Eine Welt Laden Frechen Innenansicht des Ladens

Die Förderung des gerechten Handels mit Ländern der so genannten „Dritten Welt” ist das Hauptanliegen des Eine Welt Laden Frechen e.V.

Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu unseren Waren, den Projekten, die wir unterstützen, und zum Weltladen selbst.

Aktuelles

Eine-Welt-Laden Frechen: seit 40 Jahren engagiert im fairen Handel

26. September 2023

Auch in Frechen sah man sie seit Anfang der 80er Jahre immer häufiger an den Handgelenken vor allem junger Menschen baumeln: die legendäre Jute-Tasche mit dem Aufdruck “Jute statt Plastik“. Der Fair-Trade-Pionier GEPA (Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH) hatte sie aus Bangladesh auf den Markt gebracht und sie zum Inbegriff eines alternativen Lebensstils werden lassen.

Der GEPA ging es, neben dem Umweltschutz, vor allem darum, in Bangladesh, einem durch die Kolonialpolitik gebeuteltem Land, die Lebensverhältnisse der Ärmsten der Armen ganzheitlich zu verbessern, indem man ihnen die Möglichkeit gab, Einkommen zu erwirtschaften.

In der Organisation „Cor-The Jute Works“ – bis heute eine reine Frauenorganisation − nähten Witwen und verlassene Frauen in Heimarbeit die Jute-Taschen. Sie erhielten nicht nur einen fairen Preis für ihre Arbeit, sondern auch Möglichkeiten zur Weiterbildung, um ihre Interessen besser vertreten zu können. Aus den Exporterlösen entstand zudem ein Mikrokredit-Programm, aus dem sich Tausende Frauen Geld liehen, um z. B. kleine Läden zu eröffnen.

Selbstverständlich gehörte die Jute-Tasche dann auch zum Grundsortiment des Eine-Welt-Ladens, der am 25. September 1983 an der Hauptstraße eröffnet wurde, nur wenige Meter vom heutigen Ladenlokal entfernt (Hauptstraße 14).

Auch hier war es, wie bei der Gründung vieler anderer Weltläden, anfangs nur eine kleine Gruppe junger Leute, die durch die Jugendarbeit in der Gemeinde St. Audomar, durch Schule und Studium, sensibilisiert waren für die so ungleichen, oft ausbeuterischen Nord-Süd-Handelsbeziehungen. In alternativen Handelsorganisationen wie der GEPA sahen sie für sich die Möglichkeit, zu einem gerechteren Handel beizutragen.

Die millionenfach verkaufte Jute-Tasche der GEPA ist heute aus dem Stadtbild verschwunden. Und wer heute in das liebevoll gestaltete Schaufenster des Eine-Welt-Ladens einen Blick wirft, kann dort jetzt z. B. bunte, fantasievolle Mobiles für das Kinderzimmer entdecken, dekorativen, handgearbeiteten Schmuck aus Leder, Holz und Glasperlen und feinen Silberschmuck.

Im Laden selbst nimmt das Lebensmittelsortiment breiten Raum ein; über 80% der Waren hier sind bio-zertifiziert. Viele Kunden steuern regelmäßig diesen Bereich an, um z.B. zum Kochen benötigte Gewürze zu kaufen oder „ihren“ Kaffee, „ihren“ Tee oder die Lieblingsschokolade. Der allwöchentliche Kaffee-Einkauf für eine Büro-Gemeinschaft in der Nachbarschaft ist in diesem Zusammenhang ein besonderes „Großkunden-Highlight“.

An zentraler Stelle im Laden fallen besonders die hübschen, handgewebten indischen Schals auf und die attraktiven handgeflochtenen Einkaufs- und Aufbewahrungskörbe.

Es lohnt, sich Zeit zum Stöbern zu nehmen, um noch erstaunlich viele schöne und nützliche Dinge zu entdecken! Hier werden oft diejenigen fündig, die ein ansprechendes, handgearbeitetes Geschenk suchen.

Elf Frauen sind regelmäßig im Ladendienst tätig, hinzu kommen noch vier „Springerinnen“ für den Verhinderungsfall.

Außerhalb des Ladens werden die Vereinsmitglieder zu Pfarr- und Schulfesten eingeladen, sie präsentieren sich beim „Fest der Nationen“ und informieren mit Filmen und Vorträgen über entwicklungspolitische Themen. Auch an der Zertifizierung Frechens zur „Fair-Trade-Stadt“ hatte der Verein Anteil.

Da alle anfallenden Arbeiten in- und außerhalb des Ladens ehrenamtlich erbracht werden, können aus dem Verkaufserlös regelmäßig Hilfsorganisationen finanziell unterstützt werden, aktuell sind das drei Organisationen aus Nepal, Indien und Brasilien, die in den Bereichen Kinder- und Leprahilfe aktiv sind und die auch in Pandemie-Zeiten verlässlich mit mehreren Tausend Euro Spendengelder unterstützt werden konnten.

Was wünscht der Verein sich zum Jubiläum?

Weiterhin treue Kundinnen und Kunden (die auch während der Pandemie für einen gleichbleibenden Umsatz gesorgt haben!) und natürlich noch viel neue Kundschaft. Ein großer Wunsch in eigener Sache: Ganz viele Menschen zur Unterstützung bei den vielfältigen Aktionen des Vereins − es gibt viel zu tun!

Freitag, den 6. 10. 2023 und Samstag, den 7. 10. 2023 hat der Laden aus Anlass des 40jährigen Jubiläums verlängerte Öffnungszeiten (10.00- 18.00), um mit „alten“ und potentiellen neuen Kunden ins Gespräch zu kommen und Kostproben anzubieten. Die Mitarbeiterinnen freuen sich auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher!

Filmvorführung im Rahmen der Frechener Kult(o)urwochen

5. September 2021

Das Team des Eine-Welt-Ladens Frechen freut sich, nach langer Pause wieder eine Veranstaltung anbieten zu können. Im Rahmen der Frechener Kult(o)urwochen laden wir Sie herzlich zu folgender Filmvorführung ein:

Poster der Frechener Kultur-Wochen

Mittwoch, 21. September
20:00 - 21:30 Uhr
Filmvortrag „Indiens Zukunft in Frauenhänden“ – Eine Welt Laden Frechen e. V.

Pfarrsaal St. Audomar, Othmarstraße 3, Frechen

Kinder in Indien
Foto: ©Frank Becker

Frauen – nicht nur in Indien – oft unterdrückt, bewirken trotzdem viel. In ihren Händen liegt die Hausarbeit, die Kindererziehung und oft auch noch schwere Feld- oder Berufsarbeit. Sie sind das Rückgrat der Gesellschaft. – Der 30-minütige Film erzählt von der Arbeit der indischen Schwesterngemeinschaft „Helpers of Mary“ in Andheri/Mumbai, die sich besonders um Frauen und Mädchen kümmert, damit sich auf Dauer das Gesicht der indischen Gesellschaft verändert.

Gerlinde Amshoff, Mitarbeiterin des Eine Welt Ladens Frechen sowie Schriftführerin und Mitbegründerin des Vereins „Andheri – Kinder- und Leprahilfe e. V. Dülmen“, und ihr Mann Ewald Amshoff präsentieren diesen Film mit anschließendem Gespräch.

Außerdem werden Waren aus dem Eine Welt Laden zum Verkauf sowie kleine Kostproben kostenlos angeboten.

Eintritt: frei