim Discounter. Dort gibt es die Königin der Blumen schon für wenige Cent. Die Qualität ist oft lausig und die Arbeitsbedingungen in den Anbauländern sind nicht selten katastrophal. Im Test: 18 Anbieter von Schnittrosen - vom Discounter bis zum Fachgeschäft. test.de sagt, wo Sie schöne und fair produzierte Rosen bekommen und gibt Tipps für ein langes Rosenleben.

2 700 Rosen im Labor

Wo gibts die schönsten Rosen und wie lange hält die Pracht? Die Stiftung Warentest hat es ausprobiert: Drei Monate lang kauften die Tester immer wieder Rosen ein. Beim Discounter, im Supermarkt, im Gartencenter, beim Blumenversand und in Fachgeschäften. Rund 2 700 Rosen fanden so den Weg ins Labor. Beste Bedingungen schufen die Tester, mal mit und mal ohne Blumenfrischhaltemittel. Das Ergebnis ernüchtert: kollektives Köpfehängen, Grauschimmel und welke Blätter. Fast jeder zweite Rosenstrauß sah nach wenigen Tagen schon alt aus. Statt des Symbols der ewigen Liebe gab es nur ein Zeichen der Vergänglichkeit.

Fleurop teuer und gut

Die schönsten Rosen bekamen die Tester von Fleurop. Der Blumenversand lieferte frische, gut gereifte Blüten ins Haus. Ohne nennenswerte Schäden an Blüten, Blättern oder Stängeln. Im Schnitt hielten die Rosen von Fleurop immerhin 6,3 Tage. Mit Frischhaltemittel sogar 9,1 Tage. Das ist insgesamt gut, hat aber seinen Preis. 16 Rosen kosten bei Fleurop etwa 44 Euro. Lieferung inklusive. Wer sparen will, kauft beim Discounter. Für 44 Euro gibt es hier schon mal 176 Rosen. Die sind dann allerdings nicht so schön und halten weniger lange. Grundsätzlich gilt: Mit Frischhaltemittel bleiben Rosen länger frisch.

Fachhändler überzeugen

Eine Alternative zu den teuren Blumenversendern wie Fleurop oder Valentins sind der Pflanzenmarkt Kölle und das Fachgeschäft vor Ort. Hier machten die Tester überwiegend positive Erfahrungen. Bei Pflanzen Kölle gibt es zehn Rosen ab zwei Euro. Das ist in etwa der Discounterpreis. Blumenfachgeschäfte sind teurer. Preis für zehn Rosen: etwa 3 bis 25 Euro – je nach Stängellänge, Größe und Pracht. Dafür fanden die Tester in den Fachgeschäften Rosen von Spitzenqualität. Besser als alles, was Supermärkte und Discounter im Angebot hatten.

Händler ohne Namen

Vier Fachgeschäfte haben die Tester exemplarisch untersucht. Zwei sind Spitzenreiter bei der Haltbarkeit. Urteil: gut, Note 1,8. Die Rosen aus dem besten Fachgeschäft hielten mit Frischhaltemittel bis zu drei Wochen lang: Eine Chance für die Liebe. Das dritte Fachgeschäft war befriedigend, das vierte nur ausreichend. Die Namen der Fachhändler nennt die Stiftung Warentest nicht, da die Betriebe nur stellvertretend für ihre Zunft untersucht wurden. Nicht getestete Fachhändler in der Nachbarschaft sollen nicht benachteiligt werden.

Rosen gespritzt

Die Rose ist das Zeichen der Liebe. Seit Jahrhunderten schon. Cleopatra soll ihren Geliebten Marc Antonius in einem Bett aus Blütenblättern empfangen haben. Für solch intime Spiele eignen sich die Blumen heute kaum. Zumindest nicht ohne Bedenken. Der Grund: Schadstoffe. Fast alle Rosen im Test enthielten Rückstände von Pestiziden. Bis zu 16 verschiedene Substanzen. Darunter hochgiftige und potentiell krebserzeugende Stoffe. Keine unmittelbare Gefahr für den Rosenkavalier oder die Angebetete, aber auch keine Empfehlung. Zum Essen eignen sich die gespritzten Rosen jedenfalls nicht. Wirklich gefährlich ist der Gifteinsatz für die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Anbauländern.

Schmutziges Geschäft

Die leben ohnehin alles andere als rosig. Hungerlöhne, Unterdrückung und giftige Chemie gehören oft zum Alltag auf den Blumenfarmen in Kenia, Ecuador und Kolumbien. Viele Angestellte klagen über Asthma und Hautreizungen. Frauen erleiden Fehlgeburten oder gebären missgebildete Kinder. Die bunten Blumen sind oft ein schmutziges Geschäft. Gewerkschaften und Umweltschützer sind unerwünscht. Arbeiterinnen und Arbeiter, die für ihre Rechte kämpfen, müssen um ihren Job fürchten. Oder um ihr Leben. Trotzdem regt sich Widerstand. Auch in Europa.

Besser faire Rosen kaufen

Die Aktion „Brot für die Welt“, das Kinderhilfswerk „terre des hommes“ und das „Food First Informations- und Aktions-Netzwerk“ FIAN entwickelten einen Verhaltenskodex für die soziale und umweltverträgliche Produktion von Schnittblumen. Gewerkschaften, Händler und Produzenten sind mit im Boot. Das FLP-Label (Flower Label Programm) kennzeichnet Blumen, die sozial und ökologisch verträglich produziert wurden. Anbieter, die das Label verwenden, werden regelmäßig kontrolliert. Und es gibt zwei ähnliche Labels. Sie heißen fairfleurs (Die Besonderen) von Fairtrade Transfair und FFP (fair flowers, fair plants). Fragen Sie Ihren Blumenhändler nach solchen Blumen, wenn Sie die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Anbauländern unterstützen wollen.

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