Misalignment führt zu überflüssigen Schreib- und Lesevorgängen Festplatten-Probleme durch falsch ausgerichtete Partitionen

Redakteur: Heidi Schuster

Wie es nach Migrationen auf moderne Datenträger oder in virtuelle Umgebungen zu Leistungsverlusten kommen kann, geht Miro Milos, Director Channel Sales DACH bei Paragon Software, auf den Grund.

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Miro Milos, Director Channel Sales DACH bei Paragon Software
Miro Milos, Director Channel Sales DACH bei Paragon Software

ITB: In Unternehmen kommt es immer öfter zu Problemen, wenn Hard Disk Drives (HDD) verschiedener Generationen eingesetzt werden. Warum ist das so?

Milos: Die Ursache dieser Probleme liegt in falsch ausgerichteten Partitionen auf modernen Datenträgern. Dieses so genannte Misalignment lässt sich auf die Unterschiede bei den Größen der Sektoren zurückführen. Vereinfacht dargestellt bedeutet das: Während moderne Festplatten eine Sektorengröße von vier Kilobyte aufweisen, beträgt diese bei den herkömmlichen Datenträgern 512 Byte. Da zahlreiche Betriebssysteme, wie etwa Windows XP, dies nicht erkennen und ihre Partitionen nach dem alten Schema anlegen, kommt es nach Migrationen auf moderne Datenträger oder in virtuelle Umgebungen zu überflüssigen Schreib- und Lesevorgängen und dadurch zu Leistungsverlusten, die man nicht unterschätzen sollte.

ITB: Können Sie dazu ein Beispiel nennen?

Milos: Wenn eine Betriebssystem-Partition nicht nach vier Kilobyte, sondern noch mit dem alten Offset startet, das von Windows XP angelegt wurde, werden beim Auslesen eines Sektors anstatt eines Zugriffs nun zwei Zugriffe notwendig. Dies hat zur Folge, dass sich die Leistung des Rechners erheblich verringert. Besonders stark machen sich diese Leistungsverluste in Unternehmen bemerkbar, in denen virtuelle Maschinen eingesetzt werden. Denn in virtuellen Umgebungen potenziert sich das Problem, da virtuelle Datenträger selbst falsch ausgerichtet sein können und sie zudem möglicherweise auf einer fehlausgerichteten physikalischen Partition liegen.

ITB: Führt der Einsatz von SSDs zu ähnlichen Problemen?

Milos: Ja, ähnlich wie bei modernen HDDs kommt es auch beim Einsatz von Solid State Drives zu diesen Problemen. Auch die so genannten Pages einer SSD weisen eine Größe von vier Kilobyte auf. Einer der entscheidenden Vorteile der SSD gegenüber einer herkömmlichen Festplatte sind die sehr kurzen Zugriffszeiten. Wenn aber durch Misalignment verursachte Performance-Verluste eintreten, wird dieser Geschwindigkeitsvorteil teilweise aufgehoben. Entscheidender ist bei den SSDs jedoch die unnötige Verdoppelung von Lese- und Schreibzugriffen. Diese halbieren die Lebensdauer der betroffenen Speicherzellen. Macht sich also dank der enorm schnellen Zugriffszeiten das Misalignment im Tempo nicht so stark bemerkbar, wundert man sich spätestens dann, wenn der Festspeicher viel schneller altert als sein Pendant mit richtig ausgerichteten Partitionen.

ITB: Können Sie in etwa sagen, wie viele Unternehmen von dieser Problematik betroffen sind?

Milos: Da in Unternehmen immer häufiger große Festplatten über zwei Terabyte und SSDs zum Einsatz kommen, steigt in jedem Fall die Zahl der IT-Umgebungen, die von diesem Phänomen betroffen sind. Man kann sagen, dass jedes dieser Unternehmen betroffen ist, wenn es bestehende Betriebssysteme auf die neuen Datenträger oder in virtuelle Umgebungen migriert. Der Trend zur Virtualisierung fördert zudem die Entstehung von falsch ausgerichteten Partitionen.

Wie der Fachhandel Kunden dabei helfen kann, die Kompatibilitäts-Probleme zu lösen, lesen Sie auf der nächsten Seite.

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