Sankt Suso

 
Adresse: Taborweg 34 in 78467 Konstanz
 
Geschichte des Seligen St. Suso
Geboren wurde der selige Suso Ende des 13. Jahrhunderts in Überlingen oder Konstanz als Heinrich von Berg. Er nannte sich Seuse, lateinisch Suso. Um 1310 trat er ins Konstanzer Dominikanerkloster auf der Insel ein. Nach dem Studium von Logik, Physik, Geometrie, Astronomie, Metaphysik und Theologie wurde er 1324/25 für drei Jahre zum Studium Generale nach Köln gesandt. Als seinem Meister Eckhardt unter Häresievorwurf das Lehramt entzogen wird (rehabilitiert 1334), schreibt er das als dessen Verteidigung zu interpretierende "Büchlein der Wahrheit", was den Ordensoberen missfällt. Ein Weiterstudium in Paris wird ihm untersagt und er kehrt an den Bodensee zurück.
 
Nach der "gswinde Ker" während seines Noviziats erlebt Suso mit 40 Jahren erneut eine geistige Wandlung. Er lässt von seinen exzessiven Selbstzüchtigungen ab und widmet sich der Seelsorge, besonders in Frauenklöstern.
 
Im Investiturstreit steht das Kloster auf Seiten des Papstes und die Mönche fliehen vor kaiserlichen Truppen nach Diessenhofen (133-1346), wo Seuse kurzfristig Prior ist; 1347 beschuldigt ihn eine Konstanzerin der Vaterschaft ihres unehelichen Kindes. Er wird nach Ulm versetzt und bleibt nach seiner Rehabilitierung bis zu seinem Lebensende am 25. Januar 1366 dort. Sein Grab im Predigerkonvent wurde vermutlich 1617 beim Bau der evangelischen Dreifaltigkeitskirche zerstört, die wiederum 1944 den Bomben zum Opfer fiel.
 
Ohne formalen Prozess wurde Heinrich Seuse aufgrund "fortdauernder kultischer Verehrung" von Papst Gregor XVI. im Jahr 1831 selig gesprochen. Zwei eingeleitete Heiligsprechungsprozesse (1947 und 1961) versandeten im vergangenen Jahrhundert.
Jutta Cappel
 
 
Pfarrei Konstanz-Petershausen